anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 6. Mai 2020
Schlafen als Hobby und ein neues Lieblingswort
Angeregt durch ein Nebengespräch in der Warteschleife einer Telefonkonferenz habe ich heute mal darüber nachgedacht, welche Dinge mir wirklich wichtig sind, wofür ich viel Unbill und Ärger akzeptieren würde, einfach nur, um es zu bekommen und was ich in den letzten acht Wochen Neues über mich gelernt habe.

Was mir als erstes einfällt, wenn ich versuche, mir eine Liste an Dingen oder besser Hauptworten vorzustellen, die mir wirklich wichtig sind, dann beginnt die Liste eindeutig mit SCHLAFEN. In Großbuchstaben, denn Platz zwei und drei bleiben im Zweifel unbesetzt, weil Schlafen für mich so besonders wichtig und gleichzeitig auch so besonders schön ist.
Ich liebe schlafen. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen und ein Leben, was zu 90% aus Schlafen besteht, erscheint mir zumindest kein schlechtes Leben zu sein. Die verbleibenden 10% verbringt man mit Essen, Trinken und WC-Besuchen, mehr braucht es eigentlich nicht.

Da ich akzeptiere, dass selbst ich, die ich wirklich fast nie unter Schlafproblemen leide, nicht dauerhaft täglich 21,5 Stunden schlafen kann, gibt es natürlich noch andere Dinge, die die Zeit zwischen Geburt und Tod füllen und die man auf einer Punkteskala von 1-10 (10 Punkte = Schlafen) mit mehr als fünf Punkten bewerten kann, denn mehr als fünf ist ja schon fast gut, auf alle Fälle besser als egal und damit wert, sich dafür anzustrengen.

Aber es bleibt dabei: Wenn ich aus allen vorstellbaren Alternativen wählen kann, ist Schlafen die Wahl, die ich noch nie bereut habe. Und ich habe schon sehr viel verschlafen. Mais, je ne regrette rien.

Und genau das habe ich in den letzten acht Wochen auch noch mal eindrücklich gelernt: "Zuviel" und "geschlafen" in einem Satz kommt bei mir auch dann nicht vor, wenn ich jeden Tag zwei Stunden länger schlafen kann.

Ab und zu lese ich von Leuten (meist diese völlig unvorstellbar obskuren Lerchetypen), die meinen, sie bräuchten nu 4-5 Stunden Schlaf pro Tag, weil sie es viel zu schade fänden, ihr Leben zu verschlafen. Solche Aussagen lassen mich immer sehr kopfschüttelnd zurück. Ich sitze nicht gerne auf einer Bank in der Abendsonne, weil es viel spannender ist, barfuß über Nagelbretter zu laufen. Gibt es auch, solche Menschen, aber die überlasse ich künftig sehr entspannt meinem ältesten Sohn, der will ja Psychiater werden.

