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Samstag, 24. November 2018
Inseltag
anje, 21:13h
Im Winterfahrplan gibt es nur sehr wenige Fähren auf die Insel, die letzte Freitagsfähre geht um 16.45h ab Emden, mit dem typischen Freitagnachmittagverkehr, bedeutet das, dass man spätestens um 13.30h los muss, das war gestern nicht möglich, weil K länger arbeiten musste.
Fliegen ging dieses Wochenende auch nicht - unabhängig davon, dass der Platz hier auf Borkum gestern wegen Nebel komplett gesperrt war, ist die Maschine aus Münster auch grade zum JahresTÜV in der Werft, hätte man sich woanders eine geliehen, wäre auch wieder eine lange Autofahrerei dazu gekommen, wir wussten also, dass für dieses Wochenende Auto+Fähre+Inselbahn ansteht und haben deshalb die 8h Fähre genommen, damit man nicht erst bei Sonnenuntergang auf der Insel ist.
Kurz vor Ankunft am Fähranleger wurde es dann doch noch mal knapp, denn genau vor unserer Nase wurde die Schleusenbrücke hochgezogen und wir mussten warten, bis so ein Mini-Schiff durchgetuckert war, so was ist ja dann immer nix für meine Nerven.
Es hat dann aber doch genau gepasst, wir kamen im Fährhaus an und konnten sofort durchgehen auf die Fähre.
Unterwegs begegnete uns die Fähre aus Borkum, mit der die Schreiner grade auf dem Rückweg waren, das Haus war also noch angenehm warm als wir ankamen.
Der Fenstereinbau ist zu 75% fertig: Ein Fenster im EG fehlt noch (das haben sie einfach vergessen zu bestellen) und alle Rolladen müssen noch bestellt und eingebaut werden, es sind aber alle zuversichtlich, dass das noch dieses Jahr klappt. Ansonsten waren die Mieter begeistert von den Schreinern und meinten, die hätten sehr sauber und ordentlich gearbeitet. Das ist doch auch ein nettes Feedback.
Das Wetter war so wunderschön, dass wir direkt nach Ankunft erst mal eine Tour übern Strand gemacht haben, ich mag den Strand ja am liebsten, wenn er leer ist.
und im November ist hier üblicherweise wirklich wenig los. Fast alle Leute, die uns unterwegs begegneten, waren Insulaner, irgendwie fühlt es sich dann richtig heimelig hier an. Die Holzplattform unten rechts ist übrigens das Untergestell für eine Milchbude, das fest am Strand verankert ist und deshalb nicht mit abgebaut wird, ansonsten sind ja die Milchbuden alle verschwunden, die überwintern in Lagerhallen am Hafen.
Mein Westfalenmann musste natürlich noch ein paar Spökskes machen

es gab aber keine nassen Füße, immerhin.
Zurück sind wir dann durchs Dorf gefahren, wenn man von oben (von der Promenade aus) in die Strandstraße runterfotografiert, bekommt man ein drei Türme Bild, denn neben dem Neuen Luchtturm sieht man rechts den alten Turm und links die Kirche.
Am Nachmittag habe ich dann in Js Zimmer das zweite Plissee montiert, das erste hatte ich schon letzte Woche mal eben zwischendurch angebracht, das ging schnell und einfach, das zweite hat sich heute dagegen sehr gewehrt und wollte und wollte nicht grade werden. Aber bei sowas kann ich ja auch sehr hartnäckig sein, nach zwei Stunden hatte ich gewonnen.

Jetzt hat K den Ofen angeworfen, der bullert hier wunderbar gemütlich vor sich hin, es war ein wirklich schöner Tag heute und ich bin froh, dass wir uns überwunden haben, die 8h Fähre zu nehmen, hat sich sehr gelohnt
.
Fliegen ging dieses Wochenende auch nicht - unabhängig davon, dass der Platz hier auf Borkum gestern wegen Nebel komplett gesperrt war, ist die Maschine aus Münster auch grade zum JahresTÜV in der Werft, hätte man sich woanders eine geliehen, wäre auch wieder eine lange Autofahrerei dazu gekommen, wir wussten also, dass für dieses Wochenende Auto+Fähre+Inselbahn ansteht und haben deshalb die 8h Fähre genommen, damit man nicht erst bei Sonnenuntergang auf der Insel ist.
Kurz vor Ankunft am Fähranleger wurde es dann doch noch mal knapp, denn genau vor unserer Nase wurde die Schleusenbrücke hochgezogen und wir mussten warten, bis so ein Mini-Schiff durchgetuckert war, so was ist ja dann immer nix für meine Nerven.

Es hat dann aber doch genau gepasst, wir kamen im Fährhaus an und konnten sofort durchgehen auf die Fähre.
Unterwegs begegnete uns die Fähre aus Borkum, mit der die Schreiner grade auf dem Rückweg waren, das Haus war also noch angenehm warm als wir ankamen.
Der Fenstereinbau ist zu 75% fertig: Ein Fenster im EG fehlt noch (das haben sie einfach vergessen zu bestellen) und alle Rolladen müssen noch bestellt und eingebaut werden, es sind aber alle zuversichtlich, dass das noch dieses Jahr klappt. Ansonsten waren die Mieter begeistert von den Schreinern und meinten, die hätten sehr sauber und ordentlich gearbeitet. Das ist doch auch ein nettes Feedback.
Das Wetter war so wunderschön, dass wir direkt nach Ankunft erst mal eine Tour übern Strand gemacht haben, ich mag den Strand ja am liebsten, wenn er leer ist.

und im November ist hier üblicherweise wirklich wenig los. Fast alle Leute, die uns unterwegs begegneten, waren Insulaner, irgendwie fühlt es sich dann richtig heimelig hier an. Die Holzplattform unten rechts ist übrigens das Untergestell für eine Milchbude, das fest am Strand verankert ist und deshalb nicht mit abgebaut wird, ansonsten sind ja die Milchbuden alle verschwunden, die überwintern in Lagerhallen am Hafen.
Mein Westfalenmann musste natürlich noch ein paar Spökskes machen

es gab aber keine nassen Füße, immerhin.
Zurück sind wir dann durchs Dorf gefahren, wenn man von oben (von der Promenade aus) in die Strandstraße runterfotografiert, bekommt man ein drei Türme Bild, denn neben dem Neuen Luchtturm sieht man rechts den alten Turm und links die Kirche.

