anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 25. Mai 2019
Glück gehört auch dazu
In den Weihnachtsferien hat mich ja der akute Umräumwahn gepackt und ich habe den alten Schreibtisch, der seit Jahren unten in Cs Zimmer stand, nach oben in das Wohnbüro getragen und es damit endlich geschafft, diesen Raum nicht nur gemütlich, sondern auch enorm praktisch und gleichzeitig auch noch optisch ansprechend zu gestalten, so dass ich davon ziemlich begeistert war.
An der Einrichtung dieses Raums habe ich über zwölf Jahre rumgebastelt, nie war ich wirklich zufrieden, bis letztes Jahr Dezember, seit dem ist es der schönste Raum im Haus, finde ich.

Anfangs hatte ich das Gefühl, dieser Raum wird nie was. Hier stand zwar von Anfang an mein Schreibtisch, so dass ich mich sogar recht viel in diesem Raum aufgehalten habe, aber gemütlich war er eindeutig nicht.
Die Möbel standen unzusammenhängend und lieblos aufgereiht an der Wand rum und es fehlte mir jede Idee, wie man diesem Raum Atmosphäre einhauchen könnte.
Dann kam die große Flut, die sich von oben nach unten genau durch diesen Raum ergoss, alles musste neu und der Raum gewann deutlich an Fläche, weil wir beschlossen, die Begradigung der Dachschräge auf der linken Seite nur noch 60cm hoch zu ziehen, das war schon mal ein großes Plus für den Raum. Auch der neue Boden wertete sehr auf, aber trotzdem fehlte dem Raum noch was.
Vier Jahre später deckte Orkan Christian das Dach ab, das war die Gelegenheit, nun auch auf der anderen Seite des Raums die Kulissenabtrennung zu entfernen, denn wir hatten mit dem neuen Dach auch einen nutzbaren Dachboden.
Der Raum wurde also noch mal größer und auch heller, weil wir ein zusätzliches Dachfenster einbauten und im Winter darauf kam dann noch der Kaminofen.
Seitdem war es schon ziemlich gemütlich dort oben, so ein Kaminofen ist fast unschlagbar, was Gemütlichkeit angeht, aber ganz perfekt war es immer noch nicht, die Schreibtischsituation musste noch optimiert werden.
Die Idee dazu hatte ich wie gesagt im Dezember, dafür fehlte in Cs Zimmer jetzt was.
Hier hatte ich aber sehr schnell eine Idee, wie man dieses Zimmer verbessern könne, es brauchte nämlich keinen neuen Schreibtisch, sondern vielmehr ein Sofa oder noch besser: einen richtig gemütlichen Schlafsessel. Am allerbesten würde das "Multy" von Ligne Roset als Sessel passen, setzte ich mir in den Kopf, denn erstens haben wir im Haus schon zwei Multys und jeder weiß, wie man sie bedient. Außerdem sind es die besten Schlafsofas, die ich kenne, sie sind als Sofa superbequem und gleichzeitig kann man wirklich gut darauf schlafen, für ein Gästebett mit Doppelnutzen kenne ich keine bessere Lösung. Dumm nur, dass so ein Schlafsessel über 2000 € kostet, wenn man ihn neu kauft, es war also klar, dass ich irgendwas Passendes bei ebay finden musste, wobei "irgendwas Passendes" nur wenig Spielraum zuließ, denn eigentlich kam außer Gelb auch keine andere Farbe in Frage.
Seit Dezember verfolge ich also die Angebote bei ebay, Multys gibt es in rauen Mengen, nur in der 95cm Variante sind sie echt selten und die wenigen, die drin stehen, sind immer noch unangenehm teuer.
Dann gab es mal eines in Bayern, das ist für 400€ verkauft worden, ein echter Schnapper - aber eben Bayern, das wäre schon eine arg mühselige Reise, es dort abzuholen und wenn man es per Spedition verschicken lässt, wird es halt auch gleich wieder teuer. Und gelb war es auch nicht.

