anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 17. Dezember 2025
Adventskalender
Viele Jahre lang habe ich als feste Tradition für jedes Kind einen Adventskalender zusammengestellt, der mit 24 Gegenständen gefüllt war, die ich im Laufe des Jahres extra für diesen Zweck auf dem Flohmarkt zusammengekauft hatte.
Weil ich insgesamt 72 Dinge brauchte, begann ich immer schon im Januar mit dem Sammeln für die jährliche Adventskalenderbestückung, denn natürlich versuchte ich halbwegs passenden Kram für jedes Kind zu finden, was in diesen Mengen gar nicht so einfach ist. Da bei uns keiner scharf auf Süßigkeiten ist, musste es irgendetwas anderes, nicht essbares sein.

Irgendwann waren die Kinder dem Adventskalenderalter entwachsen und teilten mir mehr oder minder direkt mit, dass sie bitte keinen mehr haben wollten, weil sie den Krempel, der darin enthalten war, lästig fanden.

Ich kann das sehr gut verstehen, denn so gern ich Krempel mag, so ungern bekomme ich ihn geschenkt. Ich finde es toll, mir selber welchen zu kaufen, vorzugsweise natürlich auf dem Flohmarkt, wo der Krempelkauf keine nennenswerten finanziellen Folgen hat, aber ich möchte schon selber entscheiden, was ich (für eine Zeitlang) in meinen Haushalt aufnehme.

Meine letzte Flohmarkt-Krempel-Neuerwerbung war eine mechanische Apfelschälmaschine, die erstaunlich gut funktioniert und mit der ich deshalb auch schon ausreichend Spaß hatte, die ich aber vor allem haben wollte, weil ich (nur) 50 cent dafür bezahlen musste.

Mein neuer Apfelschäler funktioniert einwandfrei

Durch die Bezahlung eines Kaufpreises wird der Wert dieses Teils festgelegt, wenn ich es dann irgendwann wieder über habe und wegwerfen möchte, werfe ich halt nur 50 cent weg. Für 5 € zB hätte ich so etwas gar nicht erst gekauft. Und ich hätte diesen Apfelschäler auch nicht (als echtes) Geschenk bekommen wollen, denn dann hätte ich mir den Wert ja selber ausdenken müssen und gefühlt liegt der durchaus bei 5 €, was bedeutet, das Wegwerfen sofort ein viel größeres schlechtes Gewissen macht.

Mit "echtem Geschenk" meine ich übrigens, dass jemand irgendetwas extra für mich gekauft hat. Auf dem Flohmarkt bekomme ich auch manchmal Dinge geschenkt, vor allem wenn Verkäufer am Ende des Flohmarktes einpacken und ihren Krempel nicht mehr mitnehmen wollen, dann verschenken sie die Überbleibsel gerne und natürlich hätte ich den Apfelschäler dann auch geschenkt mitgenommen, aber das wäre dann halt kein echtes Geschenk speziell für mich gewesen, sondern hätte nur die Wertgrenze des Teils für mich noch weiter gesenkt.

Dinge ungefragt geschenkt zu bekommen hat also durchaus seine Tücken.
Aktuell gibt es wieder jede Menge Adventskalender, an denen man im Internet teilnehmen kann, was ich schon immer mit Begeisterung gemacht habe.

Nur leider habe ich dann auch schon ab und zu dabei wirklich etwas gewonnen, so dass ich mittlerweile sehr darauf achte, welcher Gewinn hinter dem einzelnen Türchen versteckt ist und wenn der Hauptpreis eine Kreuzfahrt für zwei Personen ist, nehme ich vorsichtshalber lieber gar nicht erst teil, nicht auszudenken, was ich täte, wenn ich genau diesen Preis dann tatsächlich gewänne.

Wenn der Gewinn wertvoll genug ist und sich ziemlich problemlos verkaufen lässt, finde ich es noch okay, wenn es also irgendwo einen SUV zu gewinnen gibt, mache ich gerne mit, bei der Preisklasse nehme ich auch die Mühen des Verkaufens auf mich, aber schon bei einer Kiste (deutschen) Wein oder einem Computerspiel oder irgendwelchen Wochenendhotelaufenthalten in den Bergen verzichte ich dankend.

Immer wenn sich so ein Gewinn in den aktuell laufenden Online-Adventskalender hinter dem Türchen zeigte, habe ich meine Teilnahme tageweise ausgesetzt, zu groß ist meine Sorge, dass ich genau an diesen Tagen, wo es für mich diese ausgesprochen unattraktive Gewinne zu gewinnen gibt, "Glück" haben könnte
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