Donnerstag, 13. Februar 2025
Gut beschäftigt und nichts getan
anje, 20:45h
Ich bin mal wieder erstaunt, wie schnell so ein Tag vorbei ist, wo man gefühlt hauptsächlich nichts gemacht hat, sich dabei aber auch in keinster Weise gelangweilt hat, leider aber auch all das nicht geschafft hat, was man doch eigentlich tun wollte, was man dann aber immer wieder auf "nachher" verschob, weil ja noch so viel Zeit ist und plötzlich ist da kein Platz mehr für nachher, weil der Tag im Wesentlichen schon um ist.
Total verrückt, so ein typisches Rentnersyndrom hätte ich nicht bei mir erwartet, ich kann es aber offensichtlich nicht leugnen.
Wach wurde ich um 8.23h, gegen halb neun brachte K den Kaffee und ich kontrollierte den nächtlichen E-Mail und Blogtexteeingang, einiges las ich, einiges verschob ich auf später.
Dann gab es eine Zeitlang diverse Telefonate in Zusammenhang mit dem Bau und ich klärte mit K die kommende Terminschiene ab. Wann wir für dringende Besprechungen wieder in Rheda sein müssen, wann wir deshalb spätestens die Fähre buchen müssen (Spoiler: Sonntag, ächz, ich hatte auf Montag gehofft, weil ich dann auf der Fahrt noch einiges unterwegs hätte erledigen können, was am Sonntag nicht geht, aber die wichtige Besprechung mit dem Elektriker findet jetzt am Montag um 15h statt, was mit einer Fähre erst um 10.30h nicht vereinbar ist.) Die Rückfahrt haben wir auch gleich festgelegt, denn der Onkel feiert am Sonntag in 14 Tagen seinen 80. Geburtstag, deshalb fahren wir schon Altweiberdonnerstag wieder zurück.
Dann versuchten wir das Problem mit dem Kamin und dem Schornstein zu verstehen, was uns noch nicht komplett, aber immerhin ansatzweise gelang, es ist nämlich kompliziert, weil sich vor zwei Jahren die Vorschriften verschärft haben und im Ergebnis führt das dazu, dass unser Schornstein entweder 3m hoch auf dem Dach sitzen muss, was nicht nur scheiße aussieht, sondern auch ein statisches Problem ist, oder wir müssen ihn irgendwo umleiten und einen Knick einbauen, was allerdings auch scheiße aussieht. Eine Lösung, die uns gefällt, haben wir noch nicht.
Im Moment ist K motzig und will jetzt gar keinen Kamin mehr, das würde aber dazu führen, dass wir dann auch keinen Kaminofen anschließen könnten und dann will ich kein Haus mehr. Ein Haus ohne Kaminofen ist für mich ein NoGo. Die Fronten sind also etwas heikel zur Zeit.
Während wir uns darüber stritten, wer schuld daran ist, dass die Realität ist wie sie ist, verging die Zeit und plötzlich war es mittags. Ich wurde hektisch, denn ich hatte Sorge, der Kleinbahnschalter schließt wegen Mittagspause und ich wollte doch noch Fahrkarten kaufen, außerdem meine Briefwahl im Rathaus einwerfen und zur Bank wollte ich auch.
Ein Check ergab, dass die Kleinbahn durchgehend geöffnet hat, was mich beruhigte.
Nächster Diskussionspunkt: Wie gelangen wir ins Dorf? K hielt Fahrradfahren für zu gefährlich, wegen Straßen, gefrorenem Schnee und glitschig, ich lehnte Autofahren ab, wegen blöd (mehr Argumente hatte ich nicht, aber ich wollte halt nicht mit dem Auto fahren), also einigten wir uns auf Laufen.
Ich sagte K, er soll seinen Haustürschlüssel einstecken, was dazu führte, das er eine Zeitlang suchend durchs Haus lief. An seinem Haustürschlüssel ist ein Airtag und die Suche nach dem Airtag zeigte ihm, egal wo er hinging, immer eine Entfernung von ca. 0,5 - 0,7m an. Das verwirrte ihn sehr, bis er den Schlüssel in seiner Hosentasche fand.
An dieser Stelle übrigens ein Einschub: Die in Greven nicht auffindbaren Fahrradschlüssel sind auch nicht auf Borkum, allerdings gehört der in Greven gefundene Fahrradschlüssel zu seinem Fahrrad hier auf Borkum, das immerhin haben wir jetzt eindeutig festgestellt.
