anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 23. Januar 2018
Müde
Nachdem ich jetzt eine Viertelstunde auf den leeren Bildschirm gestart habe, gebe ich auf. Das wird nix mit einem Text für heute, ich bin einfach nur müde und möchte ins Bett.
Morgen muss ich früh raus und den Tag mit einem Zahnarzttermin beginnen, irgendwie vergeht einem da die Lust auf alles
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Dienstag, 23. Januar 2018
Koch des Jahres aus dem Münsterland
Heute Abend war die Veranstaltung "Koch des Jahres" aus dem Köcheclub Münsterland und es war nicht nur ein sehr leckerer, sondern auch ein sehr interessanter Abend.
Die Einladung habe ich nur der kurzfristigen Erkrankung einer Ehefrau von einem der Ausrichter zu verdanken, aber aus meiner Sicht war das eine sehr positive Erkrankung, kann ihr ruhig jedes Jahr passieren....

Heute Abend kochten die acht Finalisten, die im Laufe des letzten Jahres aus mehreren Vorentscheidungen übrig geblieben waren, in der Endrunde um den Gesamtsieg. Vorgegeben war für jeden der gleiche Warenkorb, aus dem sie dann ein vier Gänge Menue kochen mussten.
Preisrichter waren 10 Küchenchefs aus der Region, die nicht nur die fertigen Gerichte nach Geschmack und Optik, sondern auch die Methode der Zubereitung und anschließend die Sauberkeit des hinterlassenen Kochplatzes bewerteten.
Als Gäste gab es acht Tische mit je neun Leuten plus den Jurytisch, an dem jeder jedes Gericht bekam, außerdem gab es noch einen Tisch, auf dem alle Gerichte gleichzeitig nur zu "Ausstellungszwecken" angerichtet waren, um dort in Ruhe von allen bestaunt zu werden. Ansonsten musste jeder Koch einen der Tische bekochen, also musste jeder insgesamt 11 Portionen herstellen.
Ich hatte Glück und wurde von dem Koch bekocht, der anschließend zweiter Sieger wurde, obwohl ich denke, die anderen Menues waren bestimmt fast gleichwertig lecker. Ich selber hätte wahrscheinlich kaum einen Unterschied erschmeckt.

Dies war mein Menue:

Eine gebratene Gambas mit Lachstartar, Rinderkraftbrühe mit gefüllter Tortellini, Schweinerücken (irgendein besonderes Schwein, ich habe nicht aufgepasst, wie es hieß) mit Pommes Dauphin und Rahmspitzkohl und als Dessert irgendwas von allerlei - bei Dessert bin ich ja der Standardversager, ich hätte aber gerne noch mehr von dem Gemüse gehabt, das war wirklich sehr köstlich.

Als Foodfotograf steht mir sicherlich keine große Karriere bevor, aber das Licht im Raum war auch recht dunkel und überhaupt schäme ich mich ja immer, wenn ich Essen fotografiere.

Die Siegerehrung sah dann so aus - und die Ausstellung mit den gesammelten Menues habe ich auch noch fotografiert.


Mir hat das alles sehr gefallen, würde ich im Monatsabo nehmen
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Sonntag, 21. Januar 2018
Durchgeschlunzt
Der Tag hatte ja schon einen schrägen Start, ins Bett gegangen bin ich erst um 4.30h und war zu dem Zeitpunkt eigentlich gar nicht mehr müde. K. schlug vor, wir könnten ja einfach mal durchmachen und gar nicht schlafen, die Idee fand ich aber eher unattraktiv, ich erinnerte mich spontan an das letzte Mal durchmachen als ich schon über 30 war und das Mantra, was ich mir danach fest eingehämmert habe, funktionierte immer noch: „Lass den Scheiß, die Folgen auszubügeln dauert inzwischen Tage.“
Also habe ich einfach Licht aus und Augen zu gemacht, da ich immer, zu jeder Zeit und unter allen Umständen schlafen kann, habe ich K. seinem pubertären Punkerideen allein überlassen, da alleine durchmachen langweilig ist, hat er dann aber auch geschlafen.
Gegen 12h waren wir dann beide so weit wieder wach, dass wir es mit Kaffee probierten, zum Aufstehen hatte aber keiner von uns Lust.
Diese Lust entwickelte sich dann auch in den nächsten sieben Stunden nicht, so dass wir um 19h beschlossen, uns im Bademantel ein paar Camembert in die Pfanne zu werfen, kurz danach lagen wir erschöpft wieder im Bett. Den ganzen Tag nichts tun ist wirklich anstrengend.
Ich möchte mir jetzt aber gerne noch die Zähne putzen, weiß aber nicht, ob ich jetzt Elmex oder Aronal benutzen soll
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Mal wieder viel zu spät
Das Timing des Tages ist heute mehrfach durcheinander geraten und dass wir jetzt schon seit über zwei Stunden morgen haben, hat mich eben auch sehr erstaunt, aber passt auch wieder zu dem Gesamtdurcheinander des Tages.
Der Tag begann mit einem lauten Schrei, „Scheiße“ brüllte K. „schon wieder verschlafen“ und wollte um 7h verstört aus dem Bett springen. Als ich ihm klargemacht hatte, dass heute Samstag ist und verschlafen deshalb völlig okay sei, legte er sich zufrieden wieder hin und startete erst gegen 9h einen zweiten Versuch, den Tag zu beginnen.

