anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 20. Dezember 2016
Die Jugend und die Geheimnisse der Finanzwelt
Die Sitzungen heute liefen ungewöhnlich problemfrei und in Rekordgeschwindigkeit ab, was aber trotzdem nichts daran ändert, dass man anschließend vollkommen platt und k.o. ist und nichts Gescheites mehr geschafft bekommt. Ich habe am Nachmittag also noch ein bisschen vor mich hingekramt, hier und da ein wenig aufgeräumt, liegengebliebene Post erledigt und versucht, ein wenig Ordnung in mein Ablagesystem zu bekommen. Effizient geht aber auf alle Fälle anders.

Lustig war ein Whatsappchat mit J., von dem ich einen Screenshot gemacht habe, weil ich ihn so witzig fand, aber jetzt an der Technik scheitere, diesen Screenshot hier mit vernünftiger Tiefenschärfe hochzuladen.

Sieht so aus:

Ist aber halt schwer zu lesen.
Es ging darum, dass J. die PIN seiner Sparkassenkarte dreimal falsch eingegeben hatte, worauf seine Karte gesperrt wurde und er mich daraufhin anrief, damit ich bei der Sparkasse vorbeigehe, um ihm eine neue PIN zu besorgen. (so ist das halt, wenn CW sich klont....)
Ich bin natürlich nicht bei der Sparkasse vorbeigegangen, sondern habe die Sparkasse angerufen, die dann mir mitteilte, dass J. dafür selber anrufen müsse, da er nun halt selber 18 sei, denn ansonsten könnte ja jeder kommen und sagen "ich bin seine Mutter". Ich habe der Sparkassendame dann erläutert, dass J. nicht selber anrufen kann, da sie nur ein Festnetztelefon hat und dass J. für Anrufe zu einem Festnetztelefon 9 Cent bezahlen muss und das gäbe sein Budget nicht her, weshalb eben ich das grade versuche zu klären, ich hätte nämlich eine allnet-Flatrate. Daraufhin meinte die Sparkassendame, dann müsse ich sein Taschengeld erhöhen, eine Bemerkung, die zeigt, wie wenig sie die tatsächlichen Probleme versteht.
Als ich ihr dann aber argumentativ darlegen konnte, dass es für diesen Ratschlag jetzt zu spät sei, schließlich käme J. an gar kein Geld mehr ran, egal wieviel Taschengeld ich ihm zahle, lenkte sie ein und bot an, dass sie ja auch ihn anrufen könne.
Per Saldo hatten wir damit wieder eine dieser witzigen Situationen, die CW und ich oft genug gemeinsam gespielt haben: Man braucht eine männliche und eine weibliche Stimme am Telefon und kann jeden Datenschutz locker umgehen.
Ich hab ihr also J.s Telefonnummer und sie rief J. an. So war für alle Beteiligten die höchste Sicherheitsstufe des Datenschutzes absolut gewahrt.
Aber darum ging es mir jetzt eigentlich gar nicht, das ist nur so eine niedliche Randgeschichte, über die ich mich nur ganz nebenbei amüsiert habe, es ist schließlich immer wieder dasselbe, aber man muss diese Vorgeschichte kennen, um den Whatappchat verstehen zu können.
J. fragt nämlich an, ob seine neue PIN schon per Post gekommen sei und wir stellen fest, dass noch gar keine neue beantragt wurde, sondern dass die Dame ihm nur die Karte wieder freigeschaltet hat, er noch mal drei Chancen hatte, seine PIN einzugeben, die ihn aber auch nicht weiterbrachten, weil die alte PIN wohl in den unendlichen Weiten des verschlüsselten PIN-Mysteriums unter einem kryptischen Hinweiswort für immer verschollen ist.
Ich versuche ihm daraufhin klar zu machen, dass es das beste ist, er opfert einfach mal 9 Cent und ruft gleich selber bei der Dame an und bin sogar noch freundlich genug, ihm eben die Telefonnummer der Sparkasse zu googeln und per copy and paste in den Chatverlauf zu posten.
Das kann er aber nicht, weil in der gegoogelten Telefonnummer ein "/" ist - und wenn er das beim Eintippen der Telefonnummer mit eintippt, schlägt der Anruf fehl......

