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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 21. Mai 2025
Flohmarkt und Möbelhaus
Heute war Mittwoch, gutes Wetter und wir hatten keine anderen konkreten Termine. Ich überzeugte also meinen Westfalenmann, dass es eine gute Idee sei, wenn wir eine kleine Ausfahrt mit dem Cabrio machen und dabei in Münster am Stadion vorbeifahren, weil da Mittwochs Flohmarkt ist.

Mittwochs ist meist weniger los als Samstag, aber ein paar Händler waren doch da und ich wollte vor allem wieder etwas loswerden, die Flohmarkt-Reverse-Nummer gefällt mir immer besser.
Diesmal hatte ich einen großen Schuhkarton voller Modeschmuck, über den sich die Flohmarktfrau sehr gefreut hat und ich freue mich, wenn ich dafür einen Abnehmer gefunden habe, der etwas damit anfangen kann.

Eingekauft habe ich dafür nur sehr wenig, mein Gesamtumsatz auf dem Flohmarkt heute: 1,50 € für ein T-Shirt, ein Paar Kompressionsstrümpfe (die Sportvariante, die ich vor allem deshalb liebe, weil sie niemals beginnen in den Schuhen zu wandern und außerdem optisch normal und völlig unauffällig sind) und einen DIN A3 Zeichenblock mit Aquarellpapier.
Nach einer knappen Stunde Flohmarktrundgang an der frischen Luft war ich schon um halb zwölf rundum zufrieden mit dem Tag. Manchmal denke ich, ich habe doch gar nicht so hohe Ansprüche, wie ich selber mir das oft vorhalte.

Anschließend fuhren wir zu Möbel Höffner, dem größten Möbelmarkt hier in der Gegend, weil wir uns dort über Schlaraffia-Betten und Matratzen informieren wollten. Als erstes erfuhren wir, dass der zentrale Einkauf von Höffner seine Verkäufer angewiesen hat, allen Kunden von dem Kauf von Schlaraffia Matratzen abzuraten, weil die seit einem halben massive Lieferprobleme haben und keiner weiß, wie es mit dem Laden weitergeht und sich die unzufriedenen Kunden nur so stapeln und es reihenweise Stornierungen gibt.
Da hilft dann auch kein gutes Testurteil von Stiftung Warentest mehr.

Da wir aber einmal da waren und die Verkäuferin uns natürlich etwas verkaufen wollte, haben wir uns alle möglichen anderen Betten angeschaut. Rein optisch finde ich Betten mit einem rustikalen, dicken Holzrahmen am schönsten, beim Probeliegen haben mich dagegen die Boxspringbetten mehr überzeugt, die ich dafür aber allesamt ziemlich hässlich finde.
Am Ende hat die Verkäuferin uns ein Angebot für ein Bettgestell von Hasena gemacht, weil das das einzige war, was uns optisch zusagte, sie versprach uns, dass es einzelne Lattenroste und Matratzen gibt, die am Ende genauso bequem sind wie ein Boxspringbett, das konnten wir aber nicht mehr selber testen, weil die Verkäuferin einen Folgetermin und damit keine Zeit mehr für uns hatte. Wir sollen am Freitag wiederkommen, dann können wir das mit den Matratzen ausprobieren, mitgegeben hat sie uns aber schon mal einen Preis: insgesamt kostet so ein Bett nachher mit allem drum und dran ca. 4000 €.

Ich fand das Ende der Beratung etwas seltsam und vor allem weiß ich immer noch nicht, ob ich die Matratze am Ende bequem finden werde, was ja irgendwie das Wichtigste ist, aber vielleicht funktioniert Möbel kaufen im Laden so, ich habe da exakt Null Erfahrung, bisher habe ich meine Einrichtung ja entweder bei ebay oder bei Ikea gekauft.

Nun, wir können uns das ja noch in Ruhe überlegen, aber ausgerechnet beim Bett hätte ich diesmal wirklich gerne ein neues, zumindest die Matratze, weil wir uns ja entschieden haben, kein Wasserbett mehr haben zu wollen. Wasserbetten kann man meiner Meinung perfekt gebraucht kaufen, weil es da kein Hygieneproblem gibt. Alle Bezüge sind waschbar und die Wasserbettmatratze selber ist aus Plastik und damit abwaschbar. Eine normale Matratze hingegen lässt sich nicht brauchbar reinigen und exakt an dieser Stelle endet meine Begeisterung für gebrauchte Dinge.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, gebrauchte Unterhosen auf dem Flohmarkt zu kaufen, denn die kann ich selber hochtemperiert durch die Waschmaschine jagen und damit alle Spuren aller Vorgänger tilgen. Aber in Matratzen wohnen die Vorgängermilben lebenslang weiter mit und ähem, aber nein, das möchte ich eher nicht.

Lustig finde ich ja auch immer die Leute, die keine gebrauchte Kleidung kaufen, weil sie das unangenehm finden - aber im Urlaub in gebrauchten Betten zu schlafen, macht ihnen gar nichts aus.
Ich dagegen habe mich schon immer latent vor allen Hotelbetten geekelt, weil eben s.o., auch aus diesem Grund ist es für mich eine ideale Lösung, einfach zwei Haushalte zu haben, ich mache am allerliebsten Urlaub in meinem eigenen Bett.

Als wir wieder zuhause waren, stellten wir fest, dass unser Ausflug insgesamt nur fünf Stunden gedauert hatte, wir aber beide das Gefühl hätten, mehr als einen langen Arbeitstag hinter uns zu haben. Man verweichlicht als Rentner wirklich in einem rasanten Tempo
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