anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 6. Oktober 2018
Ausgepowert
Eigentlich wollte ich heute ja meine schicken Etikettenproduktion vorführen, aber das muss ich verschieben, ich bin nicht dazu gekommen, hier die passenden Fotos zu machen, dafür habe ich auf unserer Radtour aber reichlich fotografiert, deshalb zeige ich einfach diese Fotos.
Geht los mit dem Franz-Josef-See, der entgegen des Namens nicht in Bayern liegt, sondern am Dortmund-Ems-Kanal



Von dort sind wir dann eben zu diesem Dortmund-Ems-Kanal gefahren, der ziemlich grünes Wasser hat, ich fürchte, das ist kein gutes Zeichen für die Wasserqualität.



Unterwegs sind wir dann noch an einem Garten vorbeigefahren, den ich so toll fand, dass ich auch hier reichlich Fotos gemacht habe.



Wieder zu Hause haben wir uns mit Schwung in eine Fressorgie gestürzt, mir war nach Pommes, weshalb wir die Friteuse angeworfen haben.
So selbstgemachte Fritten sind schon ziemlich sehr lecker, vor allem, wenn man ziemlich platt von einer Radtour nur dringend nach Essen lechzt
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Samstag, 6. Oktober 2018
erledigt
Diese Aufsichtsratssitzungen finden viermal im Jahr statt und eigentlich habe ich noch nie erlebt, dass es wirklich Ärger gegeben hat, aber trotzdem herrscht immer eine ziemliche Anspannng, bis so ein Termin dann wieder geschafft ist. Jedesmal nach einer Aufsichtsratssitzung nimmt man sich vor, das nächste Mal aber wirklich eher mit der Vorbereitung der Unterlagen zu beginnen, damit es nicht wieder so ein Stress in allerletzter Minute wird - und es klappt dann doch nie.
Egal, jetzt ist erst mal wieder eine rum, alle Vorlagen sind gut aufgenommen worden, eigentlich könnte man aber tatsächlich sofort mit der Vorbereitung der nächsten Sitzung beginnen, denn die ist schon Mitte Dezember, also nur noch gut zwei Monate. Wenn man die vorgeschriebenen Ablaufzeiten (Abstimmung und Versandfristen) alle ordnungsgemäß einhalten will, dann müssen die nächsten Vorlagen spätestens ins sechs Wochen fertig sein. Jetzt, wo ich das grade selber so durchrechne, spüre ich, wie schon wieder die Hektik für die nächste Sitzung aufkommt.

Nach der Sitzung bin ich dann erst mal Erleichterungsshoppen gegangen, nicht weit von der Zentrale des Mutterhauses entfernt gibt es einen sehr schönen Secondhand-Shop und als Luxusvariante zu einem Flohmarkt taugt der durchaus, "Neuware" einkaufen wird wohl nie so recht mein Ding werden, bei den Preisen der von mir bevorzugten Marken zucke ich üblicherweise schon gewaltig zusammen.

Dort habe ich ganz entspannt eine Stunde rumgeschnöft (und tatsächlich nichts gekauft, weil mir einfiel, dass ich wirklich genug Klamotten habe und nichts Neues mehr brauche), aber nur gucken und sich darüber freuen, wie viel Geld man sparen kann, wenn man all die Dinge, die einem gut gefallen, einfach nicht kauft, ist auch schon ein Spaß. (Und um hier gleich die Pointe rauszunehmen: Nein, ich würde nicht noch mehr Geld sparen, wenn ich gleich in den Neuwaregeschäften gucken und nicht kaufen würde, denn ein Kleid für 350€ gefällt mir einfach nicht, egal wie schön es ist. Wenn ich dieses Kleid dann aber im Secondhandshop für 50€ sehe, dann bin ich durchaus geneigt, über einen Kauf nachzudenken, allerdings kann ich dann durch einen Nichtkauf eben auch nur 50€ sparen.)