Am Nachmittag habe ich dann in Js Zimmer das zweite Plissee montiert, das erste hatte ich schon letzte Woche mal eben zwischendurch angebracht, das ging schnell und einfach, das zweite hat sich heute dagegen sehr gewehrt und wollte und wollte nicht grade werden. Aber bei sowas kann ich ja auch sehr hartnäckig sein, nach zwei Stunden hatte ich gewonnen.

Jetzt hat K den Ofen angeworfen, der bullert hier wunderbar gemütlich vor sich hin, es war ein wirklich schöner Tag heute und ich bin froh, dass wir uns überwunden haben, die 8h Fähre zu nehmen, hat sich sehr gelohnt
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Freitag, 23. November 2018
Homeoffice mit Gewürzen
anje, 22:05h
Heute hatte ich wieder meinen Homeoffice-Austauschtag, d.h. ich bin nicht ins Büro gefahren, war aber grundsätzlich für alle erreichbar und habe auch diverse Dinge am PC erledigt bzw. telefonisch geregelt. So ein ganz echter Homeofficetag, an dem ich mich verpflichtet fühlen würde, 8h produktive Büroarbeit zu leisten, ist es nicht, da ich ja ein ziemlich großes Stundenpolster aus meiner Handgelenkskrankschreibungzeit vor mir herschiebe und so verrechnet sich hier das eine mit dem anderen und ich habe kein schlechtes Gewissen.
Als ich am Vormittag in der Küche stand und mir einen Tee kochte, fiel mein Blick auf die seit Wochen auf der Arbeitplatte rumstehenden Gewürzgläser. Die habe ich noch nicht weggeräumt, weil der Schrank, in dem ich alle Gewürze aufbewahre, überfüllt ist.
Das Blöde am Erwachsensein ist, dass man dann für solche Sachen auch komplett selber verantwortlich ist, d.h. es wird einfach niemand kommen und die Gewürze für mich sortieren und aufräumen, da kann ich warten, bis ich schwarz werde (oder die Gewürze wegen Altersschwäche entsorgt werden müssen.)
Und so beschloss ich heute spontan, endlich mal das Gesamtthema Gewürze anzugehen. Die stehen bei mir nicht nur in einem Schrank, sondern an ganz vielen Stellen und einen Überblick, was ich tatsächlich habe, was eventuell fast leer ist und nachgekauft werden müsste und was so alt oder unbeschriftet/unbekannt ist, dass es nicht mehr benutzt wird und deshalb entsorgt werden kann, diesen Überblick habe ich komplett verloren.
Also, erster Schritt: Erst mal alles rausräumen und auf der Arbeitplatte vorsortieren: Kräuter, süße Gewürze (Anis, Fenchel, Vanille, Zimt, Kardamom etc), scharfe Gewürze, Würzsalze, Würzmühlen und Gewürzmischungen waren meine große Gruppen, und hey, ich habe wirklich gigantische Mengen an Gewürzen.
Okay, zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass ich in direkter Nachbarschaft zu der Produktion von Goutess-Gewürzen wohne und die hatten bis vor zwei Jahren einen Werksverkauf. Als ich erfuhr, dass der schließt, habe ich in einem letzten großen Gewaltakt natürlich noch mal alle Vorräte bis zum Anschlag aufgefüllt, ich schätze, damit komme ich gut bis ins Jahr 2127.
Aber grade, weil ich so viele Gewürze habe, ist es natürlich schade, dass ich ganz viele nicht benutze, weil sie irgendwo in den hinteren Ecken des Schrankes versteckt sind oder ich von vielen auch wirklich gar nicht mehr weiß, dass ich sie überhaupt besitze.
Und das habe ich heute alles geändert. Jetzt gibt es im Keller eine sehr große Ecke für Gewürzvorräte, das Gewürzregal überm Herd ist neu organisiert, das über der Arbeitsplatte auch und im Schrank sind die restlichen Gewürzen alle vernünftig nach Gruppen zusammengestellt.
Als Erkenntnisse nehme ich mit, dass ich etwas über 1 kg Pizzagewürz besitze, und mindestens 500g diverse Currys, die ich aber leider alle nicht unterscheiden kann, weil mein Indisch so schlecht ist. Das besondere an dieser Entdeckung ist, dass ich weder Pizza mag noch Curry, aber nun ja, wenn ich es mögen würde, könnte ich es ausgiebig würzen.
Nach dieser aufräumtechnischen Großtat habe ich mich eine Runde am PC erholt, Mails gelesen und beantwortet, telefoniert, bis mir einfiel, dass ich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gewaschen habe und dass doch heute eine gute Gelegenheit dafür sei.
Im Moment läuft die vierte Maschine.
K kam am frühen Nachmittag nach Hause und wollte am liebsten direkt ins Bett, erst mussten wir aber sein Auto noch in die Werkstatt bringen, auf dem Weg ein wenig einkaufen und allerlei Krims und Kram erledigen.
Endlich damit fertig und wieder zuhause, wollte K in die Badewanne gehen - dabei bemerkte er, dass die Heizung nicht funktioniert, wirklich heiß war das Badewasser nicht.
Also habe ich nach der Bedienungsanleitung für die Heizung gesucht, die haben wir letztes Jahr neu bekommen und ich hatte mich bis heute noch nicht damit beschäftigt, lief ja alles.
Wo das Problem letztlich tatsächlich lag (und auch, ob es überhaupt beseitigt ist), weiß ich nicht, aber nach dem ich ewig auf den Resetknopf drückte, dann das Gesamtsystem einmal runter- uhd wieder hochgefahren habe und schließlich im Menue den Befehl "Wassererwärmung manuell starten" fand und auslöste, gab es wieder warmes Wasser. Reicht also erst mal.
Morgen früh ist aufstehen für 4h geplant, dann haben wir eine Chance, die 8h Fähre ab Emden zu bekommen, die Schreiner sind immer noch da, es scheint wohl deutlich komplizierter als erwartet zu sein, der Fenstereinbau in dem Mietshaus
.
Als ich am Vormittag in der Küche stand und mir einen Tee kochte, fiel mein Blick auf die seit Wochen auf der Arbeitplatte rumstehenden Gewürzgläser. Die habe ich noch nicht weggeräumt, weil der Schrank, in dem ich alle Gewürze aufbewahre, überfüllt ist.
