anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 8. Januar 2018
Huch!
seit 10 Minuten sind wir zurück vom Griechen, zu dem wir nur mit einem klitzekleinen Tiefkühltruheninhaltausräumstop in der Basisstation in Greven direkt durchgefahren sind, denn wenn man die letzte Fähre nimmt und die auch noch gegen die Tide fährt, dann ist man erst um 19.20h in Emden und entsprechend spät dann auch erst in Greven und wenn man dann noch Hunger hat, weil wir uns den Fährenfraß heute erfolgreich versagt haben, dann fährt man sinnvollerweise gleich durch, denn der Grieche hat last orders um 22h.
Hat aber alles geklappt, nur nach Rückkehr vom Griechen bin ich traditionell nicht nur ausgesprochen schläfrig satt, sondern auch gründlich angeschickert, denn das normale Griechenmenue beginnt und endet mit je einem Ouzo und dazwischen gibt es ein großes Bier, von dem ich heute anderthalb getrunken habe, weil ich erstens gewaltig Durst hatte und zweitens fand, K. solle besser nicht soviel trinken, schließlich musste einer von uns noch das Auto wieder zur Basisstation zurückfahren und da schmeiße ich mich doch gerne schon mal zum Erhalt seines Führerscheins in die Bresche. K. sah das anders, aber während er noch protestierte, hatte ich sein Bier schon ausgetrunken.

Naja, und deshalb jetzt Huch, denn eben fiel mir ein, dass da doch noch ein Blogeintrag für heute fehlt, ich aber wegen Grieche zum Schluss des Tages und Putzen und Fähre und Autofahrt während des restlichen Teil des Tages absolut und gar nicht dazu gekommen bin, mir irgendeinen klugen Eintrag für heute zu überlegen.

Also schließe ich heute einfach mit einem Sonnenaufgang von heute morgen, denn J. wollte aus Liebesgründen schon unbedingt mit der 8.30h Fähre fahren und ich musste deshalb ebenfalls aus Liebesgründen (schließlich liebe ich meinen Sohn) ebenfalls gewaltig früh aufstehen, um ihn zur Fähre zu bringen, was dann dazu führte, dass ich die Chance hatte, einen Sonnenaufgang zu knipsen. (Kommt bei meinen Schlaf- bzw. Aufstehgewohneheiten ja sonst eher selten vor.)
Damit, Voilà:

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Samstag, 6. Januar 2018
Von Flugzeugkameras, Verpackungsirrsinn und Bummelei
Ich habe K. zu Weihnachten eine Actioncam geschenkt, der Plan ist, dass er die Kamera irgendwie am Flugzeug befestigt und dann während des Fluges damit filmen kann.
Die Herausforderung bei diesem Geschenk war das Auswählen des Kameratyps und die Überlegung, wie und womit man die Kamera nachher am Flieger befestigen kann.

