anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 16. Februar 2017
Schnell schnell
noch eben eine kurze Wasserstandsmeldung, denn ich will gleich mit K. zum Griechen gehen und anschließend bin ich meistens so angeschickert, dass ich dann sicher nichts mehr geregelt kriege. Ein Ouzo vorher, einer nachher (das muss beim Griechen so, da besteht der drauf) und ein Bier zum Essen (das muss nicht, aber das schmeckt mir am besten), für mich ausreichend Alkohol, dass ich danach nur noch auf direktem Weg ins Bett gehen möchte. Als Hardcoretrinker tauge ich schon deshalb nicht, weil ich bei mehr als 0,5 Promille jedesmal so müde werde, dass ich eingeschlafen bin, bevor ich Zeit hatte, mich ausreichend zu betrinken.

Aber egal, Zwischenstand von heute: Mein Schreibtisch ist ein Schlachtfeld - ich mache jetzt einfach morgen frei, vielleicht repariert er sich ja von alleine übers Wochenende....



Immerhin habe ich eben (endlich!!!) ein von mir schwer verabscheutes Gutachten fertiggestellt. Es gibt ja so Arbeiten, die findet man so scheußlich, dass man vor lauter Widerwillen dagegen dann auch nichts anderes mehr tun kann, deshalb ist mein Schreibtisch so vollgelaufen, weil ich die letzten Tage hauptsächlich damit beschäftigt war, mir selber leid zu tun.
Aber jetzt bin ich damit durch, jetzt fühlt sich auch alles schon viel leichter an.

Und, noch eine Neuigkeit: Ich habe eine Brille gefunden.
Diese:


Ich habe sie fürs Foto meinem Milchbecher aufgesetzt, weil ich feststellte, dass Brillen fotografieren gar nicht so einfach ist und sie auf diesem Becher sehr gut zur Geltung kommt. Tut sie doch, nicht wahr?

Die habe ich mir heute fix in der Mittagspause abgeholt und ich kann sogar unerwartet gut damit gucken. Die stammt von eyes and more und die haben einfach die Werte der alten Brille, die ich aufhatte, ausgemessen und weiter überhaupt keinen Hokuspokus veranstaltet, weshalb ich eigentlich sehr skeptisch war und schon beschlossen hatte, dass ich fürs Alltagsgucken ja immer noch die Standardbrille nehmen kann, aber die neue ist tatsächlich ganz genauso gut. Schon erstaunlich, wie problemlos das klappt. Und der Preis ist tatsächlich sehr günstig.
So, und jetzt gehe ich zum Griechen
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Mittwoch, 15. Februar 2017
Schlapp
Anstrengender Tag heute, ohne viel getan zu haben, aber irgendwie ist grade ein wenig die Luft raus.
Alles gewollt und nichts geschafft, manchmal sind die Ideen größer als der eigene Schwung, das macht dann noch mal extra müde. Ich muss da wohl mal neue Ziele setzen
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Dienstag, 14. Februar 2017
Lochbrot
Heute gegen 18:00 Uhr rief K. an und fragte, was wir denn mit dem Abend so anstellen könnten und ob ich etwas geplant habe. Er müsse noch circa 1-1,5 Stunden arbeiten, aber wir könnten ja jetzt schon einmal überlegen, wo wir etwas zu essen herbekommen bzw. ob ich Lust hätte zum Griechen zu gehen.
Grieche ist ja eigentlich immer gut, aber ich hatte noch einen Salat im Kühlschrank und der musste dringend verarbeitet werden. Gerade jetzt, wo Salat teurer ist als Filetsteaks, wäre es ja eine Schande, ihn umkommen zu lassen.
Ich schlug deshalb vor, dass ich jetzt kurzfristig Feierabend machen könnte, dann könnte ich noch ein wenig Tatar und ein Baguette kaufen und dazu den Salat, das wäre doch auch ein tolles Abendessen.