Wie auch immer, ich hatte einen netten Nachmittag und habe genug Geld gespart, um stolz auf mich und meine kluge Enthaltsamkeit zu sein.
Als ich nach Hause kam, war K allerdings schon wieder weg - er feiert heute mit seiner richtigen Familie diverse Geburtstage.
Da Geburtstage keine passende Gelegenheit sind, um die Stimmung zu verderben, fuhr er allein und ohne mich. Da seine üblichen Familientreffs aber alle irgendwelche "ernsthaften" Hintergründe haben, wird es wohl noch dauern, bis sich eine Gelegenheit bietet, mich mitzunehmen, denn selbstverständlich wäre seine richtige, echte Ehefrau höchst pikiert, wenn ihren Wünschen (nämlich mich nicht kennenlernen zu wollen) so direkt widersprochen würde.

Aber so ist das eben mit lästigen Veränderungen, irgendwie ist nie die passende Zeit dafür, wer kennt das nicht.

Ich habe den Abend dafür produktiv genutzt, ein wenig aufgeräumt, den Spülenunterschrank wieder eingeräumt (der Wasserhahn war undicht geworden, eine sehr lästige Sache, aber nach mehr als einer Woche ohne Wasserhahn in der Küche, funktioniert jetzt wieder alles einwand- und tropffrei, es musste halt nur wieder eingeräumt werden), eine große Kiste fertige Socken- und Unterwäschenwäsche zusammengelegt und -gerollt und außerdem habe ich noch eine wunderbare Idee für schicke Marmeladenglasetiketten gehabt und heute Abend dann mal einen Schwung davon produziert. Fotos und Erklärung gibt es morgen, aber ich bin schon ein wenig stolz auf meine gute Idee
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Freitag, 5. Oktober 2018
Alles normal heute
Normalerweise wäre ich dieses extralange Wochenende gar nicht auf dem Festland geblieben, wenn wir nicht morgen Aufsichtsratsitzung hätten und ich deshalb gewissermaßen Anwesenheitspflicht habe.
Die meisten Leute, die mich heute angerufen haben, waren deshalb auch schwer erstaunt, dass ich ganz normal im Büro sitze, vermuteten sie mich doch überwiegend fröhlich feiernd auf der Insel.
Aber war ich nicht, sondern absolvierte Alltag as usual, ist ja auch nicht schlecht, wenn man nur durch alltägliche Normalität Erstaunen erzeugt.
Da ich also heute normal im Büro war, und weil gestern so viel Zeit war und weil es im Grunde auch eine gepflegte Tradition ist, dass man zu seinem Geburtstag einen Kuchen ins Büro mitbringt, weil das also alles so ist, habe ich gestern auch noch zwei Kuchen gebacken, die ich heute in der Büroküche aufgebaut habe. Hat Spaß gemacht, vor allem auch, weil ich endlich die Backmischungen aus dem Keller losgeworden bin, auf der einen stand was von 2012 - der Kuchen ist aber einwandfrei gelungen.
Die andere war deutlich neuer, ich glaube, bis 2014 wäre die noch innerhalb der Garantiezeit gewesen, dafür ging es hier um einen Hefeteig und einer Hefe aus dem Jahr 2014 traue ich dann doch nicht mehr so viel zu, aber nach ein wenig Kramen fand ich in meinen sonstigen Vorräten sogar noch eine Hefe aus diesem Jahr. Ich bin schon ausgesprochen gut und aktuell sortiert in meinen Vorräten. Ich fand auch noch einige einzelne Hefepakete aus dem Jahr 2016, die habe ich dann aber gemeinsam mit dem Paket Hefe aus der Backmischung in die ewigen Jagdgründe überführt, man muss das ja nicht übertreiben, mit der Nachhaltigkeit.

Beide Kuchen sind gut gelungen, einmal CherryPie (und fragen Sie nicht nach dem Rezept, es war eine Backmischung) und einmal Hefeapfelkäsestreusel, wobei der Käseteil aus Frischkäse gemacht werden musste, ich hatte vergessen, Quark zu kaufen, aber Improvisation ist alles und Streusel sind immer gut und zumindest die Trockenzutaten werden nicht schlecht, eigentlich konnte also gar nichts schief gehen.