Das Blöde am Erwachsensein ist, dass man dann für solche Sachen auch komplett selber verantwortlich ist, d.h. es wird einfach niemand kommen und die Gewürze für mich sortieren und aufräumen, da kann ich warten, bis ich schwarz werde (oder die Gewürze wegen Altersschwäche entsorgt werden müssen.)
Und so beschloss ich heute spontan, endlich mal das Gesamtthema Gewürze anzugehen. Die stehen bei mir nicht nur in einem Schrank, sondern an ganz vielen Stellen und einen Überblick, was ich tatsächlich habe, was eventuell fast leer ist und nachgekauft werden müsste und was so alt oder unbeschriftet/unbekannt ist, dass es nicht mehr benutzt wird und deshalb entsorgt werden kann, diesen Überblick habe ich komplett verloren.
Also, erster Schritt: Erst mal alles rausräumen und auf der Arbeitplatte vorsortieren: Kräuter, süße Gewürze (Anis, Fenchel, Vanille, Zimt, Kardamom etc), scharfe Gewürze, Würzsalze, Würzmühlen und Gewürzmischungen waren meine große Gruppen, und hey, ich habe wirklich gigantische Mengen an Gewürzen.
Okay, zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass ich in direkter Nachbarschaft zu der Produktion von Goutess-Gewürzen wohne und die hatten bis vor zwei Jahren einen Werksverkauf. Als ich erfuhr, dass der schließt, habe ich in einem letzten großen Gewaltakt natürlich noch mal alle Vorräte bis zum Anschlag aufgefüllt, ich schätze, damit komme ich gut bis ins Jahr 2127.
Aber grade, weil ich so viele Gewürze habe, ist es natürlich schade, dass ich ganz viele nicht benutze, weil sie irgendwo in den hinteren Ecken des Schrankes versteckt sind oder ich von vielen auch wirklich gar nicht mehr weiß, dass ich sie überhaupt besitze.
Und das habe ich heute alles geändert. Jetzt gibt es im Keller eine sehr große Ecke für Gewürzvorräte, das Gewürzregal überm Herd ist neu organisiert, das über der Arbeitsplatte auch und im Schrank sind die restlichen Gewürzen alle vernünftig nach Gruppen zusammengestellt.
Als Erkenntnisse nehme ich mit, dass ich etwas über 1 kg Pizzagewürz besitze, und mindestens 500g diverse Currys, die ich aber leider alle nicht unterscheiden kann, weil mein Indisch so schlecht ist. Das besondere an dieser Entdeckung ist, dass ich weder Pizza mag noch Curry, aber nun ja, wenn ich es mögen würde, könnte ich es ausgiebig würzen.
Nach dieser aufräumtechnischen Großtat habe ich mich eine Runde am PC erholt, Mails gelesen und beantwortet, telefoniert, bis mir einfiel, dass ich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gewaschen habe und dass doch heute eine gute Gelegenheit dafür sei.
Im Moment läuft die vierte Maschine.
K kam am frühen Nachmittag nach Hause und wollte am liebsten direkt ins Bett, erst mussten wir aber sein Auto noch in die Werkstatt bringen, auf dem Weg ein wenig einkaufen und allerlei Krims und Kram erledigen.
Endlich damit fertig und wieder zuhause, wollte K in die Badewanne gehen - dabei bemerkte er, dass die Heizung nicht funktioniert, wirklich heiß war das Badewasser nicht.
Also habe ich nach der Bedienungsanleitung für die Heizung gesucht, die haben wir letztes Jahr neu bekommen und ich hatte mich bis heute noch nicht damit beschäftigt, lief ja alles.
Wo das Problem letztlich tatsächlich lag (und auch, ob es überhaupt beseitigt ist), weiß ich nicht, aber nach dem ich ewig auf den Resetknopf drückte, dann das Gesamtsystem einmal runter- uhd wieder hochgefahren habe und schließlich im Menue den Befehl "Wassererwärmung manuell starten" fand und auslöste, gab es wieder warmes Wasser. Reicht also erst mal.
Morgen früh ist aufstehen für 4h geplant, dann haben wir eine Chance, die 8h Fähre ab Emden zu bekommen, die Schreiner sind immer noch da, es scheint wohl deutlich komplizierter als erwartet zu sein, der Fenstereinbau in dem Mietshaus
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Freitag, 23. November 2018
Weitergereicht
anje, 00:06h
So, es ist vollbracht: K hat sich erfolgreich angesteckt und wird jetzt ebenfalls in Kürze versterben.
Das ebenfalls habe ich wieder gestrichen, weil mir auffiel, dass ich ja gar nicht verstorben bin, ich kann aber bestätigen, es war knapp. Ob K es überlebt, steht noch nicht fest, wenn, dann wird es sicher noch knapper, denn als Mann wird man von so einer Männergrippe halt grundsätzlich noch härter getroffen als als Frau, die so eine Krankheit ja quasi nur über Bande mitmacht.
Also, mein vollstes Mitgefühl ist ihm sicher, damit hat er allerdings deutlich mehr Mitgefühl als ich letzte Woche im gleichen Stadium, ich war aber auch nur eine Frau mit Männergrippe, was klage ich also.
Und selbstverständlich glaubt er nicht an meinen Voodoozauber mit Vitamin C und Immunboostern, er glaubt an Jagertee, der, und an dieser Stelle hat er wirklich uneingeschränkt recht, tatsächlich sofort und auf der Stelle Wirkung zeigt. Zwar wird man davon nicht gesund, aber immerhin merkt man nicht mehr, dass man krank ist, wenn man nur genug davon trinkt.
Ich dagegen bin heute erstaunlich fit. Weder der mitternächtliche Termin bei der Frauenärztin (und ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich bereits um 7.55h vor der Praxistür stand, und damit sogar fünf Minuten ZU FRÜH da war, was mir aber nichts half, da die wirklich ganz hardcore erst um 8h die Praxistür öffnen), also weder dieser völlig aus dem Biorhythmus gefallene Termin konnte mich heute erschüttern, noch die gestrige Grippeschutzimpfung. Mir tut noch nicht mal der Arm weh, es ist erstaunlich.
Taschentuchverbrauch heute: Nur noch zwölf Stück, eigentlich kann man schon gar nicht mehr davon reden, dass die Nase läuft, tut sie ja auch nicht, es kommt längst dicker, gelber Schnodder, sie läuft also nicht, sie hopst eher. Es geht sichtbar voran.
