anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 10. August 2020
Gleich
ich schreibe noch

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Sonntag, 9. August 2020
Zwischenmeldungen
Aktuell schaffe ich es immer nur zu einer kurzen Zwischenmeldung, weil ich tatsächlich jeden Abend beschäftigt bin.
Am Freitag hat K den Schreiner abgeholt, der hier die neue Haustür und neue Fenster einbauen und die Gesamterneuerung des Fahrradschuppens durchführen soll, der musste schließlich vorher ein vernünftiges Aufmaß machen, bevor er das dafür notwendige Material bestellt, und der Schreiner brachte seine Frau mit (was ich gezielt vorgeschlagen habe), so dass die zwei jetzt hier ein schönes Wochenende auf der Insel gemeinsam verbringen konnten. Wir haben alles besprochen, was an Arbeiten wie ausgeführt werden soll, es ist alles ausgemessen - und abends haben wir dann zusammengesessen und geredet.
Gestern war keine einzige Wolke am Himmel, so haben wir Sternegucken de luxe genossen, heute haben wir kurzfristig beschlossen, zu grillen, das war auch ganz wunderbar und so gehen die Tage mit viel Beschäftigung um und ich sitze nicht eine Sekunde am Computer.

Normalerweise wären jetzt auch meine Ferien vorbei, die Zeit ist mal wieder nur so verflogen.
Für Montag habe ich eine Fähre gebucht, die Karte werde ich dann wohl erstmal zurückgeben und mir stattdessen eine Verlängerung der AU besorgen, im Grunde bin ich mit der Gesamtsituation tatsächlich gar nicht so unzufrieden. Ich bleibe jetzt einfach noch einen Monat länger hier und auch wenn ich heute nicht mit zum Schwimmen gehen konnte, so gefällt es mir doch ausnehmend gut, dass ich irgendwie noch mal deutlich verlängerte Ferien habe. Ich kann zwar nicht an den Strand gehen und bei der Hitze wäre eine Abkühlung im Meer toll, vor allem, wenn man es vor der Haustür rauschen hört, aber nun, ich habe stattdessen auf dem Sofa gelegen und Podcast gehört, das war auch schön.

Morgen fliegt K wieder ab, bringt den Schreiner samt Frau nach Hause und setzt vorher noch die Schwester in Leer ab, weil dort ihr Auto steht, dann sind N, J und ich nur noch zu dritt, aber wenn alles klappt, kommt K schon am Donnerstag wieder und bringt die Mutter mit, so ist dann immer jemand da, der mir die Wege abnimmt, die ich grade selber nicht laufen kann, weil N und J nächsten Sonntag auch beide wieder aufs Festland müssen und mir ein bisschen bang davor war, hier komplett alleine zu bleiben.

Der Planung klingt aber gut, so dass ich die Gipsfußzeit wohl wirklich komplett hier auf der Insel verbringen kann, das fände ich tatsächlich sehr prima
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Samstag, 8. August 2020
Sternegucken
Wir gucken Sterne, schon seit einiger Zeit, aber es gibt ständig was Neues zu entdecken.
Sternschnuppen natürlich aber auch Satelliten und was sonst eben noch so blinkt und blitzt am Himmel.
Sehr faszinierend, deshalb auch heute keine Zeit für mehr Text
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Freitag, 7. August 2020
Keine Zeit
Wir grillen.
Beim Onkel.
Da gibt‘s Bier und Obstler.
Das ist toll und lecker aber nicht gut fürs Bloggen.
Man kann halt nicht alles haben
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Donnerstag, 6. August 2020
Das Hasemobil
K ist wieder da und ich bin sehr glücklich.
Ich tauge nicht als Einzelmensch, insbesondere dann nicht, wenn ich alleine mit anderen Menschen zusammen bin.
Hört sich seltsam an, aber wenn ich länger mit anderen Menschen zusammen bin, fällt mir regelmäßig auf, wie schwer es mir fällt, ein guter Mensch zu sein.
Wenn ich wählen kann, ob ich Dinge alleine und unabhängig mache oder gemeinsam mit anderen, auf die ich dann aber nach deren Regeln Rücksicht nehmen muss, ist es mir immer und grundsätzlich lieber, Dinge alleine zu machen. Ich bin am besten darin auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen, wenn ich ihnen einfach aus dem Weg gehe.
Alles andere wird zu einem immer größer werdenden Berg an schiefgelaufenen Kommunikationen und es gelingt mir nicht, das zu verhindern. Ich meine, es gelänge mir grundsätzlich natürlich schon, das zu verhindern, aber dann fühlt es sich für mich an wie im Job. Und das verweigere ich privat einfach.

Im Job reagiere ich üblicherweise nie spontan, sondern in aller Regel sehr kuratiert und überlegt. Im Job gebe ich mir viel Mühe, die Menschen, mit denen ich zu tun habe, jeweils genau so zu behandeln, dass sie anschließend möglichst gut ihre Arbeit erledigen, entweder genau das tun, was ich möchte oder sich zufrieden und motiviert fühlen und selbstständig weiterarbeiten, dabei ist es völlig unerheblich, wie ich persönlich mich dabei fühle, ich mache meinen Job nicht zu meiner persönlichen Selbstverwirklichung, sondern meine Zielvorgabe ist maximale Effizienz.

