Mittwoch, 1. Oktober 2025
#relevant: Bar oder unbar
anje, 22:09h
Lustige Duplizität der Ereignisse: Ich habe für heute einen Beitrag zum Thema "Bar oder Unbar" vorbereitet und genau heute veröffentlicht der Bloggerkollege Carsten K seinen Beitrag zu einer Blogparade mit diesem Titel, die noch bis morgen läuft.
Normalerweise bin ich immer zu langsam für Blogparaden, bis ich meine Texte zu einem bestimmten Thema fertig habe, ist die Parade schon lange abgelaufen, aber heute ist es sozusagen eine Punktlandung, weshalb ich gerne offiziell dort noch mitmache:
Carsten schreibt (und ich übernehme seinen Text der Einfachheit halber)
Das Blog Blogissimo hat zu einer Blogparade aufgerufen. Unter dem Stichwort #relevant möge man darlegen, ob man lieber bar oder unbar bezahlt.
*****
Auf dem Flohmarkt hatte ich neulich eine Unterhaltung über Bargeld.
Ich hatte mein gesamtes Kleingeld ausgegeben und besaß jetzt nur noch einen 50 € Schein, mit dem ich meinen Großeinkauf von 1,50 € bei der Kochbuchfrau bezahlen wollte. Zum Glück machte es ihr nichts aus, den Schein zu wechseln und ich sagte, dass ich nur sehr selten Bargeld von der Bank hole, weil ich eigentlich keines mehr benötige - außer für den Flohmarkt. Am Geldautomaten bekäme ich immer nur 50er, aber grundsätzlich wäre es sehr lästig, überhaupt einen Geldautomaten zu finden, deshalb hebe ich nur einmal im Jahr einen größeren Betrag an und habe anschließend einen Stapel 50er zu Hause liegen, die ich dann so nach und nach auf dem Flohmarkt verjubele.
Da mischte sich eine ältere Dame in das Gespräch, die grade auf ihrem Rollator sitzend an diesem Stand Pause machte. Dieser zweimal wöchentlich stattfindende Flohmarkt ist eine ausgesprochen familiäre Veranstaltung geworden, weit über die Hälfte sind "Dauerhändler" und "Dauerbesuche", die fast immer da sind. So kennt man sich nach einiger Zeit und ich glaube, für viele ältere Menschen, die Stammkunden auf diesem Flohmarkt sind, ist es vor allem eine gute Möglichkeit mal raus und unter Leute zu kommen, soziale Teilhabe besteht ja nicht zwingend nur daraus, dass ältere Menschen in Cafés sitzen und das Publikum beobachten, hier auf dem Flohmarkt ist viel mehr los und preiswerter ist es auch.
Wie auch immer, ich kenne die Frau, weil sie auch immer da ist und mit ihrem Rollator von Stand zu Stand schiebt und überall ein Pläuschchen einlegt. Zum Thema Bargeld hatte sie das zu sagen, was die meisten alten Leute sagen, nämlich dass es ja immer komplizierter wird, überhaupt noch an Bargeld zu kommen, in ihrem Vorort von Münster haben inzwischen sowohl die Sparkasse als auch die Volksbank ihre Filialen geschlossen und die Geldautomaten abgebaut, die Post samt Postbank ist schon lange weg und im Edeka bekommt sie nur Bargeld, wenn sie für mindestens 10 € einkauft. Das sei wirklich eine Schande, schnauft sie empört.
Aber erstens will sie nicht, dass alle ihre Daten verfolgen können und zweitens hört man ja ständig so schreckliche Dinge von gehackten Konten und Betrügern, die ganze Konten leerräumen und überhaupt, ne, sie hat zwar eine EC-Karte, aber damit bezahlt sie eigentlich nie. Sie macht alles mit Bargeld und will das auch nicht ändern.
Eine andere Kundin, die daneben steht, sagt, dass sie vollkommen den Überblick über ihre Ausgaben verlieren würde, wenn sie nicht mir Bargeld bezahle. Sie hebt immer nur 100 € ab und dann sieht sie auch, wie viel sie ausgibt. Das Geld auf dem Konto ist einfach zu abstrakt, das besteht nur aus Zahlen, man kann es nicht anfassen und deshalb hat sie auch kein Gefühl dafür und so sei ihr Bargeld eindeutig lieber.
