anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 19. August 2019
Endspurt
Heute mussten all die Dinge erledigt werden, die entweder wirklich dringlich noch hier und jetzt erledigt werden mussten, weil ich morgen aufs Festland fahre und mein Büroalltag dann wieder beginnt oder weil ich sie einfach gern erledigt haben wollte, um sie beruhigt abhaken zu können.

Wirklich dringlich war das Thema BaFöG-Antrag, weil J noch ein paar Angaben fehlten und es ihm sowieso lieber war, wenn ich da noch mal drübergucke. Insgesamt hat er das aber schon ganz ordentlich gemacht, ich muss ihm nur noch abgewöhnen, unaufgefordert gleich einen Riesenberg an Unterlagen miteinzureichen. Theoretisch kann das BaFöG-Amt die zwar alle verlangen, aber in den allermeisten Fällen ist dem jeweiligen Sachbearbeiter das herzlich egal, ob man ihm die Unterlagen vorlegt oder nicht, sehr häufig wird auch ein sehr abgespeckter Antrag einfach nur abgehakt und fertig.
Ich hatte ja sowieso immer schon Spaß daran, dass die Kinder in aller Regel unterschiedliche BaFöG-Beträge bewilligt bekamen, obwohl das Ausgangseinkommen bei allen gleich ist, aber je nach BaFöG-Amt wurde das halt unterschiedlich berechnet. Ich habe dann immer nur kontrolliert, dass der Mindestansatz passte, wenn ein BaFöG-Amt da mehr ausrechnete, muss man sich ja nicht beschweren.

Grundsätzlich ist das für J aber auch das letzte Mal, dass er so einen Antrag ausfüllen muss - nächstes Jahr sind beide Geschwister mit dem Studium endgültig fertig und wenn ich nur noch ein Kind unterhalten muss, dann ist mein Einkommen so hoch, dass kein BaFöG-Anspruch mehr rauskommt. Aber grade weil dieser Behördenkram für ihn dann wegfällt, war es mir wichtig, diesen Antrag wenigstens im letzten Jahr noch mal als "Ausbildungsaufgabe" komplett mit ihm durchzusprechen.

Habe ich mit den anderen beiden auch gemacht und beide haben nur durch den Umgang mit dem BaFöG-Amt schon viel über den Umgang mit Behörden grundsätzlich gelernt.

Außerdem habe ich allerlei Kleinigkeiten aufgeräumt, das Bett neu bezogen, die Bettwäsche schon gewaschen, alles zusammengepackt, was ich morgen wieder mit aufs Festland nehmen möchte und im Vaterhaus die Stromleitung zum Gartenhaus abgeklemmt. Da gab es ständig Kurzschlüsse und ich fand es eine gute Idee, nur noch die wichtigsten Leitungen stromführend eingeschaltet zu lassen. Da ich bei Strom immer schrecklich pissig bin, war ich froh, dass K das erledigt hat.

Dann waren wir noch einmal kurz beim Onkel, noch einen Eimer Erbsen ernten und gegen einen Eimer Pflaumen tauschen, die ich im Vatergarten gepflückt hatte, ich habe da einen sehr guten Tausch gemacht, denn die Erbsen sind entschieden leckerer als diese gruselig sauren Pflaumen, brrrr.

Anschließend flog K mit C nach Wangerooge, J wieder einsammeln, hat dann beide Kinder auf Borkum abgesetzt und flog schließlich alleine nach Münster, er hat morgen schon Termine, ich erst Dienstag.

Ich denke, das wichtigste ist jetzt erledigt, alles, was ich vergessen habe, muss J dann abarbeiten, er muss ja erst zum Beginn des Wintersemesters wieder in Berlin sein.

