anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 5. Oktober 2019
Geburtstag und Werbeverhinderung
Tageszusammenfassung: Schöner Tag
Wetter: Dauerregen
Draußenzeit: Nur zwischen Haustür und Auto und Auto und Ladentür von Markant bzw. Lidl
Hauptbeschäftigung: verschiedenes an Essen zu- und vorbereitet, viel mit K unterhalten, gelesen

Sonst noch: Ich habe mich heute über fast alle Gratulationen zu meinem Geburtstag gefreut, weil sie absolut genau richtig waren und ich finde, es war die perfekte Balance auf meinem Dauerdrahtseilakt zwischen "ich hasse diese schwachsinnigen, überflüssigen Gratulationen der reinen Form halber" und "wie, alle ignorieren meinen Geburtstag? - so war das nicht gemeint!"

Grundsätzlich finde ich Gratulationen zum Geburtstag von Leuten, mit denen man sonst kaum etwas zu tun, absolut albern. Man tauscht einmal im Jahr Gratulationen aus - und das nennt sich dann Beziehungspflege. Ich habe deshalb meinen Geburtstag bei Facebook auf den 29. Februar gesetzt, damit dort nicht steht: Geburtstag bleibt geheim, was ich auch albern finde. Deshalb steht dort jetzt ein Datum, aber es wird nur alle vier Jahre für die Hardcore-Gratulierer angezeigt.

Das führt dazu, dass mir bei Facebook niemand gratuliert, was den positiven Nebeneffekt hat, dass sich auch niemand verpflichtet fühlen muss, mir zu gratulieren. Dieser Zustand gefällt mir sehr.
Wer mir also heute gratuliert hat, hat das getan, weil er sich meinen Geburtstag aktiv gemerkt hat - und sich ein eigenes Geburtstagserinnerungssystem organisiert, nach dem er gratuliert, damit kann ich gut umgehen.

Interessanterweise habe ich von drei Leuten eine Whatsapp-Nachricht bekommen, von denen ich ansonsten schon seit Ewigkeiten nichts mehr gehört habe, das hat mir gefallen, da ist so ein Geburtstag doch eine gute Gelegenheit, einen alten Kontakt mal wieder aufzufrischen.

Die mit Abstand schönste Gratulation kam per E-Mail, und weil ich sie so perfekt und passend finde, kopiere ich sie hier einfach rein:
" Glückwunsch
Tja, einfach ist es nicht...
Du hast eine Telefon-Phobie, Du magst die "sozialen Medien" nicht...
Am liebsten sind Dir Mails. Die beantwortest Du zwar nicht, aber Du kannst sie einsortieren!😇
Da gratuliere ich Dir also auf diesem Wege ganz, ganz herzlich zu Deinem Geburtstag! Ich bin sicher, Du wirst einen wunderbaren Tag haben - und hoffentlich ein ebensolches neue Lebensjahr! Bleib gesund und freue Dich einfach des Lebens!"

Jemand, der meine Macken so gut erkannt hat und sich trotzdem die Mühe macht, mir zu gratulieren, der muss ein guter Freund sein. Danke!

Den obligatorischen Geburtstagsschwarzwälderkirschkuchen gab es natürlich auch, diesmal ist der Biskuitboden förmlich explodiert beim Backen, wobei, explodiert ist das falsche Wort, er ist komplett heil geblieben, hat sich aber nahezu verfünffacht in der Höhe. Schon erstaunlich. Dementsprechend war die Torte riesig, hat aber auch nicht anders geschmeckt als sonst.


Aus dem gestern gekochten Sushireis habe ich mit K zusammen sieben Onigirazu gebastelt, die jetzt im Kühlschrank liegen und durchziehen - nach dem Kuchen und einer großen Portion Backofen-Kartoffelspalten hatte keiner mehr Hunger.

Und schließlich kann ich noch von meinem neuen Hobby erzählen: Ungefragt zugesandte Werbepost abbestellen oder verhindern.
Schon seit langem habe ich mich über die gigantischen Papiermüllberge geärgert, die ich alle vier Wochen an den Straßenrand zur Papiermüllabholung schleppe, weil sie zu 90% aus bedrucktem Papier bestehen, was ich weder gelesen habe noch überhaupt haben wollte, es wird mir einfach ungefragt aufgedrängt und das ärgert mich. Da ich insgesamt für drei Briefkästen zuständig bin (zwei von mir und einen vom Vater, der seine Post ja auch nicht mehr selber leert oder bearbeitet), kam da eine Menge zusammen.
Mein erster Schritt bestand also darin, einen großen Aufkleber auf djeden der drei Briefkästen zu pappen:

Das funktionierte erstaunlich gut, der Papiermüll hat sich schlagartig um mindest 70% reduziert.

