anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 13. August 2024
Nerviges, Gutes und Gewitter
Über Hitze zu jammern macht* grade wenig Sinn, wenn ich mir die heutige Karte mit den hochdramatischen Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes anschaue. Es gab zwar auch für Borkum eine Warnung, aber verglichen mit 80% vom Rest des Landes war es hier mit nur knapp über 30°C offensichtlich noch angenehm kühl.

Gegen 17h war das Thermometer in meinem Wohnbüro in der ersten Etage allerdings auch auf 28,3°C geklettert, das war dann der Zeitpunkt, wo ich den Computer runterfuhr und beschloss, für heute genug getan zu haben.

*Ja, Sinn machen, denn der Sinn entsteht dadurch, dass ich den Bezug herstelle. Der Sinn ergibt sich nicht von alleine und er ist auch nicht abstrakt und grundsätzlich einfach da, das ist völliger Unsinn. Was für den einen sinnvoll ist, ist für jemand anderen sinnlos, es muss sich jeder seinen eigenen Sinn suchen - oder machen. Deswegen ist Sinn machen auch vom Bedeutungssinn der richtige Ausdruck, musste ich jetzt mal loswerden.

Weil es mir heute draußen eindeutig zu warm war, blieb ich also gerne drinnen und habe einigermaßen produktiv allerlei Computerarbeiten erledigt. Als es dann drinnen aber auch immer wärmer wurde, stieg direkt proportional mit dem Thermometer auch meine schlechte Laune.

Nach der Computerarbeit wollte ich den Kopf abschalten und ein bisschen vorm Fernseher entspannen. Ich war sehr zuversichtlich, dass das gelingen könnte, denn jetzt müsste das mit dem Dauersport im Fernsehen doch endlich ein Ende haben. Erst Fußball und dann Olympia, letzteres offiziell am Wochenende beendet, so viel war sogar bei mir angekommen, jetzt muss also doch wirklich mal gut sein mit dem elenden Sportkram.
Ich mache also hoffnungsfroh den Fernseher an und was ploppt als erstes auf dem Bildschirm auf? Tour de France.
Mann ey, ICH KANN ES NICHT MEHR SEHEN!"

Was mich sonst noch so nervt:

- Plastikdeckel, die man jetzt immer mühevoll und mit Gewalt abreißen muss, wenn man aus der Flasche trinken und sich dabei nicht den Mund verletzen will. Mag ja sein, dass die Umwelt durch einzeln herumfliegende Plastikflaschendeckel fürchterlich verschmutzt wird, aber warum hat man denn dann nicht das Pfandsystem angepasst? Künftig gibt es für Einwegflaschen nur dann das Pfand zurück, wenn die leeren Flaschen ordnungsgemäß zugeschraubt sind. Ich bin sehr sicher, dass diese Maßnahme das Problem definitiv besser gelöst hätte, als die schwachsinnige Vorschrift, dass alle Deckel jetzt fest verbunden sein müssen. Denn natürlich kann man den Deckel noch lösen und ich reiße den auch konsequent bei jeder Flasche mit Gewalt ab, weil ich es einfach gräßlich finde, wenn der Deckel noch so halb dranhängt und werde bei jeder Flasche, die ich so bearbeitet habe, saurer auf die Idioten, die sich so einen Quatsch ausgedacht haben.

Damit geht es ganz offensichtlich nicht nur mir so, denn ich habe inzwischen schon mehrere Menschen getroffen, die auf die angeleinten Deckel genau so aggressiv reagieren wie ich und eine "boah ihr Spacken, ihr wollt es nicht anders, aber jetzt muss ich den Deckel leider extra wegwerfen" Haltung entwickeln. Im Ernst, ich habe mir immer viel Mühe gegeben, die Deckel von den Einwegplastikflaschen nicht zu verlieren, damit in meiner Pfandflaschentasche keine offenen Flaschen rumkollern und ihre letzten Getränketropfen überall hinsprenkeln. Das führt nämlich nicht nur zu einer eklig versifften Pfandflaschentasche, sondern macht auch die Flaschen selber klebrig und fies zum Anfassen, die man ja schließlich noch einzeln und von Hand in den Pfandautomaten schieben muss.
Aber jetzt, wo sich irgendwelche Bürokraten so eine schwachsinnige Lösung mit festem Deckel ausgedacht haben, bin ich sehr versucht, alle Einwegflaschen deckellos in den Pfandautomaten zu stecken, um die lose gesammelten Deckel dann den entsprechenden Politikern einzeln in den Briefkasten zu werfen.
Wer weiß, ich habe ja demnächst Zeit, vielleicht mache ich das dann wirklich. Und gründe einen Verein: Bürger gegen Bürokraten.

- Außerdem nervt mich eine völlig schwachsinnige Rechtschreibung von ausländischen Namen. Ich weiß, bei Namen gibt es keine Rechtschreibregeln, aber wenn ein Name eindeutig aus einer Sprache kommt, die gar keine lateinischen Buchstaben verwendet, wer entscheidet dann, wie sich dieser Name in lateinischen Buchstaben schreibt? Bei allen asiatischen und arabischen Namen zB regt mich die fast immer total blödsinnige Schreibweise in lateinischen Buchstaben regelmäßig auf.

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Gute Nachrichten gibt es dagegen von der IngDiba-Bank, denn nachdem ich fast zwei Monate hartnäckig versucht habe, das auf allen Kanälen beworbene, frisch eingeführte Businesskonto der IngDiba mit einem garantierten Tagesgeldzinssatz von 3,3% zu eröffnen, habe ich genau heute die Nachricht erhalten, dass mein Konto jetzt endlich eröffnet ist und sie mir diese 3,3% bis Februar 2025 garantieren. Das finde ich vor allem deshalb so gut, weil die bisherige 3,25% Zinsgarantie auf meinem CoBa-Konto morgen ausläuft und die Zinsen inzwischen ja überall wieder sinken.