Das waren vier Wochen Urlaub ohne Büroalltag - die Zeit ist nur so verflogen und ich kämpfe ein wenig mit einer latenten Abneigungsdepression, weil ich wirklich ganz wenig Lust habe, ab übermorgen wieder ins Büro zu gehen, da K seine Arbeit aber immer noch mit viel Begeisterung erledigt, mache ich halt auch so lange weiter, wie er noch arbeitet, alleine zu Hause rumsitzen ist auf Dauer auch blöd
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Sonntag, 18. August 2019
Inseltaxi und Wolkenformationen
J wollte heute nach Wangerooge, weil sein Kumpel Geburtstag hat und zum Geburtstagsgrillen eingeladen hatte.
Ein Nachteil dieses Internats, das J vier Jahre besucht hat, ist, dass es als das "Niedersächsische Internatsgymnasium" nicht nur für eine Insel zuständig ist, sondern halt für alle Insel in Niedersachsen - und das sind sieben. Heißt damit auch, dass die Internatskinder im Internat auch jede Menge Kinder von den anderen Inseln kennenlernen, so dass sich recht enge, inselübergreifende Freundschaften entwickeln. Was sich romantisch anhört, hat einen handfesten logistischen Nachteil: Wenn man von einer Insel auf die andere möchte, ist das entweder eine Tagesreise mit Fähre - Bus/Zug - Fähre, oder man kennt jemanden, der ein Flugzeug hat.
J kennt jemanden, der ein Flugzeug hat, weshalb heute ein Taxiflug nach Wangerooge geplant war, morgen möchte er wieder abgeholt werden. Grundsätzlich kein Problem, wenn nicht ausgerechnet dieses Wochenende die Wetterbedingungen mehr als grenzwertig wären.

Aber dann fand sich doch das fliegbare Wetterloch von 45 Minuten - denn mehr braucht es nicht für einmal hin und her, die Schiff-Land-Schiffreise bräuchte alternativ ca. acht Stunden, Glück für J.

Ob es morgen auch zurück klappt, werden wir morgen sehen, die Wettervorhersagen sind grade hier für die Insel oft nicht wirklich passend.

Ich bin mitgeflogen, weil ich K grundsätzlich ungern alleine fliegen lasse. Wenn er abstürzt, ist es mir lieber, ich bin dabei, die Vorstellung, alleine zurückzubleiben finde ich ungleich schrecklicher als gleich auch mit abzustürzen.
Das Problem des alleine Zurückbleibens hatte diesmal die arme C, der das auch während unserer Abwesenheit ziemlich bewusst wurde. Als wir zu zweit, heil, gesund und fröhlich wieder zurück waren, war sie sehr erleichtert. Sie hatte eine schwere Stunde verbracht mit quälenden Vorstellungen, was sie tun würde, wenn wir zu zweit oder gar zu dritt (schon auf dem Hinweg) im Watt zerschellen. Mein Hinweis, dass ich doch ihre Fährrückfahrkarte extra vorher für sie rausgelegt hatte, tröstete sie auch nur wenig.

Ein bisschen aufregend war der Flug tatsächlich, denn beim Start funktionierte die Geschwindigkeitsanzeige nicht, weshalb K den ersten nud auch den zweiten Start abbrach.
Startabbrüche sind nicht unbedingt das, was ich gerne mag. Ist ja auch eine blöde Situation: Um den Vogel in die Luft zu kriegen, nimmt man auf der Startbahn Anlauf und beschleunigt so viel es geht, um rechtzeitig, bevor die Startbahn zu Ende ist, die Füße in der Luft zu haben. Wenn man beim Beschleunigen bemerkt, dass was nicht stimmt, muss man so rechtzeitig aufhören zu beschleunigen, dass der Rest der Startbahn noch reicht, zum bremsen.
Hat aber funktioniert, nach dem ersten Start hat K das Pitotrohr kontrolliert und freigepustet, manuell bedient, funktionierte alles, beim zweiten Startversuch war die Instrumentenanzeige aber immer noch tot, also noch mal abgebrochen, noch mehr freigepustet - und beim dritten Versuch war alles okay, weitere Störungen traten nicht mehr auf.

Das Wetter war ebenfalls grenzwertig, es liess sich dann aber doch problemlos fliegen, man machte halt einen Bogen um die dicken, schwarzen Wolken und so kamen wir gut hin und wieder zurück.

Die Fotos sind ganz hübsch geworden, schwarze Wolken mit Sonne und Wasser gibt interessante Kontraste, besonders auf dem Rückflug, wo wir Richtung Westen unterwegs waren und damit gegen die Sonne flogen.


