anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 15. April 2017
Sorry,
immer noch nix los hier.
Vorm Haus war ich nicht, das Wetter lockte auch nicht wirklich und für soziale Kontakte bin ich noch immer nicht ausgeruht genug.
Ab und zu mache ich mir zwar Sorgen, weil ich wirklich so überhaupt keine Lust auf soziale Kontakte habe und es immer nur anstrengend finde, mich mit anderen Menschen zu beschäftigen, weshalb ich mir durchaus vorstellen kann, dass ich über kurz oder lang als unangenehme Alte allein und einsam in der Welt rumstehe - aber dann ist das eben mein Schicksal, jeder hat ja sein eigenes Päckchen zu tragen.

Alternativ könnte ich auch kurzfristig an einem Lungenemphysem versterben, schließlich habe ich ja lange genug geraucht und auch hierdurch sind irreparable Schäden entstanden, die ich jetzt eben einfach so hinnehmen muss. Ich habe immer gewusst, dass Rauchen nicht gesund ist, da kann ich mich heute nicht beschweren, dass meine Lunge nur noch zu einem geringen Teil funktioniert. Ich war gewarnt und habe trotzdem geraucht, weil ich viele Jahre lang bekennender Genussraucher war. Ich habe gerne geraucht, ich habe bewusst geraucht und ich habe die Folgen einkalkuliert.

So ähnlich ist das auch mit meinen sozialen Kontakten: ich weiß, dass es langfristig ungesund ist (oder sein kann), wenn man sich so sehr abkapselt - aber dann soll das eben so sein. Dafür genieße ich es einfach zu sehr, mich wenn immer möglich einfach um nichts zu kümmern. Auf niemanden Rücksicht nehmen, für niemanden Probleme lösen, mit niemandem über Dinge reden, die mich gar nicht interessieren, einfach gar nicht denken müssen, keine Kompromisse, keine fremden Menschen.
Es sind ja schließlich immer noch genug Menschen da, die von alleine da sind und es gibt auch immer noch genug Menschen, um die kümmere ich mich sogar gerne. Für die löse ich gerne Probleme, für die schalte ich auch gerne meinen Kopf ein und für die bewege ich auch meinen Hintern.
Ich habe drei Kinder und einen Westfalenmann - so schnell werde ich also eh nicht arbeitslos, was allgemeines Kümmern angeht, aber genau deshalb habe ich so entsetzlich wenig Lust, mich mit noch mehr Leuten zu beschäftigen, mir fehlt halt nichts.
Außer Zeit für mich - und deshalb nehme ich mir die grade, kompromisslos
Punkt.

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Freitag, 14. April 2017
Rechtschreibschreck
Heute habe ich tatsächlich mal das Haus verlassen, hauptsächlich weil ich neue Nahrungsmittel beschaffen musste, aber auch weil ich tatsächlich das Bedürfnis hatte, mal ein wenig in der Gegend rumzufahren.
Morgen haben sogar hier auf der Insel die Läden geschlossen, was nur an zwei Tagen im Jahr vorkommt: Karfreitag und erster Weihnachtstag - Ostersonntag und Ostermontag ist schon wieder geöffnet. Aber da so ein komplett geschlossener Tag natürlich spontan alle Hamsterkaufgene weckt, war es entsprechend voll in den Geschäften heute.
Beim Schlangestehen im City-Center (ja, natürlich bilde ich mir ausgerechnet dann ein, dass ich dort unbedingt meinen Honig kaufen muss, wenn alle 15.000 Kurgäste dort gleichzeitig durch panische Lastminuteeinkäufe versuchen, ihr Überleben für den folgenden, einkaufsfreien Tag zu sichern, ich liebe solche Herausforderungen) als ich dort also in der Schlange vor der Kasse anstand, habe ich mich unter anderem auch langsam am Zeitschriftenregal vorbeigewartet und kam deshalb nicht umhin, dieses Titelbild zu bewundern:



Auch wenn es nur die Superillu ist und auch wenn es vielleicht nur 1% der Superilluleser selber richtig schreiben würde - aber muss das wirklich sein? Ich finde es auf alle Fälle gruselig, was die ihren Lesern da für eine Rechtschreibung aufhalsen....

