anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 25. Juni 2019
Nur noch mit Notstrom
Es ist immer noch viel zu viel zu warm, aber mein Körper scheint schon auf Notlage umgeschaltet zu haben, was bei mir bedeutet, mein Hirn funktioniert nur noch mit 10% Leistung und ist deshalb im wesentlichen mit Herzschlagsteuern und Atmen beschäftigt, für alle anderen Aktivitäten fehlt schlicht die Kapazität. Hat den Vorteil, dass ich auch keine schlechte Laune mehr habe, denn auch für irgendeine Art von Laune fehlt die Kapazität. Ich rege mich auch nicht mehr auf oder zeige irgendeine andere Regung, ich bin vollständig mit der Urform des simplen Existierens beschäftigt, was aber auch das Klügste ist, was mein Körper tun kann. Keine suizidalen Hassgedanken mehr, einfach überhaupt keine Gedanken mehr, im Grunde ist das ein sehr komfortables Dasein.
Wenn nicht zwischendurch mal ein paar lichte Momente aufblitzen würden, in denen ich mich dann verzweifelt frage, wie mir das alles passieren konnte, was einem natürlich passiert, wenn das Hirn nur noch knapp über der Nulllinie arbeitet.
Irgendwie habe ich es geschafft, mich heute morgen anzuziehen und mich Richtung Büro in Bewegung zu setzen. Ich habe unterwegs sogar noch bei der Post angehalten und geklärt, wie man das Guthaben vom Postsparbuch des Vaters auf sein Girokonto transferiert, was schon in normal organisierten Banken nicht nur durch einfaches Umbuchen möglich ist, bei der Postbank ist es erwartungsgemäß noch viel, viel komplizierter, aber deshalb lässt sich dort auch einfacher ein Mitarbeiter finden, der ein Einsehen hat und es dann einfach macht. Ohne irgendeine Vollmacht, ohne Vorlage irgendwelcher Ausweise, Karten, Nachweise und mit einer freihändig hingekritzelten Unterschrift, die völlig unlesbar ist und auch Liese Müller bedeuten könnte, einfach weil ich mit 10% Hirnleistung so ehrlich wirke.
Hat was.
Im Büro angekommen stellte ich fest, dass ich meinen Computer vergessen hatte. Die Computertasche hatte ich dabei, da war nur mein Laptop nicht drin. Ist mir in den elf Jahren, die ich jetzt in dieser Firma arbeite und täglich meinen Laptop hin und her schleppe, exakt zum zweiten Mal passiert.
Letztes Mal vor einem Jahr, da waren die Temperaturen ähnlich.
Bis zur Mittagspause kam ich aber auch gut ohne Rechner aus, immerhin hatte ich das iPad dabei, das hat auch einen Serverzugang, und bei der aktuellen Geschwindigkeit meines eingebauten Hirnrechners habe ich eh die meiste Zeit damit verbracht, darüber zu grübeln, was ich hier überhaupt will.
In der Mittagspause fuhr ich dann nach Greven, meinen Rechner holen. Ich werde zwar von allen Leuten grade besonders doll um mein Cabrio beneidet, aber bei diesen Temperaturen ist es offen schon wieder fast zu warm, ich war sehr versucht, das Dach zu schließen und die Klimaanlage volle Pulle laufen zu lassen, bis ich diesen Plan aber komplett durchdacht hatte, war ich auch schon in Greven, da lohnte es nicht mehr. Auf dem Rückweg dasselbe umgekehrt, erst kurz vor Münster fiel mir ein, dass ich doch das Dach zu machen wollte.
Was ich am Nachmittag gemacht habe, weiß ich nicht mehr, aber wenig am PC, hauptsächlich telefoniert und mit Leuten geredet.
Als ich gegen 19h wieder zu Hause war, fiel mir auf, dass ich meinen Rechner im Büro vergessen habe.
Das ist in den elf Jahren, in denen ich diesen Transportrechner habe, noch nie passiert, ich meine, dass ich den Rechner im Büro vergessen habe.
Ich habe meine Laptoptasche mitgenommen, aber der Rechner ist nicht drin, nur das iPad. (Damit Bloggen problemlos möglich.)
Wenn es nicht so heiß wär, würde ich mir jetzt Sorgen um meine geistige Gesundheit machen, weil dieser Rechner quasi meine gesamte organisatorische Existenz darstellt und Rechnerverlieren so ziemlich die größte vorstellbare Katastrophe ist, aber zum Glück ist es ja so heiß, da habe ich keine freie Energie zum Sorgen machen.
Ich beginne, die Hitze zu mögen
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Dienstag, 25. Juni 2019
Alles dov*
Ich habe schlechte Laune.
Mir ist warm.
Wenn mir warm ist, habe ich nur deshalb schon schlechte Laune.
Wenn dann noch Dinge nicht so funktionieren, wie ich mir das vorstelle, steigert sich meine schlechte Laune sehr schnell zu sehr schlechter Laune, aktuell habe ich superextrem hyperschlechte Laune, weil heute wirklich reihenweise Dinge passierten, die ich alle so nicht haben will.
Es begann mit einem Anruf des Finanzamtes Emden, die mir mitteilten, dass der Schwerbehindertenausweis des Vaters abgelaufen sei und wenn ich den Freibetrag geltend mache, dann müsse ich einen aktuellen Ausweis beibringen.
Phhhffft, als ob ich wüsste, wie das funktioniert, die Verlängerung oder Feststellung eines Schwerbehinderungsgrades.
Nun, inzwischen weiß ich es, und wie nicht anders zu erwarten: es ist kompliziert. Es müssen Antragsformulare ausgefüllt, Belege beigebracht und Gutachten erstellt werden. Ich brauche eine Vollmacht und Ärzte müssen von der Schweigepflicht entbunden werden, wir brauchen Passfotos vom Vater und seine Unterschrift auf all diesen Anträgen und Formularen.
Mein Vater hat sich um all diesen Kram exakt seit 2001 nicht mehr gekümmert, schade eigentlich, dass das Finanzamt jetzt erst aufmuckt.
Aber wenn ich mich jetzt eh kümmern muss, kann ich auch gleich versuchen, den Grad der Behinderung höher setzen zu lassen, macht auch nicht mehr Arbeit. Wir werden sehen, wie es endet.