Aber es blieben Restanten, nämlich all die Firmen, die ihre Werbung an mich oder an den Vater persönlich adressiert schickten. Das gilt dann als Postsendung und muss zugestellt werden.
Ich selber bekomme gar nicht so viele Werbepostsendungen, die mit Abstand hartnäckigste war die vom Ottoversand, die versorgten mich auch gleich bei beiden Adressen ungefragt mit ihren Katalogen und das, obwohl ich in meinem ganzen Leben noch nie etwas dort bestellt habe.
Zunächst habe ich die mitgelieferte Adresskarte zum Bestellen benutzt, dick und groß draufgeschrieben: Bitte keine weiteren Werbesendungen mehr zuschicken und (unfrankiert, natürlich!) in Briefkasten geworfen. - Hat nichts genutzt.

Dann habe ich die Karte genommen und die Anschrift auf der Karte ergänzt um: An den Datenschutzbeauftragten vom Otto-Versand. Selber Text auf Rückseite: Bitte Adresse löschen und nix mehr schicken, selber Erfolg, nämlich keiner.

Heute ist mir dann die Hutschnur geplatzt, als ich schon wieder Ottowerbung in der Post hatte - heute habe ich mir Mühe gegeben und die E-Mail-Adresse des Datenschutzbeauftragten himself und persönlich ergoogelt - und eine etwas böse E-Mail geschrieben.
Zwei Stunden später hatte ich Antwort, viele Entschuldigungen und kommt nicht wieder vor und selbstverständlich werden sie die Adresse jetzt sofort löschen. Ich bin ja mal gespannt, aber ich schätze, ich habe jetzt den richtigen Ansprechpartner erwischt.

Beim Vater kommt viel mehr personalisierte Werbepost an, das ist schon ein zeitfüllendes Hobby, die alle einzeln zu bekämpfen, aber ich habe ja sonst nichts zu tun und inzwischen habe ich auch ein wenig Blut geleckt.
Spannend sind die Unmengen an christlichen Spendensammelorganisationen, die ihn anschreiben. Ich schätze, es ist ein teurer Spaß, sich einer Religion anzuschließen, auf alle Fälle produziert es enorm viel Papiermüll.
Und mindestens so spannend ist es, festzustellen, wie viele dieser teilweise durchaus großen Organisationen keinen, ich meine damit GAR KEINEN Hinweis auf irgendeine Art von Datenschutz auf ihrer Webseite haben. Denn der Weg, den Datenschutzbeauftragten direkt anzumailen und die Löschung der persönlichen Daten zu verlangen, ist prinzipiell der erfolgreichste.
Wenn ich mir überlege, mit welchem Umstand und mit welcher Mühe die meisten Unternehmen letztes Jahr versucht haben, diese Datenschutznummer irgendwie in ihren Internetauftritt und ihre Unternehmensorganisation zu integrieren, dann finde ich es schon extra dreist, dieses Thema komplett zu ignorieren. Gott sieht sowieso alles, da hilft auch kein Datenschutz - oder wie lautet bei denen die Einstellung? Über diese christlichen Gutmenschen habe ich mich also extra doll geärgert - und dementsprechend harsch reagiert. Ich habe in allen Fällen, wo ich keine E-Mail eines Datenschutzbeauftragten im Internet gefunden habe, den Vorstand und die allgemeinen Kontakt-Adressen UND die jeweils zuständige Landesdatenschutzbehörde in einer E-Mail angeschrieben und mich beschwert und die Löschung der Daten beantragt.
Einige NGOs wurden dann sehr schnell, aber zwei haben bisher gar nicht reagiert. Wenn die jetzt noch einmal irgendein Stück Papier per Post zusenden - ich glaube, dann mache ich mir die Mühe einer richtigen Anzeige.
Insgesamt war dieses permanente Nachhaken und Adressenlöschen inzwischen aber schon recht erfolgreich. Auch beim Vater kommt so gut wie keine Post mehr an, hier auf Borkum auch nur noch wenig - und in Greven habe ich nur die Kugelschreiberversenderfirmen noch nicht in mein Datenlöschungsprogramm aufgenommen, denn das sind die einzigen Firmen, von denen ich Werbung akzeptiere: Die schicken mir einen hübschen Kugelschreiber mit meinem Namen drauf und fragen, ob ich davon nicht mal 200 Stück bestellen will. Da ich das nie will, schmeiße ich das Papier weg und freue mich über den einen Kugelschreiber, rege mich aber tatsächlich nicht über das überflüssige Papier auf
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Freitag, 4. Oktober 2019
Schöner Feiertag
Keine Ahnung wie das Wetter auf dem Festland war, der Wetterbericht sah heute irgendwie landesweit trübe auf, trotzdem hatten hier auf der Insel hervorragendes Wetter, knallblauen Himmel, wenig Wind und angenehme Temperaturen. Für Anfang Oktober absolut top.

