anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 15. Oktober 2016
Nörgelig
Jetzt ist eine ganze Arbeitswoche einfach so verflogen, ohne dass ich gearbeitet habe, aber leider auch ohne, dass ich das gute Gefühl hätte, erfolgreich nichts getan zu haben. Wenn ich wenigstens sagen könnte, ich habe mich intensiv erholt - aber noch nicht mal das habe ich getan. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich habe vor allem nichts Sinnvolles getan, fast nichts, von dem, was ich mir vorgenommen hatte, aber auch nichts Alternatives, an das ich mich stolz erinnern könnte. Trotz gegenteiligen Vorsatzes habe ich die Zeit tatsächlich überwiegend verschlunzt.
Okay, okay, ich könnte jetzt jede Menge Sachen aufzählen, die in der Menge der Dinge sich dann natürlich doch wieder so anhören, als hätte ich ganz viel getan - aber übrig geblieben ist für mich vor allem das Gefühl, dass ich zwar den ganzen Tag mit irgendeinem albernen Krimskrams beschäftigt war, dass aber im Ergebnis nichts bemerkenswertes dabei rum gekommen ist, sondern nur so üblicher Alltagskram eben.
Ich habe (bis auf einen Abend) jeden Tag gekocht, ganz viel Wäsche gewaschen, immer wieder einzelne Stellen des Hauses sauber gemacht und ständig das Gefühl mit mir rumgeschleppt "ich komm zu nichts".
Dieser ganze Computerkram, den/die Rechner upzudaten (jetzt habe ich ja seit neuestem wieder zwei Rechner, um die ich mich kümmern muss), Dateien zu sichern, Dateien so zu sichern, dass ich auch von beiden Rechnern drauf zugreifen kann, gesicherte Dateien sortieren und vernünftig ablegen/organisieren, das dauert alles unglaublich lange und nach fünf Stunden stellt man frustriert fest, dass der Tag schon fast wieder um ist und man eigentlich mal wieder nichts geschafft hat.

Mein Rechner hat eine VPN-Leitung, die sich weit über die Hälfte der Zeit vor allem dadurch hervortut, dass sie nicht funktioniert. Und wenn sie funktioniert, dann so unendlich langsam, dass man vor lauter frustrierter Ungeduld es gar nicht vermeiden kann, doch mal irgendwann, so nach gefühlten drei Stunden, in denen sich gar nichts bewegt hat, nur der Rechner dieses Drehsymbol gezeigt hat, das einem sagen soll, die Maschine arbeitet noch, dass man nach ewig langem Warten also dann doch mal, nur so zum Testen, ob da wirklich noch Leben ist, irgendetwas anklickt - und genau in dem Moment wäre der Rechner mit Arbeiten fertig gewesen, aber jetzt hat man ja die Anfrage geändert, deshalb fängt er jetzt von vorne an.

