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Sonntag, 1. Januar 2017
Vorsätze
anje, 23:32h
So ein neues, frisches Jahr ist wie ein neues frisches Schulheft. Am ersten Tag, beim Aufschlagen, freut man sich über die sauberen Seiten, keine Knicke, keine Kleckse, nix geschmiert und keine Fehler. Toll!
Wenn es doch immer so sein könnte.
Und so wie ich mir bei jedem neuen Schulheft und insbesondere am Schuljahresanfang, wenn es auf einen Schwung nicht nur viele neue Schulhefte, sondern auch neue, saubere Bücher ohne Risse und Eselsecken und einen aufgeräumten Tornister mit einem gereinigten, aufgefüllten und frisch gespitzten Stiftemäppchen gab, so wie ich als Kind bei jedem neuen Schuljahr immer mit den allerbesten Vorsätze gestartet bin, nämlich diesen unbestritten wunderbar ordentlichen Zustand einfach dauerhaft zu erhalten, so fühlt sich auch ein neues Jahr an und ich überlege, welche Vorsätze ich fassen könnte, um das Jahr so wenig wie möglich durcheinander zu bringen und ruckzuck mit meinem Alltagschaos zu füllen.
Ich neige leider extrem zur Schlurigkeit. Hefte nur in Schönschrift, ohne Kleckse, Fehler und Eselsohren zu füllen, klappte maximal bis zur zweiten Seite - aber wenn es man es sich nur ausdauernd genug vornimmt, vielleicht bleibt es dann ja irgendwann auch mal länger schön - nur wer aufgibt hat wirklich verloren.
Ich mag deshalb Vorsätze und bin sehr ausdauernd darin, mir immer wieder Dinge vorzunehmen, die ich diesmal aber wirklich ganz unbedingt auch einhalten und umsetzen will.
Manche Vorsätze brauchen etwas länger, mit dem Rauchen aufzuhören zB habe ich mir viele Jahre vergeblich vorgenommen, aber irgendwann war es dann soweit und es hat tatsächlich geklappt. Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich jetzt schon nicht mehr rauche, einige Jahre sind es auf alle Fälle schon, aber ich freue mich immer noch regelmäßig darüber, dass ich diesen Vorsatz irgendwann umgesetzt habe und heute nicht mehr rauchen muss. So gesehen war es sogar richtig gut, dass ich mal so ausgiebig geraucht habe, sonst hätte ich ja nie gewusst, wie gut es sich anfühlt, wenn man es nicht mehr tut.
Ein paar andere Vorsätze habe ich dagegen im Laufe der Jahre einfach der Realität geopfert. Ich finde zB ruhige, zurückhaltende Menschen, die sich nicht in den Vordergrund spielen, nicht dauernd sinnloses Zeug plappern und schwachsinnig rumalbern, sondern still und gelassen die Lage beherrschen, meist schwer bewundernswert. So wollte ich auch immer sein. Cool, souverän und allen überlegen. Ich weiß noch, dass ich mal irgendwann den Vorsatz fasste, nur noch ernst und überlegen gucken zu wollen und auf keinen Fall zu lachen. Wer lacht ist schließlich nicht gelassen souverän, sondern albern. - Habe ich noch nicht mal einen halben Tag geschafft.
Inzwischen bin ich immerhin klug genug, um mich selber soweit begriffen und akzeptiert zu haben, dass ich diesen Rollentraum auch besser aus meinem Leben streiche, dafür bin ich schlicht fehlbesetzt. In einem Hanni und Nanni Film wäre ich halt nie die Nanni…..
Das mit den ordentlichen Schulheften hat sich zum Glück einfach durch Zeitablauf bzw. durch den Abschluss meiner Ausbildungslaufbahn erledigt, ich fürchte ein bisschen, dass ich sonst auch in diesem Punkt ein Dauerscheitern akzeptieren müsste.
Aber meine Vorsätze für das neue Jahr sollen ja auch nur was im übertragenen Sinn mit "Ordnung" zu tun haben. Ich möchte einfach verhindern, dass ich mich auch in 2017 weiter überwiegend in täglichen Stand-Up Improvisationen durchs Leben hangele. Ich finde, ein ganz klein wenig geregelter oder zumindest geplanter könnte ich mein Leben schon ablaufen lassen.
Deshalb nehme ich mir für 2017 Folgendes vor:
• ich lasse mich nicht mehr hetzen. Wenn etwas jetzt sofort und auf der Stelle gemacht werden muss, weil sonst Drama, - na, dann eben Drama!