Das hier ist Baltrum, unten das Festland neben Baltrum, da konnte man die schwarzen Wolken besonders gut sehen.


Hier verschiedene Inseln, die hellen Flecken ergaben sich immer dort, wo grade keine Wolken waren und die Sonne ungehindert bis nach unten scheinen konnte.


Das hier habe ich noch mal einzeln rausgefischt, weil mich dieser Sandhaufen regelmäßig besonders fasziniert. Es ist eine Aufnahme von Kachelot, einer Sandbank, die sich grade in den letzten Jahren ganz massiv verändert hat und gefühlt jedes mal größer geworden ist, wenn wir drüber fliegen.
Mittlerweile kann man an mehreren Stellen schon deutlich sichtbaren, grünen Bewuchs erkennen, ein untrügliches Zeichen, dass dieser Teil der Sandbank auch bei Hochwasser nicht mehr überflutet wird.
Durch die Pflanzen wird der Flugsand aufgehalten, es entstehen Dünen, die im Laufe der Zeit immer höher wachsen.
So sind alle ostfriesischen Inseln entstanden und irgendwie habe ich das Gefühl, wir können hier grade einer neuen Insel beim Entstehen zuschauen.

Zum Abschluss dann noch unser Anflug auf Borkum, wir kamen diesmal aus Osten und nicht wie sonst gewohnt aus Süden, das gibt eine komplett andere Fotoperspektive.


Da erfreulicherweise auch grade Niedrigwasser war, ergaben sich noch mal deutlich hübschere Sand-Watt-Wasser-Spiegelungs-Effekte und auch wenn es im Grunde immer das gleiche ist, so macht es mir doch jedesmal wieder aufs Neue Spaß, es zu fotografieren.

Ansonsten, zum Abhaken der to-do-Liste:
Der Keller ist komplett gereinigt (hui, was gab es da viel Dreck und tote Asseln) und das Duschbad ebenfalls (hier gab es vor allem viele Haare, die sich zu Staubknäueln in den Ecken verknotet hatten).

C hat einen Pflaumenkuchen gebacken aus den Pflaumen, die wir gestern im Vatergarten geerntet haben. Da stehen mindestens drei riesige Pflaumenbäume und sind randvoll mit dunkelblauen Zwetschgen, wobei ich nicht weiß, ob es Pflaumen oder Zwetschgen sind, auf alle Fälle sind die Dinger biestig sauer. Aber mit viel Teig und noch mehr süßen Streuseln schmeckt es gut
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Samstag, 17. August 2019
Noch mehr zum Abhaken - und die weltbesten Erbsen
Eigentlich sollte ich jetzt nicht mehr bloggen, denn wir haben heute Abend wieder Abhaksaufen gemacht und da es reichlich zum Abhaken gab ist jetzt mein Promillespiegel ganz sicher nicht mehr blogtüchtig.
Aber hilft ja nicht, vorher hatte ich keine Zeit.

Die Kaltmamsell (Link selber googeln, bin grad zu faul) macht das anders, die bloggt immer morgens früh als erstes über den vorherigen Tag. Im Grunde ist es ja nur eine Frage, wie man den Rhythmus einmal einruckelt.
Da ich aber aus 56jähriger Erfahrung weiß, dass ich morgens früh als erstes zu deutlich weniger zu gebrauchen bin als mit 1,0 Promille am Abend, finde ich die Idee zwar gut, aber leider nicht kompatibel mit meinem Biorhythmus und werde deshalb damit leben, dass ich manchmal abends theoretisch die Promillegrenze zum sorgenfreien Bloggen schon überschritten habe, aber ich tue es trotzdem.

Ich rette mich allerdings heute einfach mit vielen Bildern, da kann ich wenig falsch machen, Bilder kommen immer gut.