Im Büro hatte ich eine Besprechung, die ich schon dreimal verschoben hatte und deshalb keinen Grund mehr fand, sie heute noch mal zu verschieben. Meine Aufgabe war, den Vertretern einer Firma so diplomatisch wie möglich mitzuteilen, dass wir keine weiteren Leistungen oder Produkte von ihnen kaufen möchten, dass wir aber sehr an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit interessiert sind, denn das Produkt, was sie kostenlos anbieten, das möchten wir auf alle Fälle weiter nutzen. Ich sehe ein, dass das kein feiner Zug ist, ich sehe aber auch keine Möglichkeit, irgendwelche ihrer kostenpflichtigen Produkte einzusetzen, weil die im Vergleich zu Konkurrenzanbietern einfach viel zu teuer sind.
Solche Besprechungen finde ich grundsätzlich schon unangenehm, an Tagen wie heute potenziert sich das Problem. Ich habe mehr als drei Stunden gebraucht, bis es durchgestanden war, jetzt überlegen sie, welche Produkte sie mir als nächstes anbieten können, um meinen Bedarf besser zu treffen.
Gute Laune machen solche Besprechungen nicht.

Ebenfalls eine Belastung für die Laune sind juckende Mückenstiche. Ich habe seit heute Nacht drei neue am Hintern, die sind besonders lästig, weil man beim Sitzen ständig drankommt und natürlich hatte ich den Bissweg-Elektrobrenner nicht mit im Büro. Wobei das Verbrennen von Mückenstichen am Hintern sowieso eine Spezialherausforderung darstellt, man sieht nämlich nicht, wo man brennt.

