anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 11. Juni 2018
Eisgekühlte Einkaufsläden
Heute habe ich immerhin ein bisschen am PC gesessen, zwar nicht für die Dinge, die ich langsam dringlicher werdend tun müsste, aber immerhin habe ich ein paar andere Sachen erledigt, die auch Zeit fressen und jetzt eben schon mal gemacht sind.
Ansonsten haben wir heute bis fast ein Uhr im Bett gelegen, Internet gelesen und uns unterhalten.
Ich habe ausführlich von meinem Einkaufstrip gestern erzählt und davon, dass die Ems-Galerie in Rheine ein wirklich wundervolles Parkhaus hat, groß, geräumig und gut zu befahren. Es gibt ja Parkhäuser, da muss man für jede Kurve dreimal rangieren und außerdem hat man permanent Sorge, dass man irgendwo andengelt, ganz abgesehen davon, dass man auch nur schwer ein- oder aussteigen kann, weil die einzelnen Parktaschen nur 20cm breiter sind als das eigene Auto. Aber das Parkhaus in Rheine ist toll, fahre ich jederzeit wieder hin. Und als ich zum Schluss noch zu dem DM-Markt gefahren bin, habe ich mich vom Navi lotsen lassen, das mich bis maximal dicht dran brachte, denn der DM-Markt in Rheine liegt in der Fußgängerzone. Wegen der Naviführung habe ich aber durch Zufall einen wunderbaren Parkplatz ganz in der Nähe entdeckt - wenn ich demnächst irgendwann mal in Rheine in der Fußgängerzone shoppen möchte, weiß ich jetzt immerhin schon, wo ich toll parken kann.
In dem Zusammenhang fiel mir dann aber sehr schnell auf, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ich wirklich in der (oder irgendeiner) Fußgängerzone shoppen gehen will, echt klein ist, denn diese Art des Shoppings ist einfach zu jeder Jahreszeit unbequem und zwar wegen des grundsätzlich hohen Temperaturgefälles zwischen Laden und Straße. Im Winter sind die Läden geheizt, die Straße nicht, also zieht man sich für das Laufen auf der Straße dick an, um in jedem Laden, den man betritt, sofort wie blöd zu schwitzen. Im Sommer ist es umgekehrt, da sind die Läden klimatisiert und wenn man in seinem dünnsten Sommerfähnchen so einen heruntergekühlten Laden betritt, friert man sofort.
Absolut perfekt und einfach nur ideal ist eine große Mall mit Parkhaus, da herrschen überall die gleichen Temperaturen und man spart sich sowohl das Schwitzen als auch das Frieren. Warum die Menschen meinen, dass zu einer gemütlichen Innenstadt auch Läden gehören, werde ich deshalb nie verstehen. Ich fände es ausreichend, wenn es dort Cafes und Kneipen gäbe und von mir aus einen Tante Emma Laden oder ein Büdchen, wenn man doch mal schnell was braucht, aber Anziehsachen, Haushaltskram, Dekoschnickschnack, Elektronikgeräte, Schmuck und Brillen finde ich in einer Mall wesentlich praktischer untergebracht - denn wenn ich in solchen Läden einkaufe, dann wirklich wesentlich lieber, wenn sie ein angeschlossenes Parkhaus haben und sich vorzugsweise viele Läden unter einem Dach befinden. Das ist auch für Nichtautofahrer praktisch, denn die Logistikprobleme lassen sich mit einem einheitlichen Anreisepunkt für alle wesentlich besser organisieren, als wenn immer noch Busse durch ewig langgestreckte Fußgängerzonen fahren müssen. Ich würde in einer Mall übrigens auch immer eine "Locker-Etage" einrichten, in der all die Nichtautofahrer ihre Draußenklamotten einschließen können, denn wenn so viele Läden unter einem Dach sind, dann lohnt es sich ja viel eher, dass man seine Jacke einfach komplett auszieht und solange weghängt, wie man damit beschäftigt ist, in dieser Mall umherzushoppen
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Je länger ich darüber nachdenke, umso sinnvoller finde ich das. Die Politiker schreien dann: "Die Innenstädte verwaisen." - und ich frage dagegen: "Ja und? Wer hat denn was davon, wenn die Leute alle über die Straße rennen, um von einem Laden zum nächsten zu kommen, statt alle Läden konzentriert in einer Mall ansteuern zu können? Die Gemeinschaft wäre einfach nur verlagert und wofür braucht man denn unbedingt Innenstädte? Um abends draußen zu sitzen? Das kann man ja immer noch machen, die Kneipen, in die die Leute abends gehen, werden weiter existieren, denn die haben auch vorher nicht davon gelebt, dass sie neben einem Einkaufsladen liegen, wenn die Gäste vor allem dann kommen, wenn der Laden zu hat.
Die Immobilienbesitzer in den Innenstädten befürchten gewaltige Wertverluste - ja sorry, aber die Immobilien in den Innenstädten sind ja auch komplett überteuert, da sähe ich eine Wertanpassung nach unten eher als gesunde Regulierung.