Als erstes hätte ich dieses hier:


das ist eigentlich von vor drei Tagen, aber da habe ich vergessen, es hochzuladen und deshalb hole ich das jetzt nach, weil ich finde, ich war bisher mit Strandbildern eh recht sparsam. (Liegt aber vor allem daran, dass ich fast nie mein Handy dabei hatte, wenn wir schwimmen gegangen sind, was wiederum daran liegt, dass mein Handy gar nicht schwimmen kann, aber das ist eine komplett andere Geschichte.)
Also, ich fand es ganz hübsch und deshalb zeige ich es jetzt auch vor.

Dann habe ich heute noch dieses Foto hier:

Das zeigt das Vaterhaus, bzw. genauer den Vatergarten bzw. noch genauer die Vaterstraßenfront, weil, das haben wir heute alles gründlich sauber gemacht, gemäht, geharkt, entunkrautet und überhaupt komplett auf Vordermann gebracht.
Der blöde Baum, der da genau auf der Grenze steht, den habe wir jetzt kurzerhand umgesägt, zumindest den Teil der auf dem Vatergrundstück steht. Jetzt kann er nicht mehr auf den Bürgersteig wachsen - und das, was da immer noch auf den Bürgersteig wächst, das ist jetzt jemand anderes schuld. Ich habe da sehr genau auf die Grenzsteine geachtet.

Außerdem hätte ich noch dieses Foto zum Vorzeigen:

Das ist Js Kallaxregal, bei dem C die zwei Türen, die er bereits hat, mit Tafelfarbe aufgepimpt hat, weil er sich das so gewünscht hat.
Fronten mit Tafelfarbe streichen hat in dieser Familie Tradition. Mir hat das schon immer gefallen und ich habe zum Beispiel grundsätzlich mindestens einen Kühlschrank mit Tafelfarbe zu einer öffentlichen Kommunikationsfläche umfunktioniert.
J wollte deshalb für sein Kallaxregal die zwei Türen der geschlossenen Kästen auch in Tafelfarbe gestrichen haben, um anschließend irgendwelche Sinnsprüche darauf zu kritzeln, ich hätte die Türen einfach nur viereckig flächig angestrichen. C kam aber auf die Idee, das etwas fetziger zu gestalten und hat die Farbe in großen, dicken Pinselstrichen mit Schwung aufgetragen.
Ich finde, das sieht so viel besser aus, dass mir vor lauter Begeisterung die weiteren Worte dazu fehlen.

Außerdem habe ich noch dieses Foto hier:

Als Sinnbildfoto für die drei Maschinen Wäsche, die ich heute gewaschen habe, die fast komplett draußen getrocknet sind und bei denen ich plötzlich erstaunt feststellte, wie toll ich es finde, Wäsche draußen an der frischen Luft aufzuhängen und trocknen zu lassen.
Mich macht das einfach glücklich - und es riecht so gut.

Und schließlich gibt es noch dieses Foto hier:

Die Erbsen, die ich gestern schon beim Onkel gepflückt habe, habe ich heute erst weiterverarbeitet (eine erweiterte Interpretation von RisiBisi - und wow, war das lecker), aber ich wollte sie unbedingt (ein bisschen stolz und ein bisschen protzig, weil stolz auf eigenen Garten beim Onkel und protzig weil, ätschibätsch, hat sonst kaum jemand) vorzeigen und noch mal ausdrücklich verkünden: Zuckererbsen sind mein Lieblingsgemüse.