Ich gebe zu bedenken, dass Bargeld viel unsicherer sei als Geld auf dem Konto, weil man Bargeld ziemlich leicht stehlen könne, Taschendiebe, Einbrecher, die Risiken, um sein Bargeld betrogen zu werden, seien ungleich höher als dass das Konto gehackt und leergeräumt werde. Die forsche Alte auf dem Rollator sagt, dass sie einem Taschendieb oder Einbrecher aber sofort was auf den Kopf hauen könne, so einem Hacker sei sie hilflos ausgeliefert, das sei ihr viel unheimlicher.
Es gehen noch mehrere Argumente hin und her, am Ende sind sich aber fast alle einig, dass ihnen das mit dem "unsichtbaren Geld" auf dem Konto und dem "Bezahlen durch die Luft" unheimlich ist, weil sie sich dem System so hilflos ausgeliefert fühlen.
Das kann ich sogar verstehen, stelle dann aber auch gleichzeitig fest, dass mich das alles sehr an meine Uroma erinnert, der diese Automobile bis zu ihrem Tod auch nie ganz geheuer waren und die sich immer freute, wenn sie lebend wieder austeigen konnte.
Für mich ist Bargeld eine veraltete Tauschtechnik.
Geld als solches ist ein Wertaufbewahrungsmittel mit einer Zahlungsmittelfunktion und einer Wertmaßstabfunktion.
Ganz früher, als man noch mit echten Goldtalern arbeitete, hatte das Geld selber noch einen eigenen, inneren Wert. Heute ist es ein „Geschöpf der Rechtsordnung“. Geld ist das vom Staat oder einer staatlichen Behörde als Wertträger zum Umlauf ausgegebene und für den öffentlichen Verkehr bestimmte Zahlungsmittel. Ich empfehle sehr den Wikipediaartikel "Geld" zu lesen.
Da ich gefühlt schon seit immer mit einem inneren Buchhalter in mir drin lebe, besteht Geld für mich seit jeher aus Zahlen, deshalb ist es mir egal, ob diese Zahlen auf bunte Scheine oder Münzen gedruckt sind oder ich sie auf dem Bildschirm sehe, wenn ich mein Konto beim Online-Banking öffne.
Außerdem bezeichne ich mich als die eigentliche Generation der Digital Natives, denn ich habe die Entwicklung der Digitalität von ihren Anfängen her mitbekommen und bin gleichzeitig mit ihr gereift und gealtert. Für mich ist "online-banking" nichts, was ich erst umfassend lernen muss, sondern ich habe es von den ersten Entwicklungsschritten an mitbekommen.
Da Finanzen zu meinem Beruf gehört, habe ich mich mit dem Thema "Kontoführung" natürlich besonders ausführlich beschäftigt und bin durchaus von den intensiven Sicherheitsbemühungen und dauernd fortentwickelten Sicherheitsstandards der Banken und ihrer Onlineportale überzeugt. Ich persönliche habe deutlich mehr Angst vor einem realen Einbrecher als vor einem Hacker, der mein Konto leerräumt, weil ich mich im Leben nicht trauen würde, einem echten Einbrecher ein paar auf die Nuss zu geben, aber wie ich mich vor Online-Betrug schützen kann, bzw. was ich tun muss, wenn es mal passiert, das bilde ich mir ein, zu wissen.
Ich habe keinerlei irreale Ängste oder Unsicherheiten, was den Umgang mit virtuellem Geld angeht und bezahle deshalb in Läden so gut wie alles "mit der Uhr" (ist noch bequemer als mit dem Telefon oder mit der Karte, weil ich gar nichts mehr extra rauskramen muss, mein Handgelenk habe ich immer dabei.) Läden/Restaurants, die nur Bargeld akzeptieren, werden immer weniger, selbst die Klofrau in Berlin nahm letztes Jahr schon digitale Währung.
Das Thema "Bargeld oder Karte" habe ich vor acht Jahren hier auf dem Blog ja schon mal sehr ausführlich diskutiert und meine Meinung dazu hat sich bis heute nicht geändert, wenn ich König von Deutschland wäre, dann würde ich alle Geldscheine mit einem Wert von mehr als 10€ abschaffen, denn nach wie vor ist Geldwäsche mit all den kriminellen Machenschaften drumherum ein Riesen-Riesenproblem. (Und eine Mio in Zehnern ist dann durchaus eine Herausforderung ;-) )
Was ich nachvollziehen kann ist das Thema der Übersichtlichkeit. Wenn man nur ein Konto hat, vermischt sich alles und man verliert schnell den Überblick über seine Ausgaben. Auch Datenschutz ist für mich ein Thema, mir ist es durchaus unheimlich, wenn ich alle meine Daten an einem Ort preisgebe.