Auch der Husten wird immer effektiver, wenn ich ein bisschen Schwung hole beim Husten, lösen sich dicke fette Brocken irgendwo aus den Tiefen der Lunge, das lohnt sich richtig.
Um 12.30h hatte ich eine Einladung zum Lunch.
Ja, richtig gelesen, Lunch, nicht einfach nur schnödes Mittagessen.
Es war auch ungemein lunchig, wobei ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe, wie sich lunchig anfühlt, aber lustig kenne ich und das war es auch.
Wir waren in einem neu eröffneten Hipster-Restaurant für asiatisch-japanische Küche, wo ich einen Chrysanthementee serviert bekam und anschließend aus einer langen Karte allerlei asiatische Tapas bestellen konnte. Asiatische Tapas fühlt sich an wie Dudelsackpfeifer in einer italienischen Oper, aber egal, Sushi ist hip, Tapas sind hip und der Koch kam aus Vietnam, da muss man mit der Kombi doch was reißen können, oder?
Chrysanthementee zum Beispiel, schmeckt "echt krass gut", wie mir die Bedienung empfahl und ich stimme ihr für den Fall zu, dass, falls jemandem ein Aufguss aus heißem Wasser auf getrockneten Gänseblümchen echt krass gut schmeckt, die Empfehlung echt krass perfekt war.
Ich habe dann lieber noch eine Flasche deutsches Mineralwasser bestellt, das hörte sich nach erbaulich wenig Zusatz-Experiment an.
Der Seetangsalat war sehr lecker, ich glaube, ich kenne den Laden, wo die den fertig angemacht beziehen, kann ich empfehlen.
Die anderen Tapas, die ich bestellte, hatten vor allem den Vorteil, dass sie nicht zu heiß waren; dass man sich beim Genuss den Mund verbrannte, war also ausgeschlossen. Dass beim Genuss der anderen Tapas allerdings irgendwas passierte, war jedoch insgesamt schwierig, weil das Problem schon bei dem Wort "Genuss" begann. Aber herrjeh, da hat jeder sicher seine eigenen Ansprüche und es mag ja durchaus Leute geben, die lauwarme, matschige Gemüsetempura als das Gelbste vom Ei der asiatischen Tapasküche bezeichnen, nun, ich gehöre zufällig nicht dazu, aber ich muss zum Glück ja auch sonst nicht viel zu Mittag essen und zum Lunch schon mal gar nicht, weil ich ja sonst auch nie lunche.
Ich hatte also im Ergebnis hauptsächlich viel Spaß an diesem Lunch, weil ich so herrlich lästern konnte, von mir aus gerne jederzeit wieder. (Dann allerdings ein anderes Restaurant, dieses habe ich ja jetzt durch.)
.
Das ebenfalls habe ich wieder gestrichen, weil mir auffiel, dass ich ja gar nicht verstorben bin, ich kann aber bestätigen, es war knapp. Ob K es überlebt, steht noch nicht fest, wenn, dann wird es sicher noch knapper, denn als Mann wird man von so einer Männergrippe halt grundsätzlich noch härter getroffen als als Frau, die so eine Krankheit ja quasi nur über Bande mitmacht.
Also, mein vollstes Mitgefühl ist ihm sicher, damit hat er allerdings deutlich mehr Mitgefühl als ich letzte Woche im gleichen Stadium, ich war aber auch nur eine Frau mit Männergrippe, was klage ich also.
Und selbstverständlich glaubt er nicht an meinen Voodoozauber mit Vitamin C und Immunboostern, er glaubt an Jagertee, der, und an dieser Stelle hat er wirklich uneingeschränkt recht, tatsächlich sofort und auf der Stelle Wirkung zeigt. Zwar wird man davon nicht gesund, aber immerhin merkt man nicht mehr, dass man krank ist, wenn man nur genug davon trinkt.
Ich dagegen bin heute erstaunlich fit. Weder der mitternächtliche Termin bei der Frauenärztin (und ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich bereits um 7.55h vor der Praxistür stand, und damit sogar fünf Minuten ZU FRÜH da war, was mir aber nichts half, da die wirklich ganz hardcore erst um 8h die Praxistür öffnen), also weder dieser völlig aus dem Biorhythmus gefallene Termin konnte mich heute erschüttern, noch die gestrige Grippeschutzimpfung. Mir tut noch nicht mal der Arm weh, es ist erstaunlich.
Taschentuchverbrauch heute: Nur noch zwölf Stück, eigentlich kann man schon gar nicht mehr davon reden, dass die Nase läuft, tut sie ja auch nicht, es kommt längst dicker, gelber Schnodder, sie läuft also nicht, sie hopst eher. Es geht sichtbar voran.
Auch der Husten wird immer effektiver, wenn ich ein bisschen Schwung hole beim Husten, lösen sich dicke fette Brocken irgendwo aus den Tiefen der Lunge, das lohnt sich richtig.
Um 12.30h hatte ich eine Einladung zum Lunch.
Ja, richtig gelesen, Lunch, nicht einfach nur schnödes Mittagessen.
Es war auch ungemein lunchig, wobei ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe, wie sich lunchig anfühlt, aber lustig kenne ich und das war es auch.
Wir waren in einem neu eröffneten Hipster-Restaurant für asiatisch-japanische Küche, wo ich einen Chrysanthementee serviert bekam und anschließend aus einer langen Karte allerlei asiatische Tapas bestellen konnte. Asiatische Tapas fühlt sich an wie Dudelsackpfeifer in einer italienischen Oper, aber egal, Sushi ist hip, Tapas sind hip und der Koch kam aus Vietnam, da muss man mit der Kombi doch was reißen können, oder?
Chrysanthementee zum Beispiel, schmeckt "echt krass gut", wie mir die Bedienung empfahl und ich stimme ihr für den Fall zu, dass, falls jemandem ein Aufguss aus heißem Wasser auf getrockneten Gänseblümchen echt krass gut schmeckt, die Empfehlung echt krass perfekt war.
Ich habe dann lieber noch eine Flasche deutsches Mineralwasser bestellt, das hörte sich nach erbaulich wenig Zusatz-Experiment an.
Der Seetangsalat war sehr lecker, ich glaube, ich kenne den Laden, wo die den fertig angemacht beziehen, kann ich empfehlen.