Wir waren also viel vor der Tür und haben den freien Tag genossen.
Bevor wir zu unserer Inseltour aufbrachen, habe ich noch schnell den Efeu begutachtet, den ich Anfang August in große, mit Wasser gefüllte Weckgläser im Hochbeet zum Wurzeltreiben ausgesetzt habe - wir sind also fast zwei Monate weiter, der Efeu ist immer noch knackig, grün, frisch und gesund - nur Wurzeln hat er nicht eine getrieben.

Ich verstehe das nicht, habe jetzt aber keine Lust mehr weiter zu warten, morgen wird er in Erde eingepflanzt und dann werden wir ja sehen, wie er sich weiter benimmt. Ich wollte ja den Müllkasten begrünen und dachte, es ist klug, den Efeu vor dem Einpflanzen anwurzeln zu lassen, aber wenn er nicht will, nun, dann wird er jetzt eben ohne Wurzeln eingepflanzt.
Der Hortensie, die wir neben dem Müllkasten schon direkt eingepflanzt haben, geht es übrigens hervorragend. Foto folgt morgen. (Wenn auch der Efeu in den Pflanzkästen steckt.)

Dann fuhren wir am Strand lang bis ins Dorf. Neben uns auf dem Wasser fuhr ein Piratenschiff, zumindest krähte ein ca. 5jähriger Junge ganz laut, dass da ein Piratenschiff sei und seine Mutter pflichtete ihm bei: "Ja, Mensch krass, ey. Echt krasses Piratenschiff."

Und mir wurde klar, wie alt ich inzwischen bin, wenn Mütter jetzt schon so reden, wie ich es sonst nur bei Jugendlichen erwarte, echt krass, Digga, echt krass abgefahrn.

Einen Strandabschnitt weiter gab es Meerschaum, ich finde es ja immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich sich das Meer zwischen zwei direkt nebeneinanderliegenden Strandabschnitten verhält, denn den Meerschaum gab es wirklich nur zwischen diesen beiden Buhnen, rechts oder links davon: Nix.
Ach, und wenn der von mir fotografierte Strand im Wesentlichen menschenleer erscheint, das täuscht, tatsächlich war die Insel rappelvoll, man sieht es etwas an der Promenade.


Auf dem Rückweg fuhren wir erst beim Onkel vorbei, wo ich noch die allerletzten Erbsen geerntet habe, die meisten Pflanzen sind leider schon vor ca. vier Wochen massiv von Mehltau befallen worden und inszwischen längst komplett tot, aber für zwei Handvoll Erbsen hat es doch noch gereicht, genug, um sie in den für morgen geplanten Sushi-Sandwich als perfekten "Knack" einzubauen.
Anschließend haben wir dann noch im Vaterhaus nach dem Rechten geschaut, dort ist alles in Ordnung, das Reet im Schlot, der direkt neben dem Haus verläuft, steht mannshoch und sieht wunderschön aus.


Wieder zuhause habe ich dann die Küche ein bisschen aufgeräumt, eine Maschine Wäsche gewaschen, den Kuchen für morgen vorbereitet, den Sushireis gekocht und schließlich die im Kühlschrank vorhandenen Reste zu einem leckeren Abendessen verarbeitet: gebratene Hühnchenstreifen mit Champignons und Piroggen, eine etwas unorthodoxe Zusammenstellung, aber jetzt sind die meisten Reste erst mal weg
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Donnerstag, 3. Oktober 2019
Mittwochenende
Ich liebe diese langen Brückenwochenenden, das Verhältnis von 2,5:4,5 (Arbeitstage:freien Tagen) finde ich wesentlich angenehmer als umgekehrt. Ich bin ja sehr dafür, dass bei den nächsten Gehaltsverhandlungen nicht mehr Geld, sondern weniger Arbeitszeit als Verbesserung ausgehandelt wird, aber im Zweifel fragt mich da ja wieder keiner.
Nun ja, jetzt habe ich aber erst mal vier Tage frei und nutze die Zeit natürlich nach Hause zu fahren. Die AG Ems bot freundlicherweise noch eine Fähre um 19.30h an, so konnte ich am frühen Nachmittag das Büro verlassen und in Ruhe nach Eemshaven fahren.
In Eemshaven ist die Welt mit Windrädern verspargelt, besonders bei untergehender Sonne hinter dicken Wolken gibt das ein tolles Panorama.


