anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 29. September 2019
Netter Samstag
Okay, nicht alles, was ich mir für heute vorgenommen habe, habe ich auch erledigt, aber immerhin die wichtigsten Dinge.
Ganz oben auf meiner to-do-Liste für heute stand: "Nicht stressen lassen." - und das ist mir sehr gut gelungen.
Nicht gelungen ist es mir, den Beitrag mit der Überschrift "Höflichkeit vs. Respekt" fertigzustellen, hier muss ich noch längere Zeit drüber nachdenken, resp. ich brauche bestimmt noch so 3-4 Stunden Zeit, um daran rumzuschreiben. Aktuell habe ich grade mal einen Teil der Recherchearbeiten abgeschlossen und bin mir jetzt gar nicht mehr sicher, ob ich noch dieselbe Meinung habe wie zu Beginn der Idee, also, ob ich Höflichkeit und Respekt immer noch so widerborstig gegenüber stehe. Ich beginne zu verstehen, wo der Sinn dieser Begriffe liegt, habe aber gleichzeitig das Gefühl, dass sich nur sehr wenige Menschen so ausführlich mit dem Nachdenken über diese Begriffe beschäftigt haben wie ich das grade tue. Nun, wir werden sehen, zu welchen Erkenntnissen ich gelangt bin, wenn ich fertig recherchiert und nachgedacht habe, es bleibt spannend.

Positiv gelungen ist es mir dafür heute endlich mein Fahrrad vom Fahrradmenschen abzuholen. Das war da jetzt nämlich schon seit 14 Tagen und als ich es vor zwei Wochen weggebracht habe, hat er gesagt, dass er ca. 3-5 Tage braucht. Ich habe ihm gleich eine ganze Woche eingeräumt, weil ich immer nur am Samstag dazu komme, es wieder abzuholen. Als ich es aber letzten Samstag holen wollte, hatte er noch nicht mal angefangen, sich damit zu beschäftigen, Fahrradmenschen scheinen alle ihre ganz speziellen Eigenarten zu haben. Zum Glück brauche ich mein Fahrrad hier in Greven ja nicht so dringend, letztes Wochenende wäre es zwar schön gewesen, hätte man ein wenig rumfahren können, weil das Wetter so toll war, aber ja nun, Luxusprobleme. Heute war es aber fertig und ich immerhin rechtzeitig genug aufgestanden, um es auch wirklich abzuholen. Der Fahrradmenschladen schließt am Samstag nämlich um 12h, K hatte schon mittelgroße Sorgen, dass ich nicht rechtzeitig genug aus dem Bett komme.
Aber: Geschafft. Gibt 10 Punkte auf das eigene Zufriedenheitskonto.
K ist anschließend zum Flugplatz gefahren, er wollte etwas großes und reines tun, weshalb ich ihm empfahl, ein Flugzeug zu waschen, was er dann auch tat. Vorher haben wir unseren WerkzeugDurcheinanderkeller schon mal zur Hälfte aufgeräumt, was notwendig war, weil K die Flugzeugwaschzeugkiste vollständig bestücken wollte, die hatte sich in den letzten Jahren aber im Wesentlichen in Einzelteilen in den Durcheinanderkeller entleert und insbesondere ein Lackshampoo war nicht mehr zu finden, weshalb K erst noch mal fix zum Baumarkt fuhr, um Nachschub zu besorgen.
Anschließend war K außer Haus und wusch Flugzeuge, ich war im Haus und machte Steuererklärungen.
So gegen 18.30h hatte ich für eine komplizierte Erklärung aber immerhin schon mal das Zahlenmaterial vernünftig aufbereitet, da war mir nach Belohnung und überhaupt wollte ich noch mal vor die Tür, weshalb ich kurzerhand ein wenig einkaufen fuhr.
Eigentlich brauchten wir gar nichts mehr, denn K hatte die fehlenden Notwendigkeiten schon auf dem Rückweg vom Baumarkt mitgebracht, aber nur mal so gucken, was es Spannendes beim Discounter gibt, mache ich am Wochenende schon sehr gerne, deshalb fuhr ich Einkaufen, ohne etwas zu brauchen.
Erst war ich bei Aldi gucken und dann noch bei Lidl, und während ich da so versonnen vor der Gemüsetheke stand und mir überlegte, ob wir nicht doch unseren Essensplan für heute kurzfristig ändern sollten, weil, bei Lidl gab es alles Frischzeug für 50%, stupfte mich plötzlich jemand von hinten an und grinste breit.
K hatte keinen Haustürschlüssel dabei (wir erinnern uns, die hat er ja alle verkramt, die sind zwar nicht weg, aber halt grad nicht da) und weil ich jetzt nicht zu Hause war, kam er nicht rein, aber da er mich gut kennt, fuhr er als erstes mal bei Lidl gucken. Hmmm, ein bisschen ärgerlich finde ich es ja schon, dass ich so transparent bin....
Ich stand bei Lidl mit einer großen Kiste voll Kram im Arm. Da ich ja eigentlich nichts kaufen wollte, sondern nur mal so gucken, hatte ich natürlich keinen Einkaufswagen dabei, K kommentierte nur trocken, dass ich das doch wohl längst wissen müsste: Wenn ich keinen Einkaufswagen mit reinnehme, kaufe ich besonders viel. Noch mal hmmmm, es ist wirklich ärgerlich, wenn man sich verhält wie eine zu 100% vorhersehbare Maschine....