Nach dem Essen haben wir mal wieder Wunderlist abgehakt, hat sich gelohnt heute, war ein schöner Tag
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Donnerstag, 15. August 2019
Computertag mit zuwenig gegessen
Das Wetter bleibt schlecht, deshalb habe ich 2/3 des Tages am PC verbracht, dann sind wir ins Dorf gefahren, weil ich mir im Rathaus einen neuen Grundsteuerbescheid ausdrucken lassen wollte (habe jetzt erst festgestellt, dass ich für 2019 keinen bekommen habe) und weil wir auf dem Bauamt fragen wollten, was wir auf diesem Grundstück alles genehmigungsfrei bauen dürfen und ob die Nachbarn den Neubau eines Holzgartenhauses genehmigen müssen.
Das würden sie nämlich nicht tun, sagten sie mir bereits als ich ihnen erzählte, welche Umbaupläne wir für die Außenanlagen haben.
Es gibt ja schon seltsam Nachbarn.
Das Grundstück, auf dem unser Haus steht, war mal doppelt so groß, den hinteren Teil haben die Vorbesitzer vor ca. 20 Jahren an ein Pärchen verkauft, die dort ein ziemlich großes Haus neu gebaut haben - und diese Nachbarn bilden sich jetzt ein, sie könnten verhindern, dass wir das alte Gartenhaus abreißen und ein neues an einer anderen Stelle wieder aufbauen.
Eine vernünftige Begründung haben sie nicht, ihre Verweigerung fällt in die Kategorie "warum soll ich was erlauben, was ich genausogut verbieten kann".
Aber hier hat uns der Mensch auf dem Bauamt zum Glück sofort grünes Licht gegeben - solange das Gartenhaus weniger als 40 m³ umbauten Raum groß ist und wir dort nur Gartengeräte und -möbel unterstellen (und noch 2-3 andere Dinge beachten, die wir sowieso nicht vorhatten), können wir das Haus direkt auf die Grenze setzen und die Nachbarn können einfach nichts dagegen tun. Ha! - Sowas gefällt mir dann ja.

Anschließend waren wir beim Onkel, ich habe einen Eimer Zuckererbsen gepflückt, K hat den Receiver wieder richtig angeschlossen (gab kein TV mehr im Schlafzimmer), dann haben wir uns noch über dies und das unterhalten - und plötzlich war es fast halb sieben.

Ich bemerkte, dass ich einen ganz riesengroßen Hunger hatte, was nicht verwunderte, da ich den gesamten Tag über noch exakt gar nichts gegessen hatte, und vor lauter Hunger sank meine Stimmung im kompletten Sturzflug auf Null.
Half aber nix, morgen wird Müll abgeholt, also muss er heute rausgestellt werden und ich wollte ganz unbedingt auch beim Vater den Müll an die Straße stellen, da hatten sich fünf schwarze Müllsäcke angesammelt und bevor die weiter in der Garage verrotten, fand ich es sinnvoll, die endlich mal rauszustellen, heute letzte Chance in diesem Urlaub.

Eigentlich wäre heute Abend in der Kulturinsel auch die Vorstellung der vier Bürgermeisterkandidaten gewesen, die im September zur Wahl stehen, d.h. sie wäre nicht gewesen, sie war - aber leider ohne mich, weil ich definitiv zu hungrig und zu schlecht gelaunt und zu genervt und zu überhaupt alles war, um dort noch hinzugehen, was meine Laune eindeutig aber noch mehr verschlechterte.

Zurück vom Vaterhaus habe ich dann noch unseren Müll zusammengeräumt und rausgestellt und mir dann drei Scheiben Rosinenbrot mit Marmelade reingepfiffen, war das einzige Brot, was noch im Haus war.

Dann eine Stunde auf dem Sofa sitzen und lesen, dabei spüren, wie sich die Unterzuckerung langsam verflüchtigte und sich ein Normalzustand einstellte. Auch ganz nett.

Zwischendurch habe ich noch die Spülmaschine mit einem Reinigungspaket durchlaufen lassen. Die neue Spülmaschine hat ja WLAN und kommuniziert mit mir übers Handy. Heute Nachmittag teilte sie mir deshalb nicht nur mit, dass ihr Programm beendet wäre und sie ausgeräumt werden könne, sondern eben auch, dass sie empfiehlt, einen Reinigungslauf einzulegen und außerdem sollte der Flüssigreiniger aufgefüllt werden. Diese modernen Maschinen sind irgendwie witzig.

Jetzt klingelt der Ofen, meine Brezeln sind fertig, etwas unorthodoxes Essen heute, aber danach kann ich dann wieder halbwegs versöhnt mit dem Tag ins Bett gehen
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Donnerstag, 15. August 2019
Vom Wetter genarrt
Wenn Tage mit Sonnenschein und strahlendem Himmel starten, dann sind es schlechte Tage, wenn es ab Mittags regnet.
Den Vormittag haben wir voller Enthusiasmus pläneschmiedend im Haus verbracht und überlegt, was wir heute alles machen könnten. Fahrradtour, Strandspaziergang, den Vaterhausrasen fertig mähen, den eigenen Rasen mähen, beim Onkel Erbsen ernten, tausenderlei Möglichkeiten, die Welt stand uns offen, bis Mittag.
Dann zog sich der Himmel zu, es wurde dunkel und dunkler und wir hatten uns natürlich noch keinen Zentimeter aus dem Haus bewegt oder überhaupt irgendetwas gemacht, wir jonglierten ja noch mit unseren Plänen.