Nacherzählt ist der Chat längst nicht so lustig wie im Original - aber leider weiß ich nicht, wie man so einen Screenshot in brauchbarer Auflösung produziert
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Montag, 19. Dezember 2016
Dies und das
Büro, heute 16.45h



Ansonsten: müde, müder, am müdesten
Morgen: Gremienmarathon,
danach: Luft raus, trotzdem muss noch weiter gemacht werden, steht immer noch genug auf der Jahresschlussagenda

Großes Vorhaben fürs neue Jahr: Endlich mal all den Kram bei eBay einstellen, der seit Ewigkeiten hier zum Verkauf rumsteht. Wenn das gelingt dann Folgeplan: Anschließend Weltreise, oder Zweikaräter kaufen.

Bis dahin: Nervenstärke beweisen
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Montag, 19. Dezember 2016
Spaß am Abend
So stückchenweise gehen die noch zu erledigenden Tätigkeiten in den Jahresendspurt über, ich stelle aber schwer erfreut fest: Es geht voran.
Heute war ein ausgesprochen produktiver Tag, an dem sogar noch ein Flohmarktausflug untergebracht werden konnte. Auf den Sonntagsflohmärkten sind sind zwar meist große Mengen an Händlern mit Neuware, aber so kurz vor Weihnachten zum gezielten Geschenkeeinkauf ist das sehr vorteilhaft. Ich glaube, ich habe jetzt für jeden, dem ich gerne etwas schenken möchte, auch mindestens ein Geschenk, mein Geschenkegewissen zumindest vermeldet entspannte Gelassenheit.

Wieder zu Hause packte mich die große Aufraumwut und ich wollte endlich das Bügelbrett im Wohnzimmer wegräumen. Nur blöderweise lagen da noch ein paar "angefangene Hemden", die ich nicht mehr in die Wäscherei gebracht hatte, weil ich dachte, ich könnte ja auch mal selber bügeln. Ich fürchte allerdings, das Bügelbrett steht da schon etwas länger, denn alle "angefangenen Hemden" waren kurzärmelig, ähem, räusper.



Aber am 4. Advent einen Schwung kurzärmelige Hemden zu bügeln, hat doch auch schon wieder Unterhaltungswert. K. zumindest hat sich gefreut, dass sie fertig wurden, bevor wieder Sommer ist.

Noch mehr Unterhaltungswert hatte ich aber heute mit meiner immer noch aktivierten MCID. Da ich auf Borkum mal eine Zeitlang viel Ärger mit anonymen Anrufen hatte, habe ich eine "Malicious Call Identification" beantragt und bekommen. Genutzt bzw. bezahlt habe ich die nur einen Monat lang, danach war der Kerl identifiziert und die Geschichte war erledigt, aber der Telefonprovider hat wohl einfach vergessen, dieses Merkmal bei meinem Anschluss wieder auszuschalten, was dazu führt, dass ich bei jedem "anonymen Anruf", der auf dem Festnetz in Borkum eingeht, per Mail benachrichtigt werde und sehe, von welcher Rufnummer der Anruf tatsächlich kam. Grundsätzlich ruft auf der Festnetznummer in Borkum nur sehr selten jemand an, aber seitdem mein Vater dort zwischenstationiert ist, hat ihn natürlich meine Mutter ein paarmal angerufen und auch andere Freunde. Und eine anonyme Nummer rief an. Das letzte Mal hat mich das nicht wirklich interessiert, aber heute habe ich dann mal aus reiner Neugier geschaut, ob ich die Nummer finde bzw. kenne. Und - voilà, Volltreffer. Jetzt kicher ich hier den ganzen Abend schon leise vor mich hin - da schaltet jemand extra seine Rufnummerübertragung aus, bevor er meinen Vater anruft, weil er nicht will, dass ich sehe, dass er anruft - und dann hat er das Pech, dass diese MCID-Schaltung immer noch aktiviert ist.
Ich hatte auf alle Fälle viel Spaß daran
:-)