Die gesamte letzte Woche hatte ich gefühlt ständig Streit mit irgendetwas Computerartigem.
Da ich zu bequem war, mich dauernd im Arbeitszimmer vor dem dort aufgebauten und mit Bildschirm, Tastur und Maus angenehm verkabelten Laptop zu setzen, habe ich immer wieder versucht, viele Dinge vom iPhone oder vom iPad aus zu erledigen.
Das Gemeine dabei ist, dass heute die allermeisten websites ganz schick und mächtig modern sogenannte "responsive websites" sind, d.h. die erkennen, mit was für einem Gerät man grade unterwegs und passen ihre Oberfläche entsprechend an. Und konkret heißt das dann, dass einem auf dem mobilen Gerät schlicht deutlich weniger angezeigt wird, weil der Bildschirm ja so viel kleiner ist. Jetzt kann ich aber nicht selber entscheiden, was mir nicht angezeigt wird, sondern die fehlenden Bestandteile der website sind schon vorher festgelegt worden.
Bei Blogs zB kann das bedeuten, dass mir schlicht die eine Spalte, in der die letzten Kommentare aufgelistet sind, nicht angezeigt wird und dann sehe ich, dass auf diesem Blog eben gerade irgendetwas gepostet wurde, ich kann nur leider nicht rauskriegen, was.
Mich macht das regelmäßig so böse, dass ich Blogs, die mir auf dem Handy etwas anderes anzeigen als auf dem PC, mit dem Handy üblicherweise gar nicht mehr besuche, eben weil ich mich dann jedes Mal aufrege. Gleichzeitig ärgere ich mich aber auch, dass das mit dem Handy alles nicht vernünftig funktioniert, denn ansonsten ist das Handy ja wesentlich komfortabler zum mal eben zwischendurch etwas mitlesen, aber ach, diese unseligen Webdesigner, die von den wahren Bedürfnissen der User üblicherweise gar keine Ahnung haben.
Das Bedienen von websites ist vom Handy aus entschieden komplizierter geworden, seitdem weltfremde Webdesigner sich einbilden, die "mobile Ansicht" sei für alle Usern deutlich komfortabler. Nein! Ist sie nicht! Ich möchte bitte immer und überall nur die PC-Ansicht und lebe dann auch damit, dass die ganze Seite nicht auf meinen Handybildschirm passt. Dafür kann ich ihn ja wie eine Lupe verschieben.
Aber ich will alles angezeigt bekommen!!! Verdorri noch eins!
Ein Smartphone, was dem System vorgaukelt, es wäre ein vollwertiger PC, das wäre die beste Lösung.
Und weil ich mich beim Surfen mit dem iPhone oder dem iPad mittlerweile quasi schon mit Sicherheit Ärgern werde, habe ich dazu dann auch von vornherein eigentlich wenig Lust, dafür aber schlechte Laune, weil ich weiß, ich werde durch das übergriffige Verhalten irgendwelcher aufgeblasener Webdesigner zu Dingen gezwungen, die ich nicht machen will.
Alles sehr ärgerlich.

Und dann wollte mein Vater noch mit mir verhandeln, ob es nicht reicht, wenn er nur jeden zweiten Tag frische Unterwäsche anzieht.

Dieser alte Mann, dessen Leben nur noch daraus besteht, dass er darauf wartet, dass der Tag umgeht und dem alles, wirklich alles komplett zu viel und zu anstrengend ist, dieser Mann macht mich gleichzeitig böse, depressiv, hoffnungslos traurig und unglaublich aggressiv. Jeden Tag frische Wäsche anzuziehen ist ihm zu anstrengend, denn dann muss er sich ja auch jeden Tag einmal aus- und komplett neu wieder anziehen. Soooviel Mühe, nein wirklich, jeden zweiten Tag muss doch reichen, oder?

Es ist alles so ungemein sinnlos. Und ziellos. Wofür das alles überhaupt?
Wenn jemand so gar keine Perspektive mehr hat und sich selber so sehr hängen lässt, dass sich auch die kleinste Sinnhaftigkeit aus seinem Leben davongemacht hat, dann finde ich es ungemein schwer, den anderen überhaupt noch als Menschen unterstützen zu wollen. Wenn er selber so gar keine Lust hat, sich um sich zu kümmern, warum sollte sich dann jemand anderes die Mühe machen?