Auf dem Rückweg bin ich über die Promenade nach Hause gefahren, weil ich wusste, dass ich Rückenwind haben werde - und ich hatte so viel Rückenwind, dass ich vom Nordstrand bis zur Ankunft am Südstrand kein einziges Mal die Pedale bewegen musste. Sich so am Strand lang nach Hause pusten zu lassen ist immer wieder ein tolle Sache. Am Nordstrand steht übrigens noch kein einziges Zelt, am Südstrand sind die ersten aber schon vermietet.



Morgen ist die erste Woche Urlaub schon wieder rum, erschreckend, wie schnell die Zeit selbst dann vergeht, wenn man gar nichts macht
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Mittwoch, 12. April 2017
Nichts gemacht
Seit einer dreiviertel Stunde denke ich darüber nach, was ich heute eigentlich so gemacht habe, um im Ergebnis festzustellen, dass ich nur viel vor hatte, aber tatsächlich getan habe ich dann überwiegend nichts.
Insbesondere habe ich das Haus heute den zweiten Tag in Folge nicht verlassen. Ich hatte es zwar vor, weil ich noch ins Dorf muss, meine Fahrkarte umändern und im City-Center muss ich mir noch ein neues Glas Honig kaufen. (Ich habe vor zwei Jahren eine Sorte Honig entdeckt, die es nur dort gibt und die mir besser als alle anderen schmeckt, weshalb ich tatsächlich für ein Glas Honig extra dorthin fahre), aber im Honig ist noch ein Rest drin und die Fahrkarte kann ich auch morgen noch ändern.
Nach dem Frühstück habe ich deshalb die Arbeitsplatte fertig geschmirgelt und poliert, dann das Haus gestaubsaugt und gewischt, um die letzten Spuren der Schleifaktion zu beseitigen, dann war es auch schon fast 14h (keine Ahnung, wieso es so schnell schon wieder so spät war, aufgewacht bin ich um 7.35h und aufgestanden noch vor 10h, von da an verflog die Zeit nur so.)
J. hatte einen Freund eingeladen, der heute ankam und bis Sonntag bleibt, weshalb ich mich angemessen früh mit Essenkochen beschäftigte - und eigentlich ist damit auch schon die Tagesbetätigung erzählt. Mehr habe ich nicht gemacht.
Den Computer habe ich jetzt eben das erste Mal angeworfen, denn eigentlich müsste ich ganz dringend an einer neuen Stellenausschreibung feilen, aber hier hat sich noch nichts geändert: Ich habe keine Lust.
Ich habe überhaupt keine Lust zu irgendetwas, bei dem ich denken muss.
Und deshalb laufen auch die Blogtexte hier auf Sparflamme, mir ist grade alles zu anstrengend.
Ich möchte eigentlich nur auf dem Sofa sitzen und in den Ofen gucken. Den hat K. nämlich grade angefeuert, weil es hier mittlerweile ganz schön kalt ist.
Und genau das mache ich jetzt auch
Punkt.

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Dienstag, 11. April 2017
Holzarbeiten
Heute habe ich festgestellt, dass für mich Urlaub nur dann auch wirklich Urlaub ist, wenn ich mich nicht an einen PC setze. Ab und zu am Handy Mails und Internet checken, das ist okay, aber allein die Tatsache, dass ich mich nicht an einen Schreibtisch setze und nicht mit einem richtigen PC umgehe, das bewirkt dieses Gefühl der Freiheit. Urlaubsfreiheit. Ich muss mich nicht kümmern. Ich guck noch zu (am Handy), aber ich bin nicht zuständig. Wunderbar.

Ich habe dafür begonnen, meine Arbeitsplatte in der Küche abzuschleifen. Erst gründlich abschleifen, bis keine Flecken mehr da sind, dann ölen und dann mit Stahlwolle polieren.
Sieht gut aus:



Zweimal ist es jetzt schon abgeschliffen und wieder eingeölt. Jetzt kann es bis morgen früh durchziehen, dann wird es ein letztes Mal geschliffen und geölt und dann kommt der Esstisch dran
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Dienstag, 11. April 2017
Es ist alles nicht so einfach
Das beschreibt es wohl am besten, die Dinge, die hier regelmäßig aufschlagen, sich in den aktuellen Zusammenhängen zu akuten Probleme verdichten, bei etwas entfernterer Betrachtung aber schnell zu peinlichem Luxusgejammer zusammenschnurren, was den Problemfall in der Akut-Situation jedoch nicht weniger problematisch macht.
Es ist halt alles nicht so einfach, sagte ich ja.


