anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 3. November 2016
Grummel
Meine heutige Laune in Keksen:



Stimmt, das ist grummelig, und das ist noch die freundliche Beschreibung.
Ich habe mich heute mal wieder über unseren Superchefassistent geärgert und geärgert ist auch hier die harmlose Beschreibung. In echt habe ich geschäumt vor Wut und zwar nicht nur über diese potenzierte Inkompetenz, sondern auch über die schamlose Chuzpe, mit der er seine Inkompetenz auch noch fröhlich als ganz selbstverständliche Hochleistung verkauft.
Wie kommt man jemandem bei, der sich stumpf weigert überhaupt wahrzunehmen, dass er in seinem Job rettungslos überfordert ist?
Aber vielleicht ist es ihm ja durchaus klar, aber er kann es nicht ändern, da es keinen Job gibt, der seiner Qualifikation entspricht und ihm das Gehalt zahlt, das er zur Zeit erhält. (Verdient ist hier eindeutig das falsche Wort). Dann haben wir ihn für immer am Hals.

Meine Laune: siehe oben
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Mittwoch, 2. November 2016
Essen
Es gibt ja Leute, für die ist "Essen" kein normaler Vorgang zur Nahrungsaufnahme, sondern dient ausschließlich dem reinen Genuß, der wiederum verehrt wird wie ein goldenes Kalb und deshalb, so wie jede Religion, strengen Vorschriften und Regeln unterworfen ist, die sich überwiegend auf die Art der Zubereitung der Speisen beziehen, es gibt aber auch noch allerlei andere Spökskes nebenher zu beachten.
Muscheln isst man nur in Monaten mit "R", Kartoffeln schneidet man nicht mit dem Messer, diese kleinen Beilagebrötchen schneidet man gleich gar nicht, sondern bricht sie mit der Hand auseinander und ein Weinglas fasst man nur unten am Stiel an und nicht mit der Hand rundrum. Wein muss außerdem natürlich genau die richtige Temperatur haben, die wiederum abhängig ist von Art, Alter, Herstellung, Farbe und Herkunft des Weines. Nix für ungebildete Menschen also, dieser wahre Genuss, und erst recht nichts für Menschen, die Dinge nicht ernst nehmen.
Daraus wird schnell klar: Genuss ist nichts für mich. Ich bin viel zu banausig, als dass ich je ein ernst zu nehmender Gourmet werden könnte.
Trotzdem esse ich gerne und bin gleichzeitig auch noch ziemlich wählerisch und mäkelig. Nur diese richtige Genussgourmet-Nummer, das ist mir entschieden too much, vor allem weil es jede Menge Zutaten gibt, die mag ich einfach pauschal nicht und da ist es mir piepegal, wie viele Sterne der begnadete Koch hat, der den Kram hergestellt hat.
Ich mag zB keinen Grünkohl. Egal wie gut oder schlecht gemacht, ich mag einfach keinen Kohlgeschmack. Ich mag auch keinen Rosenkohl, keinen Wirsing und keinen Blumenkohl. Rotkohl dagegen finde ich extrem lecker - der schmeckt aber auch nicht nach Kohl, finde ich. Sauerkraut mag ich auch, schmeckt aber auch nicht nach Kohl. Und Kohlrabi mag ich nur roh.
Ich mag auch keinen Käse - zumindest nicht, wenn er nach Käse schmeckt.
Und Innereien genau wie Wild landen bei mir grundsätzlich immer im Junkfoodfilter. Brrrrr - ne, lieber verhungern.

Lässt sich übrigens vererben, so seltsame Geschmacksabneigungen.
Alle drei Kinder mögen keinen Käse, der nach Käse schmeckt.
CW dagegen war erklärter Käsefan. Je stink desto Käse.
Dass die Kinder dieses tolle Zeug so komplett verweigerten, erklärte er mit der Hysterie, die ich den Kindern eingepflanzt hätte, denn eigentlich würden sie Käse mögen, da sie aber nur das tun, was ich sage, lehnen sie natürlich Käse ab.
War CWs Theorie.
Das hat mich geärgert, also habe ich den Kindern ein Stück Appenzeller als Gouda verkauft. Frage von Kind: "Mama, mag ich den Käse?" - Antwort Mutter:"Ja, den kannst Du essen, das ist ganz normaler Gouda, den magst du."
Ergebnis des Experimentes: Von dem Tag an aßen sie auch keinen Gouda mehr.