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Samstag, 17. Dezember 2016
Gelernt
Lustige Sachen heute gelernt.
Das hier ist ein optisches Kabel



Nennt man auch LWL oder auch Lichtwellenleiter.
Wird aber gar nichts zum Gucken durchgeleitet, sondern nur Töne. Zumindest bei uns. Sagt K.
Sachen gibt's
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Freitag, 16. Dezember 2016
Von toll bis grusel
Der Tag heute Morgen fing so schön an. Ich war ziemlich früh wach und damit auch schon ziemlich früh unterwegs ins Büro, weil ich wusste, dass ich dort spätestens um halb zehn wieder wegmusste, da um elf Uhr der erste Termin in MG anstand, es gibt tatsächlich noch mal neue Interessenten für das Vitusparkgebäude.
Da ich sonst nie so früh schon in der Gegend rumfahre, bekomme ich sonst auch nie den Sonnenaufgang unterwegs mit. Heute war es auch noch ein außergewöhnlicher schöner Sonnenaufgang und die Kulisse in den Rieselfeldern ist noch mal das i-Tüpfelchen obendrauf. Mystische Nebenschwaden wabern übern den mit Rauhreif bedeckten Feldern, die in einem grauweißblau untern dem wildgestreiften Himmel liegen, wahrlich märchenhaft.



Weil ich diesen Anblick so toll fand, musste ich alle paar Meter anhalten und Fotos machen, mit der Folge, dass ich dann über eine halbe Stunde später im Büro war als geplant.
Egal.

Die Fahrt nach MG ging glatt und staufrei über die Bühne, das ist ja immer schon viel wert, aber da die Interessenten das gesamte Gebäude sehen wollten, war ich gezwungen, es mir selber auch noch mal anzusehen.
Ich wusste, dass dort Leute eingebrochen waren und alles verwüstet hatten, dass es aber so schlimm aussah, wie es aussah, das hatte ich mir nicht vorstellen wollen.
Es war gruselig.



Die zweite Interessenpartei hat K. dann alleine durch die Liegenschaft geführt, ich hatte keine Nerven mehr und habe mich im Auto verkrochen.

Am Nachmittag dann Termin in Düsseldorf, Gesellschafterversammlung von CWs alter Steuerberatungsgesellschaft, von der er immer sagte, das wäre meine Rentenversicherung, denn nur von den Anteilen an der Gesellschaft könnte ich mir schon ein feines Luxusleben leisten. Nun, leider haben die Geschäftsführer nach seinem Tod die Gesellschaft einfach vor die Wand fahren lassen, dabei alle Werte geschickt verschwinden lassen und bieten mir jetzt großzügig an, mir die Anteile für 1 Euro abzukaufen.
Dass es gekommen ist, wie es gekommen ist, konnte ich nicht verhindern, denn das waren tatsächlich CWs schlechte Verträge. Aber wenn die Gesellschaft schon nichts mehr wert ist, dann kann ich mir wenigstens den Spaß machen, die Geschäftsführer jetzt ein bisschen mit über die Klinge springen zu lassen. Ich bin nicht nachtragend, aber rachsüchtig, und das gründlich. Ich glaube, es darf auch gerne etwas zusätzlich kosten, wenn ich damit dafür sorgen kann, dass die beteiligten Personen noch gewaltig bereuen werden, dass sie CWs Vertragsfehler derart schamlos ausgenutzt haben. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass Dinge wie Bilanzbetrug und Konkursverschleppung nicht nur fürs Finanzamt, sondern auch für die Kammer interessante Themen sind und dann wird's durchaus eng für die Jungs. Schaun wir mal, aber da ich ja nun nichts mehr zu verlieren habe, kann ich mich wenigstens an diesem Rückschlag erfreuen. Und natürlich verkaufe ich die Anteile nicht für einen Euro, sondern gebe mir lieber sehr viel Mühe, richtig viel Ärger zu machen. Man sieht sich halt immer zweimal im Leben.