Die anderen Tapas, die ich bestellte, hatten vor allem den Vorteil, dass sie nicht zu heiß waren; dass man sich beim Genuss den Mund verbrannte, war also ausgeschlossen. Dass beim Genuss der anderen Tapas allerdings irgendwas passierte, war jedoch insgesamt schwierig, weil das Problem schon bei dem Wort "Genuss" begann. Aber herrjeh, da hat jeder sicher seine eigenen Ansprüche und es mag ja durchaus Leute geben, die lauwarme, matschige Gemüsetempura als das Gelbste vom Ei der asiatischen Tapasküche bezeichnen, nun, ich gehöre zufällig nicht dazu, aber ich muss zum Glück ja auch sonst nicht viel zu Mittag essen und zum Lunch schon mal gar nicht, weil ich ja sonst auch nie lunche.
Ich hatte also im Ergebnis hauptsächlich viel Spaß an diesem Lunch, weil ich so herrlich lästern konnte, von mir aus gerne jederzeit wieder. (Dann allerdings ein anderes Restaurant, dieses habe ich ja jetzt durch.)
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Mittwoch, 21. November 2018
Termingejammer
anje, 23:19h
Heute wurde ich auf die nur mühsam abklingende Ekelerkältung grippeschutzgeimpft. Ob das eine gute Idee war, wird sich morgen zeigen.
Morgen habe ich allerdings um 8:00 Uhr erst mal meinen regelmäßigen Frauenarzttermin. Seitdem ich nicht mehr schwanger bin, und das letzte Mal ist immerhin 20 Jahre her, gehe ich genauso regelmäßig zum Frauenarzt, wie mein Großvater zum Zahnarzt. Der ging sehr konsequent und regelmäßig alle 10 Jahre.
Grundsätzlich finde ich jährliche Vorsorgeuntersuchungen ja durchaus sinnvoll und mitmachenswert, wenn so ein Jahr nicht alle 14 Tage um wäre. Ich meine, man kommt ja zu nichts. Ich war wirklich gerade erst bei der Frauenärztin, das ist gefühlt überhaupt noch nicht lange her. Als ich mir neulich das Handgelenk gebrochen hatte und deshalb zum Unfallchirurgen musste, war das eine gute Gelegenheit, auch bei der Frauenärztin vorbei zu gehen, denn die Praxis liegt genau gegenüber. Ich sprach also bei der diensthabenden Arzthelferin vor und bat sie, zunächst mal nachzuschlagen, ob überhaupt schon ein Jahr seit meinem letzten Vorsorgetermin verstrichen sei. Nun, war es, knapp drüber, mein letzter dokumentierter Vorsorgetermin war 2014. Phhhht.
Also habe ich für morgen 8h einen frischen Vorsorgetermin gemacht ohne darüber nachzudenken, dass 8h wirklich ganz enorm früh am Tag ist.
Aber wer sich in eine Erkältung grippeschutzimpfen lässt, wird auch Vorsorgetermine um 8:00 Uhr überleben.
Überhaupt, dieser ständige, dauernde Terminstress mit regelmäßig wiederkehrenden Terminen. Das Auto will auch schon wieder inspiziert werden, der Zahnarzt schickt eine Karte, dass er mich gerne zur Zahnreinigung vorladen möchte und die Schilddrüsentabletten blinkern mich jeden Morgen mit einem sinkenden Restbestand an und morsen ein deutliches „Blutabnahmetermin vereinbaren“ als verzweifelten Notruf. Ich habe aber ja noch 10 Stück.
J. wollte seinen Impfpass rausgesucht haben, dabei fiel mir mein eigener Impfpass auch in die Finger. Ich fürchte, ich muss mich um Tetanus kümmern.
Ist es nicht ätzend, knapp hat man die Runde einmal durch, fängt man wieder von vorne an
.
Morgen habe ich allerdings um 8:00 Uhr erst mal meinen regelmäßigen Frauenarzttermin. Seitdem ich nicht mehr schwanger bin, und das letzte Mal ist immerhin 20 Jahre her, gehe ich genauso regelmäßig zum Frauenarzt, wie mein Großvater zum Zahnarzt. Der ging sehr konsequent und regelmäßig alle 10 Jahre.
Grundsätzlich finde ich jährliche Vorsorgeuntersuchungen ja durchaus sinnvoll und mitmachenswert, wenn so ein Jahr nicht alle 14 Tage um wäre. Ich meine, man kommt ja zu nichts. Ich war wirklich gerade erst bei der Frauenärztin, das ist gefühlt überhaupt noch nicht lange her. Als ich mir neulich das Handgelenk gebrochen hatte und deshalb zum Unfallchirurgen musste, war das eine gute Gelegenheit, auch bei der Frauenärztin vorbei zu gehen, denn die Praxis liegt genau gegenüber. Ich sprach also bei der diensthabenden Arzthelferin vor und bat sie, zunächst mal nachzuschlagen, ob überhaupt schon ein Jahr seit meinem letzten Vorsorgetermin verstrichen sei. Nun, war es, knapp drüber, mein letzter dokumentierter Vorsorgetermin war 2014. Phhhht.
Also habe ich für morgen 8h einen frischen Vorsorgetermin gemacht ohne darüber nachzudenken, dass 8h wirklich ganz enorm früh am Tag ist.
Aber wer sich in eine Erkältung grippeschutzimpfen lässt, wird auch Vorsorgetermine um 8:00 Uhr überleben.
Überhaupt, dieser ständige, dauernde Terminstress mit regelmäßig wiederkehrenden Terminen. Das Auto will auch schon wieder inspiziert werden, der Zahnarzt schickt eine Karte, dass er mich gerne zur Zahnreinigung vorladen möchte und die Schilddrüsentabletten blinkern mich jeden Morgen mit einem sinkenden Restbestand an und morsen ein deutliches „Blutabnahmetermin vereinbaren“ als verzweifelten Notruf. Ich habe aber ja noch 10 Stück.
J. wollte seinen Impfpass rausgesucht haben, dabei fiel mir mein eigener Impfpass auch in die Finger. Ich fürchte, ich muss mich um Tetanus kümmern.