• Um das nicht eskalieren zu lassen, sollte ich mir aber auch vornehmen, Dinge nicht dauernd bis zur hinterletzten Minute (oder noch länger, weil ich Weltmeister im Ausreden erfinden und Frist verlängern bin) aufzuschieben. Ich nehme mir hiermit also offiziell und nachhaltig vor, an meiner Aufschieberitis zu arbeiten.
• Gleichzeitig nehme ich mir aber auch deutlich mehr Freizeit. Auch ein Vorsatz für 2017. Die Arbeit ist gut und macht mir auch Spaß, aber ich brauche trotzdem mehr Freizeit. (und nein, eine Stundenreduktion ist keine Option, es würde schon reichen, wenn ich mein Überstundenkonto einfach mal beginne abzubauen.)
• Und: Ich werde üben "Nein" zu sagen, ohne deshalb den Kontakt zu dem Menschen, der mich um etwas gebeten hat, was ich nicht möchte, sofort komplett abzubrechen. Das ist nämlich eine Erkenntnis des heutigen Tages: Wenn ich von jemandem um etwas gebeten werde, was mir nicht passt, dann fühle ich mich spontan in die Ecke gedrängt und ärgere mich sehr über den unverschämten Klotz, der sich kackfrech erdreistet, mich um Dinge zu bitten, die ich nicht teilen will oder mir Arbeit aufzudrängen, die ich nicht leisten will. In Summe ist das ein eigenes, sehr ausführliches Thema und ich muss da auch erst noch mal gründlich drüber nachdenken, weshalb ich da so empfindlich reagiere, aber ich denke, es hat was mit "Tanzabstand" zu tun und der Tatsache, dass ich sofort den Tanz komplett abbreche, wenn mir jemand auf die Zehen tritt, anstatt ihm einfach nur auszuweichen. Vorsatz für dieses Jahr also: Auch mit Trampeln tanzen üben
.
Wenn es doch immer so sein könnte.
Und so wie ich mir bei jedem neuen Schulheft und insbesondere am Schuljahresanfang, wenn es auf einen Schwung nicht nur viele neue Schulhefte, sondern auch neue, saubere Bücher ohne Risse und Eselsecken und einen aufgeräumten Tornister mit einem gereinigten, aufgefüllten und frisch gespitzten Stiftemäppchen gab, so wie ich als Kind bei jedem neuen Schuljahr immer mit den allerbesten Vorsätze gestartet bin, nämlich diesen unbestritten wunderbar ordentlichen Zustand einfach dauerhaft zu erhalten, so fühlt sich auch ein neues Jahr an und ich überlege, welche Vorsätze ich fassen könnte, um das Jahr so wenig wie möglich durcheinander zu bringen und ruckzuck mit meinem Alltagschaos zu füllen.
Ich neige leider extrem zur Schlurigkeit. Hefte nur in Schönschrift, ohne Kleckse, Fehler und Eselsohren zu füllen, klappte maximal bis zur zweiten Seite - aber wenn es man es sich nur ausdauernd genug vornimmt, vielleicht bleibt es dann ja irgendwann auch mal länger schön - nur wer aufgibt hat wirklich verloren.
Ich mag deshalb Vorsätze und bin sehr ausdauernd darin, mir immer wieder Dinge vorzunehmen, die ich diesmal aber wirklich ganz unbedingt auch einhalten und umsetzen will.
Manche Vorsätze brauchen etwas länger, mit dem Rauchen aufzuhören zB habe ich mir viele Jahre vergeblich vorgenommen, aber irgendwann war es dann soweit und es hat tatsächlich geklappt. Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich jetzt schon nicht mehr rauche, einige Jahre sind es auf alle Fälle schon, aber ich freue mich immer noch regelmäßig darüber, dass ich diesen Vorsatz irgendwann umgesetzt habe und heute nicht mehr rauchen muss. So gesehen war es sogar richtig gut, dass ich mal so ausgiebig geraucht habe, sonst hätte ich ja nie gewusst, wie gut es sich anfühlt, wenn man es nicht mehr tut.
Ein paar andere Vorsätze habe ich dagegen im Laufe der Jahre einfach der Realität geopfert. Ich finde zB ruhige, zurückhaltende Menschen, die sich nicht in den Vordergrund spielen, nicht dauernd sinnloses Zeug plappern und schwachsinnig rumalbern, sondern still und gelassen die Lage beherrschen, meist schwer bewundernswert. So wollte ich auch immer sein. Cool, souverän und allen überlegen. Ich weiß noch, dass ich mal irgendwann den Vorsatz fasste, nur noch ernst und überlegen gucken zu wollen und auf keinen Fall zu lachen. Wer lacht ist schließlich nicht gelassen souverän, sondern albern. - Habe ich noch nicht mal einen halben Tag geschafft.