Da es natürlich auf das allerstrengste verboten ist, so eine Kamera außen an einem Flugzeug anzubringen, denn das Verändern der ausgeklügelten und vor allem behördlichen genehmigten aerodynamischen "Aussenhaut" eines Flugzeugs führt selbstverständlich zu einem sofortigen Absturz, aber auf alle Fälle zu gewaltig Ärger mit der Luftaufsicht, wenn das rauskommt, deshalb gibt es im Netz so gut wie keine öffentlich sichtbaren Foren, wo diskutiert wird, welche Kamera für diese schwer verbotenen "Aussenaufnahmen" am besten geeignet ist und vor allem, wie man sie am besten am Flieger befestigt.
Interessanterweise gibt es aber jede Menge YouTube Videos, die eindeutig von einer Außenkamera gedreht wurden - weshalb ich es auf einigen Umwegen dann doch schaffte, hier ein paar brauchbare Insidertipps abzugreifen, so dass ich im Ergebnis schließlich keine GoPro kaufte, sondern eine Sony Actioncam, die wegen ihrer schlanken Form viel weniger Luftwiderstand bietet und vor allem eine sehr gute Bildstabilisierung haben soll. Außerdem kam das Teil gleich mit einer wasserfesten Außenhülle und einem Fernbedienungskit mit Armband, so dass man sie auch steuern kann, wenn man keinen direkten Zugriff auf die Kamera selber hat. Natürlich wird auch mein Westfalenmann niemals so etwas verbotenes tun, wie eine Kamera außen am Flugzeug zu befestigen und damit dann während des Fluges zu filmen, nein, wäre ja auch viel zu gefährlich, aber wenn er zum Beispiel mal so auf einem Flugplatz rumsteht und draußen regnet es und er möchte trotzdem das Geschehen auf dem Flugplatz filmen, dann ist so ein Fernbedienungskit ja einfach praktisch, nicht wahr? Und damit in so einem Fall die Kamera dann nicht runterfällt, habe ich auch gleich entsprechendes Zubehör erworben (von RAM-Mount, diese Halterungen sind wirklich extrem vielseitig und vor allem stabil und bombenfest), mit dem er die Kamera, wenn er möchte, unterm Flügel in dem Loch für die "Anbindseile" befestigen kann.
Ich dachte also, ich hätte an alles gedacht, hatte dabei aber übersehen, dass die Kamera eine Micro-SD-Karte als Speichermedium benötigt, weil irgendwie ist bei dieser Technik ja schon alles superwinzig und deshalb passt keine normale SD-Karte rein.
Blöd, ohne SD-Karte läuft die Kamera gar nicht und so konnte K. sein Geschenk auch nicht ausprobieren.
Deshalb musste noch eine Micro-SD-Karte bei Amazon bestellt werden, die erst diese Woche geliefert wurde.
Und weil wir hier ja auf- und um- und überhaupt geräumt hatten, bestellte K. auch gleich neue Lampen, die alten hatten wir wegen zu viel Kabelgewirr und vor allem wegen nutzlos und zu dunkel ja letztes Jahr noch entsorgt. (naja, richtig entsorgt noch nicht, aber immerhin schon mal abgebaut und in Schuppen geräumt. Entsorgung kommt noch.)
Geliefert wurden die Bestellungen in drei Paketen.
Am schnellsten war die Micro-SD-Karte, was ich auch logisch fand, denn sie war ja am kleinsten, passt ja problemlos in einen Brief. Dachte ich.

Die große Karte linke ist übrigens nur der Adapter, der auch gleich mitgeliefert wurde. Trotzdem immer noch kleiner als eine Postkarte.
Sie kam aber nicht in einem Brief, sondern in einer Art "Maruschkapaket"
, das tatsächlich so groß war, dass es nicht in den Briefkasten passte und wir eine Hinterlegungsnachricht bekamen und es bei der Post abholen mussten. (Wenn man mal fünf Minuten nicht zu Hause ist, kann man drauf wetten, dass genau dann der Paketbote kommt.)

Die erste Lampe kam heute um 7.30h mit der Post, der Postbote entschuldigte sich für den "nächtlichen" Termin, aber irgendwo müsse er ja anfangen mit ausliefern.
Gegen 12h bekam ich eine SMS von DHL, die mir mitteilte, dass die Lampe heute Abend ausgeliefert wird. Das war etwas verwirrend, denn wir warteten ja nur noch auf die zweite Lampe und die sollte gar nicht mit DHL, sondern mit DPD kommen. Deshalb dauerte es auch etwas, bis ich begriff, dass die Zustellungsankündigung nur leicht verspätet eintraf und das Paket selber schon längst da war.

Die zweite Lampe ist aber immer noch nicht da und das ist jetzt blöd, da wir morgen wieder aufs Festland fahren.

Bei Bestellung der Lampe sagte die website, dass die Lampe auf Lager ist, umgehend verschickt wird und spätestens am 4.1. eintreffen wird.
Die Sendungsverfolgung funktionierte gut und wir konnten live miterleben, wie die Lampe am 4.1. dem Frachtführer übergeben wurde und am 5.1. um 7.18h zugestellt wurde.
DPD wird hier auf der Insel von einer örtlichen Spedition ausgeliefert, da gelten alle Sendungen immer als zugestellt, wenn sie bei der Spedition auf der Insel angekommen sind.
Nur leider haben die Flegel die Lampe dann nicht weiterbefördert, weder gestern noch heute und jetzt haben wir ein Problem.
Also werde ich einen großen Zettel auf den Postkasten kleben und dort schriftlich die Weiterlieferung der Lampe an den Onkel beauftragen - aber ärgerlich finde ich es schon.
Ansonsten haben wir uns heute Nachmittag mit den Mietern der zweiten Wohnung getroffen, sehr nette Leute, wir haben besprochen, welche Instandhaltungen am Haus und in der Wohnung dringend erledigt werden müssen, wie wir gemeinsam vorgehen werden, um einen Nachfolgemieter für die freiwerdende Wohnung im Erdgeschoss zu finden und ich denke, das entwickelt sich alles sehr positiv
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Samstag, 6. Januar 2018
Chronologie des Tages
So, nachdem ich letzten Monat zum ersten Mal bei dieser Bloggerparade mitgemacht habe, die Frau Brüllen jeden Monatsfünften veranstaltet und bei der alle Teilnehmer dann in ihren eigenen Blogeinträgen ausführlich erzählen, was sie den ganzen Tag so gemacht haben, dachte ich, ich könnte diesen Monat auch noch mal mitmachen, denn immerhin ist mein heutiger Tagesablauf ein komplett anderer als der vom 5. im letzten Monat.