Aber auch von etwas dichter dran sieht es noch schön aus:


Ansonsten war es eine unspektakuläre Fahrt, J freute sich, dass wir kamen, ist er nicht mehr so alleine, und hier im Haus ist natürlich auch wieder eine Menge zu tun.
Aktuell ist die Smarthome-Steuerung mal wieder verstellt, weil sich das System komplett neu erfunden hat. Sehr lästig, diese Dauerupdates, im Moment bin ich mal wieder sehr genervt von dieser wirren Updaterei, am lästigsten finde ich, dass ich es nicht einfach ignorieren kann.
Auch das neue iOS auf dem Handy finde ich anstrengend, eine Verbesserung in der Alltagsperformance kann ich nicht entdecken, aber viele Apps sehen anders aus, funktionieren anders, ich muss mich umgewöhnen, neue Muster erlernen - und das nervt, weil ich den Vorteil nicht sehe.
Aber hilft wohl nix
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Mittwoch, 2. Oktober 2019
AI und Fotosortierung
Ich sichere meine Fotos bei Googlefotos und die App meint, sie müsste mir dadurch Mehrwert bieten, dass sie meine Fotos sortiert und in Kategorien zusammenfasst.
Wenn man dieses seltsame Kategoriesieren unter dem Spaßfaktor der Skurrilität sieht, ist es natürlich ein Mehrwert.
Hier ein paar Highlights:


Den Leuchtturm auf Borkum habe ich natürlich sofort erkannt, bei dem seltsam gebogenen Turm in Greven musste ich dafür zweimal hingucken, bevor ich es erkannte.


Der schöne Park ist der Reihenhausgarten in Greven, und die Berge sind auf Borkum und können durchaus als 2-3tausender durchgehen. In Zentimetern.


Der schönste Wolkenkratzer ist der unterste, der zierte unsere Fabrik in Mönchengladbach, ich musste sehr grinsen.
Auf den Fotos da drüber ist irgendwie kein Wolkenkratzer, aber ich war natürlich sehr dicht an den Wolken und konnte so gesehen dann tatsächlich fast selber dran kratzen.
Google hat sehr individuelle Sortierkriterien, aber lustig ist es auf alle Fälle
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Dienstag, 1. Oktober 2019
Too much noise
Früher war irgendwie weniger Stress, weil es früher nicht so viele Kommunikationskanäle gab.
War meine steile These von heute, weil das Handy schellte, als ich am Festnetz telefonierte und der PC dingelte, als Mails eintrudelten; die Sekretärin linste zur Tür rein, mit einer Postmappe unterm Arm und der tiefbegabte Assistent der Geschäftleitung legte mir einen Zettel auf dem Tisch auf dem stand: "Die Herren von der XY-Bank sind eingetroffen." Ich beendete also mein Festnetztelefonat, schnappte mir iPad, Handy und Teetasse* und lief zum Besprechungsraum. Unterwegs machte das Handy "ping" und ich sah, dass es eine neue Nachricht in der Familiengruppe gab.
*Ich schleppe immer meine eigene, extragroße Teetasse mit mir rum, weil ich üblicherweise nur irgendwelchen Kräutertee trinke und dazu die lächerlich kleinen Kaffeetassen nicht gebrauchen kann.

Die Familiengruppe ist der einzige private "social media Kanal", den ich auch im Büro freigeschaltet habe.
Wie es Menschen schaffen, während der normalen Arbeitszeit noch Dinge bei Twitter, Facebook oder Instagram zu posten, wird mir sowieso ein ewiges Rätsel bleiben. Ich verstehe ja schon nicht, wie man es schaffen kann, das alles zu lesen, was dort gepostet wird. Wenn ich nur mal kurz nicht hingeguckt habe, gelingt es mir selbst im Urlaub nicht, auf diesen Kanälen alles nachzulesen, was andere dort posten, und dabei habe ich wirklich nur ein ganz paar social media Kanäle, die ich überhaupt benutze, aber selbst die überfordern mich schon.