Inzwischen bin ich immerhin klug genug, um mich selber soweit begriffen und akzeptiert zu haben, dass ich diesen Rollentraum auch besser aus meinem Leben streiche, dafür bin ich schlicht fehlbesetzt. In einem Hanni und Nanni Film wäre ich halt nie die Nanni…..
Das mit den ordentlichen Schulheften hat sich zum Glück einfach durch Zeitablauf bzw. durch den Abschluss meiner Ausbildungslaufbahn erledigt, ich fürchte ein bisschen, dass ich sonst auch in diesem Punkt ein Dauerscheitern akzeptieren müsste.
Aber meine Vorsätze für das neue Jahr sollen ja auch nur was im übertragenen Sinn mit "Ordnung" zu tun haben. Ich möchte einfach verhindern, dass ich mich auch in 2017 weiter überwiegend in täglichen Stand-Up Improvisationen durchs Leben hangele. Ich finde, ein ganz klein wenig geregelter oder zumindest geplanter könnte ich mein Leben schon ablaufen lassen.
Deshalb nehme ich mir für 2017 Folgendes vor:
• ich lasse mich nicht mehr hetzen. Wenn etwas jetzt sofort und auf der Stelle gemacht werden muss, weil sonst Drama, - na, dann eben Drama!
• Um das nicht eskalieren zu lassen, sollte ich mir aber auch vornehmen, Dinge nicht dauernd bis zur hinterletzten Minute (oder noch länger, weil ich Weltmeister im Ausreden erfinden und Frist verlängern bin) aufzuschieben. Ich nehme mir hiermit also offiziell und nachhaltig vor, an meiner Aufschieberitis zu arbeiten.
• Gleichzeitig nehme ich mir aber auch deutlich mehr Freizeit. Auch ein Vorsatz für 2017. Die Arbeit ist gut und macht mir auch Spaß, aber ich brauche trotzdem mehr Freizeit. (und nein, eine Stundenreduktion ist keine Option, es würde schon reichen, wenn ich mein Überstundenkonto einfach mal beginne abzubauen.)
• Und: Ich werde üben "Nein" zu sagen, ohne deshalb den Kontakt zu dem Menschen, der mich um etwas gebeten hat, was ich nicht möchte, sofort komplett abzubrechen. Das ist nämlich eine Erkenntnis des heutigen Tages: Wenn ich von jemandem um etwas gebeten werde, was mir nicht passt, dann fühle ich mich spontan in die Ecke gedrängt und ärgere mich sehr über den unverschämten Klotz, der sich kackfrech erdreistet, mich um Dinge zu bitten, die ich nicht teilen will oder mir Arbeit aufzudrängen, die ich nicht leisten will. In Summe ist das ein eigenes, sehr ausführliches Thema und ich muss da auch erst noch mal gründlich drüber nachdenken, weshalb ich da so empfindlich reagiere, aber ich denke, es hat was mit "Tanzabstand" zu tun und der Tatsache, dass ich sofort den Tanz komplett abbreche, wenn mir jemand auf die Zehen tritt, anstatt ihm einfach nur auszuweichen. Vorsatz für dieses Jahr also: Auch mit Trampeln tanzen üben
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Samstag, 31. Dezember 2016
Aufgeräumt
anje, 20:54h
...
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Freitag, 30. Dezember 2016
Aufgeräumt
anje, 23:33h
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Freitag, 30. Dezember 2016
Noch zwei Tage
anje, 00:53h
und im Fernsehen überschlagen sich die Rückblicke.
Ich für mich persönlich stelle fest, dass 2016 ein eher langweiliges Jahr war. Es ist weder etwas besonders Dramatisches oder besonders Schreckliches passiert, aber auch nichts bemerkenswert Tolles oder Wunderbares. Zumindest nicht in meinem Leben. Eigentlich gibt es also kaum etwas, an das ich mich in diesem Jahr überhaupt erinnere, das Jahr ist im Wesentlichen ohne bemerkenswerte Hoch- oder Tiefpunkte einfach nur so durchgerauscht.
Klar sind jede Menge Dinge passiert, aber halt nix, was als Einzelereignis das Jahr herausheben würde.