So war der Plan.
Leider klappte das nicht mit dem kurzfristig Feierabend machen, denn ich habe mich dann noch in einer Bilanz verbissen, die nicht aufging und plötzlich war es 19.30h.
Das Telefon klingelte wieder und K. teilte mir mit, dass er jetzt auf dem Heimweg sei. Blöd, ich war immer noch im Büro, der Metzger hatte inzwischen zu und Brot gibt's auch nur bis 20h.
Deshalb packte ich eilig ein, flitzte zum Brotverkaufsladen und ergatterte grade noch das letzte Baguette, um nachher festzustellen, dass ich ziemlich betuppt wurde. Das Ding hat innen Riesenlöcher.



Deshalb gab es bei uns heute Abend Salat mit Lochbrot
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Zwischendurch
für die Freunde individueller Orthographie



Am schönsten finde ich das "mede in Germany".
Es gab noch eine andere, die war auch "stabiel", scheint ein Qualitätsmerkmal zu sein, bei dem vor allem das lange iiii entscheidend ist.
Ich weiß, ich bin gemein heute, aber es ist Dienstag, ich habe schlechte Laune, weil mir heute morgen eine Parfumflasche runtergefallen ist und ich jetzt stinke wie ein tibetanischer Wanderpuff und außerdem habe ich heute keine Lust zu arbeiten.
So, musste auch mal gesagt werden
Punkt
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Montag, 13. Februar 2017
Was schön war und wär
So als Doppelrubrik gefällt mir das.
Ich finde es durchaus sinnvoll, sich an die positiven Dinge aktiv erinnern zu wollen, aber nur so kluge und weise Dinge zu tun, passt mir dann auch wieder nicht, weil ich eine große Abneigung dagegen habe, klug und weise zu sein.
Oder sagen wir so, "nur klug und weise" möchte ich auf keinen Fall sein. Ein wenig bescheuert und zu einem guten Teil "albern" finde ich wesentliche Charakterbestandteile, die ich mit großer Begeisterung nach vorne schiebe. Menschen, die überwiegend klug und weise sind, sind leider auch überwiegend sehr langweilig (Anje erzählt aus ihrem großen Lebenserfahrungsschatz), weshalb ich da schon aus reinem Selbstschutz rebelliere. Denn "langweilig" ist eine der stärksten Beleidigungen, die ich für Menschen verwende, mit denen ich wirklich nichts zu tun haben möchte, weil es so eine große Zeitverschwendung ist.
Wie auch immer - deshalb finde ich es okay, dass man die schönen Dinge des Alltags durchaus noch mal bewusst festhält und aktiv markiert, aber ein wenig Gejammer über die Dinge, die auch problemlos besser hätten sein können, darf dann auch dabei sein. Ist wichtig als Ausgleich.