Da sich das mit dem Hausbau so massiv verzögert hat, habe ich eine sehr hohe Summe an Liquidität rumliegen, von der ich schon vor über einem Jahr dachte, dass ich sie quasi täglich brauchen können werde, um die Baurechnungen zu bezahlen.
Das Geld aus dem Verkauf der Fabrik in Mönchengladbach hatte ich zunächst gut angelegt, dann aber die Gelegenheiten genutzt, einzelne Fälligkeiten nicht zu verlängern, sondern als Tagesgeld liegen zu lassen, für das es erfreulicherweise ja seit einiger Zeit auch wieder Zinsen gibt, eben weil ich davon ausging, dass ich es kurzfristig ausgeben werde. Das mache ich seit zwei Jahren so, mittlerweile könnte ich fast 80% der kommenden Baukosten sofort bezahlen, wenn die aber noch nicht fällig sind, finde ich es sehr erfreulich, in der Zwischenzeit Zinsen dafür zu kassieren.
Wenn ich bis Februar 2025 jetzt einen garantierten Tagesgeldzins von 3,3% bekomme, ist das für die Finanzplanung enorm erfreulich, spätestens in neun Monaten ist die gesamte vorhandene Liquidität dann hoffentlich auch wieder in Steine umgewandelt.

Überhaupt ist der verschobene Zeitpunkt des Baubeginns für uns sehr vorteilhaft, weil es inzwischen wieder genug Baufirmen gibt, die ein Interesse an einem Auftrag haben und bei den Ausschreibungen dementsprechend auch einige wirklich gute Angebotedabei sind. Hätten wir den Bau schon vor zwei Jahren einem Generalunternehmer gegeben, wäre das Haus nicht nur deutlich teurer, sondern auch technisch deutlich weniger ausgereift.
Zussätzlich hat uns die Verzögerung von zwei Jahren auch auf der Planungsseite noch einige sehr gute Zusatzlösungen gebracht und dass wir selber schließlich arbeitsseitig während der Bauphase deutlich weniger oder gar nicht mehr gebunden sind, ist ebenfalls ein sehr großer Vorteil.
Ich bin hier also rundum zuversichtlich, dass das alles gut ausgehen wird.

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Während ich das hier so alles vor mich hintippte, wunderte ich mich über das flackernde Licht von draußen. Erst dachte ich, die Straßenlaterne ist kaputt, bis ich begriff, dass es blitzt wie Hölle, allerdings vollständig geräuschlos, was total spooky war.

Ich schaute bei Buienalarm nach, meiner LieblingswetterApp, und dann wusste ich, was da los ist. Das Gewitter war noch 50km entfernt, deshalb hörte man keinen Donner, die Blitze waren aber wirklich beeindruckend.





Ich rief C und ihre Freundin und wir beschlossen, zu dritt zum Strand zu gehen, um einen unverstellten Blick auf das Blitzschauspiel zu haben.

Dort standen schon Profifotografen mit Riesenkameras und Stativ, wahrscheinlich eine sinnvolle Ausrüstung, wenn man Blitze knipsen will, ich benutzte die automatische Serienfotofunktion von meinem iPhone und musste nachher aus einer Serie von 160 schwarzen Fotos nur noch die vier raussuchen, auf denen etwas zu sehen war.



Diese vier Fotos sind innerhalb von weniger als einer Sekunde alle hintereinander entstanden.

Genau wie diese vier



Und die gesamte Zeit, über eine halbe Stunde lang, war das Gewitter komplett lautlos bei totaler Windstille.

Als die Böenwalze kam, wussten wir, dass es Zeit ist, zurückzugehen, kurz danach hörten wir den ersten Donner und inzwischen pläddert es draußen ganz ordentlich
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Feste Vernuckelung
Ich trinke immer Powerade blau aus so einer Nuckelflasche und hatte mich auch über die neue Verschlusskappe geärgert. Inzwischen haben die das so optimiert, dass man die Kappe, die man ja nicht abreissen und wegwerfen soll, so runterklappen kann, dass sie den Mund nicht berührt, wenn man trinkt beziehungsweise nuckelt. Es ist schon ein kleiner Trick dabei. aber inzwischen finde ich das gar nicht mal so schlecht. Probieren Sie es halt noch mal aus, es geht.

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Ja natürlich
kann man den Deckel so wegklappen und dann die Flasche so drehen, dass der Deckel den Mund nicht berührt, dafür muss ich aber jedesmal Nachdenken, wie rum es für genau diese Flasche und diesen Deckel jetzt grade richtig ist, und das nervt.

Ich finde Denken anstrengend und dass das den meisten Leuten auch so geht, wurde jetzt sogar von Wissenschaftlern der niederländischen Radboud University nachgewiesen, hier findet sich ein kurzer Artikel aus der FAZ dazu.

Und weil ich nicht einsehe, dass ich aus reiner Überflusswillkür irgendwelcher Bürokraten jetzt Dinge tun soll, die ich in diesem Zusammenhang nutzlos und anstrengend finde, reagiere ich eben bockig.

Nachdenken aus reinem Gaudi, also zB darüber nachzudenken, wie ich diese Bürokraten jetzt maximal ärgern könnte, das finde ich nicht anstrengend, das macht Spaß. Ist das gleiche Spaß-Arbeit-Paradoxon wie Steine schleppen, weil man muss (Arbeit) oder Gewichte heben in der Muckibude (Spaß).