Die gesamte Weltlage hat sich sicherlich verändert, hat sich auch in eine Richtung verändert, die mir Sorgen macht, wenn ich konkret hingucke, aber immer wenn ich konkret hingucke und beginne mich vor der Welt zu gruseln, fällt mir als einzige Lösung für mich nur ein, dass ich mich im Ernstfall einfach auf meiner Insel einigel und den Kopf einziehe. Als Weltretter oder auch nur -verbesserer tauge ich definitiv nicht, dafür bin ich viel zu misanthropisch.
Und diese Misanthropie wird natürlich durch die allgemeine Weltlage und die Entwicklung der Gesellschaft eindeutig befeuert. "Alle irre" ist dabei noch die freundliche Beurteilung der Situation, entwickelt sich aber zur Alltagsroutine.
In Summe habe ich mich deshalb dieses Jahr noch weiter aus dem "allgemeinen Gesellschaftsleben" zurückgezogen, selbst die früher von mir durchaus als lustige Alltagsabwechslung empfundenen "allgemeinen Veranstaltungen" wurden mir teilweise lästig und ich habe einige abgesagt und bin auf anderen für meine Verhältnisse ungewöhnlich früh wieder gegangen.
Ich stelle für mich fest, dass ich mit den allermeisten Menschen schlicht nichts anfangen kann. Klar, ich weiß wie SmallTalk funktioniert und wenn ich mich zusammenreiße bin ich auch ein akzeptabler Gesprächspartner, aber bei solchen Gesprächen, die ich dann in gut gelernter Höflichkeit führe, steht immer häufiger mein schwarzweißer "Alter-ego-Geist" neben mir und fragt mich, was um alles in der Welt ich da grade tue? Warum rede ich so einen belanglosen Müll? Warum tausche ich schwachsinnige Alltagsfloskeln aus und warum frage ich nicht viel lieber die wirklich interessanten Fragen. Zum Beispiel "Warum schminken Sie sich eigentlich so irrsinnig dicke, künstliche Wimpern, die bei mir spontan Assoziationsbegriffe wie "Rotlichtschönheit" oder "Ostblockschick" aufploppen lassen?" - Diese Frage habe ich neulich gut zwei Stunden aktiv unterdrückt, weil mir ein letzter Rest an gesellschaftlicher Sozialvernunft sagte, dass es unklug ist, die Frau Präsidentin XY, die sich ansonsten nur durch ziemlich dümmliches, oberflächliches 08/15 Geplapper hervortat, damit zu konfrontieren. Aber eigentlich war das das einzige, was mich bei dieser Dame interessiert hat.
Im privaten Umfeld sieht es mindestens so trist aus. Ich liebe Gespräche mit meinem Westfalenmann, denn mit dem kann ich nicht nur auf Augenhöhe reden, sondern auch auf demselben Niveau Witze und Blödsinn machen. Und damit sind 90% meiner privaten Kommunikation abgedeckt. Zugegeben, dadurch liegt die Anspruchslatte auch sehr hoch - aber warum soll ich mich privat mit Leuten unterhalten, die mir weder was Interessantes zu erzählen haben, noch genug fundierte! Meinung haben, um eine brauchbare Standpunktdiskussion zu führen und sich auf der Humorebene von mir so weit unterscheiden, dass sie sich selber vielleicht für enorm fröhlich, ich sie aber leider überhaupt nicht für witzig halte?
Und deshalb habe ich aufgehört, irgendwelche privaten Kontakte zu pflegen, es bringt einfach nichts. Ich langweile mich nur.
Die Menschen haben Probleme, die ich oft nicht nachvollziehen kann, weil sie in den meisten Fällen durch das Verknüpfen von zwei konkurrierenden Zielen entstehen, "wasch mich, aber mach mich nicht nass" - und dann darüber jammern, dass sie stinken.
Nach meiner Wahrnehmung scheint sich genau diese Grundeinstellung (Menschen haben eine durch nichts gerechtfertigte Anspruchshaltung, die, da sie eben nicht gerechtfertigt ist, auch nicht erfüllt wird, dann aber als großes Problem mit viel Gejammer und Getute aufgemacht wird), diese nölige Grundeinstellung, die scheint sich nach meiner Wahrnehmung immer mehr zu verbreiten - und ich kann damit nicht umgehen. Mir geht das unglaublich auf die Nerven - und deshalb werde ich immer misanthroper und habe immer weniger Lust, mich mit Menschen zu unterhalten.
Schaun wir mal, wer mir in 2017 so begegnet, vielleicht treffe ich ja doch noch mal Menschen, die das Leben lustig finden und sich nicht nur von Problemen geplagt hindurchquälen
.