Los geht's:
Beim allerersten Tagesanfang, also um 0:00h Mitternacht, war ich noch von gestern wach, saß gemeinsam mit K. auf dem Sofa und wir haben einen Film geschaut, nämlich "Mr. Morgans letzte Liebe" .
Im Unterschied zu all den Flopfilmen, die wir ansonsten in der letzten Zeit erwischt haben, hat uns dieser Film einfach nur wunderbar gut gefallen - deshalb haben wir ja auch bis fast halb zwei auf dem Sofa ausgehalten und wollten noch nicht mal mittendrin ins Bett gehen und dort weiterschauen, weil der Film auch irgendwie mehr ein Sofa- als ein Bettguckfilm war.
Meine Begeisterung als Filmegucker ist eher nur so unter- bis mittelschwach, weshalb ich als Referenzgröße für diese Beschäftigung auch sicherlich nicht gut tauge, aber wenn ich meinen Geschmack überhaupt irgendwie klassifizieren soll, so habe ich festgestellt, dass ich mit französischen Filmen oft erstaunlich gut klarkomme, während ich die hochgeförderte, tiefsinnige, moderne. sonstige Filmkunst in aller Regel nicht verstehe und mich sehr schnell dabei langweile.

Wie auch immer, der Film gestern (und heute natürlich) war wunderschön und es hat viel Spaß gemacht, ihn anzuschauen.

Da ich deshalb erst sehr spät zum Schlafen gekommen bin, war ich am Morgen entsprechend müde, musste aber wieder um 10h beim Onkel sein, die letzten Formalitäten, die wir gestern angestoßen haben, mussten heute unterschrieben werden.
Als ich pünktlich um 10.15h losfuhr (mit dem Fahrrad, wir mussten ins Dorf, da gilt die rote Autozone), goss es in Strömen.
Die gelben Müllsäcke waren schon abgeholt worden und die blöden Gelbenmüllsackmänner hatten die Plane nicht wieder ordentlich über die anderen Müllsäcke gelegt, so dass ich grade richtig kam, um eine Möwe zu verscheuchen, die schon ein dickes Loch in den schwarzen Sack gehackt hatte.
Ich werde wohl nie verstehen, weshalb die Stadt Borkum die Mülltonnen abgeschafft und das gesamte System auf Plastikmüllsäcke umgestellt hat. Vielleicht hat irgendjemand bei den Abfallbetrieben ein intensives Verhältnis mit einer Möwe und möchte den Viechern so eine echte Chance einräumen, ein anderer Grund fällt mir nicht ein.
Denn die Plastikmüllsäcke mal eben aufzuhacken und dann die delikaten Essensreste aus dem Sack zu picken und den Rest überall auf der Straße zu verteilen, ist für eine gut trainierte Borkummöwe eine Kleinigkeit und eines ihrer liebsten Hobbys. Erstens sind Möwen Aasfresser und zweitens ziemlich intelligent - was also eine echte Inselmöwe sein will, MUSS die ungeschützten Säcke aufpicken, alles andere wäre ja schon fast peinlich (für die Möwe).
Scheint aber den Herren bei der Abfallwirtschaft nicht bekannt zu sein, die finden das System mit den Müllsäcken gut. Wie gesagt, entweder die Möwenlobby hat echt gute Vertreter im Rathaus oder die Entscheider sind waschechte Ostfriesen, da braucht es dann manchmal etwas länger, bis bei denen was ankommt. Dieses Müllsacksystem haben wir ja auch erst seit knapp über 10 Jahren, wahrscheinlich liegen da noch keine validen Erfahrungsberichte vor.
Grummel.


Ach so, das Fahrradschuppenbild habe ich nur gemacht, weil man da so gut sieht, dass der Sturm nun die gesamte hintere Wand herausgeweht hat.