Was ich sonst noch geschafft habe heute: Drei Maschinen Wäsche sind gewaschen und getrocknet, J ist schon wieder verabschiedet und inzwischen gut auf Borkum angekommen, die Biomülltonne ist randvoll mit Gartenabfällen (habe ich nicht selber gemacht, sondern K, der aber nur, weil ich ihn dazu getrieben habe, weshalb es dann ja eigentlich doch fast mehr mein Werk ist) und ich kann noch eine Geschichte von gestern nachreichen, denn das war echt lustig:

J hatte mich gebeten, sein Auto, was seit August hier in Greven steht, in die Werkstatt zu bringen, um die Winterreifen aufziehen zu lassen, weil er damit heute nach Emden fährt und von dort in 14 Tagen dann direkt nach Berlin und es deshalb vor dem Winter keine andere Chance mehr gibt, die Reifen zu wechseln.
Da die Werkstatt um 18h schließt und ich davon ausging, dass J erst nach 18h aus Berlin hier eintrudelt, bin ich am Morgen in die Werkstatt gefahren, um die Rechnung zu bezahlen und den Schlüssel mitzunehmen, das Auto selber kann J dann ja auch am späten Abend noch holen.
Als ich also um 9h morgens in der Werkstatt stand und sagte, ich würde den Schlüssel gerne abholen, grinste der Meister ganz breit und meinte, die Situation hätte es doch schon mal gegeben, denn da wäre schon jemand vor mir dagewesen, um den Schlüssel zu holen und die Rechnung zu bezahlen.
Ich habe so leicht das Gefühl, wir sollten mal an unserer internen Kommunikation arbeiten.....

Und noch ein Nachtrag von gestern: Ich habe ein superleckeres Rezept entwickelt, was es bei uns demnächst sicherlich noch öfter geben wird: gebratene Kartoffelkloßtaler. Um mal einen schicken Cliffhanger zu produzieren, liefere ich das Rezept dazu erst ein ander Mal, wir haben sie aber gestern das erste Mal gegessen (als Alternative zu Röstis, es gab Putengeschnetzeltes) und die Reste heute gleich das zweite Mal, wirklich sehr lecker, es lohnt sich, auf das Rezept zu warten
:-)

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Samstag, 28. September 2019
Müde
Schon wieder kein Freitag mit Homeoffice, sondern mit Terminen im Büro, nach einer vollen Woche schlaucht das dann schon, wenn man keinen Tag dabei hat, wo man einfach nur mal in Ruhe Mails abarbeiten, Dateien ablegen und Tabellen aktualisieren kann.
Dementsprechend k.o. bin ich jetzt auch und nicht motiviert, hier noch lange Texte zu schreiben.
Immerhin bin ich nach dem Büro noch zum Afterworkflohmarkt gefahren, wo ich diesmal zwar wenig Kram gekauft habe, aber alleine eine Stunde rumlaufen an der frischen Luft ist schon eine gute Erholung.
Außerdem war ich diesmal schlau genug, vorher in die Waschanlage zu fahren und nicht auf dem Rückweg vom Flohmarkt, wenn die Waschanlage schon Feierabend gemacht hat.
Jetzt habe ich ein sauberes Auto, einen Stapel neue Klaviernoten und eine hübsche Haarspange - alles Errungenschaften von meinem Ausflug Richtung Flohmarkt, wobei ich auf das saubere Auto besonders stolz bin, nämlich rechtzeitig dran gedacht zu haben.