Was machen Menschen denn so den ganzen Tag? Die meisten arbeiten und profitieren nur in ihrer Freizeit von einer "aktiven Gemeinschaft" - aber was braucht man in seiner Freizeit denn für eine Gemeinschaft, damit man sich wohlfühlt? Unmengen an unbekannter Laufkundschaft, also Menschen, die man weder kennt noch je kennenlernen wird oder eher Freunde, Bekannte und im weitesten Sinne ein Umfeld von Menschen mit gleichgerichteten Interessen?
Warum kann sich so etwas nicht dort entwickeln, wo Menschen wohnen? Warum braucht es dafür Einkaufsläden drumherum? Werde ich alles nicht verstehen.

Durch diese Überlegungen ist mir aber klargeworden, weshalb ich so ungerne in Läden einkaufen gehe und weshalb ich Flohmarkt soviel schöner finde: Auf dem Flohmarkt gibt es keine Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen - und genau das ist es, was ich bei Läden einfach nur ganz entsetzlich finde.

Nach fast einem dreiviertel Jahr Umbauphase hat bei uns der Aldi wieder geöffnet. Wir haben jetzt einen supermodernen, topaktuellen, funkelnagelneuen Superduperaldi - in dem die Klimaanlage auf 20° eingestellt ist (geschätzt) - auf alle Fälle hat man das Gefühl, einen Kühlschrank zu betreten, wenn man bei einer Außentemperatur von über 30° den Laden betritt, friert dann permanent während des Einkaufs (weshalb ich sehr schnell wurde beim Durchdiegängerennen) und wenn man dann wieder rauskommt, trifft einen die Hitze wie ein Saunakessel.
Wenn das das neue Aldikonzept ist, dann muss ich demnächst eine Jacke mitnehmen zum Einkaufen - oder ich fahre einfach zu Lidl, da ist die Ladentemperatur viel dichter an der Außentemperatur, was ich eindeutig wesentlich kundefreundlicher finde
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Sonntag, 10. Juni 2018
Alles außer Arbeit
Ich hatte mir für heute ja eigentlich jede Menge Schreibtischarbeit vorgenommen, aber das "eigentlich" sagt ja schon alles, es hat fast erwartungsgemäß nicht funktioniert. Ich war gegen 10:30 Uhr fertig aufgestanden und angezogen, machte eine Runde an meinem Computer vorbei und stellte fest, dass ich überhaupt keine Lust hatte, mich bei fast 30° Innentemperatur im Zimmer aufzuhalten und leise vor mich hinzuschwitzen, stattdessen war mir spontan nach einkaufen.
Ich wollte unbedingt in einen DM Markt, weil es nur da meine Lieblingscreme gibt und ich die dringend nachkaufen muss und normalerweise hätte ich es gut mit einem Flohmarktbesuch in Münster verbinden können, denn auf dem Rückweg komme ich dann ganz automatisch an einem DM Markt vorbei. Aber der Flohmarkt in Münster fiel heute aus. Und nur zu dem DM Markt nach Münster zu fahren, das fand ich langweilig. Deshalb kam ich auf die Idee, nach Rheine zu fahren, denn dort gibt es nicht einen DM Markt, sondern dort gibt es auch die Ems Galerie, eine für westfälische Verhältnisse durchaus große Einkaufsmall, die ich immer schon mal besuchen wollte, vor allem weil es in der Ems-Galerie auch einen TK-Maxx gibt und dafür lohnt sich so ein Ausflug doch ganz bestimmt. Fand ich.
Auf dem Weg nach Rheine habe ich dann noch einen Zwischenstopp in meinem Lieblingssecondhandladen in Emsdetten gemacht, das war äußerst erfolgreich und ich bin erst gegen 13h mit sehr guter Laune und einem bereits halbvollen Kofferraum weiter nach Rheine gefahren. In der Ems-Galerie angekommen, stellte ich fest, dass der DM-Markt ein Müller-Markt ist, aber immerhin war der TK-Maxx der TK-Maxx.
Vier Stunden hat dann mein Shopping-Exzess in diesem Laden gedauert, es gab eine ganze Abteilung mit hochwertigstem Küchenkram zu TK-Maxx Preisen, an so etwas kann ich ja nicht vorbeigehen.
Gegen 18h war ich dort fertig und habe mir dann von Tante Google zeigen lassen, dass es außerhalb der Ems-Galerie doch einen DM Markt in Rheine gibt und dass er gar nicht so weit weg ist und deshalb bin ich dort auch noch hingegangen und habe meine Creme bekommen und alle meine Payback Punkte eingelöst und überhaupt war der gesamte Tag rundum erfolgreich.
Ich finde, Schreibtischarbeit sollte man nicht so ernst nehmen
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Samstag, 9. Juni 2018
Freitag
J. ist heute alleine nach Borkum gefahren, hat sich in Emden mit einem Kumpel von einer der anderen Inseln getroffen, der übers Wochenende mit nach Borkum fährt, weil da morgen irgendeine große Fete stattfindet, auf der sich alle möglichen Leute aus allerlei Inseln treffen und da hat J. ihm großzügig einen Schlafpatz bei uns im Haus angeboten.
Ich fürchte, die glühen da heute mit allerlei Freunden schon mal bei uns im Haus vor, ich hoffe, sie lassen das Haus einigermaßen heil.