Seit vier Wochen wird ein gelbes in Neuköln angeboten. J meinte, er würde es mir dort abholen und nach Borkum bringen, aber die Leute wollten immer noch 500€ und einen Fleck hatte es auch und überhaupt kein Zubehör. Also weder Armlehne, noch Kissen, da finde ich 500€ dann halt schon noch viel.
Andererseits sind in der Zwischenzeit auch zwei andere Multysessel bei ebay für mehr als 500€ verkauft worden (eines beige eines blau), die fünf, die aktuell drin stehen, sollen aber alle noch mehr 1.000€ kosten, vielleicht ist also 500€ doch nicht zuviel? Wäre ja auch nur 25% vom Neupreis. - Ich konnte mich nicht entscheiden.
Ich habe aber jede Woche mal wieder bei ebay reingeschaut, was es an neuen Anzeigen gibt - und heute war es dann soweit: Ein gelber! Multyschlafsessel mit allem Zubehör, also zwei Armlehnen, einem Kissen und einer Zusatzauflage wurde angeboten - und sollte nur 100€ kosten. Laut Anzeigentext "neuwertig", Standort Kassel, ich konnte mein Glück ja kaum fassen.

Der Verkäufer antwortete auch sofort, wir machten den Kauf fest, ich organisierte einen Kombi und überredete K unseren geplanten Flug nach Borkum auf morgen zu verschieben - und dann fuhren wir nach Kassel, den Schlafsessel abholen.

Hat alles ganz wunderbar geklappt, der Sessel ist wirklich wie neu, man kann also sagen, das ist rundum perfekt.

Zuhause angekommen habe ich das Teil komplett auseinandergebaut, denn auch wenn er neuwertig aussieht, so fühle ich mich doch wohler, wenn ich den Bezug einmal durch die Waschmaschine gejagt habe und das geht sowieso nur auf Borkum in der Gewerbewaschmaschine beim Onkel.
Außerdem hoffe ich, dass ich Matratze und Bezug morgen in den Flieger packen kann und das Gestell passt dann mit ein bisschen Glück ins Cabrio, das nehme ich dann am Mittwoch mit rüber und dann könnte ich das "Projekt Multy-Sessel" endgültig abschließen.
Das wäre schon genial
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Freitag, 24. Mai 2019
Sprach-Tics
Das typische an Konferenzen ist, dass es Menschen gibt, die Vorträge halten und das typische an Menschen ist, dass sie unterschiedlich sind.
So weit so trivial.
Da ich heute den ganzen Tag auf einer Konferenz war, hatte ich ausreichend Gelegenheit, die skurrilsten Unterschiedlichkeiten der einzelnen Redner zu beobachten, aber eines hatten sie dann doch alle wieder gemein, und, wie drücke ich es aus, aber ich sag mal so: Alte weiße Männer gehen mir zunehmend auf die Nerven.

Zugegeben, die gewählte Location befeuerte das alte-weiße-Männertum enorm und verleitete nicht nur den Moderator zu teilweise schon arg dümmlichen Sprüchen. Die Veranstaltung fand statt in der Classic Remise, und ein riesiger Ringlokschuppen voll mit übermotorisierten Oldtimern ist wohl vor allem für alte weiße Männer etwas ganz Tolles, aber nach acht Stunden menspreading war ich zum Schluss nur noch genervt, wobei es mich am meisten nervte, dass die Jungs selber das wirklich gar nicht wahrnehmen. Schon eine faszinierende Spezies, diese alten Männer.

Darüberhinaus waren heute aber auch wirklich schräge Redner am Start.
Neulich war ich auf einer Veranstaltung, wo eine Frau ständig "genau" sagte, ca. alle 10 Sekunden sagte sie "genau", es war schon sehr witzig. Zum Glück nahm sie aber nur als einer von sechs Gästen an einer Podiumsdiskussion teil, deshalb hatte sie nicht so viel Redezeit und es war insgesamt nicht ganz so nervig. Heute war aber ein Redner dabei, der einen Vortrag von 45 Minuten hielt und leider unter einer bösen Form von "Sag-ich-mal"-Tourette litt.
Nach 10 Minuten bemerkt man als Zuschauer, dass man bei sag ich mal leicht beginnt zu zucken, nach 20 Minuten kramt man verzweifelt nach Ohrstöpseln und nach einer halben Stunde gibt man auf und geht aufs Klo, sag ich mal. Es war wirklich ganz außerordentlich übel, und dabei dachte ich, dass die Genau-Frau neulich schon eine Hardcorenummer aus der Kategorie unbehandelte Sprach-Tics gewesen sei, es geht aber wohl immer noch schlimmer, genau, scheint es, sag ich mal.