Next step to do für heute: Schlafen
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Freitag, 27. September 2019
Mal wieder zu spät
Ich bin noch unterwegs, weil wir ja C verabschiedet haben und deshalb nach Bielefeld gefahren sind.
Jetzt sind wir auf der Rückfahrt, K fährt, wofür ich sehr dankbar bin. Ich glaube allerdings, dass er auch dankbar dafür ist, dass ich ihn diskussionslos fahren lasse, denn es regnet in Strömen und kombiniert mit meiner akuten Nachtblindheit wäre ich als Fahrer heute sicherlich für jeden Beifahrer eine gehobene Herausforderung in Sachen don‘t panic.

Insgesamt hatten wir einen sehr netten Abend mit vielen leckeren Sushis und Weihnachten sehen wir uns wieder.

Der Rest des Tages war auch sehr erfolgreich: Im Büro habe ich endlich einen Vertrag fertiggestellt, an dem ich schon lange rumdoktere, deshalb konnte ich früh Schluss machen und war pünktlich beim Kardiologen, der seine Praxis mitten in der Münsteraner Innenstadt hat.
Dort gab es das volle Programm mit EKG und Ultraschall, Ergebnis: Ich bin quietschgesund. Na also.

Weil ich dann schon einmal in der Innenstadt war, bin ich noch zum Brillenladen gegangen, der gleich um die Ecke war. In drei Wochen bekomme ich dann meine drei neuen Brillen, die waren im (Viertel) Dutzend grad billiger.

Schöne Brillengestelle zu finden, ist manchmal ziemlich schwierig, diesmal hätte ich aber auch fünf Gestelle gefunden, so dass ich tatsächlich Entscheidungsnot hatte.
Aber ich habe mich erfolgreich diszipliniert, drei neue Brillen müssen erst mal reichen.

Insgesamt also ein rundrum schöner Tag, hat mir gut gefallen
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Donnerstag, 26. September 2019
Streichergebnis
Heute war einer der Tage, an dem ich bis zum Abend überzeugt war, dass der Tag gleich besser wird.
Als ich schließlich um 20h zu Hause war, gab ich schlichtweg auf.
Da wird heut nix mehr besser, ich lege den Tag unter Streichergebnis ab und mich ins Bett, man merkt an den dümmlichen Heinz-Erhardt-Wortspielen was für ein Tag das heute ist. Was zu erwarten gibt es heute einfach nicht mehr - und zu retten auch nicht.
Ich freue mich jetzt auf morgen, da fahre ich nach Bielefeld und verabschiede C, die am Freitag nach Schottland fährt, am Samstag kommt dann J hier an, der Zwischenstopp macht auf seinem Weg nach Borkum, Kinder kommen und gehen und ich bin froh, dass sie so selbstständig und aktiv unterwegs sind
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Mittwoch, 25. September 2019
Noch'n Arzttermin
Ich mag das ja, wenn man Jahres-Termine alle hintereinander auf einen Rutsch abarbeitet, habe ich schon früher so gemacht. Erst brachte man das Auto zum TÜV, dann wurde der Hund entwurmt, die Kinder geimpft und dann sind wir noch alle zum Zahnarzt gegangen.
Mittlerweile bestimmt das Auto selber, wann es gewartet werden will, der Hund ist tot und die Kinder ausgezogen, da bleiben nur meine ganz eigenen Jahres-Arzt-Termine, um sie in geballter Form abzuarbeiten, diese Woche läuft es gut.
Gestern Grippeimpfung und Hautarzt, heute Zahnarzt, übermorgen Kardiologe, fehlt nur noch ein Gyn-Termin, aber in der Praxis war immer besetzt (die zweimal, die ich es die letzten vier Monate probiert habe), das kriege ich jetzt aber auch kurzfristig hin, ich habe schließlich grade einen Lauf.

Nach dem Zahnarzt Büro, er hat schließlich nicht gebohrt, meine Zähne sind quietschegesund.

Im Büro so dies und das, unter anderem eine Diskussion über Höflichkeit, nämlich wie viel ist nützlich und ab wann ist es kontraproduktiv?
Sind Höflichkeitslügen positiv, neutral oder abzulehnen, wem nützt Höflichkeit und wo ist sie zwingend geboten?