Ich für mich persönlich stelle fest, dass 2016 ein eher langweiliges Jahr war. Es ist weder etwas besonders Dramatisches oder besonders Schreckliches passiert, aber auch nichts bemerkenswert Tolles oder Wunderbares. Zumindest nicht in meinem Leben. Eigentlich gibt es also kaum etwas, an das ich mich in diesem Jahr überhaupt erinnere, das Jahr ist im Wesentlichen ohne bemerkenswerte Hoch- oder Tiefpunkte einfach nur so durchgerauscht.
Klar sind jede Menge Dinge passiert, aber halt nix, was als Einzelereignis das Jahr herausheben würde.
Die gesamte Weltlage hat sich sicherlich verändert, hat sich auch in eine Richtung verändert, die mir Sorgen macht, wenn ich konkret hingucke, aber immer wenn ich konkret hingucke und beginne mich vor der Welt zu gruseln, fällt mir als einzige Lösung für mich nur ein, dass ich mich im Ernstfall einfach auf meiner Insel einigel und den Kopf einziehe. Als Weltretter oder auch nur -verbesserer tauge ich definitiv nicht, dafür bin ich viel zu misanthropisch.
Und diese Misanthropie wird natürlich durch die allgemeine Weltlage und die Entwicklung der Gesellschaft eindeutig befeuert. "Alle irre" ist dabei noch die freundliche Beurteilung der Situation, entwickelt sich aber zur Alltagsroutine.
In Summe habe ich mich deshalb dieses Jahr noch weiter aus dem "allgemeinen Gesellschaftsleben" zurückgezogen, selbst die früher von mir durchaus als lustige Alltagsabwechslung empfundenen "allgemeinen Veranstaltungen" wurden mir teilweise lästig und ich habe einige abgesagt und bin auf anderen für meine Verhältnisse ungewöhnlich früh wieder gegangen.
Ich stelle für mich fest, dass ich mit den allermeisten Menschen schlicht nichts anfangen kann. Klar, ich weiß wie SmallTalk funktioniert und wenn ich mich zusammenreiße bin ich auch ein akzeptabler Gesprächspartner, aber bei solchen Gesprächen, die ich dann in gut gelernter Höflichkeit führe, steht immer häufiger mein schwarzweißer "Alter-ego-Geist" neben mir und fragt mich, was um alles in der Welt ich da grade tue? Warum rede ich so einen belanglosen Müll? Warum tausche ich schwachsinnige Alltagsfloskeln aus und warum frage ich nicht viel lieber die wirklich interessanten Fragen. Zum Beispiel "Warum schminken Sie sich eigentlich so irrsinnig dicke, künstliche Wimpern, die bei mir spontan Assoziationsbegriffe wie "Rotlichtschönheit" oder "Ostblockschick" aufploppen lassen?" - Diese Frage habe ich neulich gut zwei Stunden aktiv unterdrückt, weil mir ein letzter Rest an gesellschaftlicher Sozialvernunft sagte, dass es unklug ist, die Frau Präsidentin XY, die sich ansonsten nur durch ziemlich dümmliches, oberflächliches 08/15 Geplapper hervortat, damit zu konfrontieren. Aber eigentlich war das das einzige, was mich bei dieser Dame interessiert hat.
Im privaten Umfeld sieht es mindestens so trist aus. Ich liebe Gespräche mit meinem Westfalenmann, denn mit dem kann ich nicht nur auf Augenhöhe reden, sondern auch auf demselben Niveau Witze und Blödsinn machen. Und damit sind 90% meiner privaten Kommunikation abgedeckt. Zugegeben, dadurch liegt die Anspruchslatte auch sehr hoch - aber warum soll ich mich privat mit Leuten unterhalten, die mir weder was Interessantes zu erzählen haben, noch genug fundierte! Meinung haben, um eine brauchbare Standpunktdiskussion zu führen und sich auf der Humorebene von mir so weit unterscheiden, dass sie sich selber vielleicht für enorm fröhlich, ich sie aber leider überhaupt nicht für witzig halte?
Und deshalb habe ich aufgehört, irgendwelche privaten Kontakte zu pflegen, es bringt einfach nichts. Ich langweile mich nur.
Die Menschen haben Probleme, die ich oft nicht nachvollziehen kann, weil sie in den meisten Fällen durch das Verknüpfen von zwei konkurrierenden Zielen entstehen, "wasch mich, aber mach mich nicht nass" - und dann darüber jammern, dass sie stinken.