Ach übrigens, bevor ich es vergesse, ich habe ein neues Lieblingswort, N lernt grade Psych-Kram und ich amüsiere mich gut über die Wörter, die da vorkommen.
Weil ich mich so gerne über moderne, sorgfältig kuratierte Sprachformen lustig mache, die unbedingt alles richtig ausdrücken wollen und deshalb vor lauter Vorsicht nichts und niemanden bloß nicht und auch nicht nur ansatzweise oder irgendwie ein bisschen und auch nicht vielleicht oder nur eventuell, besser also ganz sicher gar nicht diskriminieren, weil ich es also immer wieder witzig finde, was da an Wortverrenkungen rauskommt, wenn man alles perfekt benennen will, habe ich jetzt gelernt, dass nicht nur "normal" ein böses, böses Unwort ist (das ist ja schon lange bekannt), weil es automatisch die Abgrenzung zu "unnormal" mit sich bringt und so darf man ja nun wirklich niemanden nennen, jetzt habe ich gelernt, dass auch "gesund" so ein böses Ausgrenzungswort ist, weil man damit Leute, die nicht unter die Definition von „gesund“ fallen als krank bezeichnet und das ist doch nun wirklich eindeutig zu negativ. Nur weil jemand ein Verhalten hat, was statistisch gesehen nicht dem „normalen“, „gesunden“ Verhalten der Mehrheit entspricht, darf man das eben nicht sagen, weil unnormal und krank eindeutig zu negativ und ausgrenzend konnotiert sind, deshalb hat man jetzt für die „Normalen“ und „Gesunden“ einfach ein anderes Wort gefunden, was exakt dasselbe bedeutet, das aber so ungewohnt und neu ist, dass man nicht automatisch einen negativ besetzten Gegenpart dazu assoziiert. Menschen, die einfach nur eine langweilig normale Durchschnittspsyche haben, sind ab sofort „neurotypisch“.
Ist es nicht schön? Wenn man das Wort nicht kennt, hält man doch glatt neurotypisch auch für eine unnormale, kranke Variante. Aber im Zweifel ist das wahrscheinlich auch so, weil psychische Besonderheiten heutzutage sowieso alle nur noch als Spektrumsformen vorkommen, wie so ein Regenbogen, der beeinhaltet ja auch das gesamte Farbspektrum. Im Zweifel sind wir deshalb sowieso alle irre – ich wusste es ja schon immer.

Ich übrigens bekennend und gleichzeitig problemfrei, wenn andere damit ein Problem haben, mögen sie bitte einfach ihr Problem lösen, ich komme ganz gut mit meinem Irrsinn klar
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Dienstag, 5. Mai 2020
Outleteinkauf
Schon wieder nur ein halber Tag Home-Office, ich feiere hier grade meine virtuellen Überstunden ab, denn gegen Mittag bin ich mit N ins Ostwestfälische gefahren, wo ein Werksverkauf in meinem Lieblingsoutlet stattfand und ich wieder mal feststellte, dass ich Corona echt gut finde.

Um für diesen Werksverkauf überhaupt öffnen zu dürfen, gab es strenge Corona-Auflagen, nur 30 Leute auf einmal hatten Zutritt, was dazu führte, dass es dort richtig angenehm leer war, statt des sonst üblichen Schlussverkaufsjahrmarkts, der manchmal schon fast Slapstick-Züge hatte.
Um die beschränkte Kundenzahl zu regulieren und vor allem zu kontrollieren, musste man sich vorher für eine konkrete 2h-Einkaufszeit persönlich registrieren lassen und nur wer als Person auf der Liste stand, durfte rein.
Ich hatte deshalb nicht nur mich, sondern auch gleich meine Schwester registrieren lassen, so dass wir uns dort heute trafen und uns zwei Stunden sehr angenehm beim Schnäppchenkauf vergnügten. Mit Maske und Abstand und allem pipapo, es hat aber trotzdem Spaß gemacht.
N hatte mich dort abgesetzt und fuhr dann weiter zu seinen Geschwistern, denn die hatten sich als Hundesitter für die Zeit angeboten, das war für alle Beteiligten ein winwin-Situation. Der arme Hund war anschließend zwar ein wenig k.o., denn von drei engagierten Hundeliebhabern gleichzeitig zwangsgesittet zu werden ist schon anstrengend für so ein Hundebaby. Aber es lebt noch.

Insgesamt war es also ein sehr schöner Tag, an dem ich auch wieder erstaunlich viel rumgelaufen bin, richtig lustig fand ich dann aber, dass mein Messarmband auf der Rückfahrt, als ich seit einer halben Stunde mehr oder weniger bewegungslos im Auto saß, plötzlich anfing zu vibrieren und mich zum Erreichen meines Schritte-Tagesziels beglückwünschte.
N meinte, das läge daran, weil er so gut Autofahren kann. Ich habe das nicht weiter hinterfragt
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Montag, 4. Mai 2020
Vom Umgang mit Vorschriften
Die Rückfahrt aufs Festland verlief relativ ereignislos, die Straßen waren leer, so macht Autofahren natürlich Spaß.