Als nächster Redner kam dann ein Mann, der ganz besonders cool, locker und witzig sein wollte und nach den unvermeidbaren, platten Autosprüchen zur Begrüßung aber auch in seinem Fachvortrag hintereinander weg irgendwelche dämlichen Bemerkungen machte, jede gefolgt von einem "Spaß beiseite". Nach 10 Minuten begann ich eine Strichliste zu führen für jedes Spaß beiseite, eine halbe Stunde später sah das dann so aus


Ne im Ernst, jetzt mal Spaß beiseite, sowas darf man doch nicht als Fachreferenten vor einem Fachpublikum sprechen lassen, oder habe ich da falsche Erwartungen?

Dafür war das Essen gut, soweit ich es schmecken kann, denn meine Geschmacksnerven sind immer noch nur sehr eingeschränkt aktiv, es hatte aber eine angenehme Konsistenz und war warm.
Außerdem wurden beim Dinner mit ein paar interessanten Menschen Visitenkarten getauscht, wenn die Redner auch nichts taugten, unter Netzwerkaspekten war der Tag ein voller Erfolg
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Donnerstag, 23. Mai 2019
Alltagsroutine
Heute war ein richtiger 08/15 Routinetag.
Es gab keine besonderen Vorkommnisse, nichts, was man ins Logbuch eintragen könnte, außer so Spitzfindigkeiten wie: Der Kapitän erschien nüchtern zum Dienst.
Wobei der Satz bei uns in Büro heißen würde: Der technische Prokurist erschien am Morgen zur Arbeit.
Das tut er nämlich nicht mehr regelmäßig, weil er ans Mutterhaus ausgeliehen ist, aber wir behelfen uns halt so gut es geht.

Sonst gibt es nichts zu erzählen, ich war zu meiner üblichen Zeit im Büro, also so gegen 9.30h und bin gegen 18h wieder nach Hause gefahren, N. war heute selbstständig mobil, weil sein Auto ja wieder funktioniert, um den musste ich also nicht mehr kümmern.

K hatte gestern grünen Spargel mitgebracht und ich habe heute noch schnell ein paar frische Tortellini mit Steinpilzfüllung gekauft, dazu ein großer gemischter Salat, in den ich dann den gebratenen Spargel und die Tortellini geworfen habe, sehr leckeres Abendessen, wenig Arbeit, wenig Dreck aber viel Geschmack, so mag ich das.

Morgen bin ich den ganzen Tag auf einer Bankveranstaltung in Düsseldorf, es kommen ein paar recht bekannte Redner, ich glaube, morgen wird ein interessanter Tag
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Dienstag, 21. Mai 2019
Berufsverkehr und Autoabzocke
Weil ich heute Taxidienste übernommen hatte und K schon um viertel vor sieben in Münster absetzen musste, war ich selber dann schon um kurz nach sieben im Büro und habe bei einigen Kollegen für ein recht entgeistertes Starren gesorgt, weil sie nicht sicher waren, ob sie träumen oder einen Geist gesehen haben.
Wenn ich sonst früh im Büro bin, erscheine ich so gegen 9h, es gibt auch Tage, da ist es noch eine Stunde später, um 7h hat mich, glaube ich, noch nie jemand im Büro gesehen. Aber wenn ich doch nun schon einmal wach, angezogen und in Münster war, hätte ich es albern gefunden, wenn ich für eine Stunde Pause noch mal wieder nach Greven gefahren wäre.
Deshalb habe ich heute um 7h angefangen zu arbeiten und einige interessante Entdeckungen gemacht.
1. Es gibt sogar mehrere Kollegen, die um diese Zeit schon im Büro sind, ich glaube, denen habe ich heute den sonst sehr angenehmen, cheffreien Morgen verdorben. Als ich erschien saß zumindest keiner von ihnen an seinem eigenen Arbeitsplatz, sondern alle waren irgendwie anderswo im Haus unterwegs. Ich konnte aber förmlich spüren, wie sich die Kunde meiner Anwesenheit wie ein Lauffeuer verbreitete und alle leicht hektisch und so unauffällig wie möglich zurück an ihren Schreibtisch hasteten.
2. Die Zeit bis zur Mittagspause dauert deutlich länger - und insgesamt hatte ich heute den gesamten Tag das Gefühl, dass die Zeit auch sonst langsamer vergeht. Normalerweise beginnt die Uhr ab 15h nur so zu rasen und fünf Minuten später ist es schon 19h, heute war ich froh, als es endlich 16h war und ich mit gutem Gewissen wieder gehen konnte.
3. Ich fand die gesamte Bürozeit unangenehm anstrengend. Ich war gar nicht unbedingt müde, aber doch irgendwie wie in Watte gepackt. Alles fühlte sich beschwerlich und ausgebremst an.
4. Als ich um 16h Feierabend machte, bin ich erst noch an der Uniklinik vorbeigefahren, um N. einzusammeln - und bekam so die volle Schönheit des Berufsverkehrs zu spüren. Fünf Kilometer einmal quer durch die Stadt dauerten über eine halbe Stunde.
5. Meine sonst üblichen Arbeitszeiten halte ich seit heute endgültig überzeugt für zigmal sinnvoller. Alleine schon dieser Berufsverkehr, das ist ja gruselig. Millionen von Menschen schmeißen sich wie die Lemminge alle gleichzeitig auf die Straße, um sich gegenseitig zu blockieren, wie bekloppt können Menschen eigentlich sein?