Für den Abend hatte er einen Termin im Umkreis von Bielefeld gemacht, weshalb ich mitfahren wollte, um mich bei meiner Familie absetzen zu lassen, da mussten immer noch die Weihnachtsgeschenke verteilt werden. Dass er auch für den Nachmittag bereits Termine gemacht hatte, erfuhr ich dann erst sehr kurzfristig, weshalb sich meine eigene Tagesplanung auch mehrfach verschob. Insgesamt war es also ein etwas wirres hin und her, aber letztlich hat ja alles funktioniert und wir haben sogar noch die Wochenendeinkäufe zwischendurch erledigt.

Mit der Schwester habe ich mich dann natürlich wieder verquatscht, so dass es weit nach Mitternacht war, bevor wir uns auf den Rückweg machten.
Zum Glück kann man auch Sonntags lange ausschlafen
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Freitag, 19. Januar 2018
Die Memorandum
Jeder hat ja so seine Knöpfe, auf die er immer reagiert.
Manche Knöpfe sind dabei einfach nur dicke Knubbel, sowas wie eine Warze. Wenn jemand da drankommt, dann reagiert man, weil etwas hängen bleibt, oder weil man da nicht so glatt und fließend drüberstreichen oder drüberhinweggleiten kann, wie über die übrigen glatten Stellen der eigenen Außenhaut.
Manche Knöpfe sind aber auch chronisch wunde Punkte. Jedesmal wenn sich das Thema so einem wunden Punkt auch nur nähert, geht man schon weit vorher in Abwehrhaltung und beißt alles weg. Bloß nicht drankommen, hat man Erfahrung mit, ist schon zu oft passiert, tut weh, muss dringend vermieden werden.

Ich gebe mir immer viel Mühe, meine Knöpfe wenigstens zu (er)kennen und wenn möglich auch passend zu diagnostizieren.
Einer meiner wunden Punkte ist die Konfrontation mit den Erwartungen der "bürgerlichen Mitte". Oder genauer "der gehobenen bürgerlichen Mitte", mit Menschen vom Typus "Berlin-Mitte" sozusagen, wobei ich glaube, die wohnen aktuell vor allem am Prenzlauer Berg.
In meiner Kindheit wohnten sie in Meererbusch und den Neubaugebieten der Rheingemeinden. Menschen, mit einem hohen Bildungsstand und einem guten Einkommen, die sich ihre ganz eigenen gesellschaftlichen Vorgaben gebastelt haben. Also genau die Gruppe Menschen, zu denen ich heute nach den äußerlichen Rahmenbedingungen auch gehöre oder gehören könnte, wenn ich nicht jedesmal sinnlos aggressiv um mich beißen würde, bewege ich mich nur näherungsweise im Dunstkreis dieser Gruppe.
Hier muss ich noch dran arbeiten und eine deutlich größere Gelassenheit üben, aber wunde Punkte sind halt offene Wunden und irgendwie ist es mir bis heute nicht gelungen, dieses Loch heilen zu lassen.

Über die Warzen kann ich dafür meist grinsen, die finde ich eher harmlos. Die stören mich nicht, die sind einfach nur ein Tick. Es gibt zwar viele Leute, die finden Warzen hässlich und würden die wegmachen lassen, aber herrjeh, ich denke, es hängt von der Größe und der Sichtbarkeit ab. Wenn ich eine Warze mitten auf der Nase hätte, an die ich ständig dranstoßen würde und kleine Kinder Angst vor mir hätten, weil sie denken, ich bin eine alte Hexe, dann würde ich mich sicherlich auch damit beschäftigen, sie wegmachen zu lassen. Wenn es aber eher nur ein kleines Muttermal ist und man auch noch lange Ärmel drüberziehen kann, ja nun, dann stört es mich wirklich nicht.
Dann mache ich meine Witze darüber und gut ist.