Haben sich wohl andere auch gedacht und es dabei übertrieben, wir kamen unterwegs an zwei schweren Unfällen vorbei, wo es die Autos jeweils sehr zerlegt hatte. Irgendwie sind das ja auch mittelbare Corona-Tote.

Gelernt habe ich, wie die Regeln auf der Insel überwacht werden, nämlich im Wesentlichen gar nicht oder zumindest nicht so, dass ernsthaft Leute kontrolliert werden.
Trotz offiziellem Verbot halten sich wirklich ziemlich viele Fremde auf der Insel auf, die haben sich einfach ihre eigene Arbeitsbescheinigung gebastelt, Zweitwohnungsbesitzer geben Immobilienreparatur in Auftrag, zack, Arbeitsbescheinigungsgrund und wenn man dann nicht so schnell ist bei der Arbeit, kann das Streichen so eines Appartements ja schon mal vier bis sechs Wochen dauern. Erstaunlich viele Rentner haben solche Immobilieninstandhaltungsjobs angenommen....

Ich bin nicht auf die Insel gefahren, weil ich nicht ohne K fahren wollte, der dort nicht gemeldet ist und deshalb formal keinen Zutritt hat. Als ich jetzt sah, wie viele Fremde da aber tatsächlich rumlaufen und mir auch vom Onkel und von Freunden berichtet wurde, dass die schon die gesamten sechs Wochen in solchen Mengen da rumlaufen, und gleichzeitig habe ich ja selber gesehen, wie voll die Fähren waren, da habe ich mich schon irgendwie verschaukelt gefühlt. Grundsätzlich finde ich es albern, die Insel abzuschotten, weil dort alle Krankentransporte schon seit Ewigkeiten sehr problemlos mit dem Helikopter erfolgen, in der Hochsaison ist das Ding im Dauereinsatz. Das Argument, dass die medizinische Versorgung der Insel nicht für so viele Menschen ausgelegt ist, ist also Humbug, die werden sowieso immer alle ausgeflogen.
Hotels und Gastronomien zu schließen, wo die Leute eng beisammen sitzen, kann ich verstehen, das ist auf dem Festland dasselbe wie auf der Insel, aber die Wohnungen leerstehen zu lassen, weil es sonst zu voll wird, das ist, sorry, aber das ist wirklich ziemlicher Blödsinn.
Aber wenn denn doch so eine blödsinnige Regel erlassen wird, dann fände ich es auch wichtig, wenn die Einhaltung kontrolliert und durchgesetzt würde.
So, wie es jetzt gelaufen ist, dass diejenigen, die einfach nur dreist genug waren, taten, wozu sie Lust hatten, das macht einfach Frust und schlechte Laune - und sorgt nicht dafür, dass sich die Masse der Leute selber auch weiter an Regeln hält, so dass auch schwungvoll die sinnvollen Regeln ignoriert werden. Die Stimmung unter den Ureinwohnern auf der Insel ist auf alle Fälle nicht gut, im Zweifel wird das den Verantwortlichen aber egal sein.

Ansonsten habe ich heute von 7-12h Homeoffice gemacht, dann bin ich ins Dorf gefahren, um mir eine Fahrkarte für die einzige Fähre des Tages zu kaufen, der Fahrkartenschalter war von 12h-14h geöffnet, als ich um 12.01h dort ankam, standen bereits ca. 30 Leute vor dem Gebäude Schlange. Bei den Abständen, die da heutzutage einzuhalten sind, war die Schlange also beeindruckend lang - und wuchs in einem flotten Tempo weiter. Als ich gegen 12.30h endlich dran war, waren hinter mir noch mindestens 50 Leute, ich sagte es ja bereits, die Fähren sind ziemlich voll und alle Welt pendelt lustig hin und her.
Ab sofort habe ich deshalb wegen meiner eigenen Pendelei noch nicht mal mehr ein schlechtes Gewissen - und die ist zu 100% legal.