Ich selber bin heute nur platt und k.o. und heilfroh, dass ich dieses Wochenende mal nicht pendeln muss, geplant ist natürlich viel Schreibtischarbeit.
Aber erst morgen, heute bin ich zu müde
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Freitag, 8. Juni 2018
Neue Brillen und Folientrauer
Jetzt habe ich einen Zielkonflikt: Ich habe auf mein neues iPad eine Displayschutzfolie „antiglare“ geklebt (d.h., nicht ich, sondern mein Westfalenmann, weil er der weltbeste Displayschutzfolienverkleber ist, den es nur geben kann, wenn er eine Displayschutzfolie verklebt hat, sitzt die nicht nur perfekt, sie hat auch keinerlei Bläschen oder Knubbel oder irgendwelche Störfehler, sondern wenn das Display nicht anschließend antiglare wär, würde man gar nicht merken, dass da überhaupt eine Folie draufklebt.) Also, MWM hat mir diese Folie auf das iPad geklebt und ich fand das alles toll, weil ich antiglare sowieso besser finde, als glänzend, weil ich mir außerdem einbilde, es ist auch tatsächlich ein Schutz für das Display und schließlich, weil der Apple Pencil jetzt mit etwas mehr Widerstand über die Oberfläche gleitet und das fühlt sich noch viel realistischer nach echtem Stift und Schreiben auf Papier an.
Ich dachte also, dass sei die perfekte Lösung - bis ich heute in einem Fortbildungstermin das erste Mal das iPad wirklich produktiv als Mitschreibgerät benutzen wollte - und der Stift hatte jeder Menge Aussetzer und schrieb eigentlich überhaupt nicht brauchbar.

Die Fortbildung war in der Innenstadt, wo es auch einen Apple- bzw. Gravisshop gibt, so dass ich dort sofort nachfragte, wie man diese Stiftstörung beheben könne und die ernüchternde Antwort war: Folie abmachen, es wäre eine typische Störung, die durch eine Folie verursacht wird.

Finde ich ja jetzt schon schade. Ich fand das Schreibgefühl mit Folie viel besser, aber wenn der Stift dann wirklich wegen der Folie ständig hakt, dann mache ich die Folie mit einem sehr bedauernden Schultezucken eben wieder ab. Aber blöd ist es schon.