Ich finde das im Moment alles nur gruselig
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Freitag, 14. Oktober 2016
Kochen und Geruch
Heute habe ich mich gleich nach dem Aufstehen an den PC gesetzt.
Heute wollte ich mich gleich nach dem Aufstehen an den PC setzen. Das war der Plan.
Aber dann hatte ich erst Hunger und fand, Frühstück vor der Arbeit ist völlig legitim.
Da ich ansonsten aber so gut wie nie frühstücke und eigentlich auch nie so genau weiß, was ich zum Frühstück überhaupt essen könnte oder möchte, ist Frühstück eine der kompliziertesten Mahlzeiten überhaupt - sie besteht bei mir hauptsächlich aus Genörgel.
Brötchen mag ich nur so, wie es sie früher mal gab. Als der Schnee noch weiß und die Bäcker noch echte Handwerker waren. Die heutigen Brötchen bestehen doch nur aus langweiliger Kruste und viel Wind innen drin. Das Beste, das Weiche, das kommt sozusagen nicht mehr vor. Brötchen vom echten (modernen) Bäcker finde ich deshalb noch viel schrecklicher als Brötchen vom Discounter. In diesen Backshopselbstbedienungsdingern gibt es wenigstens näherungsweise manchmal Brötchen, die ich akzeptiere, blöderweise sind das auch meistens die, die immer als erste ausverkauft sind.
Aber es gibt ja auch Frühstück ohne Brötchen. Baked beans mit bacon and fried eggs - lecker! Aber danach riecht das Haus immer für drei Tage nach billiger Würstchenbraterei, knusprigen Bacon herzustellen führt leider zu olfaktorischen Kollateralschäden, die ich nicht immer bereit bin zu akzeptieren. Und außerdem überfresse ich mich an diesem Frühstück immer, danach bin ich bis Nachmittags komplett quietschesatt, bekomme dann aber gegen 16h ganz plötzlich und auch ganz akut ganz großen Hunger, der dann mit einer Tüte Chips bekämpft wird, was wiederum dazu führt, dass ich anschließend nicht mehr genug Hunger habe, um noch etwas vernünftiges essen zu wollen, was gleichzeitig bedeutet, dass ich auch keine Lust mehr habe, irgendwas zu kochen.

Das mit dem Kochen ist ja auch so ein Ding.
Meine Schwester sagt immer, dass ich gerne koche, sie dagegen hasst Kochen. Ich sage dann immer, dass das so nicht stimmt, ich koche nicht gerne, aber es macht mir nichts aus - und es ist mir in aller Regel wesentlich lieber, dass ich selber koche, bevor ich irgendeinen Fraß essen muss, den andere gekocht haben. Ich esse nämlich gerne, aber auch entsetzlich mäkelig. (siehe oben die Brötchen).
Ich stehe also sehr auf "leckeres Essen", betrachte das Kochen dafür aber weder als Kunst noch als Religion oder irgendetwas anderes "Heiliges", sondern im Gegenteil, alles was das Kochen erleichtert und verschnellert ist hochwillkommen.
CW dagegen war ein wahrer "Ritualkoch". Er konnte stundenlang Gemüse in genau gleich große Stückchen schnibbeln, um sie anschließend mit viel Salz und noch mehr Pfeffer und Chili zu einem "Gemüsefond" auszukochen, der damit endete, dass er die Flüssigkeit auffing und die Gemüseeinlage (wohlgemerkt, alle Stücke exakt gleich groß) wegwarf. Nach meinem Geschmack hatte er anschließend sehr scharf gewürztes heißes Wasser hergestellt, aber die Zeiten sind ja nun vorbei und de mortuis nil nisi bene, aber ich verwende kurzerhand einen Brühwürfel und finde, das schmeckt ausreichend gut.
Ich bin extrem begabt im Aufpimpen von Fertiggerichten bzw. "Halbfertiggerichten" und ein erklärter Fan des Paretoprinzips. 80% Perfektion reichen dicke.
Ich versuche also meist so unaufwändig wie möglich zu kochen, meine Benchmark ist dabei meine eigene Zunge: Wenn ich den Unterschied schmecke, dann lohnt sich im Zweifel auch etwas mehr Mühe. Kartoffelbrei aus der Tüte zB. schmeckt ätzend, so lästig es ist, aber den mache ich immer frisch.
Leider habe ich dadurch aber wohl die Geschmacksnerven meiner Familie entschieden zu empfindlich gezüchtet. Sie essen zwar klaglos Kantinenessen - aber nur, wenn sie nicht zu Hause sind und Hunger haben. Falls ich also versuche, mit einer fertigen Salatsauce aus der Flasche den Zubereitungsprozess des Salates deutlich zu verkürzen, gibt es großes Gemecker. Da hätten sie schon gerne alle die selbstgerührte Himbeervinaigrette, die nicht nur das mühsame Schalottenwürfeln beinhaltet, sondern auch viel Saubermachen von Töpfchen, Löffeln und Rührquirl.
Überhaupt ist das Saubermachen natürlich das eigentlich Aufwändigste bei der ganzen Kocherei, aber das versuche ich oft an einen der "Nuresser" zu übertragen.
Und insgesamt koche ich überhaupt nur, wenn ich auch selber Hunger habe. Wenn ich selber gar keine Lust habe, etwas zu essen, dann muss der Rest der Familie sehen, wie er klarkommt. Wir haben immer genug TK-Pizza und Dosenravioli im Haus und einen Topf Nudeln mit Ketchup konnten sich die Kinder schon zubereiten als sie noch sehr klein waren.