Auf dem Rückweg haben wir den Vater besucht - ich habe am Wochenende gelernt, dass man manche Dinge einfach ausprobieren muss, es geht viel mehr als man glaubt, also habe ich im Heim angerufen und gesagt, dass ich vorbeikommen möchte, um ihm Post zu bringen und natürlich wurde das dann arrangiert. Wir haben uns 20 Minuten mit Abstand und Mundschutz durch ein Fenster unterhalten, er war drinnen und wir draußen, eine Pflegerin nahm mir die Post ab, die ich ihm mitgebracht hatte, er gab mir die Rechnungen, die in der letzten Zeit bei ihm angekommen waren, unter Ansteckungsrisikogesichtspunkten war das eine sehr sichere Veranstaltung und er hat sich natürlich wirklich gefreut
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Sonntag, 3. Mai 2020
Pläne und angefangene Umsetzung
Ich war gestern Abend so unfassbar müde, dass ich mehr als die kurze Meldung „bin gut angekommen“ nicht bloggen konnte, aber für den Freundeskreis Familie reiche ich jetzt noch ein paar Details nach.

Grundsätzlich haben wir ja vor, die gesamten Außenanlagen bei dem Haus hier auf Borkum neu zu gestalten und haben unsere Ideen auch schon mal ausführlich mit dem hiesigen Bauhandwerker besprochen, der sehr begeistert war, das alles toll fand und meinte, das könne er uns alles genau so machen.
Als erstes machte er uns aber einen Kostenvoranschlag und dann war uns klar, dass wir unsere Pläne wohl noch mal überdenken müssen.

Wir arbeiten uns deshalb jetzt stückweise vor und werden auch noch mal versuchen, andere Handwerker zu bekommen bzw. einige Sachen selber zu machen, weil K meinte, bei den Preisen, die der örtliche Edelhandwerker aufruft, überlegt er, ob er sich nicht auch hier als Handwerker auf der Insel selbstständig macht, im Zweifel kann er damit mehr Geld verdienen als mit seinem unterbezahlten Managerjob auf dem Festland...

Wir haben deshalb als erstes den Plan mit dem neuen Gartenhaus geändert. Wobei, eigentlich hat sich an dem Plan selber nicht viel verändert, wir planen nach wie vor, den Schuppen hinterm Haus von der rechten auf die linke Seite zu versetzen, dabei den alten Schuppen abzureißen und für den neuen Standort einen neuen Schuppen zu kaufen, aber nach dem Kostenvoranschlag hat K beschlossen, dass er sowohl den Abriss als auch den Aufbau selber macht. Das alte Gartenhaus ist nämlich nur ein dünnwandiger Holzschuppen und K meint, mit Axt und Vorschlaghammer hat er das ruckzuck erledigt und das neue Gartenhaus kaufen wir als fertigen Bausatz, hier meint mein Westfalenmann, er hat schon genug Erfahrung im Modellbau, ihm wird auch ein größerer Bausatz gelingen. So sei es also.

Um das zu realisieren, muss vor dem Kauf und Aufbau eines neuen Schuppens auf der linken Seite ein schuppentauglicher Untergrund hergerichtet sein. Ursprünglich hatten wir ja mit einem echten Fundament geliebäugelt, also aus Zement gegossen, das hätte aber bei den Borkumer Edelhandwerkern ungefähr so viel gekostet, wie der Neubau eines kleineren Einfamilienhauses auf dem Festland, und das tut ja nun auch nicht Not. Also haben wir umgeplant und uns dafür entschieden, den Untergrund einfach nur vernünftig pflastern zu lassen. Ich hatte mich inzwischen nämlich auch mit einem Hersteller von Gartenhäusern unterhalten und der versicherte mir ausdrücklich, dass ein gepflasterter Untergrund dicke ausreicht und wenn das Gartenhaus erst mal steht, sieht man eh nicht, was untendrunter ist.