Tatsächlich haben wir dann erst gegen 18.15h das Haus verlassen, im Auto mit Regenjacke, weil wir noch etwas einkaufen mussten. Vorher sind wir allerdings noch mal am Flugplatz vorbeigefahren, um das restliche Gepäck aus dem Flieger zu räumen. Bei Ks Ankunft gestern Abend goss es derart gruselig, dass er nur schnell das allernötigste (Handy und Laptop) gepackt hat und geduckt zum Auto raste, Rest können wir holen, wenn es weniger doll regnet, sagte er gestern.
Heute regnete es am Abend zwar immer noch (oder schon wieder) leicht, aber immerhin nicht mehr so viel wie gestern.

Den Nachmittag haben wir beide am PC verbracht, alle Wirgenießenheutemalwirklichdenurlaubpläne haben wir schlechtwetterbedingt verschoben und gelernt: Spontanität rulez.

Wenn das nächste Mal die Sonne scheint: Alle Mann vor die Tür und wollt ihr den Urlaub wohl genießen
!

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Mittwoch, 14. August 2019
Den miesen Montag wieder wettgemacht
Auf Regen folgt Sonnenschein - hier hat es zwar heute erst gewaltig viel geregnet, dann schien aber auch ganz wunderbar die Sonne und nach dem missratenen Tag gestern, hat dafür heute alles wieder wunderbar harmoniert.
Weil K heute zurückkommen wollte, verfielen C und ich in einen mittleren Erledigungswahn und haben jetzt nicht nur das Boot-Regal fertig bearbeitet und wieder aufgestellt, sondern auch den halben Garten vom Vaterhaus gemäht, den Bürgersteig gesäubert und alle Brennesseln eingestäubt.

Das Bootregal in den einzelnen Entwicklungs-Bearbeitungsstufen

Das ursprünglich dunkelbraune Regal wurde erst komplett abgeschliffen und dann zweimal mit hellblauer Kreidefarbe gestrichen.
Die Schleifarbeiten fanden im Wohnzimmer statt, weil ich da sowieso noch sauber machen muss, zum Streichen ist das Regal dann in Ns Zimmer umgezogen, da stand es niemandem im Weg und konnte in Ruhe trocknen.

Heute haben wir es dann nach draußen getragen und dort erneut geschliffen, diesmal aber nur stellenweise, um diesen shabby look zu erzeugen. Dann haben wir es einmal mit Stahlwolle glattpoliert und anschließend reichlich hellgrauen Versiegelungswachs richtig gründlich einpoliert.

Jetzt steht es wieder bei uns im Schlafzimmer und ich bin wirklich sehr zufrieden, mit dieser Aktion, es ist genau so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe und passt mit diesem hellblaugrau nun auch viel besser in das ebenfalls in vielen Blautönen gehaltene Schlafzimmer. (Bis auf die sandfarbene Wand).


Auf dem Bild unten in der Mitte sieht man genau wo es noch nicht mit Wachs poliert wurde, hierfür graues Wachs zu wählen war genau die richtige Entscheidung.

Anschließend fuhren C und ich zum Vaterhaus und haben dort weitergewirbelt, gestoppt wurden wir von einem gewaltigen Regenschauer, damit hatten wir aber auch eine gute Begründung, warum der Rest der Gartenarbeiten erst morgen erfolgt.

Ns Zimmer ist jetzt auch wieder freigeräumt, für die nicht anwesende Familie habe ich es in dem jetzigen Einrichtungszustand einmal fotografiert, der neue (Js alter) Schreibtisch passt deutlich besser in dieses Zimmer als das alte Holzbrett, was dort vorher montiert war.


