anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 19. November 2024
Punktlandung und kluges Google
Heute war dann endlich der Termin zum Räderwechsel und ich sag mal so: Besser kann eine Punktlandung nicht gelingen.
Auf der Hinfahrt hat es zwar auch schon geregnet, aber mit +5°C war das noch alles weit weg von und Schnee und Eis, als ich dagegen am Nachmittag mit den neuen Winterreifen von Rheda wieder nach Greven fuhr, setzte ein starkes Schneetreiben ein und ich kann gar nicht beschreiben, wie erleichtert ich war, durch dieses Wetter nicht mehr mit Sommerreifen fahren zu müssen.

Normalerweise halte ich mich beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt an die alte "von O bis O-Regel", also ab Oktober Winterreifen und ab Ostern dann wieder Sommerbereifung.
Das war dieses Jahr aber etwas kompliziert, weil die Firma, bei der ich bisher meine Reifen- bzw. Räderwechsel habe machen lassen, nicht mehr existiert und ich erst etwas aufgescheucht und leicht verspätet meine Felgen mit den alten Winterreifen aus der Insolvenz retten musste, um mir dann anschließend auch noch eine neue Firma für den Reifenwechsel samt Einlagerung suchen musste, was im Ergebnis dazu führte, dass der frühest mögliche Termin, den ich bekommen heute, eben erst heute war.

Weil ich fand, es lohnt sich nicht mehr, mir eine neue Firma in Greven zu suchen, habe ich deshalb gleich nach einem Reifendienst in Rheda gesucht, was wiederum bedeutete, ich hatte heute eine etwas längere Anfahrt, aber wie gesagt, als der erste Schnee fiel, waren die Winterreifen schon drauf.

Mit dieser Aktion habe ich dann fast den gesamten Tag verbracht, es ist sehr angenehm, seine Zeit so entspannt verplempern zu können, weil es keine weiteren drängenden Termine gab.

Was ChatGPT oder Perplexity, oder wie diese sagenumwobenen neuen Möglichkeiten jetzt alle heißen, tatsächlich Sinnvolles mehr oder besser können als Google, das habe ich immer noch nicht entdeckt, dafür habe ich mich aber heute zum zweiten Mal intensiv von Google beeindrucken lassen, weil Google mir ein Lied gefunden hat, nach dem ich verzweifelt in meinem Hirn kramte, aber ums Verrecken nicht auf den Titel kam.

Es ging damit los, dass ich ein Lied der Höhner hörte: "Ich luur dich jän ahn", einen Ohrwurm davon bekam, aber mit einem anderen Text, den ich nicht richtig zu fassen bekam, weshalb ich wissen wollte, wie das Lied im Original heißt.

Dass es ein ziemlich bekanntes Lied ist, war mir eigentlich klar, weshalb ich dachte, ich google einfach nach dem Höhnerlied und dann wird da doch irgendwo stehen, wer das Original zumindest komponiert hat. Fand ich aber nicht, alles, was ich fand war: Text und Music: maccoll - damit konnte ich nichts anfangen, vor allem weil ich sicher war, dass die Musik jemand anderes als den kölschen Text gemacht hatte

So ein Ohrwurm ist eine ziemlich lästige Sache und so nach und nach machte es mich immer nervöser, dass ich den richtigen Text nicht fand. K, der mir das sofort hätte sagen können, war im Büro und bis heute Abend war ich nicht bereit, dieses Suchkarussell im Kopf zu ertragen.

Dann fiel mir ein, dass Google ja auch Lieder finden kann, die man ihm einfach nur vorsummt. Das habe ich nämlich schon mal ausprobiert, als Shazam bei dem Originalstück, das irgendjemand hinter ein Insta-Video gelegt hatte, versagte, ich aber genau wusste, dass ich das Stück kenne.

Nun ist das mit mir und meiner Musikalität so, dass ich nicht nur ein verlässliches Rhythmusgefühl, sondern auch ein extrem gutes Gehör besitze und verlässlich auch minimale Tondifferenzen heraushöre, - sehr nützlich, wenn man zB Flöten so stimmen möchte, dass sie im mehrstimmigen Einsatz nicht automatisch klingen wie rollige Katzen, aber sehr lästig, wenn man ein Instrument benutzen möchte, bei dem man die Töne nicht so eindeutig bestimmbar produzieren kann wie bei einem Klavier oder einer Flöte. Ein Instrument, was ich deshalb überhaupt nicht beherrsche, ist meine eigene Singstimme. Ich höre, dass ich falsche Töne produziere, habe aber keine Idee, was ich tun soll, um die richtigen zu finden. Beim Klavier muss man nur die richtige Taste drücken, bei der Flöte den richtigen Griff benutzen - und beim Singen? - Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich überhaupt nicht singen (oder summen) kann und dass ich von 10 Tönen in einem Lied sieben falsch treffe.
Genau deshalb fasziniert es mich so, dass Google sogar wenn ICH ihm (natürlich nur wenn ich vorher für sichere Einsamkeit gesorgt habe) etwas vorsumme, mir Vorschläge für das richtige Lied macht.

Das Original des gesuchten Liedes heißt übrigens "Dirty old Town", Google schlug es mir als ersten Treffer vor und schrieb dahinter: 15% Wahrscheinlichkeit. Die anderen 85% führten wegen an meiner schieftönigen Summerei im Zweifel nur zu Null-Ergebnissen, aber immerhin. Das richtige Lied wurde gefunden und Autor und Komponist ist übrigens Evan MacColl, aber woher sollte ich das wissen
?
(Abgelegt in anjesagt und bisher 36 x anjeklickt)

... ¿hierzu was sagen?