Auf dem Weg zum Onkel komme ich am elektrischen Leuchtturm vorbei, der sich aber auch nur triefnass im Schietwetter hinter der Düne versteckt.
Beim Onkel im Garten steht ein Thermometer Wetterometer, das nicht die Temperatur, sondern die Mistigkeit des Wetters in Grad ausdrückt, heute hatten wir -39,9°, ich finde, das Thermometer Wetterometer geht sehr genau.

Im Dorf hatten wir dann in der Sparkasse einen Termin - und durften dabei Gesang und Duft der heiligen drei Könige ertragen. Die hatten ihren Einsatz extra einen Tag vorverlegt, denn morgen hat die Sparkasse zu und das wäre ja schade, wenn sie ausgerechnet diesen wichtigen Geldgeber nicht ausreichend segnen könnten.
Ihr Gesang war derart gruselig, dass ich schwer versucht war, sie zu fragen, was es kostet, wenn sie den Auftritt abkürzen, aber der Onkel meinte, das dürfe ich nicht machen, das seien doch Katholiken und die sind auf der Insel geschützt als vom Aussterben bedrohte Religionsart. Nun denn.


Nach dem in der Sparkasse und auch ansonsten alles Formelle ordentlich geregelt war, bin ich wieder nach Hause gefahren, es goß noch immer in Strömen, aber immerhin war inzwischen der Müll komplett abgeholt und es lag kein halbzerpflückter Müllsack verstreut in der Einfahrt - mein Standardhorrorszenario.
Da machte es mir schon fast kaum noch was aus, dass ich tropfnass geworden bin.


Nach dem ich mich ausführlich trockengelegt hatte, habe ich die Küche aufgeräumt, das Leergut zusammengesammelt und dabei die leere Flasche mit dem Obstler, den wir geschenkt bekommen haben und der so lecker ist, dass wir neulich das letzte Viertel aus der Flasche einfach in einem Rutsch weggetrunken haben, also diese Flasche habe ich noch mal rausgeholt und das Etikett fotografiert, damit ich genau dieses Zeug noch mal selber kaufen kann. Am liebsten würde ich im Sommer mal einen Ausflug dorthin machen und prüfen, was dieser Winzer noch für geiles Zeug im Angebot hat.
Bei der Uhr habe ich die Batterie gewechselt und mal wieder darüber gegrinst, dass K. sie im Oktober, als die Zeit eine Stunde zurückgestellt wurde, eine Stunde vorgestellt hat, weil er immer wieder vergisst, dass diese Uhr andersrum läuft. Tja, auf Borkum gehen die Uhren halt anders.
Während ich die Küche aufräumte, hat K. den Ofen sauber gemacht. Wir haben den Ofen jetzt den dritten Winter und mittlerweile ist K. ein wirklich guter Ofenglasreiniger geworden und kann auch sehr professionell über die verschiedenen Reinigungstechniken und vor allem Reinigungsmittel für bzw. gegen Ofenglasruß referieren.


Am Nachmittag hatten wir dann einen Termin beim Cousin, der ja nun tatsächlich aus seiner Wohnung auszieht (was für ein Riesenglück), nach dem ich das Haus gekauft habe. Wir hatten uns verabredet, damit wir Fotos machen können, denn schließlich muss die Wohnung ja wieder vermietet werden.
Der Cousin hat Streit mit seinem Vater, weil der ihm das Haus nicht schenken wollte, das hat er ihm übelgenommen. Denn schließlich erbt er das Haus ja doch einmal, da kann er es auch vorher schon geschenkt bekommen, fand er.
Mir nimmt er jetzt übel, dass ich seinem Vater das Haus einfach ganz normal abgekauft habe, jetzt kann er es noch nicht mal mehr erben, das ist jetzt alles ganz blöd gelaufen für ihn und dementsprechend eingeschnappt ist er.
Ich bin schon sehr gespannt, in welchem Zustand er die Wohnung letztlich übergeben wird, aber unterm Strich ist es mir dann nachher auch egal, die Hauptsache, diese potentielle Dauerstreitquelle ist erfreulich schnell durch Auszug aufgelöst.
Und einen neuen Mieter werde ich wohl finden, denn angeblich herrscht ja akute Wohnungsnot auf der Insel. Wir werden sehen.

