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Samstag, 30. August 2025
Fitness, Müdigkeit und Hundeerziehung
anje, 20:33h
Seitdem wir den Hund haben, verfällt meine Armbanduhr regelmäßig in wilde Jubelaktionen, weil ich fast täglich alle Ringe gleich zweimal schließe und weil sich meine tägliche Schrittzahl nachhaltig erhöht hat und sich dieser Trend auch noch verfestigt.
Gleichzeitig schlafe ich aber auch so viel und lange wie noch nie zuvor, regelmäßig werde ich von meiner Uhr gelobt, dass ich schon wieder die 8 Stunden Schlaf geschafft habe, trotzdem bin ich gefühlt ständig so müde wie früher nur in akuten Stresswochen im Büro.
Ich fürchte, diese massive Bewegungssteigerung und das auch noch als Draußen Aktivität, das bekommt mir nicht. Viel zu viel frische Luft, viel zu viel körperliche Bewegung, da reichen 8 Stunden Schlaf bei weitem nicht. Sehr viel länger schlafen geht aber nicht, weil der Hund sonst Randale macht und überhaupt, selbst ich bin zunächst mal nach 8 Stunden Schlaf ausgeschlafen, werde dafür aber regelmäßig am frühen Nachmittag schon wieder müde, und kämpfe mich ab da durch den Rest des Tages.
Vielleicht ist es aber auch nur eine vorübergehende Anpassungsphase, vielleicht gelingt es mir ja, meinen Körper so weit zu trainieren, dass er nicht regelmäßig am frühen Nachmittag schon wieder schlapp macht.
Wir werden sehen, aktuell ist sowohl das Bewegungs- als auch das Draußenprogramm alternativlos, noch ist der Hund nicht alt genug, um ihn seinen Bewegungsbedarf neben dem Fahrrad ausrennen zu lassen, ich verspreche mir aber deutliche Erleichterungen in der Zukunft.
Heute wäre ich sogar fast mehr gelaufen als der Hund, denn ich habe den Hund heute auf einer großen Runde (erst zum Onkel, dann in einem weiten Bogen wieder nach Hause ) im Fahrradanhänger zu Fuß geschoben, um ihm beizubringen, dass er in dem Ding so lange friedlich sitzen bleibt, bis man anhält. Aussteigen unterwegs ist eine schlechte Idee.
Weil ausführliche verbale Erklärungen, selbst wenn sie rhetorisch perfekt formuliert und inhaltlich wirklich überzeugend sind, in der Hundeerziehung eher nicht als zielführende Methode bezeichnet werden, habe ich die klassische „Versuch macht Aua“ Methode angewendet.
Der Hund saß also angeleint in dem offenen Fahrradanhänger, die Leine hatte ich so am Anhänger befestigt, dass er gerade eben aussteigen, dann aber nicht weglaufen konnte. Als er dann, wie erwartet, während der Fahrt ausstieg, habe ich den Fahrradanhänger einfach noch ein Stückchen weiter geschoben und bin ihm dabei gewaltig über die Pfoten gefahren. Es gab ein lautes Gefiepe und Geheule, was ich komplett ignorierte.
Stattdessen habe ich den Hund einfach wieder eingesammelt und erneut in den Fahrradanhänger gesetzt - Von da an machte er während der Fahrt keinen weiteren Versuch, aus diesem Gefährt auszusteigen.
Durch diese Übung ergab sich die Situation, dass ich über 2 km mehr gelaufen bin als der Hund.
Wir sind aber anschließend noch an den Hundestrand gegangen und da hat er mich streckenmäßig dann doch wieder gewaltig überholt.
Am Hundestrand genügt es, wenn ich im Sand sitze und den Hunden beim Spielen und Rennen zuschaue
.
Gleichzeitig schlafe ich aber auch so viel und lange wie noch nie zuvor, regelmäßig werde ich von meiner Uhr gelobt, dass ich schon wieder die 8 Stunden Schlaf geschafft habe, trotzdem bin ich gefühlt ständig so müde wie früher nur in akuten Stresswochen im Büro.
