Freitag, 3. Januar 2025
Vorsätze, Schönschrift und TV-Senderliste
anje, 23:30h
Man nimmt sich ja immer irgendetwas vor, wenn ein neues Jahr startet. Ein neues Jahr ist wie früher ein neues Heft, so sauber und ordentlich, keine Eselsecken oder Knicke, keine Kleckse, kein Geschmiere und noch nirgendwo hatte man sein eigenes Versagen in Form der eigenen Krakelschrift dokumentiert. Mit jedem neuen Heft nahm ich mir früher vor, dieses Heft nur in makelloser Schönschrift zu füllen. Das funktionierte auch regelmäßig bis ungefähr zur zweiten oder dritten Zeile auf der ersten Seite.
Ich gehöre noch zu der Generation Menschen, die Schönschreiben als Schulfach hatte und heute würde man es bodyshaming nennen, aber in meiner Grundschulzeit war es wichtiger eine schöne Handschrift zu besitzen als eine schöne Figur.
Ich kann mich überhaupt gar gar nicht daran erinnern, dass wir uns je über Figuren definiert hätten, es gab welche, die waren etwas dicker, wenn sie das aber mit einer schönen Handschrift ausgleichen konnten, dann waren sie in der Hackordnung definitiv deutlich vor den dünneren mit Krakelschrift.
Meine Handschrift ist, ähem, nun ja, sagen wir so, ich hatte immer ein Gut in Handschrift, meine Mutter meinte aber, das läge daran, dass sich die Lehrer nicht getraut hätten, mir eine schlechtere Note zu geben, immerhin waren meine Eltern beide ebenfalls Lehrer und einem Lehrerskind, dass offensichtlich keinerlei intellektuellen Lernprobleme hatte, ein schlechte Note in Handschrift zu geben, hätte sich für meine Lehrer wahrscheinlich angefühlt wie Treten unterm Tisch. Peinlich, so etwas machte man nicht. Deshalb hatte ich immer ein Gut, aber natürlich gab es außer den offiziellen Zeugnisnoten auch die inoffiziellen Beurteilungen der anderen Mitschüler und naja, wenn es darum ging, dass jemand mit einer schönen Handschrift ausgewählt werden musste, dann war ich nie dabei.
Damals gab es ja auch Poesiealben, mein Endgegner. ALLE Einträge sahen schöner aus als meiner.
Bis zur fünften Klasse, ab da war Annegret in meiner Klasse und im Vergleich zu Annegret hätte ich sofort jeden Kalligraphiewettbewerb gewonnen. Ich mochte Annegret sehr, schon aufgrund ihrer entsetzlichen Handschrift.
Aber wo war ich, ach ja, neues Jahr ist wie neues Heft, ich habe mir diesmal (mal wieder) vorgenommen, das Datum in der Überschrift (ich archiviere meine Blogbeiträge in One-Note und jede Überschrift beginnt mit dem aktuellen Tagesdatum. Im Blog erübrigt sich das, da steht das Datum von alleine da, aber in der offline-Archivierung ist es sinnvoll, das Datum dazu zu schreiben), ich habe mir also vorgenommen, das Datum endlich mal durchgängig 8stellig zu schreiben, also nicht 1.1.2025, das wären ja nur sechs Stellen, sondern ordentlich 01.01.2025, damit auch der 31.12.2025 dieselbe Länge hat am Ende des Jahres.
Heute haben wir den 3.1.2025 und ich habe eben beim 1.1. und beim 2.1. die Nullen gelöscht.
Solche Ordnungsvorsätze sind unsinnig, die machen nur zusätzliche Arbeit und haben keinen eigenen Nutzen.
Da schau mal an, dieser Vorsatz hat wirklich nicht lange gehalten.
Sonst ist wie üblich nicht viel passiert. Als ich um 17h auf die Uhr schaute und sagte, ich könne es gar nicht fassen, dass der Tag sozusagen schon um ist und wir hätten doch bisher kaum etwas getan, antwortete K trocken, dass das daran liegen könne, dass wir erst um 13h aufgestanden seien. So genau wollte ich das gar nicht wissen, aber was tut man gegen Westfalen, bei denen die Feinheiten des Lebens eindeutig ein anderes Gewicht haben?
Und außerdem konnte ich gar nicht vor 13h aufstehen, weil ich vorher noch lesen musste und noch vorher musste ich schlafen, mein ureigener Winter-Biorhythmus hat sich auf eine Schlafenszeit von 1h-9h eingependelt.
