anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 7. April 2017
Vorferienhetze
Noch ein Tag bis Ferienanfang und den werde ich hauptsächlich außerhalb des Büros in Besprechungen verbringen, so wie den Tag heute auch und gestern ebenfalls und überhaupt viele Tage der letzten Zeit.
Besprechungen sind aber echte Zeitkiller, insgesamt verdichtet sich deshalb das Gefühl immer mehr, dass ich nichts fertig kriege, dass ich überall nur angefangene Baustellen habe und trotzdem jeden Tag erst nach 20h zu Hause bin.
Ganz üble Sache sowas.
Und ein Urlaub, bei dem man ständig an seine randvolle Inbox denkt, ist auch kein echter Urlaub, aber ich schätze, so wird es diesmal enden.

Morgen noch einen Tag, bei dem bestimmt ein paar lustige Termine dabei sein werden. Oder zumindest habe ich mir vorgenommen, es lustig zu finden, denn es wird verschiedene Besprechungen mit größeren Mengen von Hauptverwaltungsbeamten geben - und da bewahrt einen nur das eiserne Festhalten an der Überzeugung, dass das im Grunde doch alles urkomisch ist, vor einem akuten Depressionsschub - sonst wäre es wahrscheinlich gleich gar nicht erst nachhaltig überlebbar. Denn was sich in unserer deutschen Behördenverwaltung so an abstrusen Skurillitäten findet, das kann man nicht erzählen, das glaubt keiner, der es nicht selber live erlebt hat
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Donnerstag, 6. April 2017
Mach ich auf keinen Fall
Ich glaube, ich habe ein angeborenes Widerspruchsgen.
Wenn jemand sicher sein will, dass ich etwas ganz bestimmt tue, dann muss er es mir nur verbieten. Das behauptet zumindest mein Westfalenmann und freut sich immer wie Bolle, wenn es ihm mal wieder geglückt ist, diesen Knopf erfolgreich bei mir zu drücken.
Im Laufe der Jahre meines Lebens bin ich in diesem Punkt sicherlich nach und nach immer erfahrener geworden, d.h. in den allermeisten Fällen bemerke ich derartige Manipulationsversuche inzwischen und könnte mich dann auch aktiv gegen meinen automatischen Widerspruch entscheiden, aber da sich mein Westfalenmann so darüber freut, wenn ich passend auf seine Erwartungen reagiere, tue ich ihm auch meistens den Gefallen.
Wer mich früher aber mit 100-prozentiger Sicherheit mit Verboten zu einer Handlung provozieren konnte, das war mein Vater. So gesehen bin ich ihm heute echt dankbar, dass er manche Verbote schlicht übersehen oder vergessen hat. Wenn er mir zum Beispiel verboten hätte, mich tätowieren zu lassen, wäre ich heute von Kopf bis Fuß quietschebunt angemalt, im Grunde habe ich da sehr viel Glück gehabt.

Aber auch, wenn ich heute reflektiert genug bin, um zu erkennen, wenn ich nur aus reinem Widerspruchsgeist auf eine Vorschrift oder ein Verbot reagiere, so bleibt doch das spontane Reaktionsverhalten immer noch genauso lebhaft.

Und ehrlich gesagt macht es eigentlich auch immer noch genauso viel Spaß wie früher, stumpf bockig zu reagieren.

Die reine Vernunft darf niemals siegen.
Albert Einstein
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Mittwoch, 5. April 2017
Other People
Five o'clock faces,
mirrored in the bar window,
having no lifes on their own.
No, je ne regrette rien.
Lever dood as Slav!
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Note to myself: when work is done, go home!
Don't linger around!
It's unhealthy like hell
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Dienstag, 4. April 2017
Noch zu tun
Alles geht so schrecklich schnell und gleichzeitig dauert es doch so lange.

Ein Viertel von 2017 ist schon wieder vorbei, aber die kaputte Abdeckplatte der Telefonsteckdose im Schlafzimmer ist immer noch nicht repariert.