Und weil ich jetzt sowieso schon mal in der Innenstadt war, habe ich die Gelegenheit genutzt und bin zum Brillenladen gegangen. Augenundmehr hat grade eine Sonderaktion, drei Gleitsichtbrillen für 444€, das ist wirklich sehr günstig, weshalb ich mir dann dort gleich mal zwei normale und eine Sonnenbrille als Gleitsichtbrillen ausgesucht und bestellt habe. Ich habe dort letztes Jahr schon mal zwei Brillen machen lassen, mit denen ich wirklichen sehr gut zufrieden bin, aber in der letzten Zeit haben sich meine Werte verändert und da ergab es sich sehr passend, dass ich in die neuen Brillen jetzt auch gleich die neue Werte einbauen lassen kann.
Ich bin schon sehr gespannt, wie ich damit sehen werden kann (seltsame grammatikalische Konstruktion, aber ich finde grade keine bessere)
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Donnerstag, 7. Juni 2018
Aufregung
Heute war wieder einer der Tage, an dem nichts so lief wie ich es mir vorher gedacht hatte, ich dafür aber ausgiebig und mehrfach damit beschäftigt war, mich gründlich aufzuregen.
Ja, ich weiß, natürlich bringt es nichts, sich aufzuregen, andererseits bringt es aber auch nichts, sich nicht aufzuregen, denn der Sachverhalt, der einen dazu treibt, seine HB-Männcheneigenschaften zu testen, wird ja nicht deshalb besser, weil man freundlich bleibt.
Im Gegenteil, mittlerweile bin ich durchaus der Ansicht, dass es etwas bringt sich aufzuregen und sei es auch nur, dass man mit einer gewaltigen Tobeaktion andere dazu bringt, überhaupt mal hinzuschauen und wahrzunehmen, wer sich da welche Skurrilitäten leistet, denn wenn sich jeder regelmäßig nur nicht aufregt, dann fällt es auch niemandem auf, welche Schwachmaten sich da klammheimlich und im Schleier ihres Netzwerkes auf wirklich unverschämt hohe Positionen geschlichen haben und dort dann ungestört den dicken Matze markieren. Übrigens oft auf Positionen, die sich umgekehrt proportional zu ihren intellektuellen Fähigkeiten verhalten.
Ich habe mich heute über einen Menschen aufgeregt, der eine sehr, sehr hohe Chefposition hat. Okay, die Position wurde politisch besetzt, da wird sowieso mehr nach den passenden Rahmenbedingungen geschaut, also nach Parteibuch, Herkunftsregion, männlich, weiblich oder weiß ich nicht (das dritte Geschlecht erlebt grade einen wahren Boom als nachgefragte Ausgleichsbesetzung), und außerdem nach Alter, Familienstand oder sonstigen biografischen Erschwernissen, als nach den individuellen Fähigkeiten, was selbstverständlich oft dazu führt, dass man sich als einigermaßen fachverständiger Mensch eh schon regelmäßig zusammennehmen muss, um die notwendige Höflichkeit auch im Umgang mit minderbemittelten Würdenträgern nicht vollkommen sausen zu lassen. Aber der Mensch, mit dem ich es heute zu tun hatte, der toppte wirklich eine ganze Menge anderer schlechter Erfahrungen.
Ich finde zB Rechtschreibung wichtig und ich finde, es gibt einen erkennbaren Unterschied zwischen Tipp- und Schreibfehlern. Buchstabenerdher sind klassische Tippfehler, Standart ist ein Schreibfehler - und Schreibfehler sind so etwas wie ein Schlips mit Fleck oder eine Visitenkarte mit Eselsohren. Gibt bei mir Abzug in der A-Note.
Früher hatten es Menschen mit einer Rechtschreibschwäche schwer, wer heute noch echte Schreibfehler macht, der hat nur einfach keinen Bock sich um solche Kinkerlitzchen zu kümmern, der ist wahrscheinlich einfach etwas Wichtigeres....
Außerdem beurteile ich Menschen sehr gern nach dem, was sie fragen. Es gibt einfach Fragen, die sollte man nicht stellen. Mag ja sein, dass man es nicht weiß - aber dann sollte man wenigstens klug genug sein, das nicht zu zeigen. Wer in einer großen Runde Fragen stellt wie "Was ist denn die Hauptstadt von Spanien?", der muss schon etwas sehr Wichtiges sein, um sich damit zu rechtfertigen, dass er bisher keine Zeit hatte, sich dieses Wissen zu verschaffen, er war wahrscheinlich schon in der fünften Klasse mit den wesentlichen Dingen des Lebens beschäftigt....
Und außerdem erwarte ich in der heutigen Zeit von jedem Menschen, den ich ernst nehmen soll, einen halbwegs souveränen Umgang mit der modernen Technik. Wenn aber jemand den BackUp seines Smartphones durch handschriftliches Abschreiben der Kontakte erledigt, dann bin ich mir nicht ganz sicher, ob der- oder diejenige wirklich für eine Führungsposition mit Exzellenzerwartung geeignet ist.
Nun, und so eine Führungspersönlichkeit (Rechtschreibschwäche, saudummpeinliche Fragen und wirklich Nullahnung, wie man mit einem Smartphone umgeht) turnte heute bei uns rum und unser Chef erster Ordnung blieb höflich. Okay, wer ihn kennt, weiß, dass er schon auf der obersten Eskalationsstufe angekommen war, als er irgendwann sagte, er fände diese Bemerkung "jetzt nicht ganz passend", aber warum verdammt noch mal sagt er nicht klipp und klar: "Bei Ihnen hackt's."
Warum müssen Menschen untereinander immer so aalglatt höflich sein? Was spricht denn dagegen, jemandem ganz klar zusagen "Ich finde, Sie reden ziemlichen Müll und ich habe jetzt keine Lust mehr zuzuhören."