Beide Dinge löse ich dadurch, dass ich mehr als ein Bankkonto bei verschiedenen Banken habe.
Ich habe ein Bankkonto für die Zahlungseingänge und alle laufenden Abbuchungen sowie ein Reservekonto mit einem Zweitdepot, damit ich für den Fall, dass irgendetwas mit dem Hauptkonto passiert, noch eine Ausweichalternative habe.
Und ich habe ein "Bargeldkonto", also eines, bei dem alle meine Einkäufe, die ich mit der Uhr und/oder mit Apple Pay bezahle, belastet werden. Dieses Bargeldkonto muss ich (wie eine Geldbörse) regelmäßig auffüllen, da ich es als reines Guthabenkonto führe, nur statt körperlich Geldscheine abzuheben, überweise ich auf dieses Konto Geld, wenn es alle ist. Mit dem "Bargeldkonto" stelle ich also sicher, dass ich den Überblick behalte, hier gibt es nur die normalen, kleinen Alltagsausgaben und gleichzeitig hat diese Bank keine Info über meine Einnahmen, während meine "Hausbank" nicht sieht, wo ich so einkaufe und wofür ich Geld ausgebe.
Wenn ich im Internet einkaufe, bezahle ich entweder mit Apple Pay oder mit PayPal, nach meiner letzten unschönen Erfahrung mit PayPal habe ich dort nur noch "Abbuchung vom Bankkonto" als zulässige Bezahlung hinterlegt, Kreditkarte ist gesperrt. Abbuchungen kann ich im Notfall nämlich widersprechen.
Ich bin also eindeutig Team "unbar". Es macht sicher etwas mehr Mühe, sich das alles einmal so einzurichten, dass so ein Zahlungs- und Kontosystem funktioniert, außerdem muss man sich umfassend informieren, über Risiken, vorbeugende Schutzmaßnahmen und sonstige Eventualitäten, aber wenn man das alles einmal im Griff hat, dann ist das unbare Bezahlen so viel komfortabler (und sicherer), dass es meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit ist, bis auch in Deutschland die Bargeldzahler nach und nach aussterben
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Normalerweise bin ich immer zu langsam für Blogparaden, bis ich meine Texte zu einem bestimmten Thema fertig habe, ist die Parade schon lange abgelaufen, aber heute ist es sozusagen eine Punktlandung, weshalb ich gerne offiziell dort noch mitmache:
Carsten schreibt (und ich übernehme seinen Text der Einfachheit halber)
Das Blog Blogissimo hat zu einer Blogparade aufgerufen. Unter dem Stichwort #relevant möge man darlegen, ob man lieber bar oder unbar bezahlt.
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Auf dem Flohmarkt hatte ich neulich eine Unterhaltung über Bargeld.
Ich hatte mein gesamtes Kleingeld ausgegeben und besaß jetzt nur noch einen 50 € Schein, mit dem ich meinen Großeinkauf von 1,50 € bei der Kochbuchfrau bezahlen wollte. Zum Glück machte es ihr nichts aus, den Schein zu wechseln und ich sagte, dass ich nur sehr selten Bargeld von der Bank hole, weil ich eigentlich keines mehr benötige - außer für den Flohmarkt. Am Geldautomaten bekäme ich immer nur 50er, aber grundsätzlich wäre es sehr lästig, überhaupt einen Geldautomaten zu finden, deshalb hebe ich nur einmal im Jahr einen größeren Betrag an und habe anschließend einen Stapel 50er zu Hause liegen, die ich dann so nach und nach auf dem Flohmarkt verjubele.
Da mischte sich eine ältere Dame in das Gespräch, die grade auf ihrem Rollator sitzend an diesem Stand Pause machte. Dieser zweimal wöchentlich stattfindende Flohmarkt ist eine ausgesprochen familiäre Veranstaltung geworden, weit über die Hälfte sind "Dauerhändler" und "Dauerbesuche", die fast immer da sind. So kennt man sich nach einiger Zeit und ich glaube, für viele ältere Menschen, die Stammkunden auf diesem Flohmarkt sind, ist es vor allem eine gute Möglichkeit mal raus und unter Leute zu kommen, soziale Teilhabe besteht ja nicht zwingend nur daraus, dass ältere Menschen in Cafés sitzen und das Publikum beobachten, hier auf dem Flohmarkt ist viel mehr los und preiswerter ist es auch.