Nach dem Wohnungsfototermin habe ich dem Vater, der gleich nebenan wohnt, seinen Lohnsteuerermäßigungsantrag gebracht, sein Leergut eingesammelt und bin Einkaufen gefahren.
Der Vater jammerte ein wenig darüber, dass er jetzt auch bereits den zweiten Stollen, den ich ihm zu Weihnachten geschenkt hatte, fast aufgegessen hat und dass es jetzt doch noch so lange dauert, bis wieder Weihnachten ist und es wieder neue Stollen gibt.
Also bin ich nach dem Lidl-Einkauf (wo es überhaupt kein Weihnachtsgebäck mehr gab) noch in ein anderes Geschäft gefahren, habe dort den gesamten Stollenrestbestand zum halben Preis aufgekauft und habe den Vater damit jetzt wahrscheinlich bis Ostern glücklich gemacht. So einfach kann es gehen.

Als wir dann zu Hause die Einkäufe auspackten und ich nebenher noch mal auf den Bon guckte, stellte ich fest, dass die Pakete mit dem Jacobs Krönungs Kaffee nicht 3,49€ wie auf dem Werbeschild bei Lidl angepriesen, sondern 5,99€ gekostet haben und habe mich sehr geärgert. Dann wollte ich die Wäsche aus dem Trockner holen, die J. während unserer Abwesenheit von Waschmaschine in Trockner befördert hatte, und stellte fest, dass K. die Bettwäsche zwar dienstbeflissen abgezogen und in die Waschmaschine gesteckt hatte - dabei aber die Knöpfe offengelassen hatte, so dass sich die gesamte Bettwäsche zu einem dickverknäulten Knubbel zusammengedreht hatte, den J. natürlich nicht auseinandergefriemelt hat, als er von Waschmaschine in Trockner umräumte, so dass jetzt ein dicker, feuchter, halbgewaschener Bettwäscheknubbel im Trockner lag, der sich aus Überlastung selber abgeschaltet hatte.
Weil ich ja grade dabei war, mich zu ärgern, kam mir diese Entdeckung grade recht, meine Laune sank unter den Wetterpunkt.

K. rettete die Stimmung, in dem er vorschlug, dass wir einfach zu Lidl fahren und den Kaffee reklamieren, mittlerweile hatte ich den Wäscheknubbel entwirrt und zusammengeknöpft erneut in den Trockner gesteckt, der auch wieder lief - also war alles gut und bei Lidl haben sie mir anstandslos 7,50€ ausgezahlt (da ich ja drei Pakete gekauft hatte, schließlich war der Kaffee grade im Angebot), anschließend wurde ein Lehrling zusammengeschissen, da das Angebotsschild nur für irgendwelche Sondersorten galt und nicht für den normalen Jacobs Kaffee, aber den hatte der arme Kerl da wohl fälschlicherweise drunter aufgebaut.
So bin ich also glücklich an sehr günstigen Jacobs Kaffee gekommen, der normalerweise gar nicht reduziert war, irgendwie war ich dann wieder sehr mit der Welt versöhnt.

Als wir wieder zu Hause waren, habe ich Kartoffeln aufgesetzt und einen Salat zusammengeschnibbelt.
So einfaches Essen ist meist deutlich leckerer als irgendetwas aufwändig gebrutzeltes.

Dann habe ich die Bilder des Tages sortiert, den Mietvertrag für den anderen Mieter in dem Haus, der nicht auszieht, sondern wohnen bleibt und sogar mit einer Mieterhöhung einverstanden ist, endgültig ausformuliert, ausgedruckt und geöst, zwischendurch immer mal wieder die Wäsche gewechselt und irgendwann begonnen, diesen Eintrag zu schreiben.
Wenn ich mir überlege, dass ich nächste Woche wieder 10 Stunden des Tages mit Büro beschäftigt sein werde, frage ich mich, wie ich dafür überhaupt die Zeit finden soll
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Donnerstag, 4. Januar 2018
Verwaltungsirrsinn
Heute hatte ich mich um 10h mit dem Onkel verabredet, weil der Behörden- und andere "Verwaltungsgänge" zu erledigen hatte und wollte, dass ich dabei bin, damit nix schiefgeht.
Hat letztlich auch alles funktioniert, allerdings habe ich zusätzlich noch über sechs Stunden lang seine gesammelten Unterlagen zu Versicherungen, Banken, Steuern und Immobilien sortiert, was sich eben so ansammelt, in einem Menschenleben und anschließend all das schriftlich geregelt, was sinnvollerweise mal geregelt werden sollte.