Insgesamt ein sehr schöner Tag, mal schauen, was wir morgen alles schaffen
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Dienstag, 13. August 2019
missratener Montag
Montag.
Lustig, gibt es auch im Urlaub, fühlen sich im Urlaub aber anders an, nämlich genau umgekehrt.
Aufgewacht bin ich mit einer großen Lust heute viele produktive Dinge zu tun, die am Sonntag alle nicht möglich waren.
Rasenmähen, Fahrkarte kaufen, Glasmüll wegbringen, Bretter sägen, aufräumen, sauber machen. Ich hatte viel vor - und geschafft habe ich exakt: Fahrkarte kaufen.
Naja, immerhin. Hier schließt sich dann der Montagskreis wieder, insgesamt war das heute ein reichlich missratener Tag.
Rasenmähen entfiel wegen zu feucht und so nahm die Schlunzerei ihren Lauf.
J erschien schon um 14h wieder zurück von der Arbeit, es gab wohl noch Schüler, die erst morgen wieder im Internat sein müssen, weil Mittwoch erster Schultag hier in Niedersachsen, und die wollten noch schnell den letzten Tage nutzen, um sich etwas dazu zu verdienen. J war's zufrieden, solange seine Schwester auch da ist, ist er gar nicht so scharf darauf, ständig zu arbeiten.

C schrieb an einer Anzeige für "WG gesucht", sie geht das halbe nächste Semester nach Schottland und braucht dort eine Unterkunft, dabei fiel ihr auf, dass in den meisten WG-Anzeigen die sexuelle Ausrichtung abgefragt oder erwähnt wird und sie fände es viel wichtiger, zu wissen, ob jemand Vegetarier ist oder nicht, weil ihr die sexuellen Vorlieben ihrer potentiellen Mitbewohner deutlich egaler sind als ihre Essvorlieben.
Daraus entspann sich dann ein unangenehmes Wortgeplänkel, weil ich es mir nicht verkneifen konnte, eine von ihr als abfällig empfundene Bemerkung über Vegetarier zu machen, die meiner Meinung nach halt einfach auch nur eine alternative Glaubensrichtung sind und von mir großzügig in einen Topf geworfen werden mit allen sonstigen sich selbst einschränkenden Weltanschauungen.
Mich erinnerte das an frühere, mit viel Wut geführte Diskussionen einer neuapostolischen Freundin, die sich dagegen wehrte, als "Sekte" bezeichnet zu werden.

Wie auch immer, die Stimmung war im Keller, ich zog es also vor, das Haus zu verlassen. Immerhin schaffte ich es so, mir wenigstens die Fahrkarte zu kaufen, bevor die Fähre ausgebucht war, damit wenigstens ein erfolgreich abzuhakendes to do für heute.

Etwas anderes habe ich aber auch noch geschafft, wobei das mehr Ks als meine Leistung war: Ich habe mich beim Barcamp Dangast angemeldet, weil K so klug war, daran zu denken UND auch schon ein Hotel reserviert hat.
Im Unterschied zu letztem Jahr werde ich dieses Mal allerdings nicht bereits am Donnerstag anreisen, weil ich Donnerstagabend noch eine Veranstaltung in Georgsmarienhütte habe, aber dafür ist das mit der Übernachtung dieses Jahr schon mal organisiert. (Letztes Jahr haben wir etwas improvisiert, es ging dann irgendwie, aber so wie jetzt, mit fest gebuchtem Hotelzimmer, ist es mir doch entschieden lieber.)

Nach dem Fahrkartenkauf schlenderte ich noch etwas durchs Dorf und spielte mein privates Spiel "Badegäste-Safari", was darin besteht, dass ich mir einen "Trupp" besonders skurriler Badegäste aussuche und ihnen hinterhergehe. Pärchen, Familie, Gruppe, egal, Hauptsache mehr als einer, damit ich ihre Gespräche belauschen kann, was oft stilblütenreife Dialoge liefert.

Meine heutige Safari-Familie


Die beiden lang- und grauhaarigen Menschen waren Oma und Opa der drei schwarzhaarigen Kinder daneben und ihre Gespräche waren herzallerliebst.