Am Abend stellte ich dann fest, dass die Senderliste am Fernseher verstellt ist, das erste Programm ist weg, es gibt ARD nur noch ohne HD auf Kanal 303, was keine akzeptable Alternative ist. Ich verzichte zwar problemlos auf das HD, die Qualität ist mir herzlich egal, aber ich verzichte nicht auf die 1 auf der Fernbedienung. Ich gucke extrem wenig Fernsehen - aber wenn ich den Fernseher anmache, dann will ich, dass das erste auf 1, das zweite auf 2, NDR auf 3, WDR auf 4, dann one, neo und dann die sonstigen Dritten und weitere öffentlich rechtliche wohlsortiert über die Fernbedienung hintereinander weg erreichbar sind.
Privatsender gucke ich so gut wie nie, weil ich die Werbung schrecklich finde und mit USA-Serien nix anfangen kann, immerhin bin ich aber bereit, sie auf der sortierten Senderliste in der kostenlosen nicht-HD-Version ganz am Ende zu akzeptieren.
Wenn ich den Fernseher anmache und das Gerät zeigt einen Privatsender oder gar eine andere "Source", dann weiß ich, dass als letztes eines der Kinder geguckt hat, K hat dieselben Fernsehguckgewohnheiten wie ich, der guckt auch kein Werbefernsehen und für Videos sind wir fast immer zu faul.
Nun wohnt seit einiger Zeit N wieder bei uns, ich habe den Fernseher die letzten Male, die ich ihn benutzte, also jedes Mal wieder auf "normal" umstellen müssen und ich fürchte, ich habe dabei meine eigene Senderliste beschädigt, weil ich mich dann ärgere, wenn der Fernseher nicht anzeigt, was ich gewohnt bin, und deshalb bockig wie blöde auf der Fernbedienung rumdrücke, irgendwas wird schon passieren und außerdem kann ich mir eh nicht merken, welche Tasten welche Funktion haben, da ich ja außer ca. 8 Fernsehprogrammen nie irgendetwas anderes benutze.

Weil ich heute ja eh schon schlechte Laune hatte, passte es sehr gut, dass das erste Programm weg war, so konnte ich mich mit viel Wonne in der gesteigerten schlechten Laune wälzen.

K hat schließlich einen Sendersuchlauf gestartet, die neue Senderliste, in der jede Menge verschlüsselte Sender recht weit oben standen, dann auf einen USB-Stick exportiert, am PC vernünftig sortiert, alle verschlüsselten und alle Schrottsender gelöscht und die sortierte Liste wieder auf den Fernseher zurückportiert.
Jetzt ist wieder alles fein, ich habe aber zwischendurch gewaltig genörgelt
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*die Schreibweise ist Vorsatz, dov steht für "dauernd ohne Verstand"

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Sonntag, 23. Juni 2019
Ach ja,
Und sehr viel mehr fällt mir heute auch gar nicht ein.
Wir sind wieder auf dem Festland, der Flug war leider ohne Probleme komplett ereignislos, mit meiner Tiefpunktstimmung hätte ich es wahrscheinlich sogar okay gefunden, wenn wir irgendwo hätten notlanden müssen, so sehr wollte ich nicht zurück aufs Festland, aber, wie ich gestern schon feststellte: Hilft ja nix, noch fünf Jahre und dieses und im Moment ist es noch eindeutig zu früh für ein Ausstiegsszenario.
Der einzige produktive Beitrag dieses Tages bestand darin, dass ich das Haus auf Borkum abreisefertig sauber verlassen habe, den Rest des Tages habe ich wie eine bockige Katze mit gesträubtem Fell und dem als Dauerschleife laufenden Gedanken "ich will nicht" in Abwehrhaltung verbracht, aber natürlich bin ich jetzt ordnungsgemäß dort, wo ich sein soll, wenn ich morgen pünktlich im Büro erscheinen möchte (hier korrekterweise die Zwangsform von möchten einsetzen).

Immerhin gab es nach der Landung noch Erfreuliches zu vermelden: K musste noch tanken und die mit Abstand günstigste Tankstelle war im Nachbardorf, wo es auch die beste Eisdiele der Umgebung gibt, so dass wir trotz 11km Fahrtstrecke dort hin gefahren sind, weil ich eigentlich dann gleich noch ein Eis essen wollte.
Tatsächlich gab es neben der Eisdiele aber ein (neues) griechisches Restaurant mit Biergarten, so dass wir spontan von Eis auf Gyros umschwenkten - und es war ausgesprochen lecker und einen Großteil meiner schlechten Laune habe ich kurzerhand im Ouzo ertränkt, ich finde, an Tagen wie heute, ist Alkohol durchaus eine Lösung.