Aber wodrauf ich eigentlich hinauswollte: Ich halte mich selten an Regeln, die vorschreiben, wie, wann und auf welche Art zubereitet man was zu essen hat.
Deshalb habe ich die Weißwurst, die noch im Kühlschrank lag und weg musste, heute einfach mal nach dem Erhitzen in Scheiben geschnitten und gemeinsam mit einem Rest gekochter Kartoffeln und einer halben Tüte tiefgefrorenem Gemüse in eine Pfanne geschmissen, scharf angebraten und kräftig mit Pommesfritessalz bestreut.
Es war für ein Weißwurstgericht nicht nur entschieden zu spät und sowieso alles verboten, was ich dieser Wurst antat, dafür war es aber saulecker.
Muss man ja auch mal sagen dürfen
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Dienstag, 1. November 2016
Ende eines Brückenwochenendes
Gestern habe ich, ohne groß drüber nachzudenken, "4.0" als Überschrift gewählt, weil ich den ganzen Tag mit irgendwelchen "Computer-Internet-Technikdingens"-Kram beschäftigt war und ich in der letzten Zeit ständig den Begriff "Industrie 4.0" gehört oder gelesen habe. Jetzt frag ich mich, wo die 3.0 geblieben ist? Ich meine, es gab das "web 2.0", das auf die Anfänge des Internets folgte und regelmäßig die wesentlich weiterentwickelten Internetausprägungen in den diversesten Anwendungen bezeichnete, aber es gibt nichts mit 3.0.
Dass 1.0 fehlt (oder erst nachträglich vergeben wird, wenn es zur Unterscheidung nötig ist) ist normal, denn Dinge die zum ersten Mal vorkommen werden zunächst ja noch nicht nummeriert. (Wie bei den Weltkriegen, da ist mir das durch eine Bemerkung meiner Großmutter aufgefallen, die sagte, dass sie in einer Zeit groß geworden ist, als der erste Weltkrieg noch keine Nummer hatte.)
Aber zurück zur Welt der reisenden Daten: Wo ist die 3.0? Habe ich da irgendwas verpasst? Und wenn nicht, warum wurde die drei ausgelassen?
Seltsam.