Was schön war, war die Erfahrung mit dem Kundenservice von big-buy.de
Ich habe ja am Samstag so einen mittelgroßen Einkaufsrausch im Internet ausgelebt und dabei auch endlich die Regale gekauft, die ich schon seit langer, langer Zeit haben wollte, bisher aber immer genug Vernunft aufbrachte, sie nicht zu kaufen, weil ich überhaupt keine Ahnung habe, wo ich sie aufhängen will oder könnte. Aber schön sind sie trotzdem. Und deshalb habe ich sie jetzt doch gekauft (zum Thema "Vernunft" und "dauerhaft" siehe oben), vier Einer und ein Doppelregal. Da ich sie noch nicht habe, kann ich auch keine Bilder davon zeigen, und mit andererleuts Bildern habe ich ja so meine Erfahrungen gemacht, aber ich meine diese Regale für die "schwebenden Bücher". Sind Winkel, die man an die Wand schraubt und auf den Winkel einen Bücherstabel legt, wobei das unterste Buch quasi auf den Winkel draufgeschoben wird, so dass man nachher nichts mehr von dem Regal sieht und meint, da schwebt ein Stapel Bücher an der Wand. Und davon habe ich jetzt halt vier Einer und ein Doppelregal per Sofortkauf bei eBay erworben und auch sofort per PayPal bezahlt. Aber irgendwie habe ich dann viel zu viele Versandkosten bezahlt, weil es ja Rabatt gibt, wenn man sich alles in einem Paket schicken lässt, aber da war schon gekauft und bezahlt und ich überlegte, was zu tun sei. Erstmal habe ich dem Verkäufer eine Mail geschickt und mein Problem erklärt, aber dann sah ich, dass es sich hier um einen dieser großen Onlineshops handelt, die bieten auch Telefonservice am Samstag, also habe ich angerufen. Nach dreimal Weiterwählen (erst die Eins, dann die Drei und schließlich das Freizeichen für den "allgemeinen Service") bin ich bei Frau Wiegand gelandet - und die war einfach nur nett. So eine nette Servicekraft in einem Callcenter habe ich noch nie erlebt. Ich schilderte ihr mein Problem, dass ich schon alles gekauft und gleich bezahlt hätte, aber der Rabatt für den Versand könnte ja nur berücksichtigt werden, wenn ich erst alles sammele und dann einheitlich bezahle, aber dafür schon zu spät, und .... - da unterbrach sie mich und meinte, jetzt wolle ich also jede Menge Einkäiufe stornieren? Was ich natürlich vehement abstritt, nein, auf keinen Fall stornieren, ich will das alles haben, ganz unbedingt, aber eben die Versandkosten und ob man da was machen könnte? Wär ja echt meine Dämlichkeit gewesen, ich hätte es ja auch richtig machen können, die Anleitung war ja groß genug gedruckt, aber hätte ich nun mal vergeigt und hmmmm, ob es da noch eine Chance gäbe? Frau Wiegand begriff, was ich wollte und meinte, das wäre gar kein Problem, das würde sie für mich regeln, nur wäre der Vorgang noch nicht bei ihr im System, aber sie wäre ja noch bis Nachmittags da und sie würde sich drum kümmern, fest versprochen. Sie hätte sich das jetzt gleich mal separat rausgelegt und ich könnte mich darauf verlassen. Heute Vormittag klingelte mein Handy mit "Anonym". Macht mich ja immer misstrauisch, also sagte ich nur vorsichtig "Hallo?" Und am anderen Ende war Frau Wiegand, (Erklärung: aus dem Home-Office, da unterdrückt sie immer die Nummer), die mir mitteilen wollte, dass es da noch extra Probleme gäbe, weil ich zwei verschiedene Lieferadressen bei den verschiedenen Regalen angegeben hätte, und dann wäre das ja schwierig mit dem Versandrabatt, ob ich das denn wirklich so wollte, oder ob ich die Bestellung nur gründlich verbockt hätte?
Dass jemand so vernünftig mitdenkt, so gleichbleibend freundlich bleibt, wenn sich ein Kunde so dämlich anstellt wie ich und sich dann auch noch die Mühe macht, meine Handynummer bei PayPal anzufordern, wo sie hinterlegt ist, das beeindruckt mich. Immerhin ging es um 4,49 € Versandkosten :-)

Was dagegen schön gewesen wäre, wäre eine nicht rutschende Strumpfhose gewesen. Aber dazu hätte ich heute morgen beim Anziehen wohl genauer aufpassen müssen
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Sonntag, 12. Februar 2017
Ganz viel erledigt
von dem, was an Arbeiten für CWs Hinterlassenschaftsgesellschaften geplant uind dringend nötig war.
Ich hätte es ja nicht gedacht, aber ich habe heute tatsächlich fast acht Stunden am Schreibtisch gesessen und ziemlich effizient jede Menge Dinge abgearbeitet, aufgeräumt, abgelegt, strukturiert, in Übersichten zusammengefasst und als Steuererklärungen aufbereitet.