Und wenn man bis 9h schläft, dann braucht man bis 10h, bis man ausreichend wach ist, um überhaupt irgendwelche Entscheidungen zu treffen und die erste Entscheidung, die zu treffen ist, ist, was alles gelesen werden muss bevor man aufsteht. Tja, und dann ist es 13h, was soll ich tun?
Am Abend waren wir dann über drei Stunden beim Onkel, erst hat K seinen Computer repariert, der sich aufgehangen hatte und anschließend hat er ihm seine TV-Senderliste neu eingerichtet. Ab 7.1. senden die öffentlich-rechtlichen nämlich nicht mehr als SD, sondern nur noch als HD und natürlich machen sie das nicht auf demselben Kanal, das wäre ja langweilig, dann würde es ja niemand aus ihrer Zielgruppe bemerken.
Einen optischen Unterschied kann ich zwischen SD und HD nicht erkennen, was daran liegen kann, dass ich im Alter nicht mehr so gut gucken kann wie als Teenager, es kann aber auch am Alter des Fernsehgerätes liegen, denn nur um analoges Fernsehen zu gucken finde ich es nicht notwendig, mir alle paar Jahre das neueste Modell zu kaufen, so ein Fernseher ist schließlich kein Handy und so lange der alte es noch tut, wird er auch weiter benutzt.
Diese Einstellung ist beim Onkel noch ausgeprägter, sein aktueller Fernseher ist unser alter, der für ihn deutlich moderner ist als sein alter, der immerhin noch Röhren hatte.
Aber ab dem 7.1.2025 laufen die Dritten nur noch als HD, was bedeutet, es musste ein Sendersuchlauf und anschließend eine komplette Neuorganisation der Senderliste erfolgen, denn natürlich waren auf seinem TV noch alle Dritten als SD-Programme eingespeichert.
Das dauerte dann insgesamt etwas mehr als eine Stunde, weil sich ein etwas älterer Fernseher auch nicht mehr ganz so komfortabel bedienen lässt, wie die ganz modernen, wo man die Senderliste am PC bearbeiten und dann auf den Fernseher übertragen kann. Das war hier nicht möglich, hier lief das alles manuell über die nicht so besonders komfortabel Fernbedienung. Hessen3 und MDR3 ließ sich über Astra 19,2 übrigens nicht als HD-Version finden, der Onkel wird also künftig ohne leben müssen.
Wenn wir das nächste Mal da sind, muss das ganze Theater noch auf dem Fernseher in seinem Schlafzimmer und auf dem in seinem Wohnzimmer passieren, heute hatten wir nur genug Energie für den Fernseher in seiner Wohnküche. Die anderen kommen später dran
.
(Abgelegt in anjesagt und bisher 437 x anjeklickt)
Ich gehöre noch zu der Generation Menschen, die Schönschreiben als Schulfach hatte und heute würde man es bodyshaming nennen, aber in meiner Grundschulzeit war es wichtiger eine schöne Handschrift zu besitzen als eine schöne Figur.
Ich kann mich überhaupt gar gar nicht daran erinnern, dass wir uns je über Figuren definiert hätten, es gab welche, die waren etwas dicker, wenn sie das aber mit einer schönen Handschrift ausgleichen konnten, dann waren sie in der Hackordnung definitiv deutlich vor den dünneren mit Krakelschrift.
Meine Handschrift ist, ähem, nun ja, sagen wir so, ich hatte immer ein Gut in Handschrift, meine Mutter meinte aber, das läge daran, dass sich die Lehrer nicht getraut hätten, mir eine schlechtere Note zu geben, immerhin waren meine Eltern beide ebenfalls Lehrer und einem Lehrerskind, dass offensichtlich keinerlei intellektuellen Lernprobleme hatte, ein schlechte Note in Handschrift zu geben, hätte sich für meine Lehrer wahrscheinlich angefühlt wie Treten unterm Tisch. Peinlich, so etwas machte man nicht. Deshalb hatte ich immer ein Gut, aber natürlich gab es außer den offiziellen Zeugnisnoten auch die inoffiziellen Beurteilungen der anderen Mitschüler und naja, wenn es darum ging, dass jemand mit einer schönen Handschrift ausgewählt werden musste, dann war ich nie dabei.
Damals gab es ja auch Poesiealben, mein Endgegner. ALLE Einträge sahen schöner aus als meiner.
Bis zur fünften Klasse, ab da war Annegret in meiner Klasse und im Vergleich zu Annegret hätte ich sofort jeden Kalligraphiewettbewerb gewonnen. Ich mochte Annegret sehr, schon aufgrund ihrer entsetzlichen Handschrift.