Deshalb ploppt bei mir halt immer wieder das Gefühl auf, dass das früher alles deutlich weniger stressig war. Als die Welt noch ausschließlich analog bedient wurde, gab es halt auch deutlich weniger Informationen, die verarbeitet werden mussten.
Dachte ich so, bis ich dann mal genauer nachdachte und feststellte, dass es auch vor 50 Jahren schon Dinge gab wie Tageszeitung, Apotheken Rundschau, Dorfzeitschrift, Kirchenblatt und die Welt am Sonntag. Außerdem Fernsehen, Radio und Stammtisch, Telefon, Kaffeekränzchen und Wochenmarkt. Und natürlich die ganze normale Post, mit der man sich früher Briefe und Karten schrieb.
Eine große Menge diversester Nachrichtenkanäle gab es also schon immer, früher blinkerten und piepten sie nur nicht so aufdringlich wie sie es heute tun.
Heute ist vor allem alles schneller getaktet, ob es deshalb eine höhere Qualität hat, lasse ich mal dahingestellt.

Ich habe für mich nur festgestellt, dass ich auf eine große Menge Nachrichten ganz entspannt verzichten kann, weil es gefühlt irgendwann ja doch immer dasselbe ist. Aktuell ist mir also bei Instagram und Twitter mal wieder sehr langweilig, Facebook benutze ich sowieso nur für die Borkum-Gruppen, You-Tube ist mein Ersatz für die "wie helfe ich mir selbst-Heimwerkerratgeber der 80er Jahre und WhatsApp brauche ich maximal noch für die Kommunikation mit dem Onkel, aber der ruft im Zweifel vorher an und dann kann ich ja auch WhatsApp mal wieder aktivieren.

Mein Lieblingskommunikationstool sind immer noch the gool old e-mails, weil ich sie über Outlook verwalten kann, da habe ich eine vernünftige Ordner- und Archivstruktur, das ist wie früher Briefeablegen, ich finde schnell alte E-Mails samt Dateianhängen wieder, das ist übersichtlich, praktisch und bequem. E-Mails sind schnell und kostengünstig übermittelt und transponiert, ich kann sie aber bearbeiten, wann ich will, es geht nichts verloren, ich finde alles wieder und ich kann sogar Entwürfe zwischenspeichern und später weiterbearbeiten. Perfekt.
Diese Direct-Message-Systeme sind für mich eigentlich eine Pest, ich habe ehrlich gesagt auch nie verstanden, was daran besser ist als an einer E-Mail, vor allem weil ich alle E-Mails von zig verschiedenen E-Mail Konten in einer App verwalten kann, während diese blöden DM-Systeme jeweils eine eigene App brauchen und nicht über Kreuz kompatibel sind. Ich kann also nicht auf WhatsApp antworten, wenn die Ursprungsnachricht auf Telegram einging.
Ich habe auf meinem Handy sechs verschiedene DM-Systeme installiert, weil ich für jedes System eine Person kenne, die nur über dieses System kommunizieren kann. Der Onkel kann nur WhatsApp, die Mutter am besten nur Facebook-Messanger, der große Sohn nur iMessage, der kleine nur Telegram. Ein Geschäftkontakt nur Threema und die Fliegertruppe nur Google-Hangouts. Skype habe ich mittlerweile blockiert, weil CW tot ist, solange der lebte, musste Skype auch immer noch laufen, denn das war sein Lieblingskanal. Manche Kontakte kommunizieren nur über Instagram DM mit mir, andere über Twitter und dann habe ich noch Ginlo als App installiert, interessanterweise kenne ich für diesen Kanal niemanden, der ihn benutzt, dabei finde ich persönlich den gar nicht so schlecht.

Ich bin also theoretisch über all diese Kanäle erreichbar und kann sie auch bedienen, ich gebe aber zu, dass es zwischendurch Tage gibt, wo ich das Handy auf lautlos stelle, unten in der Handtasche versenke und dann ganz bequem ignoriere, während ich einen Tag Urlaub in Analog-Country mache
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Montag, 30. September 2019
Schneller als gedacht
Dieser Tag hat in den letzten drei-vier Stunden noch mal richtig den Turbo eingelegt, eben habe ich erschrocken bemerkt, dass schon bald wieder morgen ist und dass ich deshalb den Text mit meinen Gedanken zu Höflichkeit, Respekt und Rücksicht heute nicht mehr fertigstellen werde. Macht nichts, er hat ja auch keine Tagesaktualität, dann wird er eben an einem anderen Tag fertig.