Ansonsten war heute ein trüber Tag, der auch am Nachmittag entgegen der Vorhersagen nicht besser wurde. Wir sind mit der Vormittagsfähre zum Eemshaven rüber gefahren. Da es Probleme mit der Autorampe gab, hatte die Fähre fast eine Stunde Verspätung und sie war rappelrappelvoll. Klar, Brückenwochende für alle NRW'ler, da sind sehr viele mal eben für drei Tage auf die Insel gefahren.
Wir haben dann zunächst wieder in Appingedam im Gewerbepark gehalten, ein bisschen Shoppen und den unvermeidbaren McKroket, so dass wir erst gegen 14.30h "richtig" unterwegs waren und K. leise vor sich hin grummelte, weil es nun so spät war und er doch eigentlich in Damme vorbeifahren wollte, da dort der Flieger grade in der Werft steht und abgeholt werden muss, wegen Winterzeit jetzt aber bereits um 17h Sunset ist und das wird alles knapp und dann klappt das nicht, weil ich so lange shoppen wollte und grummel eben.
Das Gegrummel wurde etwas besser, als er feststellte, dass das Wetter nicht besser, sondern im Gegenteil immer dichter wurde. Das Fliegerwetter wird nach Sichten und Wolkenhöhen unterschieden und dabei je nach kombinierter Qualität mit einzelnen Buchstaben bzw. deren Bezeichnung im Funkeralphabet benannt. Das beste Wetter, das man sich vorstellen kann, heißt "Charlie", wobei das "C" für "clear" steht.
Komplett fluguntauglich ist das Wetter, bei "X-Ray", keine Sicht und tiefhänende Wolken, da fliegen nur noch Instrumentenflieger, aber nicht die Sichtflugpiloten.
Und heute war das Wetter eindeutig X-Ray. Je näher wir Richtung Damme kamen, umso schlechter wurde es auch noch, ich witzelte, dass so eine Suppe ja schon fast Yankee oder Zulu heißen müsste und K. war wieder besänftigt, weil mein Getrödel beim Shoppen dann doch nicht schuld war, dass sein Plan nicht funktionierte. Dann gab es noch ein paar Staus und gesperrrte Straßenabschnitte unterwegs, als aber klar war, dass wir nicht mehr nach Damme fahren, war das alles nicht so schlimm.
Hier in Greven stand dann Zeitumstellung Teil 2 auf dem Plan, hier sind noch mehr Uhren als auf Borkum und jedes Mal, wenn ich all diese Uhren so mühsam eine Stunde rückwärts drehe, überlege ich, ob ich tatsächlich so viele Uhren brauche - aber dann überlege ich weiter, welche dieser Uhren ich denn jetzt aussortieren möchte - und dann behalte ich sie doch wieder alle.
Dieses Uhrengeticke in allen Räumen ist ja auch ein Sound, der zu meinem Zuhause gehört. Die Kinder haben sich immer beschwert, dass es sie nervt, aber als wir hier nach Greven gezogen sind und ich erst nach drei Tagen die Uhren aufhängte, stellten sie doch erstaunt fest, dass es erst mit Uhrengeticke wieder ein Zuhause ist
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Montag, 31. Oktober 2016
4.0
Was jetzt genau das gruseligere Ereignis heute ist, Halloween oder die Feiern zum Reformationstag, die das Lutherjahr einleiten, lasse ich einfach mal dahingestellt, aber mit meiner eher sehr kritischen Grundhaltung zur Religion, die ich vereinfachend dafür verantwortlich mache, dass sich die Leute alle naselang gegenseitig umbringen, weil ihre jeweilige Religion es ihnen so todbringend wichtig macht, auf welche Art wer welchen Gott verehrt, dass sie alle, die es anders machen, kurzerhand niedermetzeln, - bei dieser Sichtweise auf Religion ist wahrscheinlich leicht vorstellbar, dass ich den Feiern um Herrn Luther herum lieber aus dem Weg gehe, um mich nicht ständig aufzuregen.

Ich ignoriere dieses christliche Fest also und habe mich dafür sehr gut mit den Halloweenfiltern bei Snapchat amüsiert.

Hier eine kleine Auswahl:


Eine weitere Großtat meines Tages war das erfolgreiche Updaten von CWs kleinem Netbook, das ich neulich von meiner Schwester zurückübernommen habe. Nachdem sich das Gerät die letzten Male hartnäckig geweigert hat, das Anniversary Update von Microsoft auch nur anzuzeigen, habe ich es heute endlich geschafft, alle Dateien dafür runterzuladen und zu installieren. Außerdem habe ich auch noch den Drucker auf dem kleinen Netbook so einrichten können, dass alles drahtlos gesteuert wird und vor allem auch die Scanfunktion über WLAN fluppt, damit bin ich jetzt schon sehr zufrieden.

Diese ganze Computereinrichterei ist immer wieder ein gigantischer Zeitfresser und mit einem Gerät ist es ja nicht getan. K. hat parallel versucht, Ordnung in all die diversen Fritzboxen zu bringen, die wir mittlerweile steuern und betreuen, die Fritzbox hier auf Borkum hatte nämlich die Zeitumstellung nicht verkraftet und bildete sich jetzt ein, im Jahr 1970 zu leben. Das war blöd, weil sie nicht nur das Jahr, sondern leider auch die Stunden verdreht hatte und die Beleuchtung, die wir hier über eine Zeitfunktion steuern, plötzlich fünf Stunden zu früh anging.
Wenn ich die letzten Meldungen der Fritzbox richtig deute, hat er sie aber wieder in die Gegenwart befördert.
Außer Computern und Fritzboxen haben wir dann auch noch diverse "Smart Home" Anwendungen am Start, das ist ja prinzipiell alles ganz nett, aber irgendwas davon zickt immer rum. Und das heißt, man muss sich zeitaufwändig kümmern. Seufz.