Um 9h schellte es heute das erste Mal, der Briefträger hatte ein Paket und ich schlechte Laune, weil er mich wachgeklingelt hatte.
Als der Vater um 11h schellte war ich allerdings immer noch nicht aufgestanden und versprach ihm einen Besuch am Nachmittag.
So gegen 12.30h war ich die erste im Haus, die das Wort "Frühstück" benutzte, verkehrterweise mit fragend ansteigender Betonung, was bei den sonstigen Familienmitgliedern nur zu einem freundlichen "Ja, mach mal." führte und meine immer noch schlechte Laune nicht wirklich verbesserte.
Aus Protest habe ich dann nur für mich zwei Toast im Stehen als Frühstück definiert, was mein Westfalenmann, als er eine halbe Stunde später auch in der Küche erschien, mit einer missmutig hochgezogenen Augenbraue und einem kurzen "Ach?" nicht grade erfreut kommentierte.
Ist halt alles nicht so einfach.
Anschließend habe ich mich für eine Stunde an den PC gesetzt und den büroseits einlaufenden Mailverkehr bearbeitet (bzw. gesichtet), heute ist auch die dritte (und letzte) Sekretärin ausgefallen, so dass jetzt der tiefbegabte Assistent der Geschäftsführung einspringen musste, was es alles noch viel schlimmer macht, oder, um es anders auszudrücken: Es ist halt alles nicht so einfach.
Gegen 16h Aufbruch zur Rundtour, dabei als erstes Visite beim Vater, hier Aufträge über alles, was noch zu regeln ist, mitgenommen, anschließend: Lidl.
K. mit den Einkäufen nach Hause geschickt, ich fahre zum Onkel, der hat noch Post zu erledigen, dazu soll ich alleine kommen, es ist halt alles nicht so einfach.

Das schöne Wetter ist vorbei, es ist merklich kälter geworden, dafür sind aber auch kaum noch Holländer da, da nimmt man die Kälte doch gerne in Kauf... - Es ist halt alles nicht so einfach
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Montag, 10. April 2017
Sonntag
Wir hatten hier heute nicht nur wirklich fantastisches Wetter mit bis zu 24°C, sondern auch unendlich viele Absperrgitter.
Die Insel war nämlich im Wesentlichen reserviert für einen Trupp Radfahrer, die wie eine wildgewordene Wutz immer im Kreis um die Insel fuhren.
Das ganze nannte sich "gesund altern" und war eine Radrennveranstaltung der Holländer.
Da es mir für derartige Dinge nicht nur an Begeisterung, sondern auch an Verständnis fehlt, bin ich dem Gewusel heute weiträumig ausgewichen und auch überhaupt erst am Nachmittag aus dem Haus gegangen.

Da die Promenade nicht fürs gesunde Altern gebraucht wurde, konnte ich dort in aller Ruhe zusehen, wie der Strand höhergelegt wird.
Ganz dicht dran kam man aber auch hier nicht, vorsichtshalber hat man mal überall Todesstreifenschilder aufgestellt.



Im nächsten Strandabschnitt lagen aber trotzdem schon die ersten unverwüstlichen Badegäste in Badehose am Pril.


Am Abend waren wir beim Onkel zum Essen eingeladen. Dem hatte ich ein neues (=altes, gebrauchtes) iPhone mitgebracht, weil sein altes Einfach-Smartphone immer mehr Probleme machte. Vor lauter iPhonespielerei wurden die Kartoffeln erst um 20h aufgesetzt, aber es macht mir ja auch Spaß, wenn ich sehe, wieviel mehr Spaß ihm plötzlich das andere Telefon macht.

Was schön war: Sich heute ausgiebig die Sonne auf den Bauch scheinen lassen
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Sonntag, 9. April 2017
Volksrasierer
Ne, nich?
Meinen die das ernst oder ist bei denen nur die Marketingabteilung durchgeknallt?



Da hat ja sogar mein Westfalenmann gestaunt - und das will was heißen.

Ansonsten: gut angekommen, wenn die Fähre auch so voll war wie ich es selten erlebt habe. Ich habe das Gefühl, es werden jedes Jahr mehr Gäste, die hier Urlaub machen und zu Ostern, wenn man sich noch nicht wieder so komplett dran gewöhnt hat, dass hier so viele Touristen rumlaufen, finde ich sie immer besonders anstrengend.
Aber das wird schon
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