Die Pflasterung haben wir dann bei dem örtlichen Bauhandwerker in Auftrag gegeben und die ist jetzt auch schon fertig. Im Moment sieht der Garten so aus:



Auf der weißen Sandfläche lagen die Pflastersteine vorher, das war bis vor kurzem unsere „Terrasse“, aber die soll nachher dorthin, wo jetzt noch das alte Gartenhaus steht, deshalb lautete der Auftrag, dass die Grassoden oben abgetragen und zur Seite geworfen werden sollen, dann den Untergrund mit Schotter auffüllen und schön fest rütteln und schließlich die vorhandenen Steine aufnehmen und damit die neue Stelle pflastern.

Hat so lala geklappt, denn zwischen neuem Pflaster und dem verbliebenen Teil der alten Terrasse (den Teil hinterm Fahrradschuppen) fehlt jetzt der Anschluss, aber das werden wir auch noch irgendwie hinkriegen.



K ist darüber ziemlich stinkig, aber ich denke, wir haben jetzt erstmal einen stabilen Untergrund und können darauf ein neues Gartenhaus aufbauen, alles andere wird sich finden.

Das alte Gartenhaus wird also hoffentlich den Sommer nicht überleben, es ist zwar sehr idyllisch mit Efeu berankt, aber das ist auch wirklich das einzige, was an diesem Teil noch hübsch aussieht.



Dort wo jetzt noch das alte Gartenhaus steht, soll dann die neue Terrasse hin, denn dort gibt es Abendsonne, ideal zum Grillen.

Die weiße, sandige Stelle wird mit Mutterboden aufgefüllt (den haben wir ja retten können) und dann Rasen neu eingesät, von der Terrassentür am Haus wird zusätzlich noch ein Pfad bis zur neuen Terrasse gepflastert.
Eigentlich wollte ich das mit alten Klinkersteinen hochkant pflastern lassen, kann aber sein, dass dafür dann auch wieder Preise aufgerufen werden, die mich diesen Plan noch mal überdenken lassen. Werden wir sehen. Im nächsten Schritt kommt jetzt erstmal Abriss und Neubau Gartenhaus.

Vorm Haus ist auch noch eine Menge geplant, im Wesentlichen dreht es sich darum, dass ich einen PKW Stellplatz auf dem Grundstück haben möchte, damit das Auto von der Straße kommt.

Dazu muss die bisherige Gartenmauer abgerissen werden, wir brauchen aber unbedingt einen Abschluss zum Bürgersteig, sonst habe ich ständig irgendwelche Touristen auf dem Grundstück, die nur mal gucken wollen. (Wenn man hier wohnt und nicht vom Tourismus lebt, ist es sehr schwer, die Touristen zu mögen, ich habe da schon spannende Geschichten erlebt.)
Das ist im Moment alles noch nicht zu Ende geplant und entschieden, vor allem deshalb, weil K und ich uns nicht einigen können, wie viel Platz so ein Auto braucht und wie komfortabel die Auffahrt sein soll und ob wir die störende Straßenlaterne, die genau da steht, wo optimalerweise die Auffahrt sein sollte, ob wir also diese Straßenlaterne einfach umfahren (mein Rambovorschlag, aber bisher habe ich mich noch nicht getraut, ich warte noch auf einen Freiwilligen) oder für 5000 € von der Stadt umsetzen lassen (den Preis haben wir abgefragt, das kostet mindestens so viel) oder ob wir eine andere Stelle als Auffahrt vorsehen, weil also das alles noch nicht entschieden ist, steckt dieser Teil der Außenanlagenumgestaltung noch in der Vorentwurfsphase.
Ich habe mal die Seiten links und rechts vom Haus fotografiert,

Links wäre die Auffahrt ideal, dort stört dann aber die Laterne, rechts ist dafür der Zugang zu schmal, es ist also kompliziert.