Weil Sicherheit dabei ein großes Thema ist, ist alles umfänglich Passwort geschützt, meistens braucht man zu dem Passwort auch noch einen Benutzernamen und natürlich hat man alles schon mehrfach geändert, so dass es weder eine Einheitlichkeit noch ein System gibt, mit dem man sich den Zugang zu seinen eigenen Anwendungen erleichtern könnte.

Ich habe deshalb eine im Laufe der Jahre ziemlich groß gewordene Passwortdatei, in der ich mir alle Benutzernamen, Zugangskennungen, Passwörter und was man sonst noch so behalten muss, aufgeschrieben habe, die Datei selber ist durch ein Superpasswort geschützt, was ich mir tatsächlich einigermaßen gut merken kann. Lästig ist nur, dass es mittlerweile wirklich solche Mengen an Zugangsdaten sind, die in dieser Datei relativ unsortiert einfach hintereinander aufgeschrieben wurden, dass ich oft stundenlang suchen muss, bis ich irgendein vergessenes Passwort dort rausfischen kann.
Und diese Datei habe ich heute aufgeräumt.
Dabei gleich jede Menge Passwörter abgeglichen, erneuert, ergänzt, aktualisiert und eben richtig sinnvoll strukturiert. Nun fühlt sich das an wie nach einem lange fälligen Hausputz. Aus lauter Begeisterung über diese jetzt so unglaublich sorgfältig und säuberlich sortierten Zugangs- und Passwortübersichten, habe ich die Datei inzwischen schon drei- oder viermal geöffnet, bewundert, wie schick das alles aussieht und wieder geschlossen. Wenn es nicht so entsetzlich kontraproduktiv wäre, würde ich sie am liebsten ausdrucken und mir an die Wand hängen. So hübsch ist die geworden
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Sonntag, 30. Oktober 2016
Aufgeräumt
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Sonntag, 30. Oktober 2016
Na prima
Irgendwas ist ja immer.
Jetzt zum Beispiel kein Internet mehr.
LTE tut's noch, nur davon ist am Ende des Monats nicht mehr so doll viel übrig. Wer rechnet schon damit, dass Kabel Deutschland bzw. Vodafone einfach ausfällt?
Aber damit ist natürlich auch bloggen am PC hinfällig.
Dafür war heute traumschönes Wetter, die Fahrt hat richtig Spaß gemacht, wir hatten genug Zeit für einen Stopp im McDov in Appingedam, weil wir alle beide große McKrokett-Fans sind, und K. hatte die kluge Idee in dem Fahrradladen gegenüber mal nach diesen genialen Fahrradventildeckeln zu fragen, die die Farbe wechseln je nach Druck im Reifen. Und hat tatsächlich welche bekommen.
Vater hat einen ganzen Korb voll Schmutzwäsche produziert und sich sogar noch selbstständig einen weiteren Stapel T-Shirts gekauft, bis auf ausgefallenes Internet also alles tippitoppi
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Samstag, 29. Oktober 2016
Waschen ohne Wasser
Wochenende, uffffff.
Diese Woche war einfach nur anstrengend und ich bin sehr froh, dass jetzt erst mal vier Tage Pause ist.
Allerheiligen ist in NRW Feiertag, weshalb sich der Montag als Brückentag gradezu aufdrängt, deshalb tatsächlich vier Tage frei.
J. ist schon auf Borkum und hat gleich als erstes Bad und Klo ausgiebig geschrubbt. Es war ja leider zu erwarten, dass mein Vater in meinem Haus genauso ferkelig lebt wie er das seit Jahrzehnten in seinem eigenen tut.
J. schickte ein Foto der reichlich bekleckerten Badezimmermatte, ich schüttelte mich und war dankbar, dass J. sich spontan darum kümmert, K. dagegen regte sich für seine Westfalenverhältnisse sehr auf und fragte empört, ob mein Vater schon immer so ein Ferkel gewesen wäre.
Die traurige Antwort ist "ja", war er schon immer. So lange ich mich zurückerinnern kann, fand ich meinen Vater schon immer eklig. Putzen ist was für Frauen, echte Männer putzen nicht. Oder noch präziser: Akademiker putzen nicht, das ist einfach nicht wichtig genug, um damit wertvolle Akademikerlebenszeit zu verschwenden. Was so ein echter Akademiker ist, der ist nur für Aufgaben zuständig, die man mit dem Kopf lösen kann, Hände sind höchstens zum Schreiben da. Man ist ja schließlich kein Handwerker.
Mein Vater hat immer zwischen wichtiger und unwichtiger Arbeit unterschieden. Wichtig ist alles, was er tut, unwichtig damit alles, was er nicht tut. So einfach und so schnell erklärt. Und da er nicht putzt, ist Putzen auch nicht wichtig.
Und gemeint ist dabei Putzen in jeder Ausprägung. Auch waschen ist putzen. Wobei mein Vater natürlich immer intensiv darauf bestehen wird, dass er sich doch täglich wäscht. Was genau er wäscht, weiß ich nicht, ich fürchte aber, er meint damit, dass er seine Hände wäscht und sich Wasser ins Gesicht spritzt. Mehr wird ziemlich sicher nicht gewaschen, das riecht man. Und hat man auch schon immer gerochen.