Sonst gibt's nix zu erzählen, Fotos habe ich keine gemacht, ich war bockig, weil wir in die falsche Richtung flogen und in Greven wartete dann noch blöde Post, muss ich mich morgen drum kümmern, ich fürchte, das wird eine ziemliche Jammer-Mecker-Woche
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Sonntag, 23. Juni 2019
Erst vertan und dann doch noch gerettet
Wir waren heute tatsächlich sehr früh unterwegs, K hatte ja seinen Friseurtermin für 8.30h vereinbart und ich fuhr kurz nach ihm los, angesteckt von seinem Aktionismus dachte ich, ich probiere auch mal derart unchristliche Uhrzeiten.
An der Kulturinsel war Flohmarkt, angeblich ab 9h, als ich um kurz vor 9h dort vorbeifuhr, waren aber erst drei Tische aufgestellt und alle packten noch aus.
Überhaupt ist es eine interessante Erfahrung so früh durchs Dorf zu fahren, es ist noch sehr ruhig, kaum Leute auf der Straße, nur beim Bäcker eine Riesenschlange. In den Frühstücksveranden sieht man die Leute alle beim Frühstück sitzen und man spürt sehr deutlich, dass es eben eine Urlaubsinsel für ältere Leute ist, die allermeisten Läden machen sowieso erst um 10h oder sogar erst um 11h auf.

Ich bin dann zum Drogeriemarkt gefahren, der hatte wenigstens schon geöffnet und habe mir dort so ein Kratzbanddingens für den Rücken gekauft. Ich weiß nicht, wie das richtig heißt, aber es ist aus diesem groben Sisalzeug und eben kein Handschuh, sondern so ein Band zum hin- und herziehen, was man zum Rückenpeeling benutzen kann, oder auch nur zum Rückenkratzen. Ich habe nämlich Streit mit ein paar Mücken gehabt, die sich dann hinterhältig an meinem Rücken vergangen haben und bevor ich mir den Arm komplett auskugel, weil ich beim Mückenstichkratzen am Rücken wahnsinnig werde, dachte ich, so ein Kratzband ist eine gute Lösung.

Dann kam auch K dazu, wir liefen die Strandstraße einmal hoch und runter und guckten uns noch ein paar Schaufenster an, waren aber beide nicht in echter Shoppinglaune, sind dann noch beim Flohmarkt vorbeigefahren, was Spannendes gab es da aber auch nicht, also zurück nach Hause, wo ich erst mal eine Tablette gegen Rückenschmerzen nahm, die waren mittlerweile nämlich so mies geworden, dass ich mich kaum noch rühren konnte.
Um beim Warten auf das Einsetzen der Wirkung nicht zu ungeduldig zu werden, habe ich mich ins Bett gelegt und bin kurzerhand eingeschlafen. Als ich aufwachte, wirkte die Tablette und ich war wieder einigermaßen fit.

Am Nachmittag den Onkel besucht, das Holz von einem gefällten Baum in einen Bollerwagen geladen und bei uns in den Schuppen gebracht, dann den Reißverschluss von dem Schlafsessel repariert, ich hatte einen Zlideon-Zipper bestellt, der heute ankam und zum Glück auch einigermaßen passte, auf alle Fälle ist der Reißverschluss jetzt zu, wenn es auch etwas mühsam war. Das Ende habe ich zusätzlich mit Nadel+Faden zugenäht, ich plane nicht, diesen Reißverschluss je wieder zu öffnen, wenn der Bezug jetzt schmutzig wird, ist es der eigene Dreck, der ist ja längst nicht so fies wie fremder Dreck.

Dann haben wir das gesamte restliche Gemüse in zwei Portionen Ofengemüse geschnibbelt, nur statt den Fetakäse einfach obendrüber zu krümeln, wie ich es sonst immer mache, habe ich ihn diesmal "untergeschüttelt".

Roh sah das alles noch prima aus - aber nach einer halben Stunde im Ofen war der Käse komplett zu einer dicken schwarzen, harten Schicht auf dem Boden der beiden Bleche verkohlt, das Gemüse war im Käse angebacken und ging kaum noch runter, es war alles ziemlich unschön und ich war kurz davor, beide Bleche einfach wegzuwerfen.
Dann fiel mir aber ein, dass ich gelesen habe, dass Spülmaschinentabs perfekte Reinigungsmittel für hoffnungslose Fälle sind und einen Versuch war es mir wert.
Also habe ich auf jedes Blech einen Tab gelegt und beide Bleche voll Wasser gegossen, anschließend ca. eine Stunde bei 200°C im Ofen kochen lassen.
Ergebnis: Super! Die gesamte, steinharte, festgebackene Schicht hatte sich ohne jedes Schrubben ganz von alleine gelöst, ich musste die Bleche einfach nur mit einem Lappen auswischen und sie waren blitzblank sauber.
So etwas begeistert mich dann ja.