Doch die Schlüssel für das Grevenfahrrad sind nach wie vor weg. Ich bin allerdings sicher, dass sie in dem Moment wieder auftauchen, wo man mühsam die Schlösser an dem Fahrrad getauscht hat, um es wieder in Betrieb nehmen zu können, so will es das Gesetz von Murphy.
Als wir das Haus verließen begann es zu schneien, allerdings kein schöner Flockenschnee, sondern mehr so ein Schneegries. In der Fliegersprache ist das SNGS - snowandsmallhail und ich muss immer grinsen über dieses Wort, jetzt habe ich es live erlebt.
Die Wolken hingen tief, die gesamte Welt war schwarz-weiß und das mittags zur hellsten Zeit des Tages.
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Mir machte der Spaziergang am Strand viel Spaß und ich amüsierte mich über die Geräusche, die wir beim Laufen machten. Knrk, knrk, knrk, knrk - am Strand über Schnee zu laufen ist eine ziemlich laute Angelegenheit und weit weg von dem optischen Eindruck "die Welt sieht so still und friedlich aus unter einer Schneeschicht."
Das Durchwandern dieses optischen Friedens macht einen gewaltigen Krach.
Im Dorf kauften wir die Fahrkarten, dann gingen wir zum Rathaus und fanden einen Zettel, der uns sagte, dass man die ausgefüllten und ordnungsgemäß einkuvertierten und verklebten Briefwahlunterlagen in den gelben Postbriefkasten vor der Tür werfen müsse.
Nun denn, schmiss ich die Wahlunterlagen halt da ein.
Als wir bei der Bank ankamen, war sie geschlossen, ich versuche es morgen noch mal am Vormittag.
Während wir durchs Dorf zurückgingen guckten wir Schornsteine - ein sehr interessante Beschäftigung, mir war gar nicht klar, wie viele unterschiedliche Schornsteine es gibt und an wie vielen Häusern man sich offensichtlich für die optische Kacklösung entschieden hat, weil isso.
Zuhause angekommen machten wir die Reste von gestern warm, sehr praktisch, wenn einmal Kochen für zwei Tage reicht, dann telefonierte jeder von uns noch ein wenig mit den verschiedensten Personen, ich räumte die Küche auf, schmiss die Spülmaschine an und stellte den Müll an die Straße.
Danach setzte ich mich an den Rechner und erledigte die wichtigsten Transaktionen für heute und plötzlich bemerkte ich, dass wir schon nach 20h haben und der Tag im Wesentlichen fertig ist. Jetzt habe ich auch keine Lust mehr, mich mit so Dingen wie Steuererklärungen, Buchhaltung oder Baucontrolling zu beschäftigen, dafür ist sicher auch morgen noch Zeit
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(Abgelegt in anjesagt und bisher 415 x anjeklickt)
Total verrückt, so ein typisches Rentnersyndrom hätte ich nicht bei mir erwartet, ich kann es aber offensichtlich nicht leugnen.
Wach wurde ich um 8.23h, gegen halb neun brachte K den Kaffee und ich kontrollierte den nächtlichen E-Mail und Blogtexteeingang, einiges las ich, einiges verschob ich auf später.
Dann gab es eine Zeitlang diverse Telefonate in Zusammenhang mit dem Bau und ich klärte mit K die kommende Terminschiene ab. Wann wir für dringende Besprechungen wieder in Rheda sein müssen, wann wir deshalb spätestens die Fähre buchen müssen (Spoiler: Sonntag, ächz, ich hatte auf Montag gehofft, weil ich dann auf der Fahrt noch einiges unterwegs hätte erledigen können, was am Sonntag nicht geht, aber die wichtige Besprechung mit dem Elektriker findet jetzt am Montag um 15h statt, was mit einer Fähre erst um 10.30h nicht vereinbar ist.) Die Rückfahrt haben wir auch gleich festgelegt, denn der Onkel feiert am Sonntag in 14 Tagen seinen 80. Geburtstag, deshalb fahren wir schon Altweiberdonnerstag wieder zurück.
Dann versuchten wir das Problem mit dem Kamin und dem Schornstein zu verstehen, was uns noch nicht komplett, aber immerhin ansatzweise gelang, es ist nämlich kompliziert, weil sich vor zwei Jahren die Vorschriften verschärft haben und im Ergebnis führt das dazu, dass unser Schornstein entweder 3m hoch auf dem Dach sitzen muss, was nicht nur scheiße aussieht, sondern auch ein statisches Problem ist, oder wir müssen ihn irgendwo umleiten und einen Knick einbauen, was allerdings auch scheiße aussieht. Eine Lösung, die uns gefällt, haben wir noch nicht.