Vielleicht ist das aber auch der Grund, weshalb mir Kochen nichts ausmacht: Ich habe mich noch nie verpflichtet gefühlt. Wenn ich koche, koche ich freiwillig, und dann bin ich auch daran interessiert, dass es wirklich lecker wird. Irgendwelche anderen, hehren Ziele, wie gesunde Ernährung, ökologisch, ökumenisch oder anders ökomäßig korrekt oder gar irgendeiner überlieferten Handwerkstradition folgend - das hat mich alles noch nie interessiert, so wie ich ja die meisten Vorschriften sehr gerne und sehr üblich mit einem lockeren Schulterzucken und einem "Mir doch egal" meist pfeifend ignoriere.

Zum Frühstück gab es heute übrigens Rührei mit Krabben und geröstetem Kartoffelbrot, danach habe ich mich an den PC gesetzt und ungefähr vier Stunden zugeschaut, wie der sich updatete und Dateien lud und Zicken machte.
Dann bin ich mit K. in den Ort gefahren, habe schon mal einen Schwung Fährkarten gekauft (weil ich es satt hatte, dass ich mangels Reservierung immer auf alternativ Termine ausweichen musste) und anschließend habe ich noch 20 Unterhosen, 14 Socken (durchnummeriert mit Wochentagen) und einen Stapel T-Shirts für meinen Vater gekauft und werde ihn jetzt zwingen, dass er jeden Tag frische Kleidung anzieht. Wenn ich in 14 Tagen wiederkomme, zähle ich den Inhalt der Wäschekiste durch, und wehe, da ist nicht genug drin, das gibt Mecker, habe ich ihm schon angedroht, und hoffe so, das Geruchsproblem etwas in Griff zu bekommen. Außerdem habe ich eine Flasche "Spezialsportkleidungswaschmittel" gekauft, das einen extra starken, professionellen Geruchsentferner eingebaut hat, sagt die Werbung, damit wasche ich morgen dann noch mal all die Teile, die immer noch müffeln. Nur wer aufgibt hat wirklich verloren
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Donnerstag, 13. Oktober 2016
Schönes Wetter
Hier war heute mal wieder wunderbares Wetter, was höchst ärgerlich ist, da ich doch eigentlich vor hatte, den Tag am PC zu verbringen und all den liegengelassen Privatkram abzuarbeiten.
Aber wenn die Sonne vom Himmel knallt und das Thermometer auf fast 20° klettert, dann fällt das schwer, mit den guten Vorsätzen und dem drinnen bleiben und arbeiten.
Immerhin habe ich mittlerweile die fünfte Maschine Wäsche durchgejagt. Mein Vater zieht hier übermorgen ein, wahrscheinlich für mindestens zwei Monate, weil sein Haus grundsaniert wird. Wir haben deshalb die notwendigen Anziehsachen schon mal zusammengesammelt und hier rüber transportiert - nur aus rein olfaktorischem Überlebenswillen ist es mehr als zwingend notwendig, dass ich all seine Sachen mindestens einmal durch die Waschmaschine schiebe. Einige Sachen riechen aber selbst nach einem Waschgang mit reichlich Waschmittelparfum und 8 Stunden Wäscheleine an der frischen Luft noch muffig, ich glaube, die wasche ich morgen einfach noch mal und schütte diesmal gleich eine ganze Flasche Lenor ins Spülwasser. Dem Muff muss doch beizukommen sein. I'll keep my fingers crossed
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Mittwoch, 12. Oktober 2016
Statistik
Ich liebe Listen.
Und ich liebe Statistiken.
Ich finde es einfach prima, Datenmaterial jeder Art zu sammeln und es anschließend nach allen möglichen Kriterien zusammenzustellen, zu sortieren und auszuwerten.
Das müssen gar nicht immer nur Zahlen sein, auch sonstige Informationen jeder Art stelle ich mit Begeisterung in Listen zusammen.
Biographien zum Beispiel finde ich spannend. Das ist eine Mischung aus Zahlen (für die Zeit) und Dingen, die in der Zeitabfolge passiert sind. Wie ein Lebenslauf, nur eben nicht nur wann man was gelernt und bei wem gearbeitet hat, sondern auch wann man wo gewohnt hat, wann man wohin in Urlaub gefahren ist, wann man mit wem befreundet war, wann man mit welchem Hobby begonnen hat und was es sonst noch für merkenswerte Eckpunkte im Leben gibt. Zum Beispiel wann man welche Telefonnummer hatte oder welches Telefon, welchen Computer, welche Musikanlage, welches Haustier - you name it.
Es gibt Unmengen an Daten, die man über sich selber hätte sammeln oder aufheben können. Meist fällt einem erst viel zu spät auf, dass man sich gar nicht mehr daran erinnern kann, in welchen Ländern man schon war, welche Krankheiten man schon hatte oder wie viele Jungs man geküsst hat.