Ich selber bin ja nicht so der Kuchenfreak, aber die Rückmeldungen waren alle positiv.
Nur ein Kollege meinte, ihm wäre nach dem dritten Stück Kuchen leicht schlecht gewesen, ich glaube aber, das lag nicht am Alter der Backmischungen.

Am Abend sind wir dann Essen gegangen, K hatte rechtzeitig genug daran gedacht, einen Tisch bei dem wunderbaren Japaner zu reservieren, bei dem man mindestens 14 Tage Vorlauf braucht für eine Tischreservierung, so dass wir nur sehr selten dort essen gehen, weil diese Vorlaufzeit schlecht mit unserer Spontaneität konform geht, aber für heute war eben alles gut geplant und so hatten wir einen tollen Abend mit sehr leckerem Essen.

Morgen dann Aufsichtsrat und dann ist das auch mal wieder geschafft
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Donnerstag, 4. Oktober 2018
Ein anderer Tag
Der Tag heute war anders.
Anders als all die Tage der letzten Monate, ich denke, am besten passt das Bild eines reifen Eiterpickels - und heute war der Tag, an dem ich all den angesammelten Dreck endlich mal gründlich rausgedrückt habe.
Es hatte sich schon angebahnt, die letzten Tage, auch bei Eiterpickeln kann man ja zusehen, wie sie reifen, manchmal kommt dann auch vorher schon etwas raus, aber das ist nur die oberste Spitze und sorgt im Zweifel nur dafür, dass die Entzündung dadrunter noch schlimmer wird. So war es hier auch, ich habe schon vorgestern einen spontanen Wutanfall bekommen, aber geklärt oder erledigt war damit noch lange nichts, es war dafür das deutliche Signal, dass hier Redebedarf besteht.

Und heute ist es mir dann endlich gelungen, all das auszusprechen, was ich seit Monaten, teilweise sogar schon seit Jahren, als lästiges Ärgernis mit mir herumtrage und was sich aber in den letzten Monaten so sehr verhärtet und verdichtet hat, dass es zu einem drückenden Geschwür wurde, das dringend entlastet werden musste.

Der Eiterstau ist jetzt also raus, ob aber das Ärgerpartikel, durch den sich all der Eiter immer wieder bildet, nun auch wirklich mit ausgeschwemmt und beseitigt wurde, das wird erst die Zukunft zeigen. Die Stelle ist wund und wird nur heilen, wenn das Grundärgernis beseitigt wird, wenn das nicht gelingt, hilft wohl nur Amputation.

Mein schwärender Dauerkonflikt ist die Diskrepanz zwischen der Loyalität K gegenüber und meinen eigenen Interessen. K hat eine ausgeprägte Schäferhundmentalität und fühlt sich für alles mögliche verantwortlich, was mich persönlich gar nicht interessiert, ihn aber sehr stark bindet. Grundsätzlich kann ich rein rational seine Position verstehen, es fällt mir aber zunehmend schwer, sie zu unterstützen oder gar zu teilen. Ich habe einfach zu wenig Mutter Theresa-Gene, um mich selber aufzuopfern, nur um andere zu retten.
Ich merke, wie ich selber zunehmend körperliche Zipperlein entwickele, als überzeugter Anhänger der Theorie "jede Krankheit kommt aus dem Kopf" bleibt mir gar nichts anderes übrig, als nach den Ursachen zu forschen. Und dabei entdeckt man dann diese dicken, psychischen Eiterbeulen, die im Zweifel auch Auslöser für Schleimbeutelentzündungen in der Hüfte sein können und vor allem insgesamt ein latentes Unwohlsein verursachen.

Ich kann sehr gut verstehen, dass es schwierig ist, andere Leute hängen zu lassen, nur weil man sich lieber um sich selber kümmert, aber manchmal kann man halt nicht alles haben, was man sich vorstellt - und für mich ist inzwischen der Zeitpunkt gekommen, wo ich beginne, Prioritäten zu setzen und dabei wird eben auch kräftig entrümpelt.