Einer dieser Warzenknöpfe ist zum Beispiel meine Empfindlichkeiten bei falsch benutzter Grammatik.
Der tiefbegabte Assistent unseres Chefs erster Ordnung sagt regelmäßig "das Schemata". Wenn er dann mehrere gleichzeitig meint, sind es logischerweise "die Schematas".
Entsprechende Witze über falsch gebildeten Plural von italienischen Lehnwörter gibt es natürlich zuhauf, aber den Menschen fallen ja auch reichlich andere Sprachvergewaltigungen ein - und jedesmal zucke ich leicht zusammen, weil dabei meine "Sprachwarze" gezwickt wird.
Ich arbeite zB in einer Firma, die eine GmbH ist, was bedeutet, dass die ganze Firma "die" ist, denn es ist halt "die Gesellschaft". Jetzt gibt es eine andere Firma, die so ähnlich heißt, die ist aber ein Verein, und deshalb natürlich "der". Wenn nun Menschen "meine" Firma maskulinisieren, dann berichtige ich sie grundsätzlich sofort, weil ich da halt diese Warze habe, "der Gesellschaft" lässt mich jedesmal zusammenzucken.
Manche sind dabei aber extrem stumpf und unbelehrbar. Vor einiger Zeit hatten wir einen Trupp Bänker hier, die unbedingt mit uns ins Geschäft kommen wollten. Sie brachten eine Präsentation und einen durchaus interessanten Anlagevorschlag mit. Der Hauptbänker sagte aber auch nach meinem wiederholten Hinweis hartnäckig weiter "der Gesellschaft". Im Ergebnis war es mir unmöglich, mit dieser Bank in näheren Kontakt zu treten.

Aktuell laufen in einer Firma, für deren Verwaltung ich zuständig bin, bestimmte Verhandlungen, wo viele kluge Leute schrecklich wichtige Dinge besprechen und alles ist sehr geheim. Und weil alles so geheim ist, ist der Protokollführer auch einer der Großkopferten - bloß kein Loch schaffen, wo unerwünschte Informationen rausschlüpfen könnten. Da ich für die Verwaltung dieser Firma zuständig bin, landen diese geheimen Protokolle dann aber zwangsläufig auf meinem Schreibtisch, zur geheimen Ablage. Natürlich lese ich sie vorher durch, ich muss ja wissen, was da so geplant ist, weil ich im Zweifel irgendwann (meist sehr kurzfristig) eine steuerliche Beurteilung der Pläne abgeben muss.
Die aktuellen Protokolle beschreiben grade den Inhalt einer geplanten Absichtserklärung. Eine Absichtserklärung ist die Vorstufe zu einem Vertrag. Darin legt schon mal jeder nieder, was er plant bzw. was eben alle gemeinsam planen und dann kommt man da nur noch schlecht raus, ohne sehr viel Ärger. In der Politik heißt das Sondierungsprotokoll.
In der gehobenen Wirtschaft benutzt man natürlich nicht so plumpe, niedere und vor allem so leicht zu verstehende deutsche Wörter wie "Absichtserklärung", sondern hier muss was Besseres her, etwas Ausländisches, Englisch ist gut, Latein aber auch.
Und weil da die Vorlieben variieren, gibt es neben der einfachen englischen Bezeichnung für Absichtserklärung, nämlich "Letter of Intent", die selbstverständlich grundsätzlich nur abgekürzt als "LoI" verwendet wird, denn nur abgekürzte Fachbegriffe sind echte Fachbegriffe, neben dieser monolinguistischen Einfachversion gibt es auch noch eine Edelvariante namens "Memorandum of Understanding" bzw. "MoU". Die Bedeutung ist immer die gleiche, aber nur die denutative Bedeutung. In der Konotation der Begriffe schwingt natürlich viel mehr mit.
Für deutsche Verhandlungen in deutschen Firmen eine latenglische Wortschöpfung zu verwenden, das zeugt von Stil und Wissen, damit ist man ganz weit vorne, meint man.