Natürlich gehört es bei mir zu meinem Job, solche Unterlagen nicht nur zu verstehen, sondern auch systematisch sortieren und auswerten zu können, gleichzeitig denke ich mir aber auch immer, dass doch sozusagen jeder Mensch mit solchen Unterlagen im Laufe seines Lebens konfrontiert wird und dass es deshalb doch sozusagen zwangsläufig notwendig ist, diesen Papierkram zu verstehen und damit umgehen zu können, meine Lebenserfahrung sagt mir aber, dass das wohl tatsächlich nur relativ wenigen Menschen einigermaßen vernünftig und strukturiert gelingt.

Und wenn ich dann so ein Durcheinander sehe, wie das, was der Onkel da mit seinen Papieren veranstaltet hat und beim Sortieren feststelle, mit welcher Wonne ihn Versicherungen und Banken, aber auch Mieter und auch das Finanzamt seit Jahren übern Tisch ziehen - dann kriege ich schon ein bisschen Wut und rege mich mal wieder über den Bürokratie- und Verwaltungswahnsinn auf, den wir in diesem Land seit Jahrzehnten systematisch großziehen und päppeln.

Okay, zugegeben, es ist mein Job, diesen Wahnsinn für andere Menschen zu organisieren und zu verwalten und ja, ich werde ausgesprochen gut dafür bezahlt, dass ich genau das tue, aber deswegen darf ich doch trotzdem feststellen, wie krank das gesamte System ist.

Wenn ich Kammerjäger bin, darf ich mich ja wohl auch darüber aufregen, wenn die Leute immer mehr und immer unachtsamer Lebensmittelreste in die Gegend werfen und so die Städte eine immer größere Rattenplage haben. Und so ähnlich fühle ich mich.

Ich finde unser Verwaltungssystem inklusive der Verwaltung innerhalb der gesamten Finanzbranche, und da gehören eben auch Versicherungen und Banken dazu, völlig irre und durchgeknallt.
Aber ändern werde ich es wohl nicht mehr, deshalb sollte ich mir mehr Mühe geben, mich nicht immer wieder darüber aufzuregen, was nur leider auch nicht so einfach ist
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Mittwoch, 3. Januar 2018
Theoretisch Alltag
Heute ist ja theoretisch wieder normaler Alltag, die Feiertage sind vorbei und das neue Jahr beginnt, sich warm zu laufen.
Ich habe allerdings noch bürofreie Zeit und das bedeutet, dass ich das Alltagsleben eher anarchisch betrachte.
Zwar bin ich heute schon vor 12h aufgestanden, denn noch klappt das mit den guten Vorsätzen zu Beginn des Tages, im weiteren Verlauf lässt das aber schwer nach, so dass ich über Aufstehen und so tun als ob nicht wirklich weit hinausgekommen bin.
Aber der Weihnachtsbaum ist abgeschmückt und weggeräumt, außerdem hat K. den Dachboden aufgeräumt. Der Dachboden ist jetzt genau drei Jahre alt und drei Jahre sind ausreichend Zeit, um solche Flächen ausreichend vollzumüllen.
Deshalb hat K. heute durchgegriffen, - jetzt ist dafür der Schuppen draußen vollgemüllt, aber nur bis zur nächsten Sperrmüllabfuhr (die ich zwar noch anmelden muss und das wird wahrscheinlich dauern, aber trotzdem und immerhin sind wir schon gewaltig viel weiter, findet K.)


Nun, wie auch immer, ganz grundsätzlich war hier heute Sturm. Gegen Mittag stellte die AG Ems den Fährverkehr ein, für Borkum ist das relativ ungewöhnlich, dementsprechend abenteuerlich fühlte sich das weitere Überleben hier auf der Insel an. J. hatte Sorge, ob wir genug zu Essen im Haus haben - ich konnte ihn beruhigen, das reicht auch ohne weiteren Nachschub locker bis Februar. Von da an entspannte sich die Lage im Haus spürbar.

Draußen begann sich der Fahrradschuppen in Einzelteile aufzulösen, ich denke, dieses Jahr sollten wir ganz unbedingt eine Lösung für den Umbauder Außenanlagen finden.

Der Cousin, der in der Erdgeschosswohnung des Hauses wohnt, was ich letztes Jahr gekauft habe, kündigte an, zum 1.4. auszuziehen, einerseits große Freude, denn nun kann ich problemlos einen neuen Mieter suchen, der dann auch eine angemessene Miete bezahlen wird, gleichzeitig erklärte der Cousin aber auch, dass er vor 10 Jahren ja die gesamte Renovierung der Wohnung bezahlt habe, dass also Böden, Türen und Fenster von ihm bezahlt wurden, deshalb seiner Meinung nach auch ihm gehören und er sie deshalb bei seinem Auszug beabsichtigt mitzunehmen.
Ich habe das dumpfe Gefühl, das gibt noch Ärger.....