Ich fürchte, diese massive Bewegungssteigerung und das auch noch als Draußen Aktivität, das bekommt mir nicht. Viel zu viel frische Luft, viel zu viel körperliche Bewegung, da reichen 8 Stunden Schlaf bei weitem nicht. Sehr viel länger schlafen geht aber nicht, weil der Hund sonst Randale macht und überhaupt, selbst ich bin zunächst mal nach 8 Stunden Schlaf ausgeschlafen, werde dafür aber regelmäßig am frühen Nachmittag schon wieder müde, und kämpfe mich ab da durch den Rest des Tages.
Vielleicht ist es aber auch nur eine vorübergehende Anpassungsphase, vielleicht gelingt es mir ja, meinen Körper so weit zu trainieren, dass er nicht regelmäßig am frühen Nachmittag schon wieder schlapp macht.
Wir werden sehen, aktuell ist sowohl das Bewegungs- als auch das Draußenprogramm alternativlos, noch ist der Hund nicht alt genug, um ihn seinen Bewegungsbedarf neben dem Fahrrad ausrennen zu lassen, ich verspreche mir aber deutliche Erleichterungen in der Zukunft.
Heute wäre ich sogar fast mehr gelaufen als der Hund, denn ich habe den Hund heute auf einer großen Runde (erst zum Onkel, dann in einem weiten Bogen wieder nach Hause ) im Fahrradanhänger zu Fuß geschoben, um ihm beizubringen, dass er in dem Ding so lange friedlich sitzen bleibt, bis man anhält. Aussteigen unterwegs ist eine schlechte Idee.
Weil ausführliche verbale Erklärungen, selbst wenn sie rhetorisch perfekt formuliert und inhaltlich wirklich überzeugend sind, in der Hundeerziehung eher nicht als zielführende Methode bezeichnet werden, habe ich die klassische „Versuch macht Aua“ Methode angewendet.
Der Hund saß also angeleint in dem offenen Fahrradanhänger, die Leine hatte ich so am Anhänger befestigt, dass er gerade eben aussteigen, dann aber nicht weglaufen konnte. Als er dann, wie erwartet, während der Fahrt ausstieg, habe ich den Fahrradanhänger einfach noch ein Stückchen weiter geschoben und bin ihm dabei gewaltig über die Pfoten gefahren. Es gab ein lautes Gefiepe und Geheule, was ich komplett ignorierte.
Stattdessen habe ich den Hund einfach wieder eingesammelt und erneut in den Fahrradanhänger gesetzt - Von da an machte er während der Fahrt keinen weiteren Versuch, aus diesem Gefährt auszusteigen.
Durch diese Übung ergab sich die Situation, dass ich über 2 km mehr gelaufen bin als der Hund.
Wir sind aber anschließend noch an den Hundestrand gegangen und da hat er mich streckenmäßig dann doch wieder gewaltig überholt.
Am Hundestrand genügt es, wenn ich im Sand sitze und den Hunden beim Spielen und Rennen zuschaue
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Freitag, 29. August 2025
Ohne Besonderheiten
anje, 19:53h
Heute war ein ganz normaler Tag ohne erwähnenswerte Besonderheiten.
Gefreut habe ich mich über meinen Steuerbescheid, der zu 100% erklärungsgemäß veranlagt wurde. Keine Rückfragen, keine abweichende Rechtsbeurteilung, kein Stress, einfach durchgewunken und fertig, das gefällt mir sehr.
Kochen ging sehr schnell, denn ich habe die Bolognese-Sauce von gestern heute kurzerhand als Lasagne-Füllung weiterverarbeitet, noch ein bisschen Extrasauce dazu, Nudeln dazwischen, Käse darüber, ab in den Ofen und fertig.
Das Wetter war gut, wir hielten uns fast zwei Stunden am Hundestrand auf und haben uns darüber gefreut, wie gut sich unser Hund mit all den anderen Hunden da am Strand arrangiert. Sie sucht sich ihre Spielkameraden sehr gezielt aus, den wüsten Raufbolden geht sie aus dem Weg, die kläffenden Angstbeißer ignoriert sie und beschäftigt sich nur mit den Hunden, die ein ähnliches Spielverständnis wie sie haben, wobei es dabei dann durchaus schon mal wild zugehen kann, das erschreckt sie überhaupt nicht.
