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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 25. September 2025
Autoerlebnis
Da wir derzeit immer nur mit dem Flieger pendeln, steht mein Auto auf Borkum und Ks hier in Greven, bzw. das jeweils nicht genutzte Auto steht am jeweiligen Flugplatz.
Das bedeutet natürlich, dass wir an dem Ort, wo wir uns grade aufhalten, dann auch immer nur ein Auto haben/benutzen können.
Auf Borkum ist das völlig wurscht, denn da fahren wir ja nur ganz wenig Auto und das meiste davon, um Besuch am Hafen abzuholen oder hinzubringen oder eben zum Flugplatz.

Wenn wir in Greven sind, sieht das anders aus, da ist deutlich mehr Autonutzung notwendig, in den meisten Fällen sind wir aber gemeinsam unterwegs, dafür braucht man eh nur ein Auto. Es gibt aber auch Fälle, wo ich alleine einen Termin habe, heute Vormittag zB hatte ich einen Zahnarzttermin, und dann fahre ich mit Ks Auto, weil meines ja nicht da ist.

Kein eigenes Auto vor der Tür zu haben, fühlt sich für mich sehr ungewohnt an, ich habe seit 45 Jahren ein eigenes Auto, das auch üblicherweise nur von mir gefahren wird und eben immer vor der Tür auf mich wartet.
Jederzeit Zugriff auf das eigene Auto zu haben, bedeutet für mich Freiheit.

Ich bin auf dem Land aufgewachsen und das allerwichtigste war damals der Führerschein und ein eigenes Auto, denn nur damit hatte man eine Chance, dem Dorf zu entkommen. Der letzte Bus fuhr um 22h - ÖPNV war also höchstens was für Leute, die eh nirgendwohin wollten.

Ein großer Vorteil des Dorfes war aber, dass es dort überall problemlos Parkplätze gab. Ich hatte eine Zeitlang eine Bekannte in Düsseldorf, die ich nie zu Hause besuchen konnte, weil es dort keine Parkplätze gab. Sie besaß eine Monatskarte für den ÖPNV, ich brauchte sowas nicht, ich hatte ja ein Auto. Sie konnte sich vielleicht problemlos in der Innenstadt von Düsseldorf bewegen, wenn sie aber woandershin wollte, wurde es schon schwierig. Ich habe sie häufiger an irgendeiner Haltestelle abgeholt, von da aus fuhren wir dann gemeinsam mit meinem Auto weiter - und schon damals, vor über 40 Jahren, war für mich das Leben in einer Großstadt verbunden mit dem Gefühl des Eingesperrtseins. Wenn man kein Auto vor der Tür hat, ist man immer auf irgendwelche anderen Leute oder Dinge (funktionierender ÖPNV) angewiesen, für mich viel zu viele Abhängigkeiten, mir war es schon immer lieber, ich kann alles alleine.

Aber was ich eigentlich sagen wollte: Eine Situation, in der mein eigenes Auto nicht vor der Tür stand, gab es in der Vergangenheit nur, wenn es grade mal in der Werkstatt war und dann hatte ich oft sogar einen Werkstattersatzwagen.

Dass ich mir jetzt ganz bewusst entschieden mit K ein (sein) Auto teile, wenn wir auf dem Festland sind, ist für mich also eine neue und sehr ungewohnte Situation, aber ich gebe mir Mühe, mich nicht zu unbehaglich damit zu fühlen.

Heute hatte ich einen Zahnarzttermin und da der Zahnarzt im Nachbarort praktiziert, bin ich mit Ks Auto gefahren, zum Fahrradfahren war es mir zu weit.
Und jetzt kommt die Geschichte, die ich eigentlich erzählen wollte: Ks Auto hat lustige Anzeigen. Beim Losfahren zeigte es mir groß und mitten im Display die aktuelle Reichweite an: Noch 420km. Nachdem ich den Wagen aus der Tiefgarage manövriert und nach kurzer Fahrt an der ersten Ampel stand, schaute ich wieder auf das Display und sah, dass ich auf diesen 300m Strecke schon 35km Reichweite verbraucht hatte. Das fand ich erstaunlich.
Aber je länger ich dann fuhr, umso mehr Reichweite gewann ich zurück. Als ich beim Zahnarzt ankam, hatte ich schon 460km Reichweite und als ich nachher wieder zu Hause war, zeigte das Display über 500km Reichweite an - das alles, ohne dass ich unterwegs getankt hätte.

Das hat mich so fasziniert, dass ich deshalb diese lange Geschichte über meine Grundhaltung zu einem eigenen Auto erzählen musste, denn ich fahre so selten mit einem anderen als meinem eigenen Auto, dass ich so eine skurrile Reichweitenvarianz noch nie beobachtet habe.

Was sonst noch so passiert ist:

Wir fuhren nach Rheda, haben den Bau besichtigt und ein längeres Gespräch mit dem Architekten geführt, es kommt zu neuen Verzögerungen, was immerhin den Vorteil hat, dass wir nicht im Winter umziehen müssen, sondern entspannt darauf warten können, dass es wieder wärmer wird. Macht Umzüge ja auch eindeutig angenehmer.

Dann erledigten wir noch ein paar Einkäufe, bevor K mich nach Bielefeld brachte, wo ich mir endlich Cs Wohnung anschaute. K fuhr dann zu einem Termin nach Paderborn, ich fuhr mit C erst noch in Js Wohnung, um auch dort die aktuellen Veränderungen anzuschauen und dann brachte C mich zu meiner Schwester, wo K mich dann einige Stunden später wieder abholte
.
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... ¿hierzu was sagen?

 
Auto
ich würde das Cabrio wieder mit nach Hause nehmen , und für Borkum einen kleinen zusätzlichen Einkaufsinselkleinwagen kaufen...
?
oder doch etwas Grösser, ich hatte nicht an den Hund gedacht !!!

der wächst ja noch...

... ¿noch mehr sagen?  

 
ja, grundsätzlich werde ich das Auto auch wieder mit aufs Festland nehmen, es gab nur bisher keine Gelegenheit, weil ich es in den letzten Wochen natürlich regelmäßig bequemer fand, mit K zu fliegen als alleine Auto zu fahren, was die einzige Möglichkeit ist, das Auto wieder aufs Festland zu bringen.

Auf Borkum kann ich zur Not komplett auf ein Auto verzichten, da gibt es im Grunde keine Wege, die nicht auch problemlos mit dem Fahrrad zu bewältigen wären. Mir deshalb extra nur für die Insel noch ein weiteres Auto anzuschaffen, sehe ich nicht als notwendig. Aber für den Weg von Greven nach Borkum ist das Auto das zuverlässigere Transportmittel, weil es wetterunabhängig immer fährt. Im Winter werden wir deshalb sicher häufiger mit dem Auto pendeln, weil fliegen schlicht aus Wettergründen nicht möglich ist.