Ansonsten haben wir heute Abend Ferngesehen (ich weiß nie, wie man das schreibt. Ist das ein Wort? Oder zwei? Dann das erste klein? Sieht so falsch aus.) Ach egal, wir haben eben den Fernseher angeschaltet und dann lief ARD und dort kam Zur Hölle mit den anderen und K. und ich waren uns einig, dass wir seit langem keinen so guten Film mehr gesehen haben.
Okay, wir gucken jetzt nicht so wirklich häufig Filme und die letzten war auch alle eher Flops oder Flops , aber erstens war dieser ja keine extra erworbene DVD, so dass unsere Erwartungshaltung schon eine andere war und zweitens war dieser Film wirklich von Anfang bis Schluss nur außergewöhnlich lustig, weil herrlich bösartig, wie eben so richtig real mitten aus dem Leben gegriffen.

Wenn auch der Rest des Tages eher improvisiert gestückelt dahergekam - dieser Film heute Abend hat alles rausgerissen.

Morgen stehen Behördengänge an und außerdem sind immer noch einige Schreibtischarbeiten dringlichst zu erledigen, aber heute war ja quasi sturmfrei - mal sehen, wie es morgen so wird
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Mittwoch, 3. Januar 2018
Lüttje Neujahr
Der zweite Januar heißt hier Lüttje Neujahr und ist traditionell ein Feiertag der Handwerker.
Sie treffen sich in einzelnen Gruppen und gehen entweder gemeinsam Klootschießen oder treffen sich einfach nur zu einem langen Skattag mit viel Bier und einem gemeinsamen Mittagessen zwischendurch, entweder im Ostland oder am Hafen.
Die Gruppe von meinem Onkel spielt Skat im Hafenrestaurant und eigentlich laufen sie dort morgens gemeinsam zu Fuß hin, da aber mein Onkel nicht mehr so gut zu Fuß ist (und bis zum Hafen sind es gut 6km), habe ich ihn in den letzten Jahren immer mit dem Auto hingebracht. Zurück nehmen sie dann ein Sammeltaxi.

Aus diesem Grund war ich heute morgen schon relativ früh (das heißt also vor Mittag) unterwegs und weil es im Vergleich zu den Tagen bisher heute auch noch ziemlich warm und windstill war, bin ich dann nach dem Onkelausladen noch eine Runde im Hafen rumgelaufen.


Damit niemand einfach gradeaus fährt und dann ins Wasser fällt, ist am Ende der Insel ein großer Zaun, so dass man sich ein wenig eingesperrt fühlt - aber wenn man durch den Zaun durch knipst, wird sehr deutlich, wie viel Wasser da um die Insel herum ist.

Das Hafengelände selber ist ansonsten ziemlich abgerockt und verwildert, aber irgendwie bekommt es dadurch seinen ganz eigenen Charme


Da für Morgen mal wieder Sturm, Regen und Schlechtwetterwarnungen angesagt sind, sind wir heute Nachmittag dann noch mal ans andere Ende der Insel gefahren, um die letzten schönen Stunden vor der nächsten "wirbleibenlieberdrinnen-Periode" für einen ausführlichen Strandspaziergang zu nutzen.
Die Sichten waren prima, so dass man völlig problemlos bis Juist gucken konnte und ich bin ja jedesmal wieder aufs Neue verliebt in meine eigene Heimat, wenn ich auf diesem unendlichen Strand unterwegs bin.