Anschließend bin ich mit K. noch in der Düsseldorfer Altstadt rumgelaufen, habe mich ein bisschen vor den 5 Millionen Holländern gegruselt, die dort wohl die Herrschaft übernommen haben und hatte dabei die gesamte Zeit quietschewarme Füße. Ich war schlau genug gewesen, meine neuen Fellschuhe für den Ausflug heute anzuziehen, weil ich mir schon dachte, dass wir anschließend noch in der Altstadt rumlaufen werden. Denn für Düsseldorf kann man auch ruhig die hässlichen Schuhe anziehen, da sind so viele schräge Vögel, das fällt dort niemandem auf.
Als K.s Füße zu so steifen Eisklumpen gefroren waren, dass er sie nicht mehr spürte, sind wir ins Auto gestiegen und nach Hause gefahren. Unterwegs habe ich durch eine Suche im Internet festgestellt, dass es diese Fellschuhe auch in Größe 44 gibt. K. sträubt sich noch und meint, Westfalenfüße gehören nicht in Lammfell, aber seine Füße waren schon arg kalt geworden und Mitleid hatte ich mal so überhaupt nicht
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Donnerstag, 15. Dezember 2016
Tastaturenschwemme
Weil ich am Sonntag ja das allerwelttollste und originellste und im Grunde überhaupt nicht mehr zu toppende Weihnachtsgeschenk für K. gekauft habe und weil ich letzte Woche aus seinen Geburtstagsgeschenken vorsichtshalber auch ein Geschenk zurückbehalten habe und weil ich beim Aufräumen dann gestern noch ein Geschenk für K. gefunden hatte, das hier schon länger steht, das ich aber komplett vergessen hatte, habe ich jetzt also reichlich und genug Weihnachtsgeschenke für K. und deshalb spontan beschlossen, dass die heute gelieferte Logitech Tastatur jetzt kein Weihnachtsgeschenk mehr ist, sondern sofort und auf der Stelle verwendet werden kann.
Mir gefiel die Idee schon deshalb sehr, weil ich selber eigentlich auch recht gerne so eine Tastatur haben wollte, denn sie ist schon arg dicht dran an perfekt.
Sie hat einen wunderbaren Anschlag, sie ist klein, hat aber trotzdem einen NumBlock, was für mich essentiell ist und sie ist schwer. Ich hasse diese leichten, flatterigen Wackeltastaturen, die auf dem Tisch hin und her klappern. Aber das wirklich Besondere an dieser neuen Tastur ist die Multi Device Funktion. Erst war ich ja skeptisch, aber mittlerweile bin ich wirklich hell begeistert. Ich habe die Tastatur über SmartBluetooth mit meinem Laptop, dem Handy und dem iPad gekoppelt, was kinderleicht und ohne jedes Problem sofort funktionierte und kann jetzt über drei Steuerungstasten ganz einfach zwischen den Geräten wechseln, die dann jeweils sofort und ohne zu zicken auf die Tastur reagieren.
Wirklich richtig prima, gibt nix zu meckern.
Ich für meinen Teil war mir deshalb schnell sicher, dass ich selber unbedingt auch so eine Tastur haben möchte. Da ich sie aber eigentlich ja für K. gekauft hatte, habe ich sie ihm heute Abend gegeben mit dem Hinweis, dass er schon genug Weihnachtsgeschenke bekomme, diese Tastatur deshalb kein Weihnachtsgeschenk sei, weshalb er sie heute schon mal ausprobieren könne, aber wenn sie ihm nicht gefiele, dann würde ich sie sehr gerne nehmen, weil, ich wollte bestimmt auch so eine Tastatur, das hätte ich schon beschlossen.
Er guckte mich sehr erstaunt an, kratzte sich etwas am Kopf und verschwand kommentarlos ins Nachbarzimmer. Als er wieder auftauchte, hatte er eine original verpackte Logitech K780 Tastatur in der Hand und meinte, dann könne er mir mein Weihnachtsgeschenk ja auch schon mal geben.

So haben wir das Tastaturenthema also für mich perfekt geregelt, nur K. findet es etwas blöd, weil er jetzt wieder kein Geschenk mehr hat, aber das ist ja nicht mein Problem
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Mittwoch, 14. Dezember 2016
Trüb
Blöder Tag heute, überall nur Fehler.