Ist es nicht ätzend, knapp hat man die Runde einmal durch, fängt man wieder von vorne an
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Mittwoch, 21. November 2018
Vom leben und nicht sterben lassen
anje, 00:41h
Mit der Mittagsfähre ging es heute wieder zum Festland, wobei "Mittagsfähre" eine eher euphemistische Unterstellung einer Tageszeit ist, die, absolut betrachtet, bedeutet, dass die Fähre erst gegen 16.15h in Emden ist, Sonnenuntergang ist heute um 16.29h…….
Im Fährplan steht dann zwar "13.30h Fähre nach Emden", tatsächlich sind die Abfahrtzeiten ab Borkum aber immer "ab Bahnhof", die Fähre selber legt dann erst rund eine halbe Stunde später ab.
Heute gab es noch ein wenig hin und her bis alle LKWs an Deck gepuzzelt waren, außerdem fuhren wir gegen die Tide, das zieht sich dann.
Eigentlich hätte ich dafür auf der Fähre über zwei Stunden Zeit gehabt, einen wunderbaren Blogtext vorzubereiten. Scheiterte leider daran, dass ich von akuter Lustlosigkeit ergriffen war und lieber irgendein albernes iPad Spiel gespielt habe, sinnlos, dafür ohne Hirnunterstützung möglich und auch irgendwie erholsam.
Von Emden führte die Fahrt direkt nach Leer, neuer Versuch rauszubekommen, wie genau gut oder schlecht es denn nun um den Vater bestellt ist. Gestern hatte ich ja schon seinen Hausarzt, der zufällig auch mein direkter Nachbar ist und zu dem ich deshalb einen quasi "direkten Draht" habe, gefragt und gebeten, doch mal mit dem Klinikum zu telefonieren, um dort Informationen abzugreifen, die mir verwehrt werden, weil ich hoffte, so von Arzt zu Arzt klappt das besser mit der Kommunikation. Klappte es aber nicht, der wusste heute Vormittag auch noch nicht mehr.
Das ist schon alles sehr seltsam, was da läuft.
In der Klinik gab es dafür heute mal keine Wartezeiten, der Vater war wach und wurde grade von einer Schwester versorgt, die meinte, er wäre heute ansonsten schon gut zu pass. Das ist norddeutsch und bedeutet "der stirbt uns hier nicht so schnell weg." Als ich da war, bestand seine Gesamtreaktion aber nur daraus, dass er mich bat, doch bitte dafür zu sorgen, dass man ihn endlich in Ruhe sterben ließe. Er freute sich zwar sichtlich, mich zu sehen, ich denke aber hauptsächlich deshalb, weil er mir zutraut, dafür zu sorgen, dass man ihn in Ruhe lässt.
Leider liegt das an dieser Stelle aber nicht mehr in meiner Macht. Er hat da Pech, ich habe den falschen Beruf, ich kenne mich auf diesem Gebiet überhaupt nicht aus und weiß deshalb nicht, wie ich ihm helfen könnte. Ich kann jetzt organisieren, dass er irgendwo einen Pflegeplatz mit 3x die Woche Dialyse bekommt, aber mehr kann ich nicht für ihn tun.
Er tut mir wirklich ganz schrecklich leid und was die Krankenhaustechnik da grade mit ihm macht, ist mein ganz persönlicher privater Horror. Ich bin deshalb dreimal extra froh, dass ich selber zwei Kinder habe, die für diese Situation genau die richtige Ausbildung haben (werden) und mit denen ich heute schon eine feste Vereinbarung habe, dass ich nicht so enden muss. Ein Mediziner und ein Pharmazeut, das sollte genügen, um mir ein derartiges Schicksal zu ersparen. Mein Vater dagegen hat nur überflüssige BWLer Kinder, also Augen auf bei der Berufswahl der Kinder.
Ob die Krankenhausmediziner ihn jetzt wirklich noch über viele Jahre weiter durchs Leben quälen werden, werden wir sehen, immerhin ist er jetzt versorgt, wird täglich gewaschen und ernährt, insgesamt ist der Umgang mit ihm dadurch für mich jetzt einfacher als vorher, als er seine sehr individuellen Hygienevorstellung noch freiherausstinken ausleben konnte.
Als ich aus dem Krankenhaus kam, war es kurz vor 19h und es schneite. Ich hatte noch zwei Stunden Autofahrt vor mir, um es mal so auszudrücken: Ich war not amused.
Aber ich bin heil Zuhause angekommen, morgen wieder Büro, das Leben geht weiter
.
Im Fährplan steht dann zwar "13.30h Fähre nach Emden", tatsächlich sind die Abfahrtzeiten ab Borkum aber immer "ab Bahnhof", die Fähre selber legt dann erst rund eine halbe Stunde später ab.
Heute gab es noch ein wenig hin und her bis alle LKWs an Deck gepuzzelt waren, außerdem fuhren wir gegen die Tide, das zieht sich dann.
Eigentlich hätte ich dafür auf der Fähre über zwei Stunden Zeit gehabt, einen wunderbaren Blogtext vorzubereiten. Scheiterte leider daran, dass ich von akuter Lustlosigkeit ergriffen war und lieber irgendein albernes iPad Spiel gespielt habe, sinnlos, dafür ohne Hirnunterstützung möglich und auch irgendwie erholsam.
Von Emden führte die Fahrt direkt nach Leer, neuer Versuch rauszubekommen, wie genau gut oder schlecht es denn nun um den Vater bestellt ist. Gestern hatte ich ja schon seinen Hausarzt, der zufällig auch mein direkter Nachbar ist und zu dem ich deshalb einen quasi "direkten Draht" habe, gefragt und gebeten, doch mal mit dem Klinikum zu telefonieren, um dort Informationen abzugreifen, die mir verwehrt werden, weil ich hoffte, so von Arzt zu Arzt klappt das besser mit der Kommunikation. Klappte es aber nicht, der wusste heute Vormittag auch noch nicht mehr.
Das ist schon alles sehr seltsam, was da läuft.
In der Klinik gab es dafür heute mal keine Wartezeiten, der Vater war wach und wurde grade von einer Schwester versorgt, die meinte, er wäre heute ansonsten schon gut zu pass. Das ist norddeutsch und bedeutet "der stirbt uns hier nicht so schnell weg." Als ich da war, bestand seine Gesamtreaktion aber nur daraus, dass er mich bat, doch bitte dafür zu sorgen, dass man ihn endlich in Ruhe sterben ließe. Er freute sich zwar sichtlich, mich zu sehen, ich denke aber hauptsächlich deshalb, weil er mir zutraut, dafür zu sorgen, dass man ihn in Ruhe lässt.