Am Abend noch eine Runde mit dem Fahrrad übern Strand, von mir aus kann das Leben so bleiben - ich wäre jetzt auch bereit für drei Monate Urlaub ohne wegfahren :-), wenn ich daran denke, dass für nächste Woche schon wieder eine Hitzewelle angekündigt ist, werde ich spontan depressiv. Ich habe ausgesprochen extrem wenig Lust auf Festland, aber, wie sagt man hier immer so richtig:
Hilft ja nix
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Freitag, 21. Juni 2019
Vögel content
Wir leben hier ja im Vogelschutzgebiet, was bedeutet, dass wir hier nicht nur reichlich Vögel haben, sondern dass sich die Vögel hier auch ziemlich ungestört hitchcockesk daneben benehmen dürfen, ohne dass man etwas dagegen tun kann.
Bei uns im hinteren Garten (also quasi direkt unter unserem Schlafzimmer) wohnt ein Austernfischerpärchen, was sich vor allem dadurch auszeichnet, dass es einen Höllenlärm macht, gerne auch mal mitten in der Nacht. Wenn die Nachbarkatze durch die Gegend stromert, geht sofort der Alarm los.
Kiwiep, kiwiep, kiwiep, in einer Lautstärke, dass man senkrecht im Bett steht und die arme Katze wahrscheinlich einen Hörsturz bekommt, was aber wohl auch genau so von den Vögeln beabsichtigt ist, denn sie müssen grade ihre frisch geschlüpften Jungen bewachen, was ganz bestimmt auch keine leichte Aufgabe ist.

Austernfischer sind Nestflüchter, d.h. die Küken sind kurz nach dem Schlüpfen schon so fit, dass sie wie kleine graugefleckte Wuschelbälle in der Gegend rumrasen, tauschen möchte ich mit den Austernfischereltern ganz sicher nicht. Die Eierschalen lagen noch rum, die Küken sind also wirklich ganz frisch unterwegs.

Im Vorgarten hat sich ein Fasan eingenistet, der empört das Weite suchte, als wir mit den Fahrrädern nach Hause kamen und zu dicht an ihm vorbeischoben.
Lustig fand ich, dass er nicht fliegend abgehauen ist, sondern laufend und dabei über die Mauer geklettert ist, was einfach seltsam wirkt bei einem Vogel.


Den Weg über die Straße ging er schon wieder gemäßigten Schrittes, um auf der anderen Seite in den Dünen zu verschwinden.

Die Vögel mit dem wenigsten Respekt vor Menschen sind aber immer noch die Möwen.
Der Müll wird hier in Müllsäcken vor die Tür gestellt, was für die Möwen jedesmal ein Fest ist, denn da sind ja erfahrungsgemäß superleckere Sachen drin versteckt. Deshalb decke ich unsere Müllsäcke immer ab, wenn ich sie rausstelle, gestern war K nicht ordentlich genug beim Abdecken, das haben die Möwen natürlich sofort ausgenutzt.


Müllzustand eine halbe Stunde nach dem Raussetzen.

Ansonsten habe ich heute alle meine geplanten Erledigungen erledigt, ich war auf dem Steueramt und habe die fehlenden Bescheide für Kanalbenutzung eingefordert, die Mahngebühr für die fehlenden Zahlungen auf die festgesetzten Abschläge auf Null setzen lassen und eine Einzugsermächtigung unterschrieben. Jetzt geht hoffentlich alles seinen geordneten Gang.
Auf dem Bauamt haben wir geklärt, wie groß unser Fahrradschuppen sein darf und uns informiert, wie hoch hier grade die Grundstückspreise sind. Seit neuestem gibt es zwei Grundstückspreise für denselben Standort, abhängig davon, ob auf dem Grundstück Ferienwohnungen vorhanden sind (Altbestand) oder nur Dauerwohnen möglich ist. Wegen der Veränderungssperre gibt es keine neuen Ferienwohnungen mehr und Grundstücke, wo Ferienwohnungen noch genehmigt sind (waren), haben einen doppelt so hohen Wert wie reine Dauerwohngrundstücke. Ich bin mal gespannt, wie sich das weiter entwickelt.

Das Wetter war heute absolut prima, nicht zu heiß, sondern superangenehm zum Fahrradfahren, wir sind ein wenig durchs Dorf gecruist und haben Häuser geguckt. Ein Fotohighlight ist dabei natürlich immer der alte Turm


Auf dem Rückweg beim Onkel vorbeigefahren und den Vorgarten bewundert, dort blüht grade der Mohn, dass es eine wahre Pracht ist


Morgen hat K für 8.30h einen Friseurtermin gemacht, so kommen wir gar nicht erst in Versuchung, rumzuschlumpfen
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Freitag, 21. Juni 2019
Flug und Radtour
Ab dem frühen Nachmittag wurde das Wetter besser.
Zwar immer noch nicht gut, aber fliegbar, das reicht dann ja auch.