Und deshalb ging es in diesen Protokollen nicht um den Abschluss einer Absichtserklärung, sondern um den Abschluss einer MoU - ja, richtig gelesen, in den Protokollen war die MoU streng weiblich, so wie die Absichtserklärung es ja auch gewesen wäre, wäre das deutsche Wort nicht viel zu banal für derart wichtige Gespräche gewesen (und außerdem kann man es nicht so schick abkürzen).
Nur diese MoU, die triezte meine Warze und machte mich beim Lesen völlig strubbelig. Wenn ich eine Absichtserklärung in latenglisch übersetze, dann bestimmt halt das Memorandum den Genus und so verzweifelt man auch versucht, die Frauenquote hochzuhalten - beim Memorandum wird es einfach lächerlich.
Ich bin jetzt sehr versucht, ein steuerliches Gutachten zu schreiben, das zu dem Schluss kommt, dass alle weiteren Verhandlungen abgebrochen werden müssen, weil steuerliche Katastrophen drohen (das ist ja das Gute an meinem Fachgebiet, wenn ich sage "Uiuiui, das ist aber steuerlich nicht möglich" - dann ist das ein nicht zu hinterfragendes Totschlagargument.) Denn im Ernst, was kann bei Verhandlungen, die von Menschen geführt werden, die ein Memorandum verweiblichen, schon Sinnvolles rauskommen?

Und wenn ich hier schon altsprachlich klugscheiße, dann muss ich auch gleich noch meinen Lieblingsspruch hinterher schicken:
ultra posse nemo obligatur

Aber genau deswegen sollten die Leute, die diese Verhandlungen grade führen, sie vielleicht doch lieber nicht führen, sondern an jemanden abgeben, für den so ein Memorandum nicht ultra posse ist

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Freitag, 19. Januar 2018
Besser nicht
Heute hätte ich fast zwei größere elektronische Geräte über eBay Kleinanzeigen gekauft. Aber nur fast, denn in letzter Sekunde wurde mir das dann doch alles zu unheimlich und ich habe den Kauf wieder abgesagt.
Eigentlich passte alles gut, da bot jemand genau das Gerät an, was ich schon länger haben wollte, der Preis war gut, die Kommunikation war positiv, es passte alles. Eigentlich bot der Mensch sogar zwei verschiedene Geräte an, ich hatte zunächst aber nur nach einem gefragt, über das wir uns dann auch handelseinig waren, bis K. meinte, das zweite Gerät, was dieser Verkäufer anbietet, wäre aber auch ganz prima und überhaupt nicht teuer und wenn wir schon mal dabei sind, könnten wir doch gleich beide kaufen und dann Mengenrabatt bekommen.
Und tatsächlich ging der Verkäufer auf unseren niedrigen Preisvorschlag ein und freute sich, gleich beide Geräte auf einen Schlag zu verkaufen.
Ich hatte mich ebenfalls schon richtig gefreut - bis er meinte, ich solle das Geld dann auf das Konto seiner Freundin Michaela Müller bei der Fidorbank überweisen und als Verwendungszweck das Datum von heute und meine Initialen angeben - da gingen dann alle Warnlampen an bei mir und ich sagte, ich würde gerne vorher noch Fotos der Originalrechnungen der beiden Geräte sehen, was er dann verweigerte mit dem Hinweis, Rechnungen abzufotografieren könnte sehr viel Ärger bringen - und da war die Sache dann gelaufen.

Echt schade, ich hatte mich schon richtig über die Schnäppchen gefreut, aber wenn man nachher nur das Geld bezahlt, ohne etwas dafür zu bekommen, wäre es ja auch kein echtes Schnäppchen mehr
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Mittwoch, 17. Januar 2018
Schnee und Einladung
Heute morgen lag hier Schnee.
Nicht viel, aber genug für einen wunderbaren Winterzauberschneezuckerguss.
Sowas muss man immer schnell fotografieren, denn mittags war schon alles wieder weggetaut.