Nach meiner Wahrnehmung scheint sich genau diese Grundeinstellung (Menschen haben eine durch nichts gerechtfertigte Anspruchshaltung, die, da sie eben nicht gerechtfertigt ist, auch nicht erfüllt wird, dann aber als großes Problem mit viel Gejammer und Getute aufgemacht wird), diese nölige Grundeinstellung, die scheint sich nach meiner Wahrnehmung immer mehr zu verbreiten - und ich kann damit nicht umgehen. Mir geht das unglaublich auf die Nerven - und deshalb werde ich immer misanthroper und habe immer weniger Lust, mich mit Menschen zu unterhalten.
Schaun wir mal, wer mir in 2017 so begegnet, vielleicht treffe ich ja doch noch mal Menschen, die das Leben lustig finden und sich nicht nur von Problemen geplagt hindurchquälen
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Lüchterkark
anje, 01:30h
Heute zu fünft in der Lüchterkark gewesen.

Es spielten Laway mit Albertus Akkermann


Dieses Konzert am 28.12. ist mittlerweile eine von allen genossene Familientradition. Die beiden Großen fahren deshalb erst morgen zurück aufs Festland
.
Es spielten Laway mit Albertus Akkermann


Dieses Konzert am 28.12. ist mittlerweile eine von allen genossene Familientradition. Die beiden Großen fahren deshalb erst morgen zurück aufs Festland
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Dienstag, 27. Dezember 2016
K.o.
anje, 22:14h
Heute war wunderbares Wetter, wenig Wind und strahlende Sonne, so dass K. und ich nach dem Frühstück, zu einem langen Strandspaziergang aufgebrochen sind.
Als wir zurück kamen, ging die Sonne langsam unter, so dass ich völlig plattgelaufen, aber sehr zufrieden, nur noch mit einem Eierpunsch aufs Sofa gesackt bin.
Mit so einem Ausflug wollte ich schon lange mal angeben, klappt aber nur in den Weihnachtsferien, wenn Sunset bereits um halb fünf ist und "nach dem Frühstück" so gegen 14h bedeutet.
Zwei Stunden Spaziergang ist aber für meine Verhältnisse tatsächlich schon eine Menge, ich finde also, ich darf vollkommen berechtigt jetzt schon ins Bett gehen, schließlich war ich anschließend sogar mit K. noch einkaufen - nur zum Kochen fehlte mir dann der notwendige Schwung, aber darum kümmern sich die Kinder jetzt alleine. Ich sag's ja immer wieder: wenn die Kinder erst groß sind, ist Kinder haben toll
.
Als wir zurück kamen, ging die Sonne langsam unter, so dass ich völlig plattgelaufen, aber sehr zufrieden, nur noch mit einem Eierpunsch aufs Sofa gesackt bin.
Mit so einem Ausflug wollte ich schon lange mal angeben, klappt aber nur in den Weihnachtsferien, wenn Sunset bereits um halb fünf ist und "nach dem Frühstück" so gegen 14h bedeutet.
Zwei Stunden Spaziergang ist aber für meine Verhältnisse tatsächlich schon eine Menge, ich finde also, ich darf vollkommen berechtigt jetzt schon ins Bett gehen, schließlich war ich anschließend sogar mit K. noch einkaufen - nur zum Kochen fehlte mir dann der notwendige Schwung, aber darum kümmern sich die Kinder jetzt alleine. Ich sag's ja immer wieder: wenn die Kinder erst groß sind, ist Kinder haben toll
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Montag, 26. Dezember 2016
A. aus der Sicht von J.
kjfalf, 23:06h
Heute war ich den ganzen Tag hier, nur einmal kurz außer Haus. Es hat geregnet.
Um circa 12 Uhr weckte mich ein K. mit der Idee, man könnte doch Gulasch zum Abend essen. Gulasch verlangt allerdings, in meiner Küche, die Zubereitung via Crockpot. Und so ein Crockpot läuft zwar wunderbar unbeaufsichtigt, allerdings auch mindestens sechs Stunden.
Ich quälte mich also aus dem Bett, hatte ein nettes Frühstück mitsamt Kindern, und fing dann an mit K. das Fleisch zu braten. C. schnitt die Kartoffeln, sogar gestern schon.
Das Sonos Soundsystem war auch irgendwann einsatzbereit. Nach viel Rumgespiele bin ich zum Schluss gekommen, dass es doch nicht signifikant besser ist als stinknormales Bluetooth, mit dem einzigen Vorteil, dass man mit Sonos viel flexibler alle Räume im Haus separat ansteuern kann und andere Leute einfach elegant aus der Leitung schmeißen kann.