Dabei ist die nicht erst seit 2017 kaputt, sondern schon seit 2008. Seit neun Jahren ärgere ich mich über diese kaputte Abdeckplatte der Telefonsteckdose im Schlafzimmer und doch habe ich es in den letzten neun Jahren nicht geschafft, sie zu ersetzen.
Zum Glück ärgere ich mich nur darüber, wenn ich sie sehe, und das ist in den letzten neun Jahren dann auch nicht sehr oft gewesen. Denn erstens ist sie im Schlafzimmer auf der anderen Seite vom Bett und zweitens meistens von irgendwelchen Kram verdeckt, den K. davor aufgestapelt hat.
Neulich hatte ich aber mal wieder eine dieser “gründlich Attacken“ und habe beim Staubsaugen auch K.s Kramstapel weggeräumt und dabei dann wieder die kaputte Telefonsteckdose entdeckt.
Grundsätzlich wird diese Telefonsteckdose natürlich sowieso nicht benutzt, denn alle Telefone sind direkt und kabellos an der FRITZ!Box angemeldet, d.h. die Telefonsteckdose war schon da (und kaputt) als ich einzog, aber vor neun Jahren hätte ich mich noch nicht getraut, sie einfach überzutapezieren. Da dachte ich noch, vielleicht braucht man sie ja doch.
Heute weiß ich sicher, dass ich sie nie mehr benötigen werde, denn ich wüsste gar nicht, wie ich überhaupt ein Telefonsignal bis zu dieser Dose leiten sollte. Diese Technik gibt es irgendwie gar nicht mehr oder ich habe vergessen, wie sie funktioniert.
Aber auch wenn ich die Telefonsteckdose nicht mehr brauche, so verschwindet sie ja deshalb nicht von selbst, es muss also etwas passieren, seit neun Jahren.
Am einfachsten scheint es, K. stapelt wieder etwas davor
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Montag, 3. April 2017
Flohmarktexzesse
Heute entdeckt: Bananenbaum in der Innenstadt von Münster.


Und sonst noch:
Ich habe mir heute die Kette gekauft, für die ich letztes Jahr noch zu geizig war und mich seitdem ein Jahr lang darüber geärgert habe, dass ich sie mir nicht gekauft habe.
Konkret geht es um so eine Kette. Letztes Jahr auf dem "Frühlingsflohmarkt" verkaufte eine Frau so eine Kette für 150€ und ich bin zwar zwei Stunden um ihren Stand herum geschlichen, aber gekauft habe ich die Kette dann doch nicht. Ich fand die Kette wunderschön, aber ich kannte mich mit diesen Ketten nicht aus und konnte deshalb den Preis so gar nicht beurteilen. Als ich nachher danach gegoogelt habe, begann ich auch sehr schnell, mich darüber zu ärgern, dass ich die Kette nicht gekauft hatte, aber da war es zu spät. Der Flohmarkt war vorbei und genau das unterscheidet ja einen Flohmarkt von einem Ladengeschäft - wenn man sich erst am nächsten Tag entscheidet, ist es schlicht zu spät.
Ich bin dann letztes Jahr systematisch auf alle Flohmärkte gegangen, wo ich diese Frau unter Umständen hätte wiedertreffen können, immer in der Hoffnung, dass sie die Kette noch nicht verkauft und wieder dabei hat - aber ich habe weder die Frau noch die Kette gefunden.
Jetzt hätte ich mir die Kette natürlich einfach an anderer Stelle im Internet bestellen können, aber hier packte mich ja schon wieder mein Geiz: Die Kette, die ich auf dem Flohmarkt gesehen hatte, war auch noch doppelt so dick, wie die "normalen" Ketten aus Alternativangeboten, die wog 90g und hatte 100 Silberstränge, insofern hätte sie wahrscheinlich noch mal doppelt so viel gekostet und spätestens dann ist eine Preisgrenze erreicht, die mir doch entscheiden zu hoch ist. Und schlechtere Qualität für viel mehr Geld war auch keine Alternative, die mich reizte, weshalb ein kaufen aus dem Internet schlicht keine Alternative war.
Trotzdem hatte ich mich in diese Kette verliebt und träumte heimlich davon, aber eben von dieser unerreichbaren Kombination: ganz dicke Kette für ganz kleines Geld.
Und heute war es dann endlich soweit: Dieselbe Frau mit derselben Kette war wieder auf demselben Flohmarkt wie letztes Jahr. Sie hatte sie tatsächlich immer noch nicht verkauft, was sicherlich hauptsächlich daran lag, dass sie danach nie wieder auf einem Flohmarkt einen Stand hatte, und ich hatte heute endlich meine zweite Chance, auf die ich jetzt so lange gewartet habe.

