anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 18. April 2025
Milchbuden
Was macht man so an einem Karfreitag, wenn man nicht religiös genug ist, um die ehemaligen Geschehnisse des Tages mit knapp 2000jähriger Verspätung immer noch zu beklagen, wenn das Wetter einen nicht zu Draußenaktivitäten vor die Tür lockt und wenn Einkaufen wegen religiöser Staatstrauer nicht möglich ist? Genau, man bleibt maximal lange im Bett und spekuliert darauf, dass sich das Wetter vielleicht doch noch wenigstens so weit bessert, dass es für eine Fahrradtour reicht.

Und so war es auch, am Nachmittag drehten wir eine Runde mit dem Rad (Loopdeelenweg, was sonst), anschließend drehten wir noch eine Runde zu Fuß übern Strand und bestaunten das rege Treiben an den Milchbuden, inzwischen ist auch die zweite geöffnet.

Dieses Jahr sind die Milchbuden baulich endlich komplett fertig, und außer ein paar unverbesserlichen Hardlinergestrigen kenne ich niemanden, der nicht anerkennt, dass die neue Bauart und Optik wirklich deutlich schöner, sinnvoller, komfortabler, angenehmer, kurz in allen Bereichen besser ist als das, was sich die Borkumer Milchbudenbesitzer in den letzten 100 Jahren so jeder selber nach eigenem Geschmack, Können und finanziellen Möglichkeiten als Verkaufsstände für den Sommer am Strand zusammengebastelt haben.

Zugegeben, sie waren bunt und vielfältig und sie zeigten auf das Sinnfältigste, was K nur "Borkumer Pfusch" nennt, wenn er sich kopfschüttelnd die inseltypischen Kreativlösungen im Immobilienbereich ansieht.
Aber sie waren eben auch nicht mehr, aus der Not geboren und dann zum Kult stilisiert, als Vorzeigeobjekte an den prominentesten Stellen der insularen Gastronomie hätte man sich da schon etwas anderes gewünscht.

Damit, dass die NBG (Nordseeheilbad Borkum GmbH, eine 100% Tochter der Stadt, die für die Bewirtschaftung der Strände zuständig ist) diese neuen Milchbuden gegen den enormen Widerstand aller bisherigen Milchbudenbesitzer gnadenlos durchgedrückt hat, hat sich der ehemalige Geschäftsführer dieser Gesellschaft viele Feinde gemacht, die Borkumer hier auf der Insel haben eine sehr große Abneigung gegen Veränderung und die unbestrittenen Verlierer dieses Zwangsumbaus sind natürlich die Milchbudenbesitzer, die plötzlich ihre alten Bauwagenbuden nicht mehr benutzen durften, sondern Pacht für neue Buden bezahlen müssen, die jetzt der Stadt gehören. Dass die Milchbudenbetreiber (und mit ihnen aus reiner Solidarität der Großteil der Inselbewohner) darüber not amused waren, ist verständlich, trotzdem ist der Umbau der Buden für die Insel aus Marketing und Tourismusgründen ein echter Gewinn, es wird aber wohl noch etwas dauern, bis das alle einsehen.

Sonst war heute nicht viel los - Karfreitagsruhe eben
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Hab jetzt tatsächlich nach Milchbuden gegoogelt. Die neuen sehen ja cool aus! Und sind nicht so ein Gestöpsel wie die alten.
Da gibt es aber auch noch andere Nahrungsmittel als Milch?

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