Die Kinder haben natürlich sofort die Gelegenheit erkannt und versprachen umgehend, mich mit wundervollem barocken Klaviergeklimper zu wecken. Zitat dazu: "Damit weckt ihr mich nicht, sondern treibt mich restlos von der Insel!"
Auch gut.
Zugeben, dass Bluetooth eigentlich überlegen, weil weniger aufwändig, ist kann man natürlich nicht. Reststolz muss sein. Die einzige Möbelinvestition von der ich überzeugt war, aber dann doch zugeben musste, dass sie Schrott ist, ist die neue Geschirrspülmaschine. (Ist aber auch wirklich ein Scheißteil.)
Spaziergang zum Strand.Bild folgt.

War sehr nett, echtes Borkumwetter eben.
Dann gab es Gulasch. Das Fleisch ist auf der Zunge zerfallen wie Asche zu Staub. Oder irgendwie sowas.
Anschließend gibt es besinnliche, wenn auch viel zu laute, Musik und Basil Smash.
Da mit Alkohol auch regelmäßig die gehobene Rhetorik verschwindet, durfte heute J. verfassen.
Das war's und mir bleibt nichts über als abzuschließen
‽
Um circa 12 Uhr weckte mich ein K. mit der Idee, man könnte doch Gulasch zum Abend essen. Gulasch verlangt allerdings, in meiner Küche, die Zubereitung via Crockpot. Und so ein Crockpot läuft zwar wunderbar unbeaufsichtigt, allerdings auch mindestens sechs Stunden.
Ich quälte mich also aus dem Bett, hatte ein nettes Frühstück mitsamt Kindern, und fing dann an mit K. das Fleisch zu braten. C. schnitt die Kartoffeln, sogar gestern schon.
Das Sonos Soundsystem war auch irgendwann einsatzbereit. Nach viel Rumgespiele bin ich zum Schluss gekommen, dass es doch nicht signifikant besser ist als stinknormales Bluetooth, mit dem einzigen Vorteil, dass man mit Sonos viel flexibler alle Räume im Haus separat ansteuern kann und andere Leute einfach elegant aus der Leitung schmeißen kann.
Die Kinder haben natürlich sofort die Gelegenheit erkannt und versprachen umgehend, mich mit wundervollem barocken Klaviergeklimper zu wecken. Zitat dazu: "Damit weckt ihr mich nicht, sondern treibt mich restlos von der Insel!"
Auch gut.
Zugeben, dass Bluetooth eigentlich überlegen, weil weniger aufwändig, ist kann man natürlich nicht. Reststolz muss sein. Die einzige Möbelinvestition von der ich überzeugt war, aber dann doch zugeben musste, dass sie Schrott ist, ist die neue Geschirrspülmaschine. (Ist aber auch wirklich ein Scheißteil.)
Spaziergang zum Strand.

War sehr nett, echtes Borkumwetter eben.
Dann gab es Gulasch. Das Fleisch ist auf der Zunge zerfallen wie Asche zu Staub. Oder irgendwie sowas.
Anschließend gibt es besinnliche, wenn auch viel zu laute, Musik und Basil Smash.
Da mit Alkohol auch regelmäßig die gehobene Rhetorik verschwindet, durfte heute J. verfassen.
Das war's und mir bleibt nichts über als abzuschließen
‽
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Sonntag, 25. Dezember 2016
Und immer noch entspannt
anje, 23:21h
Kein Streit, kein Stress, es ist nach wie vor alles ausgesprochen friedlich.
Jeder kocht dann ein wenig, wenn ihm danach ist, so gab es heute ständig irgendwelche Kleinigkeiten "zwischendurch", ohne dass sich irgendjemand verpflichtet fühlte, für eine offizielle Mahlzeit zu sorgen.
Von gestern war noch Thunfisch übrig geblieben (weil ich absichtlich so viel bestellt hatte, damit etwas übrig bleibt) und als ich irgendwann sagte, ich würde dann jetzt mal Thunfischtartar herstellen, fragte jedes Kind, was es dabei helfen könne und so war nicht nur das Tartar ruckzuck fertig, sondern nebenher auch noch Kartoffelplätzchen als Unterlage gebacken.
Das war dann unser Nachmittagsessen.
Nach dem Frühstück, mit dem wir erst gegen 13h fertig waren, schob ich einen Butternutkürbis in den Ofen, dessen Zubereitungsanweisung ich bei Herrn Buddenbohm gelesen hatte und neugierig ausprobieren wollte.
Ergebnis: Toll. Wirklich sehr lecker, war auch sehr schnell alle.
