anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 29. November 2024
Unerwarteter Besuch und Haushaltstransfer
Heute Morgen wurde ich um kurz nach 6h davon geweckt, dass mein Handy sagte: "Anruf von J"
Das ist erstens keine normale Uhrzeit für einen Anruf von J und zweitens erstaunte es mich schon deshalb, weil sich mein Handy noch im Schlafmodus befand und deshalb eigentlich überhaupt keine Meldungen durchlassen bzw. Geräusche von sich geben sollte, aber offensichtlich gilt das nicht für Anrufe von als Favoriten markierten Familienmitgliedern. Als ich mich soweit wachgerappelt hatte, dass ich eine Brille gefunden hatte, um auf dem Handy nachzusehen, ob es etwas Wichtiges ist, hatte sich das mit dem Anruf offensichtlich schon wieder erledigt, denn ich fand weit und breit keine Meldung von J, dass er Hilfe bräuchte.
Dann fiel mir ein, dass ich sowieso aufstehen muss, weil um halb sieben mein Auto zur Jahresinspektion abgeholt werden sollte, ich habe ja diesen komfortablen Deal mit dem Werkstattleiter bei VW und in 10 Minuten hätte der Wecker eh geschellt.

Ich checkte also alle Meldungen auf dem Handy, die über Nacht eingegangen waren und fand einige sehr seltsame Aufnahmen von der Kamera in der Eingangstür in Greven. Da hatte doch ernsthaft gegen Mitternacht irgendein offensichtlich sehr angetrunkener Mensch versucht, mit einem Schlüssel unsere Haustür aufzuschließen, auf dem letzten Video sieht man aber nur noch die geschlossene Tür, da wird er es wohl aufgegeben haben und ist wieder abgezwockelt. Ich sagte K, er solle sich die Videos auch ansehen, aber auch er meinte nur, dass da wohl jemand in seinem Suff die Haustür verwechselt hat.

Mir fiel sofort die Geschichte eines Verwandten ein, der gerne erzählte, wie er, auch unter Alkoholeinfluss, mal die Etage zu seiner Wohnung verwechselt hatte, das aber nicht bemerkte, weil sein Schlüssel auch problemlos die falsche Wohnungstür aufschloss. Er wunderte sich zwar etwas über die veränderte Einrichtung, fand aber das Schlafzimmer und ging direkt in das Bett, was dort stand. Als die richtigen Wohnungsinhaber zwei Stunden später nach Hause kamen, fanden sie einen schnarchenden Mann in ihrem Bett, der nur schwer wachzukriegen war und dann steif und fest behauptete, das sei seine Wohnung und sein Bett, schließlich habe der Schlüssel gepasst.

Mir war das etwas unheimlich, mit diesem Menschen vor unserer Haustür und als ich dann auch noch oben aus dem Gästezimmer Geräusche hörte, kam ich ernsthaft ins Grübeln und checkte mal den Standort aller Kinder.
Und, siehe da, J war laut Standortangabe bei uns im Haus.
Ich zog mir einen Bademantel an und ging ins Dachgeschoß, da hörte ich ihn schon laut mit jemandem reden, ich öffnete die Tür und fand einen fröhlichen Sohn, der grade mit irgendjemandem am Telefon chattete und mir erklärte, er wäre auf dem Weihnachtsmarkt in Münster gewesen und dort hätte er wohl ungefähr einen Glühwein zu viel getrunken und weil dann Greven leichter erreichbar gewesen sei als Bielefeld, sei er halt nach Greven gekommen.

Ich schaute mir die Bilder der Kamera noch mal genauer an und wenn man weiß, welcher Mensch da so vor dem Eingang taumelt, dann erkennt man ihn, ich bin aber ziemlich sicher, dass das nicht nur ein, sondern mindestens 10 Glühwein zu viel waren….

Ansonsten habe ich den größten Teil des Vormittags damit verbracht, weitere CDs zu digitalisieren, ich werde aber noch ein paar Tage brauchen, bis ich dieses Projekt abschließen kann.
Gegen Mittag kam K nach Hause, wir packten fix den allerverderblichsten Inhalt des Kühlschranks ein und fuhren zum Flugplatz. Das Wetter zeigte sich von der friedlichen Seite mit einer unmittelbar zu beobachtenden Inversionslage: In ca. 2.500 Fuß Höhe lag eine nicht sehr dicke Wolkenschicht, unter und in den Wolken lagen die Temperaturen um den Gefrierpunkt, über den Wolken wurde es schlagartig wärmer. Wolken und Gefrierpunkt sind keine guten Flugbedingungen, denn dann kann es zu Eisansatz an den Flügeln kommen, was die Flugeigenschaften massiv verändert, K suchte also nach einem passenden Loch, um rasch über die Wolken zu gelangen. Über den Wolken ist dieser Watteteppich immer wieder faszinierend zu beobachten, witzig finde ich auch diesen kreisförmigen Regenbogen, der sich immer da zeigt, wo die Wolken ein Loch nach unten freilassen.

Über den Wolken

Wir flogen mit viel Schiebewind und waren schon um halb vier im Landeanflug, der uns allerdings einmal um die gesamte Insel herum führte, weil man ja stets gegen den Wind landet, dafür konnte ich noch ein paar schöne Fotos machen

Borkum von oben

Der Onkel holte uns ab, zu Hause räumten wir den mitgebrachten Kram in den Kühlschrank, kontrollierten die Vorräte und fuhren noch mal kurz einkaufen.
Zum Abendessen gab es Pellkartoffeln, Heringsstip und Gurkensalat, jetzt knistert neben mir der Ofen und ich freue mich auf mein Bett
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