Ich habe jetzt also eine Kette aus fließendem Silber, sie ist wunderschön und ich kann gar nicht aufhören, sie zu bewundern, und preislich bewegete sie sich immer noch auf sehr akzeptablem Flohmarktniveau, was die Freude an der Kette eindeutig potenziert.

Insgesamt war heute aber sowieso Flohmarkt-Hardcore-Tag. Erst dieser Flohmarkt in Münster, wo ich fast fünf Stunden beschäftigt war und auf dem Rückweg nach Hause habe ich durch Zufall entdeckt, dass in Greven Stadtfest mit verkaufsoffenem Sonntag und großen Straßenflohmarkt ist, wo ich dann auch noch mal zwei Stunden unterwegs war.

Also insgesamt ein sehr anstrengender, aber auch ein sehr ergebnisreicher Tag, ich habe nicht nur wunderbaren Schmnuck, sondern auch jede Menge neue Anziehsachen, diversen Küchenkram und was es sonst noch so an Flohmarktschickschnak gibt, erworben und vor allem: ich hatte jede Menge Spaß
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Sonntag, 2. April 2017
Samstag
Endlich mal wieder ein Samstag mit prächtigem Wetter und ich bin in Münster, da ist natürlich Flohmarkt angesagt.
Es war wunderbar, hat richtig viel Spaß gemacht und ein paar schicke Schätze habe ich auch noch gefunden, toller Tag also.
Nach so viel Rumlaufen, Einkaufen und einer Riesenportion frischer Luft, bin ich jetzt aber nur noch platt
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Samstag, 1. April 2017
Risiko
Im Büro heute war eine Anlageausschusssitzung für 10h angesetzt, erwartungsgemäß dauern solche Termine maximal zwei Stunden, dann hätte ich noch in Ruhe die liegengebliebenen Dinge der letzten zwei Tage erledigen können und wäre trotzdem früh fertig gewesen.
Die Sitzung heute dauerte aber über sechs Stunden, was wahrscheinlich vor allem daran lag, dass ich so nachhaltig und ausdauernd darauf bestand, dass wir uns darüber einig wurden, was unter "Risiko" zu verstehen ist.
Interessanterweise versteht nämlich tatsächlich jeder etwas anderes darunter, was dann zu sehr blödsinnigen Ergebnissen führt, wenn jeder seine ureigene, persönliche und vor allem komplett unreflektierte Definition des Begriffs "Risiko" als Maßstab nimmt, um daraus abgeleitet ein Risikobudget zu definieren.
So werden dann vielleicht irgendwelche Werte festgelegt, aber die sind nur wichtig für das formale Erfüllen von Regeln, einen wirklichen Sinn oder Zweck erfüllen sie nicht mehr. Und dann hat man den typischen Fall von gelebtem Bürokratismus erreicht, eine Situation in der ich mich grundsätzlich komplett verweigere.
Also haben wir heute extrem ausführlich darüber diskutiert, welche Risiken es bei der Vermögensverwaltung geben kann.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es ein schwerwiegendes Risiko darstellt, wenn ich langlaufende Kapitalbindungen eingehe, die ich bei sich ändernden Zinsen nicht mal eben wieder kursneutral auflösen kann. Ein anderer Kollege meinte, dass einzige Risiko wäre der endgültige Kapitalverlust, wenn ich also eine langlaufende Kapitalbindung eingehe, für die ich nur eine niedrige Verzinsung bekomme, dann ist das kein Risiko, wenn garantiert ist, dass ich am Ende der Laufzeit mein Geld wiederbekomme.
Für mich ist entgangener Gewinn mathematisch das gleiche wie höhere Kosten. Für den Kollegen ist es nur eine verflogene Chance, die weiter keine Bedeutung hat. - So ging es denn hin und her, eine Einigung konnten wir nicht erzielen, aber immerhin auch keine endgültige Festlegung. Nächste Woche werden wir uns dazu dann schriftlich austauschen
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