Ich habe deshalb vor einigen Jahren begonnen, meine eigene Biographie der einzelnen Sachverhalte aufzuschreiben und deshalb viele Dinge mühsam rückwärts recherchiert. Ein Pass hilft, die frühere Weltenbummlerei etwas zu rekonstruieren, meinen Steuerbescheiden (ja, tatsächlich aufgehoben) kann ich nicht nur mein Einkommen, sondern auch meine jeweilige Meldeadresse entnehmen. Und in alten Fotoalben sind Gruppenfotos, auf denen ich gemeinsam mit anderen Menschen bin, die ich, ich schwöre!, noch nie in meinem Leben gesehen habe. Spannend wird es, wenn auf der Rückseite Namen stehen.
35 Jahre nach seinem plötzlichen Verschwinden fand ich auch mein altes Tagebuch im Bücherregal meines Vaters wieder. Ob er mit meinen kryptischen Abkürzungen je etwas anfangen konnte, wage ich schwer zu bezweifeln, aber mir fielen beim Lesen jede Menge Dinge wieder ein und ich hatte großen Spaß, die Kussliste zu vervollständigen.

Für mein Haus hier auf Borkum habe ich auch eine Biographie Liste der Ereignisse erstellt, oder sagen wir besser: Begonnen zu erstellen, denn obwohl ich das Haus erst seit 2005 besitze, habe ich schon jetzt jede Menge Dinge wieder vergessen, die ich heute gerne in meiner Chronologie ausweisen würde. So weiß ich zB nicht mehr, von wann bis wann ich das erste Mal hier Telefon im Haus hatte und welche Nummer dazugehörte. Ich weiß, dass es zunächst eine ISDN-Leitung der Telekom gab, über die auch das Internet lief, da das aber so langsam war, dass längere E-Mails mit Anhang über zwei Stunden brauchten, bis sie geladen waren, habe ich es schnell ausgetauscht gegen ein "tragbares Internet" , das ich über ein Handy mit meinem Laptop verbinden konnte, das aber wiederum nur ein begrenztes Datenvolumen hatte und deshalb ruckzuck alle war, wenn die Kinder es mitbenutzten und Youtube-Videos guckten. Krischan kaufte dann einen extra "Internetstick mit Datenvolumen" und einen dazu passenden Router, der für die Kinder ein WLAN verbreitete, aber auch hier war das Volumen begrenzt und nicht wirklich Youtube tauglich. Wir Erwachsenen hatten unser eigenes tragbares Internet, erst noch übers Handy, später dann eine Simkarte, die direkt im Rechner steckte und über das niemals Youtube geschaut wurde. Wenn man größere Datenmengen downloaden oder stundenlang Videos gucken wollte, dann ging man mit Rechner (und Netzstecker) in die Kulturinsel, dort gab es ein WLAN, für das K. sich irgendwann mal das Passwort erlauscht hatte und das deshalb auch auf jedem unserer Rechner fest gespeichert war.
Das alles ist wirklich noch nicht sehr lange her, denn ich kann anhand der Kontoauszüge rekonstruieren, dass wir erst seit Sommer 2013 hier "Festnetzinternet" von Kabel Deutschland haben, zu meinem frustrierten Erstaunen habe ich aber auch in dieser doch nur sehr kurzen Vergangenheit schon wieder jede Menge Details vergessen.