Auf der Rückfahrt sind wir sofort zur Autowerkstatt gefahren, um Niks Auto abzuholen, allerdings wurde uns dort gesagt, dass das Auto grade vor 10 Minuten schon abgeholt worden sei.
Nik machte ganz runde Augen vor Erstaunen und meinte, das ginge doch gar nicht, das wäre doch sein Auto, aber der Werkstattmann sagte, der Mensch, der das Auto abgeholt hätte, hätte auch sofort die Rechnung bezahlt, deshalb sei er der Meinung gewesen, das sei schon alles so okay.

Ich fand die gesamte Situation völlig skurril, aber die Idee sehr gut; wenn ich mal ein neues Auto brauche, mache ich das demnächst auch so: Ich suche mir in einer Werkstatt ein hübsches Fahrzeug aus, sage, dass ich es abholen will, bezahle die Rechnung, die ja üblicherweise geringer ist als der Wert des Wagens, lasse mir Schlüssel und Papiere geben und voilà - so habe ich ein neues Auto.

Als wir dann aber nach Hause kamen, stand Ns Auto brav vor der Haustür, K war schon wieder zurück und hatte den Wagen als Überraschung abgeholt. Es dauerte allerdings noch eine Weile, bis ich aufhören konnte, leise vor mich hinzugiggeln. Vor allem auch über N, der noch mehrfach tiefgeschockt vor sich hingemurmelt hatte: "Aber das war doch mein Auto." - Ist ja dann grade noch mal gut gegangen
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Montag, 20. Mai 2019
Aufgeräumt
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Montag, 20. Mai 2019
Ab sofort wieder zu dritt
Heute bin ich zwei Stunden früher als gestern aufgestanden, bereits um 16h war ich fertig angezogen und habe mich an den PC gesetzt, um noch ein paar Dinge zu erledigen, außerdem Ablage, Buchhaltung und sonstiges Aufräumen, ruck zuck war es 19h und N kam mitsamt einem vollen Sprinter und einem Freund, um den letzten Teil seiner Umsiedlung abzuschließen.
In sechseinhalb Jahren hat sich sein Hausstand deutlich vergrößert, wenn alle drei Kinder gleichzeitig wieder zurückziehen würden, wäre das Haus definitiv zu klein.
So verteilt es sich aber ganz gut, vor allem weil mehrere Kisten unausgepackt im Keller warten können, bis er nächstes Jahr endgültig fertig ist mit seiner Ausbildung, vorher macht eine eigene Wohnung ja keinen Sinn.

Zusammen mit seinem Freund hatte N. den Sprinter relativ schnell ausgeräumt, erst stand alles unten im Wohnzimmer und ich war ernsthaft beeindruckt von der Menge Zeug, die N. ja vorher auch nur in einem WG-Zimmer untergebracht hatte - und in Hamburg waren noch Bett, Schrank, Schreibtisch und Kommode dabei, die er aber gar nicht mitgebracht, sondern gleich in HH weiterverkauft hatte.
K. meinte lapidar, Kinder kämen nicht auf andere Leute, und ich fürchte, da ist was dran. (Hat er natürlich überwiegend vom Vater, diese Sammelwut).

Während die Jungs Kisten und Kram die Treppen hoch und runter schleppten, schmiss K den Grill an, so bekam auch der Freund noch rasch etwas zu essen, bevor er aufbrach, um wieder zurück nach HH zu fahren.