Leider liegt das an dieser Stelle aber nicht mehr in meiner Macht. Er hat da Pech, ich habe den falschen Beruf, ich kenne mich auf diesem Gebiet überhaupt nicht aus und weiß deshalb nicht, wie ich ihm helfen könnte. Ich kann jetzt organisieren, dass er irgendwo einen Pflegeplatz mit 3x die Woche Dialyse bekommt, aber mehr kann ich nicht für ihn tun.
Er tut mir wirklich ganz schrecklich leid und was die Krankenhaustechnik da grade mit ihm macht, ist mein ganz persönlicher privater Horror. Ich bin deshalb dreimal extra froh, dass ich selber zwei Kinder habe, die für diese Situation genau die richtige Ausbildung haben (werden) und mit denen ich heute schon eine feste Vereinbarung habe, dass ich nicht so enden muss. Ein Mediziner und ein Pharmazeut, das sollte genügen, um mir ein derartiges Schicksal zu ersparen. Mein Vater dagegen hat nur überflüssige BWLer Kinder, also Augen auf bei der Berufswahl der Kinder.
Ob die Krankenhausmediziner ihn jetzt wirklich noch über viele Jahre weiter durchs Leben quälen werden, werden wir sehen, immerhin ist er jetzt versorgt, wird täglich gewaschen und ernährt, insgesamt ist der Umgang mit ihm dadurch für mich jetzt einfacher als vorher, als er seine sehr individuellen Hygienevorstellung noch frei
Als ich aus dem Krankenhaus kam, war es kurz vor 19h und es schneite. Ich hatte noch zwei Stunden Autofahrt vor mir, um es mal so auszudrücken: Ich war not amused.
Aber ich bin heil Zuhause angekommen, morgen wieder Büro, das Leben geht weiter
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Montag, 19. November 2018
Kein besonderer Fortschritt
anje, 21:25h
Der Tag heute verlief erwartungsgemäß, wobei meine Erwartungen an den Tag bei "Hauptsache keine weiteren schlechten Neuigkeiten" lagen, und das hat geklappt.
Ich habe meinen Schnupfen weiter gepflegt, der Husten entwickelt sich zu einem richtigen Husten, was positiv ist, denn wenn Bröckchen kommen, weiß man, dass sich die Husterei gelohnt hat. Diesen sinnlosen Reizhusten, der einen nur wie blöde bellen lässt, ohne dass sich irgendetwas bewegt, den hasse ich sehr, aber genau diese Phase ist jetzt im Wesentlichen vorbei, ich begrüße das ausdrücklich.
Die Nase läuft unverändert ungebremst, selbstverständlich ist sie von der Dauerputzerei längst komplett wund, aber das war ja auch nicht anders zu erwarten.
Positiv hat sich das allgemeine Krankheitsgefühl entwickelt, ich habe jetzt nur noch das Gefühl, dass ich einen ätzenden Schnupfen habe, aber nicht mehr, dass ich sicher kurzfristig versterben werde.
Viel getan habe ich den Tag über nicht. Am Vormittag habe ich das Haus vom Vater noch mal komplett gewischt und nach Schlüssel und Portemonnaie gesucht, beides unauffindbar, nun denn, dann ist das eben weg. Mittags habe ich dann mit einem der Mieter des Fenstereinbauhauses eine Runde gequatscht, er kennt den Vater natürlich und ist auch ganz entsetzt, wie schnell das jetzt plötzlich gegangen ist.
Die Schreiner vermelden Schwierigkeiten beim Fenstereinbau, die haben sich aber gestern abend schon angekündigt, als sie mit dem Onkel gesprochen haben, der das Haus ja gebaut hat und der ihnen ein paar Details zu dem Bau des Hauses erzählt hat, die den Schreinern gar nicht gefielen - deshalb waren die Schwierigkeiten schon in der Erwartungshaltung eingepreist und gelten nicht als neue schlechte Nachrichten.
Am Nachmittag habe ich erst eine Telko absolviert, die positiv verlief und anschließend den Onkel besucht, um sein Handy upzudaten, ihm zum siebenundfünzigsten Mal zu erklären, wie man Witze auf WhatsApp weiterleitet und ein wenig über den Vater zu lästern, wenn ich hätte aussuchen dürfen, hätte ich lieber den Onkel zum Vater gehabt. Aber nun ja.
Beim Onkel habe ich mir dann gleich das Handwerkszeug ausgeliehen, was die Schreiner nun unerwarteterweise doch brauchen, sehr praktisch diese Möglichkeit, so geht es ohne Pause weiter und vielleicht ist dann doch nicht alles so schlimm, wir werden sehen.
Auf alle Fälle wollten die Schreiner heute Abend "an Land" - ich habe dankend abgelehnt, als ich aufgefordert wurde, die zwei zu begleiten, ich mache mir lieber ein Butterbrot und gehe mit einem frischen Sanddorngrog ins Bett.
Morgen Fahrt aufs Festland und der Versuch, endlich weitere Infos über den Zustand des Vaters zu bekommen, am Samstag habe ich diesen Versuch nach zweieinhalb Stunden Wartezeit in der Klinik abgebrochen, denn sonst hätte ich die Fähre nicht mehr bekommen, vielleicht habe ich morgen mehr Glück
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Ich habe meinen Schnupfen weiter gepflegt, der Husten entwickelt sich zu einem richtigen Husten, was positiv ist, denn wenn Bröckchen kommen, weiß man, dass sich die Husterei gelohnt hat. Diesen sinnlosen Reizhusten, der einen nur wie blöde bellen lässt, ohne dass sich irgendetwas bewegt, den hasse ich sehr, aber genau diese Phase ist jetzt im Wesentlichen vorbei, ich begrüße das ausdrücklich.
Die Nase läuft unverändert ungebremst, selbstverständlich ist sie von der Dauerputzerei längst komplett wund, aber das war ja auch nicht anders zu erwarten.
Positiv hat sich das allgemeine Krankheitsgefühl entwickelt, ich habe jetzt nur noch das Gefühl, dass ich einen ätzenden Schnupfen habe, aber nicht mehr, dass ich sicher kurzfristig versterben werde.