Deshalb heute nur normales Alltagsbloggen, wobei es von diesem Sonntag nicht so viel zu erzählen gibt, weil nicht so viel passiert ist, aber ich fasse mal zusammen:
Bis 12h Aufenthalt im Bett mit Nachlesen der angesammelten RSS-Feeds und der interessanten Erkenntnis, dass ich langweilige Blogs schneller und zeitnäher lese als die wirklich guten, schönen Blogs.
Ich benutze Bloglovin als Feedreader und habe dort inzwischen so ca. 50-60 Blogs abonniert. Das hört sich viel an, ist aber in echt nicht so schlimm, weil 90% der Blogs nur sehr unregelmäßig etwas veröffentlichen, die habe ich dort also vor allem deshalb abonniert, damit mir nicht entgeht, wenn sie nach Jahrhunderten des Schlafens dann doch mal wieder aktiven Content speien. Man weiß ja nie.
Es gibt aber auch ein paar daueraktive Blogs, außer den komplett verlässlichen Tagebuchbloggern* zähle dazu auch Blogs mit einer Beitragsdichte von 3-4 pro Woche.
*Es gibt tatsächlich noch mehr Blogger, die genauso verbissen wie ich an dieser täglichen, pausen- und unterbrechungsfreien Bloggerei festhalten wie ich, Selbstdisziplin galore

Ich schaffe es zwar mit viel Zähnezusammenbeißen jeden Tag hier etwas zu schreiben - ich schaffe es aber eindeutig nicht, jeden Tag alle anderen, abonnierten Blogbeiträge zu lesen. Es gibt Tage, da lese ich gar keine anderen Beiträge, da bin ich froh, wenn ich meinen eigenen geschrieben habe, aber auch den lese ich dann nicht noch mal durch, tl;dr....
Am Wochenende ist deshalb regelmäßig großes Blognachlesen angesagt und heute ist mir mal wieder aufgefallen, dass sich vor allem bei den Blogs, die ich wirklich toll und gut finde und echt gerne lese, grade bei diesen Blogs sammeln sich die meisten ungelesenen Beiträge.
Ich glaube, das liegt daran, dass ich die Beiträge von Herrn Buddenbohm zB auch wirklich in Ruhe lesen und genießen möchte und nicht mal so schnell zwischen Tür und Angel durchklicken will. Diese Beiträge spare ich mir also bewusst für den richtigen Moment auf, während ich andere Blogs auch gerne frühmorgens in nur halbwachem Zustand lese, weil ich davon ausgehe, dass es nicht so viel zu verpassen gibt, es ist also wurscht, wenn ich nicht wirklich konzentriert lese, es reicht ein drüberlesescrollen.

Gegen 12h dann langsames Aufstehen, Duschen, Anziehen und der Entschluss, trotz Regen auf den Sonntags-Flohmarkt nach Münster zu fahren, ich wollte gerne meine Uhren vom Uhrendoktor abholen.
Ich habe es dann sogar noch geschafft, drei weitere Uhren mitzunehmen, für die ich gerne neue Uhrenarmbänder haben wollte. Hat alles wunderbar funktioniert, meine letzte Woche abgegeben Uhren waren sorgfältig repariert, ich habe außerdem drei sehr schöne neue Uhrenarmbänder, ich bin hochzufrieden.

Sonst war aber gar nichts Spannendes auf diesem Flohmarkt, bei Regen harren auch nur die Hardcore-Händler aus, aber ich hatte ja auch nur das Uhrenthema heute.

Wieder zurück zuhause habe ich mich an die Beantwortung einer zweiseitigen Fragenliste des Finanzamtes gemacht, die zu der beleglosen Abgabe, wie sie seit 2018 möglich ist, nun doch noch seitenweise Nachfragen und Beleganforderungen hatten. Zum Glück hatte ich genau mit diesen Fragen schon gerechnet, ich hatte also die meisten Belege und Nachweise schon als Kopie hier liegen, es fehlte nur noch ein längeres Erläuterungsschreiben und das sorgfältige Zusammenstellen der vorbereiteten Kopien.

Dann habe ich an meinem Text zu Höflichkeit-Respekt-Rücksicht rumgeschrieben, es ist doch deutlich schwieriger darzustellen als ich gedacht habe, meine Leistung heute bestand vor allem daraus, dass ich lange Passagen wieder gelöscht habe.... Ich denke noch weiter nach.