Ansonsten hatten wir hier heute wunderbares Wetter und ich habe mein Kräuterbeet und das Blumenbeet im Vorgarten entunkrautet und das Unkraut auf Bürgersteig und Straßenrand entfernt, im Wesentlichen war ich also den ganzen Tag draußen, aber habe doch das Grundstück nicht verlassen. Hat Spaß gemacht
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Samstag, 2. Mai 2020
Ausflug nach Hause
Ich habe heute das vorgegebene Schrittesoll auf meinem Messarmband schon um 12h erreicht, heute Nachmittag um 17h brummte es dann wieder, weil ich die Schrittzahl da zum zweiten mal absolviert hatte und als Ergebnis dieser ganzen sportlichen Aktivitäten bin ich jetzt auch rechtschaffen k.o. und müde und möchte nur noch ins Bett.
Ich gehe zwar normalerweise nicht um halb neun abends schon schlafen, aber ich stehe normalerweise auch nicht um 4.15h auf, der Tag ist also an allen Stellen aus den üblichen Rhythmusfugen geraten, dafür war es aber trotzdem ein ausgesprochen angenehmer Tag, weil eigentlich alles, was ich mir so vorgestellt habe, mehr als perfekt funktioniert hat.

Die Inseln sind ja immer noch für Nichteinwohner gesperrt, was bedeutet, dass K zur Zeit keinen Zutritt aus Borkum hat und deshalb bin ich die letzten Wochen auch nicht gefahren, ich mochte ihn nicht alleine zurücklassen.
Mittlerweile waren aber dringend Dinge zu erledigen und außerdem lief meine Fahrkarte ab, weshalb ich spontan beschloss, dass ich heute einfach mal rüberfahre. N hat sich ebenso spontan entschieden, mitzukommen, da er seit letztem Jahr auch auf Borkum mit erstem Wohnsitz gemeldet ist, hat er ganz legal Zutritt.
Gestern fuhr gar keine Fähre, morgen auch nicht, heute immerhin eine, 8h ab Emden, deshalb bin ich so früh aufgestanden, damit ich mit Puffer vorher am Hafen ankomme, ich hatte nämlich nicht reserviert und laut Internet war die Fähre ausgebucht.
Aber mein kleines Autochen passte noch mit drauf, so dass ich seit heute morgen 10h mit N zusammen hier auf Borkum bin - und ja, es ist schon schön.

Vor allem so ohne Urlauber gefällt es mir hier ja immer noch gleich dreimal so gut, ich glaube so leer wie derzeit war der Strand im Mai noch nie, ich habe es dementsprechend gründlich genossen.



Das Bild sieht jetzt zwar eher aus wie Winter - ist aber von heute Nachmittag.

Die Kaninchen genießen die Ruhe mindestens ebenso und vermehren sich ungestört und ungebremst. Hier ist derzeit deshalb alles voll von Minikaninchen, die sehen schon süß aus.



Ansonsten habe ich schon alles erledigt, was erledigt werden musste, morgen habe ich frei, Fähre aufs Festland erst am Montag, Sonntags geht hier kein Schiff mehr
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Freitag, 1. Mai 2020
Sehr damit beschäftigt gewesen, den Keller nicht aufzuräumen
Wenn man einen ganzen Tag frei hat und keine Büroarbeit drängelt, man sich dafür aber seit mehr als sechs Wochen schon mehrfach vorgenommen, jetzt endlich mal wirklich, weil Corona bietet schließlich die ideale Gelegenheit, also jetzt endlich mal den Keller aufzuräumen, dann führt das dazu, dass man den ganzen Tag damit beschäftigt ist, sich Ausreden auszudenken, weshalb man genau grade jetzt doch noch nicht zum Aufräumen kommt.
Das war also meine Beschäftigung heute, der Keller ist zum Glück immer noch nicht aufgeräumt, sonst hätte ich ja demnächst nichts mehr zu tun.