Ja, ich weiß, es ist ja auch mein Job, und natürlich kann ich das und weiß, was ich tun muss. Aber irgendwie ist es immer etwas anderes, ob man solche Dinge ganz normal während der offiziellen Arbeitszeiten im Büro macht - oder privat am Wochenende zuhause, wissend, dass man dafür nicht bezahlt wird, sondern dass es einfach nur getan werden muss.
Und CW hat ein solches Durcheinander hinterlassen, dass es mich regelmäßig gruselt, es überhaupt anzupacken. 90% der Zeit bin ich nur damit beschäftigt, Dinge zu sortieren und System in die Unterlagen zu bringen. Da er aber ja nicht nur eine Firma hinterlassen hat, sondern gleich ein halbes Dutzend, die er auch noch alle irgendwie miteinander verzahnt und verschwurbelt hat, kann man es sich vorstellen wie einen Riesenberg völlig verknäulter Bindfäden: wenn man an einer Stelle zu fest zieht, zieht sich an einer anderen Stelle ein Knoten so fest zu, dass danach gar nichts mehr geht. Es ist regelmäßig sehr zum Haare raufen.
Aber heute habe ich eine ganze Ecke aufgewickelt, sehr feines Gefühl, weshalb ich jetzt hoch zufrieden ins Bett gehe
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Samstag, 11. Februar 2017
Verflogen
So Samstage sind ganz schön flüchtige Gesellen.
Irgendwie ist er schon wieder um, dabei habe ich noch nicht mal mit dem angefangen, was ich mir so fest für heute vorgenommen hatte.
Der Plan für heute war, die Jahresabschlüsse einer von CW-Hinterlassenschafts-Firmen aufzuarbeiten, das wird da nämlich langsam dringlich. Ich gehe davon aus, dass das insgesamt vielleicht so vier-fünf Stunden Arbeit bedeutet, eigentlich also schnell gemacht, weshalb ich vorher ja noch eben ein paar Dinge im Haushalt erledigen konnte, für die auch immer nur am Wochenende Zeit ist und wo es mich jedesmal schrecklich ärgert, wenn ich die mal wieder für irgendwelche andere Aktivitäten geschoben haben. So ein Haushalt verkommt nämlich in einem ziemlichen Tempo zu einem wahren Flodder-Müll-Tempel, ich kenn da was von, ist mir schon oft genug passiert.
Deshalb habe ich heute mit dem Staubsauger einmal durchs ganze Haus gesaugt und dabei wissend und bestätigend ständig mit dem Kopf genickt - "Siehste, dacht ich's mir doch, dass hier der Staub schon wieder ganze Armeen an mannsgroßen Flusenkerlen geschaffen hat. Nicht zu fassen, in welchem Tempo das immer wieder passiert." - Bett neu beziehen und vier Waschmaschinenladungen sortieren, waschen, trocknen und legen war auch noch wichtig und sollte nicht weiter geschoben werden.
Dann kam ich auf den Gedanken, dass ich bei der Standuhr in der Diele doch mal das Uhrwerk tauschen könnte, die Uhr schafft nämlich nur noch 20 statt 24 Stunden am Tag, was dazu führt, dass sie ständig eine neue, anders falsche Uhrzeit anzeigt, die mich immer wieder neu verwirrt. Jetzt ist ein neues (anderes) Uhrwerk drin, es war aber ein ziemliches Gefummel, bis die Zeiger wieder passten. Mittendrin bekam ich Hunger und stellte fest, dass ich ja noch nicht mal gefrühstückt hatte, hatte sich noch nicht ergeben. Aber um 14h frühstücken ist auch blöd, kann ich auch gleich die Süßkartoffel-Birnen-Chili-Creme-Suppe kochen, für die ich neulich ein Rezept gefunden hatte, das ich unbedingt ausprobieren wollte. Die Zutaten dafür hatte ich auch schon alle im Haus, dachte ich. Denn stimmte nur fast - am Ende des Rezeptes stand noch eine dritte Birne, die ich vorher überlesen hatte, also bin ich, als die Suppe schon kochte, auch noch mal eben zu Aldi gefahren, noch eine Birne kaufen, und was man sonst halt so bei Aldi findet, wenn man nur mal eben schnell ein Teil kaufen will....
Die Suppe ist übrigens wirklich sehr lecker, kann ich nur empfehlen.
Man braucht:
1 Zwiebel
2 große Süßkartoffeln (ca. 750g)
3 Birnen (à ca. 250g)
1 Chilischote
3 Brühwürfel und ca. 650ml Wasser
200ml Sahne
50g Zucker
25g Butter
2 Scheiben Schwarzbrot

