anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 18. März 2025
Mastodon und Badausstattung
Am Sonntag hatte ich ja einen meiner seltenen Energieschübe, weshalb ich mich außer mit der Umgestaltung des Wohnzimmer auch noch mit Mastodon beschäftigte und mir überlegte, welche Profile ich denn grundsätzlich noch "von früher" bzw. vor allem natürlich auch von heute aus dem Bloggerumfeld so kenne, denen ich mal folgen könnte. Dass das ehemalige Twitter bei fast allen Bloggern, die ich kenne, mittlerweile sehr verpönt ist und dass fast alle deshalb inzwischen bei Mastodon sind, das ist jetzt auch bei mir angekommen.

Angemeldet bei Mastodon bin ich schon seit knapp zwei Jahren, benutzt habe ich es aber bis heute nicht, nur zwei-dreimal geöffnet, kurz durchgescrollt, mich nicht zurecht gefunden und wieder geschlossen.

Nun ist es ja so, dass ich auch früher mit Twitter nie so viel anfangen konnte, ich glaube allerdings, das lag vor allem daran, dass ich das Gefühl hatte, ich kann nicht richtig mitspielen, weil ich tagsüber arbeitete und keine Zeit für private Tweets hatte. Wenn ich mit der Arbeit fertig war, hatte ich Dinge zu erledigen und überhaupt fand ich es schon immer entsetzlich störend, ständig auf sein Telefon zu schielen, um mitzubekommen, was da grade wieder Neues passierte. Es wirklich ernsthaft probiert, wie das so ist bei Twitter, habe ich deshalb nie, ich hatte irgendwie nie genug Zeit und Muße dafür, obwohl mein erstes Twitterkonto von 2006 und damit ziemlich alt ist.

Kommunikation mit mir funktioniert gut über E-Mails und im 1:1 Kontakt über Nachrichtendienste, allerdings finde ich WhatsApp-Gruppen schon wieder anstrengend und habe die rigoros alle stumm geschaltet. Ich bin kein Typ für Herzchen und Blümchen und inflationäres Sichliebhaben. Und überhaupt bin ich ja auch sonst kein Typ für Menschenmengen, einzeln und wohlsortiert sind mir Menschen viel lieber.

Aber.
Jetzt habe ich ja das erste Mal in meinem Leben Zeit infinitum und wann sonst wenn nicht jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dass ich mich doch noch mal ernsthaft mit diesem social media Kram beschäftige.
Twitter ist tot, Facebook ist noch toter, Instagram finde ich langweilig und TikTok sind Videos und für mich damit uninteressant, wenn es um aktive Teilhabe geht.
Mein Medium sind Worte, alles andere ist maximal schmückendes Beiwerk, aber niemals wirklich wichtig. Zumindest nicht in der Kommunikation mit anderen.

Grundsätzlich sind Blogs darum schon durchaus das perfekte Medium für mich, aber wenn sich doch fast alle Blogger auch noch mit Mastodon beschäftigen, dann bin ich wenigstens neugierig, was da so toll sein mag. Qualifiziert entscheiden, dass es am Ende dann doch nichts für mich ist, kann ich nur, wenn ich wirklich weiß, wie es funktioniert und eine Zeitlang aktiv mitgemacht habe.

Deshalb habe ich am Sonntag also ca. eine Stunde am iPad in der Mastodon-App rumgeklickt, habe die Liste derer, denen ich folge, auf über 60 hochgeklickt und mich dann damit beschäftigt, mein Profil zu vervollständigen. Mein Profilbild hochzuladen gelang, mehr aber auch nicht. Jeder Versuch, irgendeinen Text einzugeben, Biografie oder Interessen, was auch immer, scheiterte daran, dass es sich nicht speichern ließ. Wenn ich es auf dem Handy probierte, stürzte die App ständig ab, auf dem iPad verweigerte sie das Speichern, ich war ratlos.
Dann sah ich, dass Uschi offensichtlich bemerkt hatte, dass ich ihr gefolgt war und folgte mir jetzt ebenfalls. Ich hatte also exakt einen Follower, allerdings noch keine Ahnung, wie genau das bei Mastodon so funktioniert, also das mit dem Schreiben an alle, dem Schreiben nur an Einzelne, aber ich versuchte es.