Viel getan habe ich den Tag über nicht. Am Vormittag habe ich das Haus vom Vater noch mal komplett gewischt und nach Schlüssel und Portemonnaie gesucht, beides unauffindbar, nun denn, dann ist das eben weg. Mittags habe ich dann mit einem der Mieter des Fenstereinbauhauses eine Runde gequatscht, er kennt den Vater natürlich und ist auch ganz entsetzt, wie schnell das jetzt plötzlich gegangen ist.
Die Schreiner vermelden Schwierigkeiten beim Fenstereinbau, die haben sich aber gestern abend schon angekündigt, als sie mit dem Onkel gesprochen haben, der das Haus ja gebaut hat und der ihnen ein paar Details zu dem Bau des Hauses erzählt hat, die den Schreinern gar nicht gefielen - deshalb waren die Schwierigkeiten schon in der Erwartungshaltung eingepreist und gelten nicht als neue schlechte Nachrichten.
Am Nachmittag habe ich erst eine Telko absolviert, die positiv verlief und anschließend den Onkel besucht, um sein Handy upzudaten, ihm zum siebenundfünzigsten Mal zu erklären, wie man Witze auf WhatsApp weiterleitet und ein wenig über den Vater zu lästern, wenn ich hätte aussuchen dürfen, hätte ich lieber den Onkel zum Vater gehabt. Aber nun ja.
Beim Onkel habe ich mir dann gleich das Handwerkszeug ausgeliehen, was die Schreiner nun unerwarteterweise doch brauchen, sehr praktisch diese Möglichkeit, so geht es ohne Pause weiter und vielleicht ist dann doch nicht alles so schlimm, wir werden sehen.
Auf alle Fälle wollten die Schreiner heute Abend "an Land" - ich habe dankend abgelehnt, als ich aufgefordert wurde, die zwei zu begleiten, ich mache mir lieber ein Butterbrot und gehe mit einem frischen Sanddorngrog ins Bett.
Morgen Fahrt aufs Festland und der Versuch, endlich weitere Infos über den Zustand des Vaters zu bekommen, am Samstag habe ich diesen Versuch nach zweieinhalb Stunden Wartezeit in der Klinik abgebrochen, denn sonst hätte ich die Fähre nicht mehr bekommen, vielleicht habe ich morgen mehr Glück
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Montag, 19. November 2018
Haus geputzt und Schnupfen gepflegt
anje, 00:16h
Viel Schreiben ist heute nicht mehr. Mein Schnupfen hat sich ganz grandios zu einer veritablen Männergrippe entwickelt, man stirbt nicht dran, es leidet sich aber gut, blöderweise hatte ich dazu heute überhaupt keine Zeit.
Ich musste nämlich das Haus vom Vater putzen, was in einem wahrhaft desaströsen Zustand war. In dem Zustand, in dem es sich bis heute befand, wollte im Grunde niemand mehr das Haus betreten, es stank wie ein Tigerkäfig, der Vater hat ein ganz eigenes Verhältnis zur Alltagshygiene.
Jetzt liegt der Vater im Krankenhaus, wie es dort weitergeht weiß noch keiner, aber die Gelegenheit war günstig, endlich mal die robuste Reinigungstour durchzuziehen. In der Garage stehen jetzt drei volle, große schwarze Müllsäcke und hinter der Garage all der Kram, den man nur über Sperrmüll entsorgen kann, aber dafür kann man das Haus jetzt wieder betreten, ohne sofort geschockt umzufallen.
Am späten Nachmittag kam dann der Schreiner samt Gehilfe hier an, die zwei bauen die nächste Woche neue Fenster in das vermietete Haus, das seit diesem Jahr mir gehört und weshalb ich damit nun auch für den Fenstereinbau zuständig bin. Hier auf der Insel ist die Handwerkernot noch mal extra dramatisch, deshalb bin ich froh, einen Schreiner gefunden zu haben, der sich bereit erklärt hat, vom Festland rüberzukommen (die Inselschreiner sind alle bis übernächstes Jahr ausgebucht), und damit er gut untergebracht ist, wohnt der Schreiner samt Gehilfe bei mir im Haus, das ist für beide Seite das beste.
Um gleich bei Ankunft einen guten Eindruck zu machen, habe ich gekocht und dann haben wir noch geplaudert, es war auch sehr nett, aber alles keine Gelegenheit, um meine Männergrippe raushängen zu lassen.
Dabei wird die jetzt wirklich ausgesprochen lästig, seit eben ist auch noch Husten dabei, ich probiere es heute noch mal mit Sanddorngrog und verschwinde nun im Bett
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Ich musste nämlich das Haus vom Vater putzen, was in einem wahrhaft desaströsen Zustand war. In dem Zustand, in dem es sich bis heute befand, wollte im Grunde niemand mehr das Haus betreten, es stank wie ein Tigerkäfig, der Vater hat ein ganz eigenes Verhältnis zur Alltagshygiene.
Jetzt liegt der Vater im Krankenhaus, wie es dort weitergeht weiß noch keiner, aber die Gelegenheit war günstig, endlich mal die robuste Reinigungstour durchzuziehen. In der Garage stehen jetzt drei volle, große schwarze Müllsäcke und hinter der Garage all der Kram, den man nur über Sperrmüll entsorgen kann, aber dafür kann man das Haus jetzt wieder betreten, ohne sofort geschockt umzufallen.
Am späten Nachmittag kam dann der Schreiner samt Gehilfe hier an, die zwei bauen die nächste Woche neue Fenster in das vermietete Haus, das seit diesem Jahr mir gehört und weshalb ich damit nun auch für den Fenstereinbau zuständig bin. Hier auf der Insel ist die Handwerkernot noch mal extra dramatisch, deshalb bin ich froh, einen Schreiner gefunden zu haben, der sich bereit erklärt hat, vom Festland rüberzukommen (die Inselschreiner sind alle bis übernächstes Jahr ausgebucht), und damit er gut untergebracht ist, wohnt der Schreiner samt Gehilfe bei mir im Haus, das ist für beide Seite das beste.
Um gleich bei Ankunft einen guten Eindruck zu machen, habe ich gekocht und dann haben wir noch geplaudert, es war auch sehr nett, aber alles keine Gelegenheit, um meine Männergrippe raushängen zu lassen.
Dabei wird die jetzt wirklich ausgesprochen lästig, seit eben ist auch noch Husten dabei, ich probiere es heute noch mal mit Sanddorngrog und verschwinde nun im Bett
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