Aber genau deshalb ist es mir so wichtig, in meinem privaten Umfeld nicht auch noch dauernd auf irgendwelche Befindlichkeiten anderer achten zu müssen, privat möchte ich gerne einfach nur so sein, wie ich bin, ohne mich verstellen zu müssen, ohne jedes Wort erst angemessen zu gewichten und vor allem möchte ich gerne genau das sagen dürfen, was ich meine und ich will es in dem Tonfall sagen, der mir dabei spontan einfällt. Wenn Dinge daneben gehen oder falsch gelaufen sind, ist das kein Beinbruch, aber es ist ärgerlich - und ich will sagen, dass ich es ärgerlich finde. Weil ich mich ja auch wirklich spontan ärgere, dann sage ich, dass ich das blöd finde und dann ist die Sache für mich erledigt. Ich suche weder nach einem Schuldigen noch will ich die Sache selber diskutieren, es ist halt vergossene Milch, blöd, aber kann passieren, das einzige, was mich wirklich interessiert, ist Vorbeugung für die Zukunft.
Wenn ich sage, dass ich das jetzt grade nicht gut fand, dann möchte ich damit vor allem eine Wiederholung verhindern. Wenn da ansonsten noch nie drüber geredet wurde, kann es deshalb gar kein Vorwurf gegenüber irgendjemandem sein (aus meiner Sicht), weil das ja bisher noch niemand wusste. Interessanterweise fühlen sich die allermeisten Menschen aber persönlich angegriffen, wenn ich sage, was mir nicht passt und das wiederum finde ich enorm anstrengend. Insgesamt fühle ich mich dadurch in einem permanenten Rechtfertigungsdruck, der aber auch aussichtslos ist, denn, wenn ich mich rechtfertige und versuche, das gesamte Verhalten zu diskutieren, endet es mit dem Vorwurf, dass man mit mir nicht diskutieren könne, weil ich jeden an die Wand quatsche.
Ja, wtf - aus genau dem Grund finde ich es einfach nur ermüdend, anstrengend und nicht sehr erstrebenswert mit anderen Menschen zusammen zu sein, ich habe kein Talent dafür.

Heute klingelte der Gasableser, C hat ihm die Tür geöffnet, es wurde der Gaszähler abgelesen und dann ist der Mensch wieder gegangen. Als ich C zwei Stunden später fragte, wer da denn heute Vormittag geklingelt habe, sagte sie: "Der Gasableser." und ich reagierte einfach nur superspontan mit "Ach Du Kacke, dann haben wir jetzt wohl ein Problem." um aber auch SOFORT, quasi noch im selben Atemzug nachzuschieben: "Du kannst da gar nichts für, das ist komplett allein mein Problem."

Erklärung: Weil ich wusste, dass die Gaspreise steigen, habe ich bei der letzten Ablesung im Februar mal sehr großzügig den Zählerstand nach oben aufgerundet. Ich habe also schon Gas bezahlt, was ich noch gar nicht verbraucht habe, das aber mit dem niedrigen Gaspreis, der bis zum 31.1. galt. Ich fand mich enorm tricky und bis zur nächsten Ablesung im Winter ist das ja locker alles wegverbraucht.
Dass die jetzt aber im Sommer auch ablesen, wegen USt-Wechsel und Zwischenabrechnung, das hatte ich nicht bedacht und jetzt haben die heute einen Zählerstand abgelesen, der niedriger ist als der Zählerstand im Februar. Das wird ein Erklärungsproblem, fürchte ich.
C hat heute einfach zu 100% gar nichts verkehrt gemacht, es ist absolut logisch und richtig, den Zählermenschen den Zähler ablesen zu lassen, wenn er klingelt. Den Fehler habe ich gemacht, ich hätte daran denken sollen und schon einen Zettel mit dem passenden Zählertand paratlegen können, dann wäre nix passiert. Habe ich aber nicht, weil ich da nicht dran gedacht habe. Darüber habe ich mich geärgert und deshalb habe ich das gesagt, was ich gesagt habe.

Dass sich C dann von meiner spontanen Reaktion verletzt gefühlt hat, ist ihr gutes Recht - und mich nervt diese Mimosigkeit, der ich nicht gewachsen bin. Zumindest nicht privat und wenn ich einfach nur spontan reagiere.

Das war jetzt nur ein Beispiel von vielen, alle anderen waren extrem ähnlich - und ich bin müde.
Ich bin müde und erschöpft und ausgelaugt und mag nicht mehr mit Menschen umgehen, die sich von mir ständig verletzt und gedemütigt fühlen, obwohl ich das nicht im Entferntesten beabsichtigt habe.