In meiner Welt waren die Hippies=68er eigentlich immer irgendwelche Intellektuellen, weil ich das fest mit einer Studentenbewegung verknüpft habe, aber ganz offensichtlich gab es auch Hippies, die ihr Studium nicht geschmissen haben, weil sie schon vorher am Abitur gescheitert waren.
Außerdem sind Hippies für mich familienfrei.
Dass sie genauso liebevolle Eltern bzw. heute eben Großeltern sein können, wie irgendwelche typischen Borkumrentner, die ständig mit Sonnenhut, Barfußsandalen und Sandeimerchen hinter ihren freidrehenden Enkeln herrasen, um ihnen eine wunderbare Kindheit zu bieten, auf diese Idee bin ich auch bisher nicht gekommen.

Bis ich dann heute hinter dieser Familie herlief und ihre Gespräche belauschte.
Eigentlich waren es ganz normale Gespräche, die Kinder erzählten ganz normales dummes Zeug und die Großeltern reagierten darauf, wie eben Großeltern auf so etwas reagieren
K1: Da ist eine Eisdiele. Können wir Eis?
Opa: Jetzt wird kein Eis mehr gegessen.
Oma: Ihr hattet heute schon zwei Eis.
K2: Ich will aber auch Eis. Warum können wir kein Eis?
Opa: Weil ich Nein gesagt habe.
Oma: Weil ihr davon Bauchweh bekommt.
K3: Ich kriech nie Bauchweh von Eis. Ich kann noch ein Eis.
K1: Man Opa, jetzt sei nicht so gemein.


usw. usw.

Mich hat halt die optische vs. akustische Diskrepanz schwer fasziniert. Aber dafür sind Badegäste ja auch da.

Auf dem Rückweg bin ich über die Promenade gefahren und habe die großartigen Sichten bewundert.
Eemshaven war zum Greifen nah, obwohl der Himmel insgesamt trüb und bedeckt war.


Dann bin ich noch beim Onkel vorbeigefahren, habe für C ein paar Tomaten geerntet und die Erbsen kontrolliert. Der Onkel hat ja extra für mich dieses Jahr Zuckererbsen gepflanzt und die sind wirklich sehr gut gekommen, ich denke, spätestens übermorgen können wir die große Ernte starten.

Am Abend, wieder zu Hause, gab es das nächste Missverständnis mit C. Sie hat das Bücherregal zweimal mit blau gestrichen, weil sie meint, ich hätte gesagt, dass ich das so haben will. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, im Gegenteil, als ich das Bücherregal das letzte Mal sah, hatte sie grade erst die obere Hälfte mit dem ersten Anstrich fertig, danach habe ich es nicht mehr gesehen, bis es plötzlich doppelt gestrichen war. Unterhalten haben wir uns nur über einen Einlegeboden und den sah ich als Experiment, um die Farbe zu testen und mal auszuprobieren, wie es nachher aussieht, wenn alles fertig ist. Das hat sie aber nicht so verstanden, sondern sofort das gesamte Regal zweifach gestrichen. Grundsätzlich ist das nicht so schlimm, jetzt ist es nur mehr Arbeit, die Farbe stellenweise wieder abzuschleifen, weil ich ja diesen shabby chic Effekt haben will, man hätte es nur vermeiden können, wenn man präziser miteinander geredet hätte.
Ich denke, genau das ist meine große Schwäche: Ich habe immer nicht genug Fantasie, mir auszudenken, was Leute noch selber in Gespräche reininterpretieren, um dann zu Handlungen zu gelangen, die sie nur machen, weil sie meinen, ich hätte es doch genau so gewollt - und ich stehe dann fassungslos davor und frage mich, wieso Menschen auf solche Ideen kommen.
Ich hätte es vermeiden können, wenn ich engmaschiger kontrolliert hätte, aber ich finde es schrecklich, Leute ständig zu kontrollieren.

Nun ja, morgen wird bestimmt ein besserer Tag, und vielleicht kommt der Onkel vorbei und wir verfugen endlich die letzte Wand
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