Im Moment ist K motzig und will jetzt gar keinen Kamin mehr, das würde aber dazu führen, dass wir dann auch keinen Kaminofen anschließen könnten und dann will ich kein Haus mehr. Ein Haus ohne Kaminofen ist für mich ein NoGo. Die Fronten sind also etwas heikel zur Zeit.
Während wir uns darüber stritten, wer schuld daran ist, dass die Realität ist wie sie ist, verging die Zeit und plötzlich war es mittags. Ich wurde hektisch, denn ich hatte Sorge, der Kleinbahnschalter schließt wegen Mittagspause und ich wollte doch noch Fahrkarten kaufen, außerdem meine Briefwahl im Rathaus einwerfen und zur Bank wollte ich auch.
Ein Check ergab, dass die Kleinbahn durchgehend geöffnet hat, was mich beruhigte.
Nächster Diskussionspunkt: Wie gelangen wir ins Dorf? K hielt Fahrradfahren für zu gefährlich, wegen Straßen, gefrorenem Schnee und glitschig, ich lehnte Autofahren ab, wegen blöd (mehr Argumente hatte ich nicht, aber ich wollte halt nicht mit dem Auto fahren), also einigten wir uns auf Laufen.
Ich sagte K, er soll seinen Haustürschlüssel einstecken, was dazu führte, das er eine Zeitlang suchend durchs Haus lief. An seinem Haustürschlüssel ist ein Airtag und die Suche nach dem Airtag zeigte ihm, egal wo er hinging, immer eine Entfernung von ca. 0,5 - 0,7m an. Das verwirrte ihn sehr, bis er den Schlüssel in seiner Hosentasche fand.
An dieser Stelle übrigens ein Einschub: Die in Greven nicht auffindbaren Fahrradschlüssel sind auch nicht auf Borkum, allerdings gehört der in Greven gefundene Fahrradschlüssel zu seinem Fahrrad hier auf Borkum, das immerhin haben wir jetzt eindeutig festgestellt.
Doch die Schlüssel für das Grevenfahrrad sind nach wie vor weg. Ich bin allerdings sicher, dass sie in dem Moment wieder auftauchen, wo man mühsam die Schlösser an dem Fahrrad getauscht hat, um es wieder in Betrieb nehmen zu können, so will es das Gesetz von Murphy.
Als wir das Haus verließen begann es zu schneien, allerdings kein schöner Flockenschnee, sondern mehr so ein Schneegries. In der Fliegersprache ist das SNGS - snowandsmallhail und ich muss immer grinsen über dieses Wort, jetzt habe ich es live erlebt.
Die Wolken hingen tief, die gesamte Welt war schwarz-weiß und das mittags zur hellsten Zeit des Tages.
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Mir machte der Spaziergang am Strand viel Spaß und ich amüsierte mich über die Geräusche, die wir beim Laufen machten. Knrk, knrk, knrk, knrk - am Strand über Schnee zu laufen ist eine ziemlich laute Angelegenheit und weit weg von dem optischen Eindruck "die Welt sieht so still und friedlich aus unter einer Schneeschicht."
Das Durchwandern dieses optischen Friedens macht einen gewaltigen Krach.
Im Dorf kauften wir die Fahrkarten, dann gingen wir zum Rathaus und fanden einen Zettel, der uns sagte, dass man die ausgefüllten und ordnungsgemäß einkuvertierten und verklebten Briefwahlunterlagen in den gelben Postbriefkasten vor der Tür werfen müsse.
Nun denn, schmiss ich die Wahlunterlagen halt da ein.
Als wir bei der Bank ankamen, war sie geschlossen, ich versuche es morgen noch mal am Vormittag.
Während wir durchs Dorf zurückgingen guckten wir Schornsteine - ein sehr interessante Beschäftigung, mir war gar nicht klar, wie viele unterschiedliche Schornsteine es gibt und an wie vielen Häusern man sich offensichtlich für die optische Kacklösung entschieden hat, weil isso.
Zuhause angekommen machten wir die Reste von gestern warm, sehr praktisch, wenn einmal Kochen für zwei Tage reicht, dann telefonierte jeder von uns noch ein wenig mit den verschiedensten Personen, ich räumte die Küche auf, schmiss die Spülmaschine an und stellte den Müll an die Straße.
Danach setzte ich mich an den Rechner und erledigte die wichtigsten Transaktionen für heute und plötzlich bemerkte ich, dass wir schon nach 20h haben und der Tag im Wesentlichen fertig ist. Jetzt habe ich auch keine Lust mehr, mich mit so Dingen wie Steuererklärungen, Buchhaltung oder Baucontrolling zu beschäftigen, dafür ist sicher auch morgen noch Zeit
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