Zurück sind wir allerdings nicht über den Strand gelaufen, weil wir da strammen Gegenwind gehabt hätten und der ist für eine längere Strecke dann auch für Fußgänger unangenehm. Wir haben uns stattdessen irgendwie einen Weg durch die Dünen gesucht, die am Ostland aber auch schon mal locker 2km breit/tief sein können, so dass ich zwischendurch Sorge hatte, wir verlaufen uns in der Natur wie zwei dumme Badegäste. Aber Gottseidank habe ich irgendwann eine Aussichtsdüne erspäht und konnte mich von da wieder neu orientieren. Herausfordernd war dann nur noch die Tatsache, dass die Sonne unterging, wir zwischendurch durch ein Sumpfgebiet balanzieren mussten und sich der Weg immer länger und länger streckte.
Aber bevor es endgültig stockdunkel war, hatten wir glücklich das Auto erreicht, so dass es rückblickend nur eine sehr schöne, wenn auch ausgesprochen anstrengende Wanderung war
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Dienstag, 2. Januar 2018
Neujahrsschwimmen
Seit einigen Jahren hat sich hier der Brauch etabliert, dass die DLRG am 1.1. ein großes Neujahrsschwimmen im Meer veranstaltet und es werden jedes Jahr mehr Teilnehmer.
Dieses Jahr waren es genau 355 und es war ein Riesenspektakel.
Auf jeden Schwimmer kommen mindestens 10 Zuschauer - dementsprechend voll war es heute am Hauptstrand.
Früher fand das Neujahrsschwimmen noch direkt vor dem DLRG Haus statt, aber bei der regelmäßig gewachsenen Zahl der Teilnehmer platzte das kleine Vereinsheim irgendwann aus allen Nähten und man verlegte die Show an den Hauptbadestrand direkt vor die Wandelhalle, wo die Schwimmer registriert werden und sich umziehen können.
C. wollte dieses Jahr auch unbedingt mitmachen, hatte aber keine Lust, lange frierend in der Kälte zu warten bis es endlich losgeht, so dass sie sich als eine der allerletzten registrierte und die Startnummer 339 bekam.


Das Wetter war zwar trocken und mit 5°C nicht zu kalt, es wehte aber ein ausgesprochen eisiger Wind mit mindestens 6-7 Windstärken, gegen Abend wurde sogar eine Sturmwarnung rausgegeben. Das Wasser hatte offiziell 4°C.

Um C. zu begleiten und zu bewundern sind K. und ich natürlich mitgegangen und haben bei der Gelegenheit live erleben dürfen, wie voll die Insel aktuell grade ist.
Die Zuschauermengen passten gar nicht alle auf die Promenade, also drängelten sich immer mehr Leute auch auf dem Strand, die optische Mischung zwischen halbnackten Schwimmern und dick eingepackten Zuschauern war schon bemerkenswert.


Vor dem Start wurden erst noch alle möglichen Spöksken von den DLRG-DJ's veranstaltet, bevor die Meute nach einem 5-4-3-2-1 Countdown losraste und zu meinem großen Amüsement war mindestens die Hälfte der mutigen Schwimmer genauso schnell wieder draußen wie sie reingerannt waren, ich glaube, die meisten waren nur auf die Fotos scharf.



Ein paar Tapfere gingen aber wirklich tief rein und schwammen sogar ein paar Runden



Mir wurde allerdings nur beim Zuschauen schon gründlich kalt und ich war deshalb froh, dass C. nach einer großen Runde im Wasser auch nur noch nach Hause und unter die heiße Dusche wollte
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Aufgeräumt
So, das alte Jahr endete passend zu meinem Gefühl für das gesamte Jahr: es war schneller um als ich es mitbekommen habe, weshalb ich den Beitrag für den 31.12. erst in 2018 schreibe.
Aber dafür begann 2018 extrem positiv, nämlich ausgesprochen aufgeräumt.

Das Wetter war so gruselig, dass ich überhaupt keine Lust hatte, draußen rumzulaufen. Auf der Promenade war zwar die alljährliche gigantische Silvesterparty mit Riesenfeuerwerk um Mitternacht und die Insel ist auch komplett voll und ausgebucht, da werden also sicherlich ein paar Tausend Leute gewesen sein (ich warte ja darauf, dass die Insel eines Tages kentert, weil schlicht zu viele Menschen alle auf einer Stelle stehen), aber ich dachte mir, das spare ich mir dieses Jahr einfach und mache lieber was Sinnvolles und habe deshalb mein Bastelzimmer aufgeräumt.
Der Raum ist kleiner als sechs Quadratmeter, aber als ich alles, was sich da in den letzten 10 Jahren angesammelt hatte, ausgeräumt hatte, war das 30qm große Wohnzimmer fast komplett voll. Es ging gar nicht alles auf ein Foto, so viel war das und als alles draußen war, hätte ich geschworen, dass es nie wieder reingeht.
Hat aber geklappt, wobei die Mülleimer jetzt auch gut gefüllt sind.



Ich fand, das war eine wunderbare Beschäftigung für den Jahreswechsel, besser hätte das neue Jahr gar nicht beginnen können als derart wohlsortiert und sauber, so kann es jetzt weitergehen
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