Wie auch immer, ich kenne die Frau, weil sie auch immer da ist und mit ihrem Rollator von Stand zu Stand schiebt und überall ein Pläuschchen einlegt. Zum Thema Bargeld hatte sie das zu sagen, was die meisten alten Leute sagen, nämlich dass es ja immer komplizierter wird, überhaupt noch an Bargeld zu kommen, in ihrem Vorort von Münster haben inzwischen sowohl die Sparkasse als auch die Volksbank ihre Filialen geschlossen und die Geldautomaten abgebaut, die Post samt Postbank ist schon lange weg und im Edeka bekommt sie nur Bargeld, wenn sie für mindestens 10 € einkauft. Das sei wirklich eine Schande, schnauft sie empört.
Aber erstens will sie nicht, dass alle ihre Daten verfolgen können und zweitens hört man ja ständig so schreckliche Dinge von gehackten Konten und Betrügern, die ganze Konten leerräumen und überhaupt, ne, sie hat zwar eine EC-Karte, aber damit bezahlt sie eigentlich nie. Sie macht alles mit Bargeld und will das auch nicht ändern.
Eine andere Kundin, die daneben steht, sagt, dass sie vollkommen den Überblick über ihre Ausgaben verlieren würde, wenn sie nicht mir Bargeld bezahle. Sie hebt immer nur 100 € ab und dann sieht sie auch, wie viel sie ausgibt. Das Geld auf dem Konto ist einfach zu abstrakt, das besteht nur aus Zahlen, man kann es nicht anfassen und deshalb hat sie auch kein Gefühl dafür und so sei ihr Bargeld eindeutig lieber.
Ich gebe zu bedenken, dass Bargeld viel unsicherer sei als Geld auf dem Konto, weil man Bargeld ziemlich leicht stehlen könne, Taschendiebe, Einbrecher, die Risiken, um sein Bargeld betrogen zu werden, seien ungleich höher als dass das Konto gehackt und leergeräumt werde. Die forsche Alte auf dem Rollator sagt, dass sie einem Taschendieb oder Einbrecher aber sofort was auf den Kopf hauen könne, so einem Hacker sei sie hilflos ausgeliefert, das sei ihr viel unheimlicher.
Es gehen noch mehrere Argumente hin und her, am Ende sind sich aber fast alle einig, dass ihnen das mit dem "unsichtbaren Geld" auf dem Konto und dem "Bezahlen durch die Luft" unheimlich ist, weil sie sich dem System so hilflos ausgeliefert fühlen.
Das kann ich sogar verstehen, stelle dann aber auch gleichzeitig fest, dass mich das alles sehr an meine Uroma erinnert, der diese Automobile bis zu ihrem Tod auch nie ganz geheuer waren und die sich immer freute, wenn sie lebend wieder austeigen konnte.
Für mich ist Bargeld eine veraltete Tauschtechnik.
Geld als solches ist ein Wertaufbewahrungsmittel mit einer Zahlungsmittelfunktion und einer Wertmaßstabfunktion.
Ganz früher, als man noch mit echten Goldtalern arbeitete, hatte das Geld selber noch einen eigenen, inneren Wert. Heute ist es ein „Geschöpf der Rechtsordnung“. Geld ist das vom Staat oder einer staatlichen Behörde als Wertträger zum Umlauf ausgegebene und für den öffentlichen Verkehr bestimmte Zahlungsmittel. Ich empfehle sehr den Wikipediaartikel "Geld" zu lesen.
Da ich gefühlt schon seit immer mit einem inneren Buchhalter in mir drin lebe, besteht Geld für mich seit jeher aus Zahlen, deshalb ist es mir egal, ob diese Zahlen auf bunte Scheine oder Münzen gedruckt sind oder ich sie auf dem Bildschirm sehe, wenn ich mein Konto beim Online-Banking öffne.
Außerdem bezeichne ich mich als die eigentliche Generation der Digital Natives, denn ich habe die Entwicklung der Digitalität von ihren Anfängen her mitbekommen und bin gleichzeitig mit ihr gereift und gealtert. Für mich ist "online-banking" nichts, was ich erst umfassend lernen muss, sondern ich habe es von den ersten Entwicklungsschritten an mitbekommen.