Meine Stimme ist zu laut, mein Ton zu schrill, die Worte zu scharf - irgendwas ist immer und ich kann nichts davon ändern, außer ich schalte um auf Büromodus und nehme meine eigene Persönlichkeit vollkommen raus und konzentriere mich nur noch auf die anderen.
Das könnte ich tun, dafür fehlt mir aber grade die Energie.
Mein Bein tut weh und schränkt mich enorm ein, in dem Zustand auch noch auf die Empfindlichkeiten von anderen einzugehen, nur damit die sich wohlfühlen und gute Laune haben, wäre ein hehres Projekt für einen guten Menschen, ich bin nur leider kein guter Mensch.
Meine eigene Bequemlichkeit, mein eigener Komfort sind mir tatsächlich wichtiger als das Seelenheil anderer Menschen und mit lästigen Schmerzen und erhöhter Immobilität umgehen zu müssen, lässt wenig Spielraum für weitere Verzichte auf andere Komfortpunkte. Ich habe einfach keinen Bock mehr auf Befindlichkeiten, die mir eh komplett fremd sind, Rücksicht nehmen zu müssen.

Vielleicht ist das aber auch der Grund, weshalb ich mit K so zufrieden bin, denn bei ihm gelingt mir der private Umgang ohne Probleme, oder vielleicht sollte ich es andersherum ausdrücken: Er ist einer der ganz wenigen Menschen, der mir nicht übelnimmt, wenn ich bin wie ich bin.
Er fühlt sich von mir weder ständig angegriffen noch beleidigt oder provoziert, er nimmt mich so an, wie ich bin und das genieße ich sehr.

Die letzten drei Tage habe ich mich deshalb schon sehr einsam gefühlt, aber jetzt ist es sofort wieder besser. Immerhin weiß ich jetzt, dass es wenigstens einen Menschen auf der Welt gibt, der von mir nicht verlangt, ständig auf Zehenspitzen und nur verlogene Floskeln flüsternd um ihn herumzutanzen.

Weil ich mich hier im Haus nicht mehr wohl gefühlt habe, habe ich heute Nachmittag einen Ausflug zum Onkel gemacht - der Onkel lebt sowieso in einer eigenen Welt, bei dem schalte ich automatisch auf "Betreuungsmodus", hier gibt es also keine Kommunikationsprobleme, weil meine Erwartungshaltung eine andere ist.
Zum Glück gibt es ja noch das Hasemobil*, was der Vater vor fünf Jahren bekommen hat, als er sich die Hüfte gebrochen hatte, damit bin ich wunderbar mobil und kann im Grunde dann ja doch wieder alles alleine


*Das Gefährt heißt bei uns "Hasemobil", weil man die Geschwindigkeit von Schildkröte bis Hase regulieren kann. Mein Vater fuhr stets auf Hase, was auch sinnvoll ist, denn bei einer Hasenhöchstgeschwindigkeit von 6km/h ist es immer noch weit weg von schnell.
Aber immerhin, es fährt, elektrisch, umweltfreundlich und vor allem gipsfußfreundlich
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Dienstag, 4. August 2020
Wundgescheuert
Gute Tage, weniger gute Tage, es wechselt sich so ab. Heute fand ich den Tag eher anstrengend und weniger produktiv, vor allem tat mein Bein mehr weh. Der Außenknöchel am Sprunggelenk schubbelt am Gips und mittlerweile fühlt es sich an, wie wenn man zu lange einen schlecht sitzenden Skistiefel trägt. Das macht unleidlich und es ist schwer, fröhlich zu sein, weil ich die ohnehin schon sehr eingeschränkte Bewegung freiwillig noch mehr einschränke, bloß nicht das Bein bewegen, auch nicht umlagern. Das schubbelt nur unnötig, was sich vermeiden lässt, wird vermieden.

K will Donnerstag+Freitag Homeoffice machen und am Mittwochabend nach dem Büro zusammen mit N wieder nach Borkum kommen, da freue ich mich drauf
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Montag, 3. August 2020
Ein bisschen Müssen ist nicht schlecht
Heute ist Montag und wie sagt ein Freund gerne zu Montagen: Achtung, diese Tage können Spuren von Müssen enthalten.

Ist schon lustig, wie sich sowas auswirkt.
Ich habe grade nicht nur Urlaub, sondern bin wegen kaputtem Bein auch noch krankgeschrieben, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, nach dem verbummelten Wochenende sei heute mal wieder Schreibtisch sehr löblich und so führten die Spuren von Müssen heute dazu, dass ich doch wirklich fast meine eigene Steuererklärung fertiggestellt habe.
Ich bin zutiefst erstaunt, von dem Energieschub, der mich da heute erfasst hat, und das obwohl ich grade erst frisch eine wunderbare Fristverlängerung für meine Steuererklärung ausgehandelt hatte. Denn selbstverständlich kann man mit gebrochenem Fuß seine Steuern nicht pünktlich erklären, so legte ich dem Finanzamt schlüssig dar, aber dann ging es heute plötzlich doch und jetzt weiß ich auch nicht.

Nun, dann schauen wir mal, wie sich das alles entwickelt, insgesamt bin ich mit dem heutigen Montag aber schon mal recht zufrieden

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