Außerdem habe ich ein bisschen im Internet prokrastiniert und mir Gedanken darüber gemacht, weshalb es Menschen gibt, die einfach eine tolle Sprache und Art zu reden haben, andere Menschen dagegen Sprache nicht als Kommunikationsmittel, sondern als Deko- oder Stilelement benutzen, um damit ihre Peergruppenzugehörigkeit zu demonstrieren und dass ich diese Art von Menschen wohl eher nicht so klasse finde.
Mir fiel das auf als ich heute den Podcast von Christian Drosten nachhörte und ich mich dabei, wie jedes Mal, ungemein darüber freute, wie toll dieser Menschen reden und erklären kann.
Drosten benutzt die Sprache, um anderen etwas mitzuteilen, er ist dabei so klar und einfach und gleichzeitig so präzise wie möglich, er verwendet immer dann Fachbegriffe und Spezialwörter, wenn es für diese Wörter keinen vergleichbar präzisen Begriff im Deutschen gibt, er erklärt aber dann auch sofort was unter diesen Begriffen zu verstehen ist, damit der Zuhörer ein Gefühl für das neue Wort bekommt.
An keiner Stelle hatte ich dabei bisher je das Gefühl, dass er Imponiervokalbeln einbaut, um sich selber damit größer zu machen, einfach deshalb, weil er das gar nicht nötig hat und weil er solche Wörter eben auch gar nicht verwendet.
Mit seiner Sprache unterscheidet er sich damit ganz krass von dem Oberjuristen aus der Großkanzlei, der den Vertragspartner berät, mit dem wir das neue große Projekt machen wollen.
Dieser Mensch benutzt Sprache wie ein Pfau. Er schlägt große, schillernde Worträder und will dringend dafür bewundert werden, dabei merkt er gar nicht, wie klein er sich damit macht. Er ist halt einfach nur ein Pfau, sonst nix. Er hat weder eine eigene Größe noch ein besonderes Wissen oder Können, er ist einfach nur ein schillernder Blender, der bisher gut durchs Leben gekommen ist, weil sich Leute natürlich gerne von so einem Pfau mit Dr. jur. Titel beeindrucken lassen.

Aus meiner Sicht ist dieser Anwaltsdoktor ein ziemlich armes Würstchen, weil ihm wirklich alles fehlt, was ich an Menschen bewundernswert finde, aus seiner Sicht dagegen, ist er ein ziemlich toller Hecht, weil er alles kann, was aus seiner Sicht wichtig ist.
So unterscheiden sich die Sichtweisen
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Freitag, 1. Mai 2020
Ärgern ist anstrengend
Der Tag war anstrengend.
Er begann mit einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung um 9h im Mutterhaus (das neue Projekt), die zwar wirklich gut und ohne jeden Zwischenfall verlief, ich musste aber über den tiefbegabten Assistenten der Geschäftsführung sehr gründlich den Kopf schütteln, weil sich der Typ tatsächlich nicht entblödet, bei so einer Veranstaltung als einziger mit einer FFP3 Maske mit Ventil aufzuschlagen, nur weil er gegen seinen Willen in diese hochverseuchte Umgebung gezwungen wurde, weil er Protokoll führen soll. Ich meine, die Sitzung fand im großen Sitzungssaal im Mutterhaus statt, der ist für 200 Leute ausgelegt, bei unserem Aufsichtsrat kommen 20 Leute zusammen, es war also wirklich ausreichend Platz und selbstverständlich wurde gründlich Abstand gehalten - aber dieser Typ rennt mit so einer Maske rum. Beim letzten Mal trug er sogar noch Schutzbrille und Handschuhe, darauf hat er diesmal verzichtet.
Ach übrigens, seine Kinder werden nicht geimpft (MMR), weil sie ja sonst autistisch werden.

Mich macht so ein Verhalten so böse, dass mir die Worte fehlen, es auszudrücken.

Die Sitzung ist zwar gut verlaufen, aber den restlichen Tag habe ich damit verbracht, mich über diesen Typ zu ärgern, das macht dann den Tag insgesamt zu einem ziemlich anstrengenden Tag und genau deshalb gehe ich jetzt nur noch ins Bett und vielleicht lerne ich ja im Schlaf einfach so viel JiuJitsu, dass es für den schwarzen Gürtel reicht und dann verhaue ich den blöden Esel gründlich, das finde ich eine prima Idee
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