In der Annahme, dass ich Uschi direkt anschreibe, teilte ich (ihr) mit, dass ich keine Ahnung habe, wie das hier so funktioniert und ob sie mir dabei helfen könne. Sie hatte sich früher auch schon mal anerboten, mir Instagram zu erklären, aber da sind mir eh zu viele Bilder, das interessiert mich nicht so, Hilfe bei Mastodon hätte ich dagegen jetzt super gefunden.
Knapp hatte ich meinen Text abgeschickt, registrierte ich, dass ich da wohl einen ganz öffentlichen Tröt (die Tweets bei Mastodon heißen Tröt, weil das Wappentier dort ein Elefant ist und kein Vogel) abgesetzt hatte, aber herrjeh, war dann ja auch egal. Also schrieb ich direkt hinterher, dass ich noch nicht mal wüsste, wie man Privatnachrichten verschickt und dass ich dabei sei, das alles erst noch zu lernen. Auf diese Nachricht antwortete mir dann Herr Rau*, dass es dafür ein kleines Icon zum Umschalten gebe, das aber je nach Client unterschiedlich platziert ist und auch unterschiedlich aussieht. Eine Weltkugel oder ein offenes oder geschlossenes Vorhängeschloss oder ein Briefumschlag.
Die Antwort fand ich super nett, aber sie half mir nicht weiter, in meiner App sah ich weder Weltkugeln noch offene Schlösser oder Briefumschläge.
*weshalb der meine beiden Tröts gesehen hatte, weiß ich nicht, er ist nämlich gar kein Follower, aber ich bin von einem Verständnis davon, wie die Logik dieses Systems funktioniert, sowieso noch meilenweit entfernt

Das also passierte am Sonntag, danach habe ich die App geschlossen und das Thema erst mal wieder ad acta gelegt.
Heute morgen fand ich dann reihenweise Benachrichtigungs-E-Mails in meinem Postfach, dass da jemand auf meinen Beitrag reagiert hätte und auf diese Reaktion haben dann wieder andere reagiert und dann haben ganz viele reagiert und alles drehte sich um mich. Uschi hatte netterweise nämlich einen eigenen Tröt abgesetzt, in dem sie einen passenden Hashtag und meinen Namen erwähnt hat und darum bat, mir zu zeigen, wie nett die Leute auf Mastodon sind.
https://nrw.social/@UschiAachen/114182266468072175

Die erste Antwort darauf kam von einem Crossgolfmoppel, der sagte, das könne er nicht, weil er kein Mastodon benutzt, die zweite Antwort kam von einem Monsterix, der sagte, dass er das nicht könne, weil in meinem Profil nichts steht, und der nächste fragte dann zurück, weshalb man einem Neuling helfen solle, auf Facebook und auf Twitter kommen die Leute ja auch alleine klar.
So ungefähr hatte ich mir eine aktive Teilhabe an Social Media auch immer vorgestellt, ich würde mal sagen, es ging richtig gut los.

Ich frage mich ja immer, weshalb es so viele Menschen gibt, die sich bemüßigt fühlen, Dinge zu beantworten, die gar nicht gefragt wurden, Leuten blöde Antworten zu geben, die kein Stück hilfreich sind und genausogut weggelassen werden könnten, oder sonstwie meckerig rumzublöken und ausführlich darauf hinweisen, wie dämlich die anderen sind. Ich kann sehr gut verstehen, dass es viele Fragen gibt, bei denen man innerlich die Augen verdreht, ächz, schon wieder so ein Dummbatz mit so einer blöden Frage oder Bitte - aber warum belässt man es nicht einfach beim inneren Augen verdrehen und wischt weiter zum Nächsten, der vielleicht etwas Interessantes zu erzählen oder zu fragen hat? Warum muss man sich noch die Mühe machen, zu einer Frage/Bitte, die man als blöd empfindet, seinen Senf dazuzugeben? (Der dann im übrigen ja auch kein Stück besser oder klüger ist.)

Ich verstehe diese Menschen nicht. Und es sind ja nicht einige wenige, es kommt durchaus häufig vor - zumindest unter denen, die sich überhaupt aktiv in diesen sozialen Medien bewegen.
Was genau versprechen die sich von diesem Verhalten?
Applaus? Von wem?
Zuneigung? Von wem?
Unterstützung? Ja, das könnte es sein, die suchen gezielt nach anderen Menschen, die genauso griesgrämig drauf sind wie sie selber, um sich nicht so alleine zu fühlen. Und die findet man dann natürlich genau durch solche Beiträge.
Man legt mit einem Meckerpost vor und die, die solche Beiträge mögen, mit denen kann man sich dann befreunden, die sind im Zweifel genauso einsam wie man selber und haben ein ähnliches Sozialverhalten. Doch, wenn ich so darüber nachdenke, finde ich das schlüssig.

Die allermeisten anderen, die sich danach meldeten, waren allerdings sehr nett, ich habe einige hilfreiche Tipps bekommen, am wertvollsten wahrscheinlich der, der mir sagte, dass die "offizielle" Mastodon-App schlecht ist, viele Funktionen nicht hat und man sich viel besser irgendeine andere sucht, davon gibt es mehrere im Appstore.