Ich kann nicht erklären, weshalb mich diese Listen, Übersichten und Statistiken so faszinieren, aber so gerne, wie ich sie selber zusammenstelle, so gerne lese ich auch allgemeine, öffentliche oder von anderen Stellen erstellte Statistiken.
Eine Seite, die ich ganz weit oben in meinen Lesezeichen verankert habe, ist die Website des Statistisches Bundesamtes. Hier schaue ich regelmäßig mal nach, was es für neue, spannende Statistiken gibt.
Eine Statistikseite, die ich heute neu entdeckt habe, ist vom Kraftfahrtbundesamt und sie bietet wunderbare Auswertungen.

Hier habe ich zB erfahren, dass es am 1.1.2016 rund 61,5 Mio. zugelassene Kraftfahrzeuge und Anhänger Deutschland gab, von denen 45,1 Millionen Pkws waren. Mehr als jeder Zweite hat also ein eigenes Auto. Rund 1/3 der Fahrzeuge ist auf eine Frau zugelassen und knapp 30% der Halter sind über 60 Jahre, wohingegen das durchschnittliche Kraftfahrzeug nur 9,2 Jahre alt ist.
Mag ja sein, dass das jetzt viele nicht so interessiert, aber ich finde es entschieden spannender, mir solche Fakten reinzuziehen als mich darüber zu informieren, wie die Trennung von Brangelina vorangeht.
Und eine Information, die ich in dieser Übersicht gefunden habe, lässt mich seit heute Vormittag über die Ursachen grübeln.
Jeder Dritte fällt durch die theoretische Führerscheinprüfung, aber die Top Five der Bundesländer mit Durchfallquoten von über 40% in der theoretischen Führerscheinprüfung sind ausschließlich die neuen Bundesländer.
J. meinte, das läge daran, dass die armen Ossis auch ganz böse diskriminiert werden vom Kraftfahrtbundesamt von den Wessis. Die gemeinen Wessis drängen den armen Ossis einfach die alte deutsche Führerscheinprüfung auf und bieten weder eine Übergangsprüfung noch eine ostdeutsche Sprachvariante an. Überall sonst werden sie doch ganz langsam und behutsam an das westdeutsche Niveau herangeführt, sei es bei den Löhnen, den Renten oder den Krankenkassenbeiträgen. Nur beim Führerschein, da sollen sie einfach so, zackpengbumm, von jetzt auf gleich altes Wessirecht können. Unfair ist das
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Montag, 10. Oktober 2016
Montag bleibt Montag
Egal ob Büro oder Urlaub, Montage sind einfach problematische Tage.
Eine neue Woche zu beginnen braucht Schwung und Energie, gute Vorsätze oder besser noch: konkrete Vorhaben und vor allem brauchen Montage jemanden, der auch noch Lust hat, all diesen Kram umzusetzen.
Grade Montags stelle ich dann immer wieder fest, dass ich dafür nicht die richtige Person bin.
Montags steht man mit all diesen Sachen noch so ganz weit vorne am Anfang. Nicht nur muss man überhaupt erst mal anfangen, es dauert auch noch so lange, bis es fertig wird.
Das deprimiert mich regelmäßig und ich stelle jeden Montag aufs Neue fest, dass ich viel eher so der Freitagstyp bin.
So zum Schluss noch mal Gas geben, um dann gutgelaunt ins Wochenende zu gleiten, das kann ich gut.
Aber die Montage, die würde ich gerne ersatzlos streichen
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Montag, 10. Oktober 2016
Geburtstagsgeschenke
So, Jahrestag!
Die letzten 365 366 Tage habe ich genau 366 Blogposts hier veröffentlicht und bin grade mal wieder fasziniert, wie schnell ein Jahr vergeht und wie sehr sich Selbstverständlichkeiten innerhalb eines Jahres verselbstständigen.
Konkret bzw. offiziell habe ich ja gar nicht gesagt, dass ich ein "Tagesblog" führen möchte, aber je länger es ging, umso selbstverständlicher wurde es, dass es auch weitergeht.
Jetzt, nach immerhin schon einem Jahr, bin ich um 366 Erfahrungen reicher und jede Menge Illusionen ärmer.
Regelmäßig, täglich einen inhaltsschweren, philosophisch oder humoristisch tiefgehenden Text mit geschliffenen Formulierungen hier abzuliefern war ein hehres aber genauso illusionäres Ziel. Aber überhaupt regelmäßig, täglich irgendeinen Text hier zu veröffentlichen hat mir eine wirklich angenehme zusätzliche Struktur in den Tag gebracht und meine eigene, früher extrem schlechte Meinung meiner persönlichen Schlurigkeit hat sich spürbar verbessert und ich bin schon ein wenig stolz auf mein bisheriges Durchhaltevermögen. Hätte ich mir nicht zugetraut.
Aber vielleicht bin ich gar nicht so schlecht wie ich selber immer von mir denke.
Neben diesem selbst gemachten Geburtstagsgeschenk kam heute Krischans Geschenk noch an:

Ein Fahrradanhänger in edel, den ich schon ziemlich sehr toll finde, für den ich selber aber immer viel zu geizig gewesen wäre, denn natürlich gibt es sowas auch in deutlich billiger.
Dann aber nicht so toll - und wenn ich jetzt entspannt sagen kann: "Hätte ich mir selber ja nie gekauft, aber was soll ich tun, es war ein Geschenk." - Dann muss ich mich nicht für ein peinliches Bonzentum schämen, sondern kann es entspannt genießen
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Sonntag, 9. Oktober 2016
Mit Verspätung
aber immerhin noch vor 21h war ich heute auf der Insel, genaugenommen war es 20.55h als wir endlich zuhause vorfuhren. Da ab 21h hier generelles Fahrverbot herrscht, war ich schon sehr froh, dass wir günstig auf der Fähre platziert waren und mit als erste von Bord fahren konnten. Lust auf eine Auseinandersetzung mit der Polizei hätte ich heute nicht mehr gehabt.
Es war nämlich eine Fähre kaputtgegangen und ausgefallen, was am ersten Ferientag von NRW recht üble Folgen mit unsäglich langen Warteschlangen produziert.
Jetzt hatte ich ja sowieso schon einen Sonderplatz auf einer Sonderfähre, die außerplanmäßig zusätzlich um 18.15h noch fahren sollte, gebucht, aber mit der Fähre wurden erstmal alle liegengebliebenen Passagiere der ausgefallenen Fahrten transportiert, so dass nach der späten Sonderfähre noch eine zweite, noch spätere Sonderfähre fuhr, und immerhin bin ich da dann draufgekommen.
Alles irgendwie nervig und anstrengend, man wartet sinnlos stundenlang am Anleger in Holland, weil ich Roaming ausgeschaltet habe, gibt es dort auch kein Internet für mich und etwas zu tun gibt es dort auch nicht, der Borkumanleger in Eemshaven ist wirklich ganz einsam mitten im Nichts.
Nunja, letztlich hat es ja dann doch noch geklappt, nur vom vielen Warten bin ich jetzt so müde, dass ich außer ins Bett zu fallen nichts mehr geregelt kriege
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