Kochen und Essen fiel heute komplett aus, irgendwie hatte keiner von uns Hunger, ich habe nur vorhin zwei Pakete Dominosteine aufgemacht** und dabei festgestellt, dass es dieses Jahr große Unterschiede zwischen den Dominosteinen von Lidl und Aldi-Nord gibt. Ich habe die zum Vergleich nämlich direkt nebeneinander gegessen und ich finde die Dominosteine von Aldi-Nord wirklich deutlich leckerer als die von Lidl. Sie sind spürbar saftiger und geschmacksintensiver, die von Lidl schmecken fast so als wären sie von letztem Jahr übergeblieben. Damit ist jetzt auch geklärt, in welchem Laden weiterer Nachschub besorgt wird.
**Die sind spät dran, mit den Dominosteinen dieses Jahr, finde ich, oder? Erst Mitte September habe ich die ersten in den Läden gesehen, früher lagen die teilweise doch schon im August wieder in den Regalen. Es waren noch Sommerferien und man kam vom Freibad nach Hause, da konnte man auf dem Rückweg Dominosteine kaufen. Es fühlte sich zwar seltsam an, aber ich war mittlerweile auch so daran gewöhnt, dass ich jetzt schon fast das Gefühl hatte, es ist alles zu spät, dieses Jahr.

Sonst ist vom heutigen Tag nichts weiter zu berichten, die nächste Woche wird kurz, das finde ich ausgesprochen erfreulich
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Sonntag, 29. September 2019
Netter Samstag
Okay, nicht alles, was ich mir für heute vorgenommen habe, habe ich auch erledigt, aber immerhin die wichtigsten Dinge.
Ganz oben auf meiner to-do-Liste für heute stand: "Nicht stressen lassen." - und das ist mir sehr gut gelungen.
Nicht gelungen ist es mir, den Beitrag mit der Überschrift "Höflichkeit vs. Respekt" fertigzustellen, hier muss ich noch längere Zeit drüber nachdenken, resp. ich brauche bestimmt noch so 3-4 Stunden Zeit, um daran rumzuschreiben. Aktuell habe ich grade mal einen Teil der Recherchearbeiten abgeschlossen und bin mir jetzt gar nicht mehr sicher, ob ich noch dieselbe Meinung habe wie zu Beginn der Idee, also, ob ich Höflichkeit und Respekt immer noch so widerborstig gegenüber stehe. Ich beginne zu verstehen, wo der Sinn dieser Begriffe liegt, habe aber gleichzeitig das Gefühl, dass sich nur sehr wenige Menschen so ausführlich mit dem Nachdenken über diese Begriffe beschäftigt haben wie ich das grade tue. Nun, wir werden sehen, zu welchen Erkenntnissen ich gelangt bin, wenn ich fertig recherchiert und nachgedacht habe, es bleibt spannend.