Da Finanzen zu meinem Beruf gehört, habe ich mich mit dem Thema "Kontoführung" natürlich besonders ausführlich beschäftigt und bin durchaus von den intensiven Sicherheitsbemühungen und dauernd fortentwickelten Sicherheitsstandards der Banken und ihrer Onlineportale überzeugt. Ich persönliche habe deutlich mehr Angst vor einem realen Einbrecher als vor einem Hacker, der mein Konto leerräumt, weil ich mich im Leben nicht trauen würde, einem echten Einbrecher ein paar auf die Nuss zu geben, aber wie ich mich vor Online-Betrug schützen kann, bzw. was ich tun muss, wenn es mal passiert, das bilde ich mir ein, zu wissen.
Ich habe keinerlei irreale Ängste oder Unsicherheiten, was den Umgang mit virtuellem Geld angeht und bezahle deshalb in Läden so gut wie alles "mit der Uhr" (ist noch bequemer als mit dem Telefon oder mit der Karte, weil ich gar nichts mehr extra rauskramen muss, mein Handgelenk habe ich immer dabei.) Läden/Restaurants, die nur Bargeld akzeptieren, werden immer weniger, selbst die Klofrau in Berlin nahm letztes Jahr schon digitale Währung.
Das Thema "Bargeld oder Karte" habe ich vor acht Jahren hier auf dem Blog ja schon mal sehr ausführlich diskutiert und meine Meinung dazu hat sich bis heute nicht geändert, wenn ich König von Deutschland wäre, dann würde ich alle Geldscheine mit einem Wert von mehr als 10€ abschaffen, denn nach wie vor ist Geldwäsche mit all den kriminellen Machenschaften drumherum ein Riesen-Riesenproblem. (Und eine Mio in Zehnern ist dann durchaus eine Herausforderung ;-) )
Was ich nachvollziehen kann ist das Thema der Übersichtlichkeit. Wenn man nur ein Konto hat, vermischt sich alles und man verliert schnell den Überblick über seine Ausgaben. Auch Datenschutz ist für mich ein Thema, mir ist es durchaus unheimlich, wenn ich alle meine Daten an einem Ort preisgebe.
Beide Dinge löse ich dadurch, dass ich mehr als ein Bankkonto bei verschiedenen Banken habe.
Ich habe ein Bankkonto für die Zahlungseingänge und alle laufenden Abbuchungen sowie ein Reservekonto mit einem Zweitdepot, damit ich für den Fall, dass irgendetwas mit dem Hauptkonto passiert, noch eine Ausweichalternative habe.
Und ich habe ein "Bargeldkonto", also eines, bei dem alle meine Einkäufe, die ich mit der Uhr und/oder mit Apple Pay bezahle, belastet werden. Dieses Bargeldkonto muss ich (wie eine Geldbörse) regelmäßig auffüllen, da ich es als reines Guthabenkonto führe, nur statt körperlich Geldscheine abzuheben, überweise ich auf dieses Konto Geld, wenn es alle ist. Mit dem "Bargeldkonto" stelle ich also sicher, dass ich den Überblick behalte, hier gibt es nur die normalen, kleinen Alltagsausgaben und gleichzeitig hat diese Bank keine Info über meine Einnahmen, während meine "Hausbank" nicht sieht, wo ich so einkaufe und wofür ich Geld ausgebe.
Wenn ich im Internet einkaufe, bezahle ich entweder mit Apple Pay oder mit PayPal, nach meiner letzten unschönen Erfahrung mit PayPal habe ich dort nur noch "Abbuchung vom Bankkonto" als zulässige Bezahlung hinterlegt, Kreditkarte ist gesperrt. Abbuchungen kann ich im Notfall nämlich widersprechen.
Ich bin also eindeutig Team "unbar". Es macht sicher etwas mehr Mühe, sich das alles einmal so einzurichten, dass so ein Zahlungs- und Kontosystem funktioniert, außerdem muss man sich umfassend informieren, über Risiken, vorbeugende Schutzmaßnahmen und sonstige Eventualitäten, aber wenn man das alles einmal im Griff hat, dann ist das unbare Bezahlen so viel komfortabler (und sicherer), dass es meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit ist, bis auch in Deutschland die Bargeldzahler nach und nach aussterben
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