Ja, ich habe mich sehr aufgeregt, vor allem darüber, dass ich mich nicht aufregen sollte
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Mittwoch, 6. Juni 2018
Was ich heute alles so nicht mache
Die Kombination aus "ihr geht mir alle auf die Nerven" und "ich habe jetzt keine Lust mehr" heißt Schuhe kaufen. Zumindest bei mir.
Ich fürchte, ich habe durchaus schon ziemlich viele Schuhe, um nicht zu sagen, schon ziemlich sehr viele, andererseits kann man als Frau nie genug Schuhe haben, man muss also nur die richtigen Grundannahmen treffen, dann klappt das schon alles.

Eigentlich hatte ich mir überlegt, ob ich heute wieder bei diesem WmdedgT von Frau Brüllen mitmache, aber dann habe ich gelesen, dass sie ausdrücklich schreibt, dass es KEINE Blogparade ist und nun ist es mir peinlich.
Ich habe zwar nicht verstanden, warum sie meint, dass es keine Blogparade ist, denn für einen Außenstehenden erfüllt Ihre Aktion alle Merkmale einer Blogparade: Einer gibt ein Thema vor und stellt seinen eigenen Blog als Verlinkungsplattform zur Verfügung - und jeder der mitmachen möchte, schreibt etwas zu diesem Thema, verlinkt seinen Blog bei dem Veranstalter und dort sind dann alle Blogs wie eine Parade versammelt , d.h. jeder, den das Thema interessiert, kann sich dort systematisch durch alle Blogs klicken.

Für mich ist diese WmdedgT-Aktion eine lupenreine Blogparade. Aber wenn Frau Brüllen sagt, es ist keine, dann ist es eben keine, ihr Blog, ihre Regeln, aber genau dann traue ich mich nicht mehr, dort mitzumachen, denn dann scheint es ein kleiner, feiner, fester Kreis von auf welche Art auch immer auserwählten Bloggern zu sein, die dort eingeladen sind und bei solchen elitären Netzwerkzirkeln gehöre ich ja fast zwangsläufig nicht dazu, ich bin einfach nicht gut im Netzwerken, im interaktiven, sozialen Kuscheln noch viel weniger.
Zwar gibt es auch immer wieder einzelne, kleine, seltsame Sonderblogger, die dort ganz bestimmt ungefragt und unaufgefordert mitmachen - aber das hat man ja oft in etwas größeren Gruppen, die sich in der Öffentlichkeit bewegen: ein paar merkbefreite, dafür aber tiefenentspannte Sonderlinge mischen sich gerne mal unter derart geschlossene Gesellschaften.

Ich gebe zu, ich habe die Aktion auch zunächst falsch verstanden, aber nachdem Frau Brüllen jetzt regelmäßig und das auch noch in GROSSBUCHSTABEN lautstark verkündet, dass es wirklich KEINE BLOGPARADE ist, nun irgendwann hab dann auch ich es mal begriffen und deshalb klinke ich mich dort aus und blogge lieber unaufdringlich und verschüchtert hier ganz alleine weiter vor mich hin. Andererleuts Kreise zu stören muss ja nun auch wirklich nicht sein.

Ich musste mir deshalb heute auch keine Mühe geben, irgendetwas besonders gut und interessant blogbares zu erleben, ich habe mich den ersten Teil des Tages deshalb vorwiegend damit beschäftigt, mein E-Mail-Postfach mal wieder aufzuräumen und nebenher habe ich diverse Excel-Tabellen kontrolliert und hübscher gemacht. Sehr viel Putzarbeiten also bei mir.

