anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 3. März 2025
Friedhofsplanungen und Ofengemüse
Der Onkelgeburtstag wurde ordnungsgemäß nach Plan gefeiert, der Männerchor erschien fast in Vollbesetzung und sang vier Lieder, der Ollerman des Jungsvereins war auch da und hielt eine salbungsvolle Rede, alles war so, wie es sich gehört, es ist sehr erfreulich, dass das nun erledigt ist.

Heute um 11h hatte sich der Pastor zu einem Gratulationsbesuch angesagt, Sonntags sind Pastöre ja verhindert, da anderweitig beschäftigt, also kam er heute und der Onkel meinte, ich solle man gleich dazukommen, dann könne ich sofort mit dem Pastor die Sache mit dem Grab besprechen.

Es ist ja so, dass der Vater sich Gedanken um die Choreografie seiner Beerdigung gemacht hat und in dem Zusammenhang festlegte, dass er eine richtige Beerdigung wünscht, also eine Erdbestattung im Sarg.
Er möchte auf keinen Fall verbrannt werden und in einer Urne enden. Nun denn, wenn er das so wünscht, dann sei es so, der Onkel dagegen findet ein Ende als Asche in einer Urne deutlich sinnvoller, weil er es überflüssig findet, riesige Grabstellen zu unterhalten, wo ja doch nur Tote liegen, die das gar nicht mehr zu würdigen wissen.

Der Pragmatismus ist unter den Brüdern offensichtlich unterschiedlich verteilt, was aber schon immer so war. Der Onkel war Handwerker und musste Probleme lösen, der Vater war Lehrer und musste über Probleme nur reden, das prägt natürlich auch die eigene Grundhaltung.

Wie auch immer, der Onkel findet, es sei ja praktisch, wenn sie sich eine Grabstelle teilen, was aber in der Kombination Urne/Sarg erst abgeklärt werden muss.

Ich schrieb zu dem Zweck schon vor drei Wochen die Friedhofsbeauftragte der zuständigen Gemeinde an, habe aber bis heute noch keine Antwort erhalten, deshalb meinte der Onkel, wenn der Pastor doch schon mal da ist, dann könne ich ja dazukommen und das Thema direkt mit dem Chef der Truppe besprechen.

So geschah es, ich fuhr also heute pünktlich um 11h zum Onkel, wo ich gemeinsam mit dem Pastor ankam und nach einem höflichen Smalltalk über Gott und die Welt, - wobei, eigentlich ging es nur um die Welt, Gott kam gar nicht vor, aber egal, - nach einer angemessenen Zeit brachte ich das Gespräch auf Friedhof und Gräber und der Pastor sagte, er werde sich sofort darum kümmern, dass meine E-Mail-Anfrage bearbeitet wird, aber es wäre so, dass nur die Kombination Sarg und dadrauf dann Urne möglich wäre, umgekehrt nicht.

Ich verpflichtete den Onkel also, sich gesundheitlich am Riemen zu reißen, er hätte jetzt eine Aufgabe, nämlich seinen Bruder zu überleben, weil sonst wäre das blöd mit der gemeinsamen Grabstelle, er meinte, er könne für nichts garantieren, würde sich aber anstrengen.

Soviel also zu diesem Thema, wäre das auch erstmal geklärt.

Am Nachmittag setzte ich mich an den PC, machte ein bisschen Buchhaltung und beantwortete eine E-Mail, die ich jetzt schon seit einer Woche vor mir herschob. Wenn man so Dinge, zu denen man keine Lust hat, dann doch irgendwann erledigt hat, fühlt sich das sehr gut an.

Dann fuhren wir einkaufen, Milch war alle und wir mussten noch klären, was wir heute essen wollten.
Bei Lidl gab es schöne Drillingskartoffeln und Zucchini im Angebot, damit fiel die Entscheidung für Ofengemüse (weil ich noch Auberginen, Möhren und Pilze hatte, die wegmussten) mit Kartoffelspalten - und jedesmal, wenn ich so ein Essen auf den Tisch stelle, überfresse ich mich daran und frage mich, warum ich das nicht viel öfter mache. Vielleicht gelingt es mir irgendwann, mich nicht zu überfressen, wenn ich es nur oft genug serviere und ich dann nicht jedesmal vor lauter Appetitjieper eskaliere
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