Die Wolken hingen noch immer ziemlich tief und unterwegs kamen wir durch einen dicken Schauer, aber auf Borkum war das Wetter dann schon durchgezogen und im Laufe des Nachmittag wurde es kontinuierlich besser.
"Rückseitenwetter", sagte K und freute sich über die tollen Sichten.

Der Onkel holte uns ab, zu Hause räumten wir den mitgebrachten Kühlschrankinhalt wieder in den nächsten Kühlschrank, der Standard Pendeltransport, aber irgendwas fehlt ja immer, also fuhren wir einkaufen und erledigten dabei auch gleich die Einkäufe für den Onkel, die wir ihm dann vorbei brachten und dafür einen Ernteanteil aus dem Garten bekamen, eine große Schale Erdbeeren und Salat und eine Portion tiefgefrorene Wachsbrechbohnen aus dem letzten Jahr, unser Abendessen war gerettet.

Für den Rückweg wählten wir die lange Tour am Strand lang mit einem Schlenkern einmal über die Hauptpromenade, aber da ist es jetzt schon so voll, da gefällt es mir nicht mehr, auch wenn man sehr romantische Bilder knipsen kann


Weshalb jemand mit seinem Segelboot genau vorm Hauptstrand ankert, werde ich auch nicht verstehen, sieht als Fotomotiv aber natürlich prima aus.

Morgen muss ich verschiedene Dinge erledigen, im Rathaus und bei der Sparkasse und wenn ich dann noch Schwung habe, werde ich mal den örtlichen Baufritzen anrufen und fragen, wie weit er mit dem Angebot ist, um das ich ihn vor über einem Jahr gebeten habe, von der ganz schnellen Truppe sind die hier alle nicht
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Donnerstag, 20. Juni 2019
Der Knutschfisch
Heute habe ich nur Bilder, weil mir die Worte fehlen, um den Knutschfisch zu beschreiben.
Außer Begriffe wie toll, fantastisch und großartig fällt mir nämlich nichts passendes ein, weil es passender als toll, fantastisch und großartig gar nicht geht.
Diesen Fisch hat mir die liebe B. gemacht und ich war sofort schockverliebt.



Außer, dass ich die Skulptur als solche schon einfach nur genial finde, passt sie auch noch perfekt ins Wohnzimmer, finde ich.
Der Fisch steht jetzt auf dem Klavier, würde aber auch an jeder anderen Stelle im Raum gut aussehen.


Ich habe auch noch Fotos von dem Augenbuch gemacht, aber erstens muss ich die noch "rahmen" und sortieren und zweitens kann ich die heute unmöglich auch posten, wäre schlicht zu viel, da würden sich Buch und Fisch gegenseitig die Schau stehlen, das geht auf gar keinen Fall, Buch also an einem anderen Tag.

Außerdem muss ich heute auch keine Bilder vom Flug nach Borkum posten, der fiel nämlich aus wegen Wetter. Wir hatten hier einen klitzekleinen Weltuntergang, zwar nicht sehr lange, aber gewaltig heftig. Allerdings lange zuvor angekündigt, deshalb haben wir uns auch nicht getraut zu fliegen.

Plan B sagt also jetzt Flug dann halt morgen, in NRW ist ja morgen fröhlicherweise Happykadaver und damit landesweiter Feiertag.
Danach beginnt dann leider die brückentagslose Zeit - der nächste Feiertag ist im Oktober, das wird eine harte Zeit, zum Glück habe ich zwischendurch vier Wochen Urlaub :-)

Sonst ist auch nichts Berichtenswertes passiert, außer dass ich heute morgen gelernt habe, dass es unklug ist, den Augenbrauenstift mit dem Kajalstift zu verwechseln, weil, Kajalstift macht gräßlich hässliche Augenbrauen, die auch kaum noch wieder wegzuwischen sind. Deshalb ganz klar meine Empfehlung an alle: Nicht nachmachen, Kajalstift nicht zum Augenbrauenanmalen benutzen, ganz schlechte Idee, wirklich, ich habe es für euch getestet
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