Ich habe mir jetzt "Icecubes" als App heruntergeladen, weil es da die meisten Funktionen dauerhaft für umsonst gibt. Wenn ich irgendwann bemerke, dass sich Mastodon zum Mittelpunkt meines Lebens entwickelt, kann ich ja immer noch auf eine professionelle Bezahl-App umsteigen, bis dahin funktioniert Icecubes aber allemal besser als die "Mastodon-App". Vorher habe ich allerdings Mastodon am PC eingerichtet bzw. benutzt und das ist schon deutlich komfortabler als alles auf dem Handy oder iPad.

Außerdem habe ich inzwischen mein Profil vervollständigt, ich weiß jetzt, wie man private Nachrichten schreibt und ich habe einen Mastodon for Beginners Film angesehen und gelernt, dass Mastodon so was wie E-Mail ist, also ein offenes Kommunikations-System und keine geschlossene Plattform wie Twitter oder Instagram oder Facebook. Mastodon gehört niemandem, so wie "E-Mail" ja auch niemandem gehört. Man braucht einen E-Mail-Account von irgendeinem E-Mail-Account-Anbieter, um an E-Mail-Kommunikation teilzunehmen, genauso braucht man einen Mastodon-Account von irgendeinem Mastodon-(server)-Anbieter, um an der Kommunikation über Mastodon teilzunehmen.

Das einzige, was mir jetzt noch fehlt, ist eine Idee, was ich denn da tröten könne, denn alles, was ich sonst so zu sagen habe, sage ich doch schon hier.
Aber schauen wir mal, vielleicht kriege ich die Kurve ja doch.

Am Nachmittag waren wir in Münster unterwegs. Erst in der Badausstellung von Elements, dann bei Mosecker und als letztes haben wir schließlich zwei Waschbecken für die beiden Gäste-Klos in Fischers Lagerhaus gekauft.

Waschbecken
Die bringen wir jetzt dem Küchen- und Badmöbelbauer, damit er darunter passende Schränke baut.

Dieser Küchen- und Badmöbelbauer hatte uns empfohlen, als Armaturen am besten Unterputzarmaturen zu nehmen, weil die Waschbecken dann kein extra Loch bräuchten, durch das die Armatur durchgesteckt wird, was es insbesondere bei den von mir favorisierten Steinwaschbecken deutlich einfacher macht.
Außerdem hatte er gesagt, dass er welche nehmen würde, bei denen der Auf-und Zu-Mechanismus direkt am Hahn angebracht ist, weil das den allergeringsten Putzaufwand bedeutet, was mir sofort einleuchtete.
Entschieden haben wir uns deshalb jetzt für diese Armatur.
In den beiden normalen Bädern gibt es darunter ein großes, weißes Aufsatzwaschbecken unter das der Küchen-Badmöbelbauer einen Schrank baut, in den beiden Gästeklos gibt es die Steinbecken, auch mit Schrank drunter und fertig.

Die Toiletten bleiben so, wie wir sie schon vor anderthalb Jahren ausgesucht haben, die Duscharmaturen auch.
Ich habe ja lange Zeit versucht durchzusetzen, dass in unserem großen Bad neben dem Schlafzimmer zwei Toiletten nebeneinander installiert werden, weil K gerne schon mal für längere Sitzungen die Toilette blockiert, ich dagegen immer erst fünf Sekunden bevor es zu spät ist, bemerke, dass ich ganz unbedingt eine Toilette brauche. Und wenn die dann von K während einer seiner Entspannungsübungen besetzt ist, gibt es jedesmal Stress.
Ich fand deshalb die Idee, dass wir einfach zwei Toiletten nebeneinander haben, total logisch und praktisch. Der Architekt meinte, wir bräuchten zwei Waschbecken, was ich überhaupt nicht sehe - wofür braucht man zwei Waschbecken? Wir haben ja auch nur eine Zahnbürste und was macht man sonst überm Waschbecken?

Aber außer mir fand niemand, dass zwei Klos nebeneinander eine gute Idee sind, als Kompromiss haben wir uns jetzt auf ein WC und ein Bidet geeinigt, für den allergrößten Notfall wird das auch gehen und als Waschbecken nehmen wir das große Modell mit 80cm Breite.

Bidet finde ich witzig, ich habe so etwas noch nie besessen und auch noch nie benutzt, zumindest nicht in der vorgesehenen Bidetfunktion. Ab und zu war ich in Hotels, wo es ein Bidet gab, deshalb weiß ich, dass sie als Notfallausweichklo funktionieren, aber zum Füße waschen sind sie auch super, ich bin also sehr zufrieden mit unserer Kompromisslösung
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