Dann bin ich schon vor 17h leicht genervt einfach nach Hause gefahren, ich hatte noch einen Termin beim Arzt, die frisch gezapften Blutwerte besprechen , alles unverändert, wenigstens hier verläuft mein Leben konstant. Anschließend Ausflug ins Schuhgeschäft, dort habe ich ein Paar wirklich wunderschöne Schuhe gesehen, für die der Tag aber noch nicht miserabel genug verlaufen war, als dass ich mir so ein höllenteures Paar zum Trost hätte gönnen dürfen, deshalb ausgewichen auf ein paar bequeme Sandalen von Gabor, von denen habe ich schon zwei Paar, aber wer schwarz und rot hat, muss auch grau haben, hier kann ich jetzt also mithalten.

Dann Salat und Obst einkaufen, J. hatte eine Wassermelone bestellt, die Dinger sind ja schon schwer, aber eben auch lecker und passen übrigens auch prima in Salat.

Für morgen habe ich schon eine große Schüssel Obstsalat gerichtet, da muss der Tag ganz bestimmt deutlich besser werden als dieser
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Dienstag, 5. Juni 2018
Zu schade zum Benutzen
Dieses wunderhübsche Set mit allen notwendigen Zutaten zur Herstellung einer Flaschenpost

dient im Grunde nur als Symbolbild, denn ich amüsiere mich immer, wenn ich solche „besonders schönen Verbrauchsgegenstände“ unbenutzt für ganz kleines Geld auf dem Flohmarkt kaufen kann, was tatsächlich relativ häufig vorkommt.
So eine Flaschenpost müsste man ja eigentlich „verbrauchen“ d.h. man schreibt einen Text und seinen Absender auf den beigefügten Zettel, rollt das Papier zusammen, steckt es in die Flasche und verschließt dann die Flasche mit dem ebenfalls beigefügten Wachssiegel. Alles absolut stilecht. Dann muss man die Flasche nur noch irgendwo ins Wasser werfen, am besten natürlich in ein Meer, und abwarten, was passiert. Mit Glück findet jemand die Flasche, vorzugsweise natürlich möglichst weit weg, öffnete den Brief und antwortet dem Absender. So sind in der Literatur die wunderbarsten Brieffreundschaften entstanden und um genau so etwas anzubahnen, hat sich jemand dieses Flachenpostset gekauft, oder es wurde ihm geschenkt, man weiß es nicht. Was ich aber weiß, ist, dass der ehemalige Besitzer das Set nicht benutzt hat, denn sonst könnte er es ja nicht mehr verkaufen.
Warum er es nicht benutzt hat, kann ich nur vermuten, aber ich bin ziemlich sicher, dass es nicht daran lag, dass er keine Gelegenheit hatte, irgendwo eine Flaschenpost ins Meer zu werfen oder einem fließenden Gewässer zu übergeben. Ich glaube vielmehr, er fand das Set so hübsch, dass er es einfach nur zu schade fand, es tatsächlich zu benutzen und ins Meer zu schmeißen. Denn dann wäre es ja weg gewesen, zwar bestimmungsgemäß verbraucht, aber eben doch verbraucht. Und eigentlich ist das viel zu schade, so eine hübsche Flaschenpost....
Deshalb verkauft der Mensch das Flaschenpostset lieber auf dem Flohmarkt, und damit es auch bestimmt weggeht, verlangt er nur einen Euro dafür, aber jetzt hat er es sinnvoll verkauft und nicht sinnlos verbraucht.
Mich fasziniert diese Logik immer sehr, ist sie doch recht häufig bei Flohmarktverkäufern anzutreffen. Die Dinge sind viel zu schade, um sie selber zu verbrauchen, deswegen werden sie verkauft, allerdings für so wenig Geld, dass es bei diesem Warenwert schon gar nicht mehr schade sein kann, das Teil zu verbrauchen.
Als ich neulich auf dem Flohmarkt war, habe ich außer der Flaschenpost noch ein wunderschönes Stück handgemachte Seife für 0,50 € erworben, die Verkäuferin sagte, sie hätte die Seife selber auf einem Kunsthandwerkermarkt für fünf Euro gekauft, aber sie wäre halt zu schade zum Benutzen.
Ich will mich ganz sicher nicht darüber beschweren, denn ich freue mich ja, dass ich so schöne Dinge für so wenig Geld kaufen kann, ich frage mich nur, welchem Zwang diese Menschen folgen. Im Zweifel wird die Seifenverkäuferin sich für die 0,50 €, die sie jetzt für die wunderschöne handgemachte Seife bekommen hat, anschließend eine Billigseife beim Discounter kaufen und benutzen, aber immerhin hat sie dann nicht die gute Seife benutzt, denn war ja viel zu schade
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