Sonst gibt es von diesem Tag nicht viel zu erzählen, er bestand mal wieder überwiegend aus Büro, mehr war nicht los. Außer vielleicht noch einer überraschenden und sehr aufregenden Einladung für Montagabend.
Da findet der Jugendwettbewerb des Köcheclubs Münsterland statt und ich darf als Gast teilnehmen und werde ausführlich bewirtet. Das wird bestimmt spannend
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Dienstag, 16. Januar 2018
Ein Fußballstadion ohne Gras
Ich bin ja bekennender Sportlegastheniker und außer der Tatsache, dass ich selber nur ein extremst geringes Interesse daran habe, selbst und persönlich irgendeinen Sport auszuüben, interessiere ich mich wirklich nullkommanull dafür, wenn andere Leute Sport machen.
Ich meine, ich habe nichts dagegen, dass manche Menschen ihr Leben lang damit hadern, dass sie nicht als Pferd auf die Welt gekommen sind und dieses Problem damit versuchen zu kompensieren, dass sie ständig wie irre in der Gegend rumrennen oder andere, seltsame Aktivitäten betreiben, die meiner Meinung die Natur ganz sicher nicht für den Menschen vorgesehen hat - alles gut, jeder soll tun, was ihm gefällt.
Warum ich (oder überhaupt irgendjemand) aber jemandem dabei zusehen sollte, wenn er einen psychotisch indizierten Bewegungsschub auslebt, das will mir nicht in Kopf.

Mit diesem Unverständnis stehe ich jedoch recht isoliert und alleine außerhalb der allgemeinen menschlichen Gesellschaft. Gemeinhin scheint es eher ein weit verbreitetes und hoch angesehenes Hobby zu sein, anderen Leuten beim Sport treiben zuzusehen.

Sei's drum, ich habe längst aufgehört, mich darüber zu wundern, dass es so viele Leute gibt, die passives Sporttreiben wichtiger finden als selber etwas mit ihrem Leben anzufangen, normalerweise denke ich da gar nicht mehr drüber nach.
Liegt natürlich auch daran, dass ich üblicherweise mit dem Thema gar nicht konfrontiert werde, denn in meinem persönlichen Umfeld gibt es niemanden, der Sport guckt. (Wenn es jemand täte, würde er wahrscheinlich nicht sehr lange zu meinem persönlichen Umfeld gehören, denn auf Dauer könnte ich so jemanden einfach nicht vollumfänglich ernst nehmen, und mangelnder Respekt ist keine gute Basis für einen Umgang unter Freunden.)

Insgesamt heißt das aber natürlich auch, dass ich ausgesprochen wenig "Allgemeinbildung" besitze, was irgendwelche sportlichen Themen angeht.

Heute war ich eingeladen, in der Veltins Arena in Gelsenkirchen fand eine größere Veranstaltung einer Bank statt und ich habe doch tatsächlich nicht gewusst, dass das Fussballstadion in Gelsenkirchen jetzt Veltins Arena heißt und das "Heimatstadion" von einem Fussballverein namens Schalke 04 ist.

Ich dachte, das ist sowas wie die Westfalenhalle in Dortmund - eben irgendeine große Halle, in der sonst Messen stattfinden - und ganz ehrlich, ich fand, man konnte es auch nicht erkennen, ich meine, dass diese seltsame Arena grundsätzlich ein Fußballstadion sein soll, denn es gibt dort gar keinen Rasen:



Als ich dann entdeckte, dass auf den Sitzen überall "FC Schalke 04" steht, habe ich mich gewundert und zwei Männer vom örtlichen Wachpersonal gefragt, was das zu bedeuten hat. Denn immerhin wusste ich, dass Schalke 04 ein Fussballverein ist, aber warum sollte ein Fussballverein Werbung auf den Sitzen eines Bierarena machen?

Die zwei Wächter haben mich fasziniert angestarrt und gefragt, von welchem Stern ich komme, oder ob ich sie einfach nur verschaukeln wolle. Es war das klassische Zusammentreffen von zwei Welten, die sich jeweils vorher noch nicht begegnet waren. Die beiden konnten sich nämlich einfach überhaupt nicht vorstellen, dass jemand den Mittelpunkt ihrer Welt nicht kennt. Es war schon sehr lustig.
Als sie dann begriffen, dass ich meine Frage absolut ernst gemeint hatte, tauten sie aber auf und meinten, dann bekäme ich jetzt das volle Programm, was bedeutet, ich erhielt eine private Rund- und Einführung in das Gelsenkirchener Fußballstadion, bei dem der Rasen tatsächlich draußen wohnt und für ein Fußballspiel jedes mal extra reingeholt wird.
Sachen gibt's.
Und 62.000 Leute passen da rein, kann man sich erst vorstellen, wenn man unten in der Arena steht. Von oben sieht sie wesentlich kleiner aus, war auch ein interessanter Perspektivwechsel.

Am meisten begeistert war ich aber von der Speisekarte


Wat Süßes bevor fettich - die sind schon süß, die Leute aus'm Pott
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