Ich bin ja heilfroh, dass ich keinen Job im Vertrieb oder als keyaccounter machen muss, diese gesamte geheuchelte Pseudofreundlichkeit finde ich ganz entsetzlich gruselig.

Insgesamt habe ich aus dieser Diskussion heute mitgenommen, dass Höflichkeit vor allem Minderleistungen schützt, eben weil ein schlichtes: "Das war jetzt aber völliger Murks" als abstruse Unhöflichkeit genauso abzulehnen ist wie "Sie haben überhaupt keine Ahnung." - beides Sätze, die ich sehr häufig denke, aber sehr selten sage, eben weil ich weiß, dass so eine grobe Unhöflichkeit nicht erwünscht ist.
In besonders höflichen Institutionen funktioniert dafür das Peter-Prinzip ganz klasse. Da man schlechte Leute auf normalem Weg nie mehr loswerden kann, weil feuern ja unhöflich wäre, lobt man sie solange in Himmel, bis sie abgeworben werden.

Ich werde meinem Chef erster Ordnung sagen, dass er dringend seinen tiefbegabten Assistenten mehr loben muss
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Montag, 23. September 2019
Durchgekämpft
Heute morgen war ich so unendlich müde, dass ich mich nur mit sehr viel Selbstüberredung dazu bringen konnte, tatsächlich aufzustehen und mich nicht einfach nur umzudrehen und weiterzuschlafen. Dabei war die Nacht gar nicht zu kurz gewesen, ca. 8h Schlaf sind zwar nicht üppig*, doch nun definitiv auch nicht schlafgemindert, aber ich hatte das Gefühl, ich komme überhaupt nicht auf die Beine.
*Ich weiß, für viele Leute sind 8h Schlaf schon mehr als üppig und sie träumen davon, einmal so lange schlafen zu können, aber es ist halt alles eine Frage der üblichen Durchschnitts-/Vergleichsgröße. Ich leide unter Schlafproblemen nur, wenn ich zu früh wieder aufstehen soll, aber wenn mich von außen nichts drängelt, schlafe ich auch ohne Probleme regelmäßig 10-12h am Tag.

Ich war also müde und diese Müdigkeit ging auch während des Tages nicht weg. Bis 12h habe ich mit der Idee gespielt, mich krank zu melden und wieder nach Hause zu gehen, dann wurde es aber etwas besser und ich hatte mir für heute ja sowieso vorgenommen, um 15.30h das Büro zu verlassen, weil ich um 16.30h noch einen Termin beim Hautarzt zum Hautkrebsscreening hatte** und vorher noch beim Hausarzt vorbeifahren wollte, weil ich mein neues Schilddrüsenrezept abholen wollte und eine Überweisung zum Kardiologen lag auch für mich bereit.
Einen Termin beim Kardiologen zu machen, hat mir mein Hausarzt schon letzten Sommer aufgetragen, weil er mein Gejammer, dass ich immer sofort außer Atem bin und mein Puls auf 150 geht, wenn ich nur eine Treppe steige, satt hatte und meinte, dann sollte halt mal eine Kardiologe draufgucken.
Als ich letztes Jahr im August dann die empfohlene Kardiologiepraxis anrief und mir sagen lassen musste, dass der nächste Termin erst im Januar frei sei, hatte ich keinen Bock mehr auf Kardiologie und habe die Sache für mich abgehakt. Wenn ich ernsthaft krank bin, bin ich bis dahin sowieso schon tot, wenn nicht, ist es ja wohl auch nicht so wichtig.
Dann hatte ich aber diese seltsame Grippe und N wohnte hier im Haus und arbeitete grade selber auf der Kardiologie und meinte, es wäre schon sehr vernünftig, wenn ich da wenigstens mal irgendwann hinginge, also habe ich dann im Frühjahr tatsächlich einen Termin vereinbart - und der ist jetzt diese Woche.
**Diese Hautarztpraxis hat übrigens seit neuestem ein System, mit dem man online Termine buchen kann. Finde ich völlig genial, weil online Termine aussuchen und buchen macht mir gar nichts, ich hasse es nur, in den überfüllten Praxen anzurufen, bei einer genervten Arzthelferin zu landen und dann irgendeinen Termin nehmen zu müssen, den sie einem zuweist, weil man sich nicht mehr traut, die hörbar gestresste Dame noch nach Alternativterminen zu fragen. Aus dem Grund fanden meine jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchungen bisher auch nur alle fünf Jahre statt.