Zwiebel kleinschneiden und in etwas Ölivenöl andünsten, Süßkartoffeln und 2 (die dritte kommt später) Birnen schälen und alles in kleine Stücke schneiden, zu den Zwiebeln geben, ca. 5 Minuten mitdünsten, Chilischote putzen, Kerne entfernen, sehr klein schneiden und mit in den Topf geben, dann ca. 650ml Wasser und drei Brühwürfel dazu und alles ca. 25 Minuten kochen.
In der Zwischenzeit blitzschnell zu Aldi fahren und die dritte Birne kaufen, die Birne in sehr dünne Scheiben schneiden und das Schwarzbrot in kleine Stücke bröseln. Das Schwarzbrot dann in einer Pfanne ohne Fett rösten, das geröstete Schwarzbrot in eine Schüssel umfüllen, dann Zucker in die heiße Pfanne geben, schmelzen lassen, Butter unterrühren und die Birnenscheiben zum karamelisieren dazugeben.
Wenn die Suppe fertig gekocht hat, die Sahne dazugeben und alles gründlich pürieren, mit den gerösteten Schwarzbrotstücken und den karamelisierten Birnenscheiben als Einlage servieren.

Nach dem Essen habe ich erst die Küche sauber gemacht, dann weiter an der Uhr gebastelt und anschließend mein Bastelzimmer aufgeräumt, dann noch ein bisschen auf dem Rechner rumgelesen, ein paar Überweisungen und sonstigen Kleinkram erledigt, allen möglichen Kram im Internet eingekauft - und als ich grade anfangen wollte mit den Jahresabschlüssen, da stellte ich fest, dass der Samstag ja im wesentlich schon wieder vorbei ist.
Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr
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Freitag, 10. Februar 2017
Steh auf
Ein ganz wichtiges Lied:



Normalerweise sind die Toten Hosen ja ganz weit weg von der Musik, die ich so höre, weil viel zu laut und viel zu krawallig.
Normalerweise finde ich Musik in laut ziemlich gräßlich, genauso gräßlich wie scharf gewürzte Speisen. Vor lauter Krach bleibt nichts mehr von der Musik, zu viel Schärfe tötet jeden Geschmack.
Normalerweise.

Aber dieses Lied ist anders. Ich habe es in einem ganz alten Schimanskitatort entdeckt und seit der Zeit habe ich es als Notfallset immer bei mir.
Es muss laut sein, es muss einen aufwecken, wachrütteln, durchschütteln. Es soll nicht schön sein, da gibt es nichts zu genießen und mitzuschwingen. Es ist auch im eigentlichen Sinn keine Musik - nicht für mich in meiner Definition, sondern es ist eher so etwas wie Medizin, wie ein Defibrillator.

Ich denke, jeder kennt diese Zeiten, wo man hintereinanderweg immer wieder ein paar auf die Zwölf bekommen hat, jeder einzelne Schlag hätte schon gereicht, andere Leute von den Beinen zu holen, aber man hat standgehalten. Man hat lange ausgehalten und eingesteckt. Sich gewehrt, verteigt, ausgewichen, selber angegriffen. Drei-, vier-, fünfmal. Aber irgendwann knickt man einfach ein. Klappt man zusammen und dann ist alles aus. Licht aus, dunkel. Man mag auch nicht mehr, man liegt ganz unten, das Leben trampelt über einen drüber. Kopf einziehen, Augen zu und warten, bis es vorbei ist. Man will nichts mehr wahrnehmen, der Widerstand ist gebrochen, die Kraft schon lange verloren.
Dann braucht man dieses Lied.
In laut. Ganz laut.
Als Defibrillator.

Dann steht man wieder auf und dann geht es auch wieder weiter.
Halt den Kopf in den Wind und geh los, denn nur wer aufgibt hat wirklich verloren.

Deshalb, Mesdames et Messieurs, faites vos jeux, es geht wieder weiter, allez, allez,
morgen wieder bunte Lichter und Lampions in diesem Theater
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