Ein ganz klein wenig davon ist allerdings insulanertypisch. Erstens ist jeder gute Insulaner angeboren wasserscheu und zweitens ist Wasser auf der Insel knapp und damit teuer. Es gibt genug Wasser UM die Insel, aber das kann man schlecht für irgendetwas benutzen, außer als trennendes Element vom Festland. (weshalb das auf der Insel auch viele oft als "Europa" bezeichnen.)
Süßwasser, und damit eben auch Waschwasser, ist kostbar und darf nicht verschwendet werden. Damit ist mein Vater groß geworden und hat es nie geschafft, das abzulegen.
Früher hatten die Gästezimmer in den Pensionen deshalb alle ein Waschbecken, eine Dusche oder ein Badezimmer gab es auf jeder Etage aber nur einmal. Wenn also ein Gast duschen oder gar baden wollte, dann musste das extra bezahlt werden und damit niemand einfach so ein Bad nahm, waren die entsprechenden Räumlichkeiten immer abgeschlossen.
Bei uns war es so, dass meine Oma den Schlüssel verwaltete und den nur gegen Vorkasse rausrückte. Einmal Duschen kostete 2,50 DM, eine Übernachtung mit Frühstück gab es für 20 DM (pro Person im Doppelzimmer), aber eben nur mit Waschbecken auf dem Zimmer.
Ich sehe heute noch meine Oma vor mir, die wie ein Schießhund aufpasste, dass für 2,50 DM dann aber auch wirklich nur EINE Person duschte. Denn Badegäste sind ja alle Schlitzohren. Die holen sich für 2,50 DM den Schlüssel und gehen dann zu zweit in die Dusche. Hah! - Aber nicht bei meiner Oma. Da war sie immer auf dem Quivive und stand zur Not Wache vor der Dusche. Sie kannte ihre Pappenheimer da ganz genau. Was aber natürlich auch lästig und anstrengend war, reichlich Grund zum Klagen also, was sie deshalb ebenfalls ausgiebig tat.
Irgendwann hatte ihr dann jemand den guten Tipp gegeben, dass sie doch einfach die Übernachtungspreise auf 22,50 DM erhöhen könnte, und dann könnte jeder jeden Tag duschen und es wäre automatisch alles bezahlt.
So geschah es auch, aber es kam, wie es kommen musste, die Badegäste nutzen natürlich ihre Großzügigkeit ungehemmt aus.
Denn was taten diese Schmocks plötzlich? Richtig, man ahnt es, die duschten plötzlich zweimal! Morgens UND abends. Kann man sich sowas vorstellen? Kein normaler Mensch duscht überhaupt schon jeden Tag, aber diese Badegäste......, logisch, wenn es umsonst ist, dann nimmt man natürlich mit, was man kriegen kann. Lieber den Magen verrenken als dem Wirt was schenken. Wahrscheinlich fuhren die überhaupt nur in Urlaub, um endlich mal ungehemmt duschen zu können.

Mein Vater wuchs also ausgesprochen wassersparsam auf - und hat es nie mehr gelernt, das abzulegen.

Morgen bin ich auch auf Borkum, und dann Gnade ihm Gott, wenn ich nicht mindestens 14 benutzte Unterhosen in der Wäschekiste finde
!

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