Die zweite Hälfte des Tages war ich also etwas wacher und habe das Büro auch wirklich pünktlich verlassen.
Beim Hausarzt habe ich dann noch nach einem Termin zur Grippeimpfung gefragt und bekam zur Antwort, dass man das auch ohne Termin sofort, jetzt und hier machen könne, wenn ich wolle, was mir sehr recht war - und jetzt ist das Thema auch schon abgehakt.
Sonst habe ich für die Grippeimpfung immer das Angebot des Betriebsarztes genutzt - aber der prüft dieses Jahr die Seh- und Hörfähigkeiten und dafür habe ich mich spontan abgemeldet. Ich will gar nicht wissen, was ich alles nicht mehr gucken und nicht mehr hören kann. Phhhffft, hier wird überhaupt niemand älter, ich zumindest solange nicht, wie ich solchen Tests großräumig aus dem Weg gehe.

Trotz all dieser sehr erfolgreichen Arzttermine war ich heute schon früh wieder zu Hause, das war auch mal schön. Als K kam habe ich das Essen gekocht, was eigentlich für gestern geplant war, was wir dann gestern Abend aber in einem Spontanentschluss gegen Grieche getauscht haben, und rückwärts betrachtet war Grieche gestern mit dem Besuch auch die deutlich bessere Entscheidung.
Heute gab es bei uns deshalb Lachs, grünen Spargel und Sojasprossen, sehr lecker und sehr low carb, wird es morgen gleich noch mal geben, denn ich habe die Mengen ja schließlich für vier Personen eingekauft
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Montag, 23. September 2019
Sonntagshandel und städtisch geprägte Widerlinge
Sonntag.
Für den späten Nachmittag wurde der Besuch erwartet, bis dahin hatten wir frei. Das Haus war ja gerüstet, sprich angemessen geputzt, es gab also nichts mehr vorzubereiten, ich wollte deshalb gerne auf den Sonntagsflohmarkt fahren, weil sich mittlerweile drei Uhren angesammelt hatten, die ich alle dem Uhrendoktor übergeben wollte, den ich grundsätzlich nur auf dem Sonntagsflohmarkt antreffen kann.
Ganz grundsätzlich mag ich die Sonntagsflohmärkte sonst nicht so besonders, denn es sind eigentlich kaum echte Flohmärkte, sondern zu 90% normale, orientalische Einkaufsbazare, es sind also überwiegend Händler mit Neuware da und nur sehr wenige Menschen mit gebrauchten Dingen, aber der Uhrendoktor ist halt nur auf diesen Sonntagsflohmärkten zu finden und deshalb hilft das nichts.
Heute war nicht nur Sonntag mit dem entsprechenden bazarähnlichen Markttrubel, heute war auch noch extrem perfektes Marktwetter, heute war also voll. Übervoll. Rappelvoll. Es war schon wirklich nicht mehr schön, aber - hilft ja nichts, ich sagte es bereits.

Für einen derart großen Flohmarkt habe ich die Gänge in Rekordzeit absolviert, es gab auch nur fünf Stände mit Gebrauchtwaren, der Rest war normaler Billigkram an Neuware, hier merke ich die Auswirkungen meines "ichbinreich" Mantras, hier habe ich noch nicht mal Lust zu gucken, aus den Zeiten des zwanghaften Geldsparens bin ich also eindeutig raus.