Es ist sehr ermüdend, wenn man den ganzen Tag schwerpunktmäßig damit beschäftigt ist, Fehler zu finden, wo man viel lieber keine finden möchte.
Es ist ebenfalls anstrengend, Leuten zu erklären, warum sie leider wirklich nicht so gut sind, wie sie selber meinen, dass sie doch ganz bestimmt wären.
Mitarbeiter müssen natürlich motiviert und bei Laune gehalten werden, das ist mir durchaus klar, aber es gibt Tage, wo das einfach nur noch anstrengend ist. Wo man die Leute anbrüllen möchte: "Nein, du Idiot, deine Meinung ist nicht nur falsch, sie ist auch noch dumm und jetzt ist Schluss. Halt einfach die Klappe und mach, was man dir sagt, das aber bitte fehlerfrei."
Geht nicht, schon klar, aber immer wieder irgendwelche umständlichen, zigmal so lange dauernden, verschwurbelten Schönfärbereien zu erfinden, nur damit Kollege X nicht mit der Realität konfrontiert wird, die einfach nur bitter für ihn wäre, weil sie in direktem Widerspruch zu seinem eigenen Selbstbild steht, das ist halt mühsam und macht mich regelmäßig unfroh.

K. zitiert immer wieder gern den Spruch von Max Frisch: „Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, dass er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen.”
Und ja, dieser Spruch findet sich auch schon in meinem allerersten, handgeschriebenen Sprüchealbum aus den 70ern, damals fand ich das sehr klug und weise und habe das immer gern zitiert.

Direkt dahinter steht aber auch der Ratschlag von Erich Kästner: "Verhindere so tief zu sinken, den Kakao, durch den man dich zieht, auch noch zu trinken."
Und ehrlich - den finde ich mindestens so befolgenswert.

Ich bin es so leid, mit Menschen umzugehen, die sich schlicht weigern, die Wahrheit überhaupt sehen zu wollen, sondern lieber mit einer kaum zu überbietenden Unbekümmertheit und Hurra-Mentalität durchs Leben trampeln, sich dabei selbstverständlich überhaupt keine Mühe machen, anderen nicht auf die Füße zu treten, im Gegenteil, das ständig tun, weil das für sie schlicht der bequemere Weg ist.
In ihrer nie zurechtgestutzten Arroganz suhlen sie sich dabei in einer Selbstherrlichkeit, die jeder rationalen Grundlage entbehrt, und ich bin der festen Überzeugung, dass das freundliche Hinhalten eines Mantels für solche Leute vollkommen vergebene Liebesmüh ist. Die tragen gar keine Mäntel, die leben in einer ausgeleierten Jogginghose und halten das für den dernier cri. Die gucken außerdem SuperRTL und machen sich über Leute lustig, die Dinge wie Moral und Anstand für erstrebenswerte Ideale halten.

Ich mag diesen Leuten die Wahrheit nicht mehr wie einen Mantel zum Hineinschlüpfen hinhalten, denn sie schlüpfen nicht - sie stellen sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf und drehen mir eine lange Nase. Und ziehen mich durch ihren Kakao.
Deshalb: NEIN! ich werde ihren Kakao nicht trinken, und ich hab auch einfach keinen Bock mehr, ihnen den Mantel noch länger wie ein grinsender Lakai hinterherzutragen. Ich schmeiß ihnen den Mantel einfach vor die Füße, sollen sie doch sehen, wie sie damit klarkommen, sind ja alle so oberklug und wichtig.

Ja, manno, an manchen Tagen ist es wirklich schlimm, da kommt es so gehäuft, dass ich abends nur noch spucken kann.
Morgen gehe ich wieder brav und gesittet ins Büro und erkläre allen Mitarbeitern ruhig, freundlich und trotzdem positiv verstärkend, dass ich ihre Arbeit sehr schätze und ungemein zufrieden bin, jetzt müssten sie nur noch aufhören, dauernd Riesenmengen an Fehlern in ihren Exceltabellen unterzubringen, dann wäre mein Glück vollkommen. Ich hatte schließlich Pädagogik Leistungskurs
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