Gemeinsam mit C. schälte und kochte ich anschließend einen Riesentopf Kartoffel, so dass wir morgen Klöße machen können, dann kam die Idee mit dem Thunfischtartar, dann habe ich K. ein wenig geholfen, der die neuen Sonos Elemente aufgehangen hat (und ja, wir haben jetzt tatsächlich dieses edle Soundsystem hier am Start, K. war davon genauso angefixt wie ich, so dass er es kurzerhand als Weihnachtsgeschenk gekauft hat.) und als ich wieder runterging, war C. schon fast fertig mit der vegetarischen Lasagne, ich musste eigentlich nur noch die Soße für den Salat zusammenrühren.
Insgesamt war es also ein sehr essenslastiger Tag, vor die Tür gekommen ist keiner von uns (außer meinem Vater, der grundsätzlich mittags um 12h in den Ort fährt, um dort etwas zu essen, was er auch macht, wenn wir alle da sind und ständig irgendwas kochen und brutzeln.), dafür waren alle Dinge aber wirklich richtig lecker und es hat viel Spaß gemacht, so ganz entspannt einfach nur so und nur aus Genuss alle möglichen Speisen zu kochen.
Am schönsten war die fehlende Verpflichtung und dass keinerlei Regeln eingehalten werden mussten. Es gab weder vorgegebene Essenszeiten noch vorgegebene "Stilrichtungen", das klassische "Kaffee und Kuchen" fand zB gar nicht statt, weil keiner Appetit darauf hatte. Nichts musste zu einer bestimmten Zeit fertig sein und jeder konte selber entscheiden, ob er auch etwas essen wollte oder hiervon nicht.
Kurz: Es war so, wie ich mir Weihnachten immer gewünscht habe.
Morgen gehe ich vielleicht mal wieder vor die Tür
.
Jeder kocht dann ein wenig, wenn ihm danach ist, so gab es heute ständig irgendwelche Kleinigkeiten "zwischendurch", ohne dass sich irgendjemand verpflichtet fühlte, für eine offizielle Mahlzeit zu sorgen.
Von gestern war noch Thunfisch übrig geblieben (weil ich absichtlich so viel bestellt hatte, damit etwas übrig bleibt) und als ich irgendwann sagte, ich würde dann jetzt mal Thunfischtartar herstellen, fragte jedes Kind, was es dabei helfen könne und so war nicht nur das Tartar ruckzuck fertig, sondern nebenher auch noch Kartoffelplätzchen als Unterlage gebacken.
Das war dann unser Nachmittagsessen.
Nach dem Frühstück, mit dem wir erst gegen 13h fertig waren, schob ich einen Butternutkürbis in den Ofen, dessen Zubereitungsanweisung ich bei Herrn Buddenbohm gelesen hatte und neugierig ausprobieren wollte.
Ergebnis: Toll. Wirklich sehr lecker, war auch sehr schnell alle.
Gemeinsam mit C. schälte und kochte ich anschließend einen Riesentopf Kartoffel, so dass wir morgen Klöße machen können, dann kam die Idee mit dem Thunfischtartar, dann habe ich K. ein wenig geholfen, der die neuen Sonos Elemente aufgehangen hat (und ja, wir haben jetzt tatsächlich dieses edle Soundsystem hier am Start, K. war davon genauso angefixt wie ich, so dass er es kurzerhand als Weihnachtsgeschenk gekauft hat.) und als ich wieder runterging, war C. schon fast fertig mit der vegetarischen Lasagne, ich musste eigentlich nur noch die Soße für den Salat zusammenrühren.
Insgesamt war es also ein sehr essenslastiger Tag, vor die Tür gekommen ist keiner von uns (außer meinem Vater, der grundsätzlich mittags um 12h in den Ort fährt, um dort etwas zu essen, was er auch macht, wenn wir alle da sind und ständig irgendwas kochen und brutzeln.), dafür waren alle Dinge aber wirklich richtig lecker und es hat viel Spaß gemacht, so ganz entspannt einfach nur so und nur aus Genuss alle möglichen Speisen zu kochen.
Am schönsten war die fehlende Verpflichtung und dass keinerlei Regeln eingehalten werden mussten. Es gab weder vorgegebene Essenszeiten noch vorgegebene "Stilrichtungen", das klassische "Kaffee und Kuchen" fand zB gar nicht statt, weil keiner Appetit darauf hatte. Nichts musste zu einer bestimmten Zeit fertig sein und jeder konte selber entscheiden, ob er auch etwas essen wollte oder hiervon nicht.
Kurz: Es war so, wie ich mir Weihnachten immer gewünscht habe.
Morgen gehe ich vielleicht mal wieder vor die Tür
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