Aber wo war ich, ach ja, neues Jahr ist wie neues Heft, ich habe mir diesmal (mal wieder) vorgenommen, das Datum in der Überschrift (ich archiviere meine Blogbeiträge in One-Note und jede Überschrift beginnt mit dem aktuellen Tagesdatum. Im Blog erübrigt sich das, da steht das Datum von alleine da, aber in der offline-Archivierung ist es sinnvoll, das Datum dazu zu schreiben), ich habe mir also vorgenommen, das Datum endlich mal durchgängig 8stellig zu schreiben, also nicht 1.1.2025, das wären ja nur sechs Stellen, sondern ordentlich 01.01.2025, damit auch der 31.12.2025 dieselbe Länge hat am Ende des Jahres.
Heute haben wir den 3.1.2025 und ich habe eben beim 1.1. und beim 2.1. die Nullen gelöscht.
Solche Ordnungsvorsätze sind unsinnig, die machen nur zusätzliche Arbeit und haben keinen eigenen Nutzen.
Da schau mal an, dieser Vorsatz hat wirklich nicht lange gehalten.
Sonst ist wie üblich nicht viel passiert. Als ich um 17h auf die Uhr schaute und sagte, ich könne es gar nicht fassen, dass der Tag sozusagen schon um ist und wir hätten doch bisher kaum etwas getan, antwortete K trocken, dass das daran liegen könne, dass wir erst um 13h aufgestanden seien. So genau wollte ich das gar nicht wissen, aber was tut man gegen Westfalen, bei denen die Feinheiten des Lebens eindeutig ein anderes Gewicht haben?
Und außerdem konnte ich gar nicht vor 13h aufstehen, weil ich vorher noch lesen musste und noch vorher musste ich schlafen, mein ureigener Winter-Biorhythmus hat sich auf eine Schlafenszeit von 1h-9h eingependelt.
Und wenn man bis 9h schläft, dann braucht man bis 10h, bis man ausreichend wach ist, um überhaupt irgendwelche Entscheidungen zu treffen und die erste Entscheidung, die zu treffen ist, ist, was alles gelesen werden muss bevor man aufsteht. Tja, und dann ist es 13h, was soll ich tun?
Am Abend waren wir dann über drei Stunden beim Onkel, erst hat K seinen Computer repariert, der sich aufgehangen hatte und anschließend hat er ihm seine TV-Senderliste neu eingerichtet. Ab 7.1. senden die öffentlich-rechtlichen nämlich nicht mehr als SD, sondern nur noch als HD und natürlich machen sie das nicht auf demselben Kanal, das wäre ja langweilig, dann würde es ja niemand aus ihrer Zielgruppe bemerken.
Einen optischen Unterschied kann ich zwischen SD und HD nicht erkennen, was daran liegen kann, dass ich im Alter nicht mehr so gut gucken kann wie als Teenager, es kann aber auch am Alter des Fernsehgerätes liegen, denn nur um analoges Fernsehen zu gucken finde ich es nicht notwendig, mir alle paar Jahre das neueste Modell zu kaufen, so ein Fernseher ist schließlich kein Handy und so lange der alte es noch tut, wird er auch weiter benutzt.
Diese Einstellung ist beim Onkel noch ausgeprägter, sein aktueller Fernseher ist unser alter, der für ihn deutlich moderner ist als sein alter, der immerhin noch Röhren hatte.
Aber ab dem 7.1.2025 laufen die Dritten nur noch als HD, was bedeutet, es musste ein Sendersuchlauf und anschließend eine komplette Neuorganisation der Senderliste erfolgen, denn natürlich waren auf seinem TV noch alle Dritten als SD-Programme eingespeichert.
Das dauerte dann insgesamt etwas mehr als eine Stunde, weil sich ein etwas älterer Fernseher auch nicht mehr ganz so komfortabel bedienen lässt, wie die ganz modernen, wo man die Senderliste am PC bearbeiten und dann auf den Fernseher übertragen kann. Das war hier nicht möglich, hier lief das alles manuell über die nicht so besonders komfortabel Fernbedienung. Hessen3 und MDR3 ließ sich über Astra 19,2 übrigens nicht als HD-Version finden, der Onkel wird also künftig ohne leben müssen.
Wenn wir das nächste Mal da sind, muss das ganze Theater noch auf dem Fernseher in seinem Schlafzimmer und auf dem in seinem Wohnzimmer passieren, heute hatten wir nur genug Energie für den Fernseher in seiner Wohnküche. Die anderen kommen später dran
.