Gleichzeitig wurde mir aber auch noch mal deutlich bewusst, was ich an Flohmärkten wirklich mag, das sind nämlich nur die Gebrauchtwarenstände, weil es dort komplett andere Dinge zu kaufen gibt als bei den Neuwarenständen, die im Zweifel nur irgendwelche Restanten billig verramschen, oder, und das fällt mir immer mehr auf, gar nicht preiswerter anbieten als normale Ladengeschäfte, dafür aber am Sonntag geöffnet haben. Dieses unselige Ladenöffnungsgesetz mit zwangsvorgeschriebenen Ladenschlusszeiten, die von Kirchen und Gewerkschaften aus den unterschiedlichsten Gründen hartnäckig durchgesetzt werden, diesem unseligen Ladenöffnungsgesetz stehen die sich immer weiter ausdehnenden Sonntagsflohmärkte mit 90% Neuware natürlich extrem entgegen.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich finde es völlig in Ordnung, dass es diese Sonntagsflohmärkte gibt, ich finde es nur bescheuert an dieser völlig überholten "Sonntagsruhe" festzuhalten, wenn die Zahl der "Nichtchristen" (und dazu gehören Kirchenaustrittler genauso wie Moslems und andere Religionen), wenn also die Zahl der Menschen, die aus religiösen Grunden die Sonntagsruhe einhält, kontinuierlich sinkt.
Ich fände es völlig okay, wenn man die, die Sonntags nicht arbeiten wollen, auch nicht dazu zwingt, Sonntags zu arbeiten, aber ich finde es seltsam, dass man deshalb die, für die der Sonntag ein normaler Werktag ist, auch zu einer seltsamen Sonntagsruhe zwingt.
Wenn ein Ladenbesitzer seinen Laden an irgendeinem Tag der Woche nicht öffnen will, so ist das seine Sache, aber weshalb muss der Gesetzgeber ihm vorschreiben, zu welchen Zeiten er seinen Laden nicht öffnen darf???
Ich habe das noch nie verstanden - und je multikultureller unsere Gesellschaft wird, um so weniger verstehe ich es.
Diese Sonntagsflohmärkte nutzen also nur eine Lücke im Verbotsirrsinn, der gewaltige Zulauf an Menschen, die dort mit Begeisterung einkaufen, zeigt, wie irrsinnig dieses Sonntagsverbot per Saldo wirklich ist.

Wo war ich? - Ach ja, alles eigentlich nicht mein Thema, außer dem Uhrendoktor interessierte mich kein Neuwarenhändler, nächste Woche kann ich meine Uhren wieder abholen, nächste Woche also noch mal Sonntagsflohmarkt.

Unter den wenigen Gebrauchtwarenhändlern war kaum was Gescheites dabei, es ging mir heute aber auch schwerpunktmäßig um die fachgerechte Versorgung für die Uhren und die hat funktioniert.

Auf dem Rückweg haben wir in Münster noch an der Eisdiele in der Innenstadt gehalten und uns ein großes Eis gekauft - von allen Eisdielen, die ich überhaupt so kenne, ist diese in Münster wirklich die beste, die ich kenne, dafür fahre ich sogar in die Innenstadt und stürze mich in die Parkplatzsuche. (Okay, Sonntags geht's.)
Gegenüber stehen mehrere öffentliche (städtische) Bänke - und die Außenbestuhlung von Vapiano.
Heute war perfektes Eisdielenwetter, dafür ist sonntags um 16h bei Vapiano eher weniger los, weshalb sich jede Menge "Eis-zum-Mitnehmen-Kunden" auf die leeren Bänke bei Vapiano setzten, um in Ruhe ihr Eis zu verspeisen, die öffentlichen Bänke waren halt schon besetzt bzw. standen nicht in der Sonne.
Ich weiß nicht, wie andere Leute das sehen, aber ich finde, es ist unmöglich, sich mit einem "billigen" Mitnehmeeis (die Eisdiele selber hat auch Tische zum Draußensitzen, aber dann ist das Eis halt teurer) in einem Restaurant an die Draußentische zu setzen und sich dann auch noch aufzuregen, wenn irgendwann ein Kellner von Vapiano kommt und die "Nichtgäste" dort verscheucht. Ich saß für den Verzehr meines Eis ca. 15 Minuten auf einer der öffentlichen, städtischen Bänke direkt gegenüber und habe mich 15 Minuten fremdgeschämt für die Menschen, die sich immer wieder ohne mit der Wimper zu zucken mit einem dicken Mitnehmeis an einer Vapiano-Bank niedergelassen haben.
Wie stumpf können Menschen eigentlich sein?

Auf dem Rückweg nach Hause habe ich diese Beobachtung noch mal Revue passieren lassen und festgestellt, dass das einer der Hauptgründe ist, weshalb ich Städte nicht mag: In Städten sind grundsätzlich so viele Menschen unterwegs, dass die Wahrscheinlichkeit einer gehobenen Arschlochdichte rein statistisch schon deutlich größer ist als auf dem Land. Und ganz ehrlich? - Am allerliebsten möchte ich so ein Arschlochverhalten gar nicht erst sehen
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