Nun ist N also für die nächsten vier Monate wieder hier eingezogen, ich freu mich aber drauf, ich denke, wir werden gut klarkommen, wobei ich im Sommer ja vier Wochen auf Borkum sein werde, aber so steht dieses Haus hier nicht komplett leer, auch sehr praktisch.

Ab morgen dann für alle Bewohner wieder geregelte Arbeitszeiten mit frühem Aufstehen, N muss pünktlich in seiner Klinik erscheinen und solange sein Auto noch nicht wieder repariert ist, müssen wir eine rechtzeitig losfahrende Mitfahrgelegenheit für ihn sicherstellen, wird schon klappen
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Sonntag, 19. Mai 2019
Wunderbar fauler Samstag
Jetzt war ich ja zwei Tage auf, jetzt wurde es Zeit, dass ich mal wieder einen Tag überwiegend im Bett verbringe.
Heute habe ich allerdings nur bis 10h geschlafen, ab da war ich wach und habe lesend im Bett gesessen, auch wenn ich gründlich nachdenke, gibt es keine Beschäftigung, die ich lieber mache. Zum Lesen habe ich mich schon immer am allerliebsten ins Bett gelegt, wenn kein Bett da ist, eben irgendeine andere Stelle, an der ich liegen kann, Sofa, Heuboden, Liegestuhl, ungefähr in der Reihenfolge, wenn ich nicht liegen kann, wird mir beim Lesen schnell unbequem.

K hustet und schnupft auch noch hartnäckig vor sich hin, der war ebenfalls froh, dass ich keine anderweitigen Aktivitäten anleierte, so lagen wir gemeinsam bis ca. 18h im Bett, dann übermannte uns ein Aktivitätsschub, im wesentlichen ausgelöst durch Hunger.
Die Kühlschrankkontrolle ergab, dass einiges nachbeschafft werden musste, aber vorher zogen wir noch schnell das Bett ab, das hatte es eindeutig nötig. Wenn wir einmal dabei sind, kann man auch gleich die große Frühjahrsputznummer starten, also auch die oberen Schutzbezüge der Wasserbettmatratze abnehmen und durch die Kochwäsche jagen, sie waren schon sichtbar angegilbt und sind jetzt wieder wunderbar schneeweiß. Außerdem rund um und so weit es geht unter der Wasserbettmatratze staubsaugen, da sammeln sich sehr gern größere Mengen an Haut-Staub-Schuppen-Milbenleichen, ein bisschen eklig, aber nur, weil man die beim Wasserbett so deutlich sieht.
Seitdem ich ein Wasserbett habe und weiß, welche Mengen an Dreck sich in kurzer Zeit in so einem Bett sammeln, finde ich das Schlafen auf normalen Matratzen richtig gruselig eklig, denn auch wenn ich sonst sehr gut mit der Devise fahre "Dreck, den man nicht sieht, ist kein Dreck", so ist das mit diesem unzweifelhaft vorhandenen Dreck, der in normalen Matratzen steckt, doch noch mal etwas anderes. Den könnte ich ja noch nicht mal entfernen, selbst wenn ich es gerne wollte - und das macht das Problem aus. Ich glaube, ich würde vor lauter nicht zu verdrängenden Bildern im Kopf jedes Jahr neue Matratzen kaufen.
In unserem Bett ist er jetzt auf alle Fälle wieder gründlich entfernt, sehr schönes Gefühl, wenn alles wieder frisch ist.

Dann Einkaufen, dann Kochen und Essen und Warten, dass der Trockner fertig wird, um das Bett wieder beziehen zu können.
Derweil habe ich ein wenig gebügelt, K hat weiter iPad gelesen und im Fernseher kam ein äußerst seltsamer Krimi aus München, den keiner von uns wirklich verfolgte, weil er schlicht zu blöd war, das Fernsehprogramm aber nichts anbot außer ESC, was ich noch blöder gefunden hätte.

N. hat sich jetzt für morgen einen Sprinter als Oneway-Mietwagen organisiert, was mit seinem Auto ist, wissen wir noch nicht, die Werkstatt hatte gestern keine Zeit, sich darum zu kümmern.

Insgesamt also ein wunderbar fauler Samstag, der durch die Bettaktion aber trotzdem ein Gefühl angemessener Produktivität vermittelt, solche Tage liebe ich
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