Positiv gelungen ist es mir dafür heute endlich mein Fahrrad vom Fahrradmenschen abzuholen. Das war da jetzt nämlich schon seit 14 Tagen und als ich es vor zwei Wochen weggebracht habe, hat er gesagt, dass er ca. 3-5 Tage braucht. Ich habe ihm gleich eine ganze Woche eingeräumt, weil ich immer nur am Samstag dazu komme, es wieder abzuholen. Als ich es aber letzten Samstag holen wollte, hatte er noch nicht mal angefangen, sich damit zu beschäftigen, Fahrradmenschen scheinen alle ihre ganz speziellen Eigenarten zu haben. Zum Glück brauche ich mein Fahrrad hier in Greven ja nicht so dringend, letztes Wochenende wäre es zwar schön gewesen, hätte man ein wenig rumfahren können, weil das Wetter so toll war, aber ja nun, Luxusprobleme. Heute war es aber fertig und ich immerhin rechtzeitig genug aufgestanden, um es auch wirklich abzuholen. Der Fahrradmenschladen schließt am Samstag nämlich um 12h, K hatte schon mittelgroße Sorgen, dass ich nicht rechtzeitig genug aus dem Bett komme.
Aber: Geschafft. Gibt 10 Punkte auf das eigene Zufriedenheitskonto.
K ist anschließend zum Flugplatz gefahren, er wollte etwas großes und reines tun, weshalb ich ihm empfahl, ein Flugzeug zu waschen, was er dann auch tat. Vorher haben wir unseren WerkzeugDurcheinanderkeller schon mal zur Hälfte aufgeräumt, was notwendig war, weil K die Flugzeugwaschzeugkiste vollständig bestücken wollte, die hatte sich in den letzten Jahren aber im Wesentlichen in Einzelteilen in den Durcheinanderkeller entleert und insbesondere ein Lackshampoo war nicht mehr zu finden, weshalb K erst noch mal fix zum Baumarkt fuhr, um Nachschub zu besorgen.
Anschließend war K außer Haus und wusch Flugzeuge, ich war im Haus und machte Steuererklärungen.
So gegen 18.30h hatte ich für eine komplizierte Erklärung aber immerhin schon mal das Zahlenmaterial vernünftig aufbereitet, da war mir nach Belohnung und überhaupt wollte ich noch mal vor die Tür, weshalb ich kurzerhand ein wenig einkaufen fuhr.
Eigentlich brauchten wir gar nichts mehr, denn K hatte die fehlenden Notwendigkeiten schon auf dem Rückweg vom Baumarkt mitgebracht, aber nur mal so gucken, was es Spannendes beim Discounter gibt, mache ich am Wochenende schon sehr gerne, deshalb fuhr ich Einkaufen, ohne etwas zu brauchen.
Erst war ich bei Aldi gucken und dann noch bei Lidl, und während ich da so versonnen vor der Gemüsetheke stand und mir überlegte, ob wir nicht doch unseren Essensplan für heute kurzfristig ändern sollten, weil, bei Lidl gab es alles Frischzeug für 50%, stupfte mich plötzlich jemand von hinten an und grinste breit.
K hatte keinen Haustürschlüssel dabei (wir erinnern uns, die hat er ja alle verkramt, die sind zwar nicht weg, aber halt grad nicht da) und weil ich jetzt nicht zu Hause war, kam er nicht rein, aber da er mich gut kennt, fuhr er als erstes mal bei Lidl gucken. Hmmm, ein bisschen ärgerlich finde ich es ja schon, dass ich so transparent bin....
Ich stand bei Lidl mit einer großen Kiste voll Kram im Arm. Da ich ja eigentlich nichts kaufen wollte, sondern nur mal so gucken, hatte ich natürlich keinen Einkaufswagen dabei, K kommentierte nur trocken, dass ich das doch wohl längst wissen müsste: Wenn ich keinen Einkaufswagen mit reinnehme, kaufe ich besonders viel. Noch mal hmmmm, es ist wirklich ärgerlich, wenn man sich verhält wie eine zu 100% vorhersehbare Maschine....

Was ich sonst noch geschafft habe heute: Drei Maschinen Wäsche sind gewaschen und getrocknet, J ist schon wieder verabschiedet und inzwischen gut auf Borkum angekommen, die Biomülltonne ist randvoll mit Gartenabfällen (habe ich nicht selber gemacht, sondern K, der aber nur, weil ich ihn dazu getrieben habe, weshalb es dann ja eigentlich doch fast mehr mein Werk ist) und ich kann noch eine Geschichte von gestern nachreichen, denn das war echt lustig:

J hatte mich gebeten, sein Auto, was seit August hier in Greven steht, in die Werkstatt zu bringen, um die Winterreifen aufziehen zu lassen, weil er damit heute nach Emden fährt und von dort in 14 Tagen dann direkt nach Berlin und es deshalb vor dem Winter keine andere Chance mehr gibt, die Reifen zu wechseln.
Da die Werkstatt um 18h schließt und ich davon ausging, dass J erst nach 18h aus Berlin hier eintrudelt, bin ich am Morgen in die Werkstatt gefahren, um die Rechnung zu bezahlen und den Schlüssel mitzunehmen, das Auto selber kann J dann ja auch am späten Abend noch holen.
Als ich also um 9h morgens in der Werkstatt stand und sagte, ich würde den Schlüssel gerne abholen, grinste der Meister ganz breit und meinte, die Situation hätte es doch schon mal gegeben, denn da wäre schon jemand vor mir dagewesen, um den Schlüssel zu holen und die Rechnung zu bezahlen.
Ich habe so leicht das Gefühl, wir sollten mal an unserer internen Kommunikation arbeiten.....

Und noch ein Nachtrag von gestern: Ich habe ein superleckeres Rezept entwickelt, was es bei uns demnächst sicherlich noch öfter geben wird: gebratene Kartoffelkloßtaler. Um mal einen schicken Cliffhanger zu produzieren, liefere ich das Rezept dazu erst ein ander Mal, wir haben sie aber gestern das erste Mal gegessen (als Alternative zu Röstis, es gab Putengeschnetzeltes) und die Reste heute gleich das zweite Mal, wirklich sehr lecker, es lohnt sich, auf das Rezept zu warten
:-)

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