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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 4. Januar 2025
Professionelles Verlottern und Kloßteig
"Wir haben das mit dem Verlottern ziemlich schnell professionalisiert", bemerkte K heute, als er nach dem Aufstehen auf die Uhr schaute und erstaunt feststellte, dass es schon bald wieder dunkel wird.

Ich finde das völlig okay, weil, warum nicht? Warum soll ich aufstehen, wenn das Bett der gemütlichste Platz überhaupt ist und ich keinerlei Drang verspüre, etwas anderes zu tun, als lesend im Bett zu liegen? Da wir, was das Lesen im Bett angeht, vollständig einer Meinung sind, im Gegenteil, zu zweit nebeneinander im Bett zu lesen ist noch toller als alleine, also warum sollten wir das dann nicht so lange genießen, wie möglich.
Draußen ist es kalt und ungemütlich, keiner möchte sich ohne zwingenden Grund vor der Tür aufhalten und wenn wir doch sowieso ganz freiwillig am allerliebsten drinnen bleiben, gibt es auch keinen Grund, sich mit dem Aufstehen zu beeilen.

Immerhin fiel mir irgendwann ein, dass ich noch ein paar Dinge einkaufen müsste, denn morgen ist Sonntag und im Winter hat Lidl hier Sonntags zu und ich bin doch so ein arger Prepper, was eine auswahlstarke Vorratshaltung angeht.
Außerdem gehe ich gerne Einkaufen, eine der wenigen Aktivitäten, die mich dazu bringen, gerne das Haus zu verlassen.

Wir fuhren Fahrrad, weil die WetterApp sagte, es regnet erst in einer Stunde und eine Stunde reicht, um ungehetzt ausgiebig einzukaufen. Nach dem Lidl-Einkauf mussten wir noch zu Markant fahren, denn es gab bei Lidl keinen Rotkohl und Butterschmalz nur in riesigen Pfund-Gebinden, das ist mir zu unpraktisch, 250g Pakete sind mir lieber, auch wenn sie umgerechnet natürlich deutlich teurer sind. Egal, ich wollte nur eine handliche Größe und Tiefkohlrotkohl von Käpt'n Iglo, außerdem noch eine Tube Sardellenpaste, am Ende kostete der drei-Teile-Einkauf bei Markant fast genauso viel wie der zwei Packtaschen füllende Einkauf bei Lidl. Okay, da waren Kartoffeln und Orangen bei, damit war die eine Packtasche ruckzuck voll, aber trotzdem, ich bin immer wieder erstaunt, wie viel mehr Geld man für sehr vergleichbare Produkte ausgeben kann, wenn man Markenprodukte beim Einzelhändler und nicht die Eigenprodukte beim Discounter wählt.

Am Ende hatte ich meine Einkaufsliste erfolgreich abgehakt, in dem Moment als wir die Fahrräder zu Hause in den Schuppen schoben, begann es zu regnen, wenn das mal kein gutes Timing war.

Zum Abendessen gab es Entenkeulen mit Rotkohl und gebratenen Kloßscheiben, wir waren beide sehr erstaunt, wie gut das schmeckte und wie wenig Arbeit es machte.
Die Entenkeulen hatte ich auf dem Festland bei Aldi gekauft, vorgegart und mit Soße im Plastikbeutel eingeschweißt waren sie gut im Kühlschrank haltbar, mussten jetzt aber doch langsam mal weg.
Außerdem hatte ich das erste Mal in meinem Leben fertigen Kloßteig aus dem Kühlregal gekauft, weil ich es wenigstens einmal ausprobieren wollte, ob fertiger Kloßteig nicht doch eine arbeitssparende Variante zu selbstgemachten Klößen sein könnte. Klöße aus Pulver finde ich genauso bäh wie Kartoffelpüree aus der Tüte, beides habe ich ausprobiert und so sehr ich auf schnelle Küche stehe - soweit muss ich es dann doch nicht treiben, finde ich.
Aber Kloßteig ist ja noch mal etwas anderes und einen Versuch wert - und jetzt nach dem Essen bin ich nur noch begeistert davon und werde das ganz sicher noch öfter wiederholen.

Ich habe den Kloßteig (halb und halb) aus der Tüte auf die Arbeitsplatte gequetscht, eine gute Handvoll tiefgefrorenen Schnittlauch darüber gestreut (weil ich keinen frischen hatte, wir haben Winter), alles gut vermengt und verknetet und dann aus dem Teig eine ganz lange Rolle mit Faustdurchmesser geformt und davon dann ca. 1cm dicke Scheiben abgeschnitten, die K dann einzeln in einer Pfanne mit Butterschmalz schön kross von beiden Seiten gebraten hat.
Ich fand gebratene Klöße schon immer besser als frische Klöße aus dem Wasserbad und der fertige Kloßteig eignete sich perfekt dafür, ich bin sehr zufrieden, dass ich das ausprobiert habe.
Der Rotkohl von Käpt'n Iglo kam gelingsicher aus der Mikrowelle, insgesamt also ein sehr gutes Essen mit erstaunlich wenig Kochaufwand
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