Da ich all diese kleinen, vielen Ärgernisse über eine so lange Zeit schweigend mit mir rumgeschleppt habe, hat sich dadurch nicht nur ein Eitergeschwür gebildet, was heute endlich geplatzt ist, sondern ich fürchte, ich habe auch eine Allergie entwickelt, die dazu führt, dass ich künftig viel eher mit Ausschlag und Eiterpickeln reagiere, wenn die auslösenden Trigger nicht nachhaltig beseitigt werden.

Wir werden sehen, wie es weitergeht und ob wir die Entzündunng gemeinsam in Griff bekommen. Die letzten Tage ging es mir so mies, dass ich tatsächlich bereit war für eine Amputation - alles ist beser als mit diesen Dauerschmerzen weiterzumachen, aber jetzt gab es erst mal eine Entlastung und sehr viel Dreck ist hoch- und rausgekommen, vielleicht hat es ja tatsächlich etwas bewirkt, es wird sich zeigen
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Dienstag, 2. Oktober 2018
Treuenbrietzen
Weil ich gestern eine Gedichtszeile zitiert habe, die ich zunächst gar nicht als solche erkannt habe, fiel mir wieder ein, dass nicht nur meine Literaturkenntnisse mangelhaft sind, sondern auch mein Geographieunwissen manchmal seltsame Stilblüten hervorbringt.

Als es letzten Monat in Brandenburg diesen großen Flächenwaldbrand gab, wurde vor allem das Städtchen Treuenbrietzen immer wieder erwähnt - und ich habe eine ganze Zeit gebraucht, bis ich begriff, dass das keine Postillon-Meldung ist, sondern dass es Treuenbrietzen tatsächlich und immer noch gibt und es dort wirklich brennt.

Denn selbstverständlich kannte ich Treuenbrietzen, in dieser Musiksparte bin ich tatsächlich einigermaßen sattelfest, dass es diesen Ort aber ganz in echt gibt, nun, das wiederum konnte ich mir bis letzten Monat nicht vorstellen.



Dass ich jetzt bei der Suche nach diesem Lied Claire Waldorff zunächst mit Claire Schlichting verwechselt habe, erwähne ich besser nicht auch noch
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Montag, 1. Oktober 2018
schwerer Zauber
"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne" mag ich als Spruch sehr, es hört sich so positiv an, leicht esoterisch verklärt, es schwingt ein leises Sehnen nach einem übersinnlicher Lösungsansatz mit. Wir hoffen immer das beste und alles wird gut. Oder so.
Es gibt aber auch den Spruch "aller Anfang ist schwer", der kommt wahrscheinlich eher aus der westfälisch-evangelischen Ecke, Mühsal muss sein, sonst taugt das nix, quäl dich gefälligst, geht schließlich jedem so.

Ich hatte heute einen Anfang: Nach fünf Wochen offiziellem Krankenschein, der mir arbeiten auf freiwilliger Basis ermöglichte, habe ich heute wieder begonnen ganz regulär zu arbeiten und ich habe mich ernsthaft bemüht, den Zauber dieses Anfangs zu finden, aber irgendwas ist gewaltig schief gelaufen. Freiwllig finde ich Arbeiten gar nicht schlimm - aber mit dem Gefühl "ich muss das machen" wird es sofort zur Qual.

Ich fürchte, es ist tatsächlich mehr dran an diesem "aller Anfang ist schwer" als an dem ersehnten feengleichen Anfangszauber, den habe ich nämlich so gar nicht entdecken können, der war schwer weggezaubert
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Sonntag, 30. September 2018
Himmel
Heute habe ich keinen Text, heute habe ich nur Fotos, denn das beeindruckendste des Tages war der Himmel auf dem Rückflug nach Paderborn.
Es begann mit einer seltsamen Wolkenformation, die so aussah, als würde die untergehende Sonne die Wolken wie ein Trichter ansaugen



Und dann verschwanden die Wolken in der Sonne und wurden dahinter wieder ausgespuckt



Wobei die Sonne sich nach und nach löste,



bis sie schließlich alleine zu sehen war.



An solchen Kitschhimmelbildern könnte ich mich totknipsen, weil ich es jedesmal aufs neue so faszinierend finde
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