Mir gefällt ihr Charakter ausgesprochen gut.
Außerdem machten wir noch einen Abstecher zu Lidl, Brot, Milch, Butter und Yoghurt musste ergänzt werden.
Am Nachmittag beschäftigte ich mich damit, die Liege zu reparieren, da hatte es Bixa nämlich geschafft, den Stoff so sehr anzuknabbern, dass er unten fast 15cm eingrissen war. Das habe ich genäht und hoffe jetzt, dass es hält.
Das waren auch schon alle Aktivitäten, die restliche Zeit des Tages habe ich lesend verbracht und mich zwischendurch immer wieder darüber gefreut, dass ich nicht mehr in Urlaub fahren muss. Überall gibt es derzeit Urlaubsberichte zu lesen, ich scrolle nur oberflächlich drüber und klicke dann schon wieder weiter, ich bin komplett damit zufrieden, dass ich das alles nicht tun muss, ich muss es noch nicht mal lesen, selbst das ist mir schon zu viel.
Ich muss keine Koffer mehr packen, ich muss mich nicht mehr an ein fremdes Bett gewöhnen, ich muss mich auch sonst nicht mit allfälligen Unbequemlichkeiten eines Nichtzuhause-Daseins arrangieren, ich muss nichts mehr besichtigen und ich muss kein fremdes Essen mehr essen.
Der erste und der letzte Punkt sind mir dabei am allerwichtigsten.
.
Gefreut habe ich mich über meinen Steuerbescheid, der zu 100% erklärungsgemäß veranlagt wurde. Keine Rückfragen, keine abweichende Rechtsbeurteilung, kein Stress, einfach durchgewunken und fertig, das gefällt mir sehr.
Kochen ging sehr schnell, denn ich habe die Bolognese-Sauce von gestern heute kurzerhand als Lasagne-Füllung weiterverarbeitet, noch ein bisschen Extrasauce dazu, Nudeln dazwischen, Käse darüber, ab in den Ofen und fertig.
Das Wetter war gut, wir hielten uns fast zwei Stunden am Hundestrand auf und haben uns darüber gefreut, wie gut sich unser Hund mit all den anderen Hunden da am Strand arrangiert. Sie sucht sich ihre Spielkameraden sehr gezielt aus, den wüsten Raufbolden geht sie aus dem Weg, die kläffenden Angstbeißer ignoriert sie und beschäftigt sich nur mit den Hunden, die ein ähnliches Spielverständnis wie sie haben, wobei es dabei dann durchaus schon mal wild zugehen kann, das erschreckt sie überhaupt nicht.
Mir gefällt ihr Charakter ausgesprochen gut.
Außerdem machten wir noch einen Abstecher zu Lidl, Brot, Milch, Butter und Yoghurt musste ergänzt werden.
Am Nachmittag beschäftigte ich mich damit, die Liege zu reparieren, da hatte es Bixa nämlich geschafft, den Stoff so sehr anzuknabbern, dass er unten fast 15cm eingrissen war. Das habe ich genäht und hoffe jetzt, dass es hält.
Das waren auch schon alle Aktivitäten, die restliche Zeit des Tages habe ich lesend verbracht und mich zwischendurch immer wieder darüber gefreut, dass ich nicht mehr in Urlaub fahren muss. Überall gibt es derzeit Urlaubsberichte zu lesen, ich scrolle nur oberflächlich drüber und klicke dann schon wieder weiter, ich bin komplett damit zufrieden, dass ich das alles nicht tun muss, ich muss es noch nicht mal lesen, selbst das ist mir schon zu viel.
Ich muss keine Koffer mehr packen, ich muss mich nicht mehr an ein fremdes Bett gewöhnen, ich muss mich auch sonst nicht mit allfälligen Unbequemlichkeiten eines Nichtzuhause-Daseins arrangieren, ich muss nichts mehr besichtigen und ich muss kein fremdes Essen mehr essen.
Der erste und der letzte Punkt sind mir dabei am allerwichtigsten.
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Donnerstag, 28. August 2025
Vom Hausbau und passenden Verzögerungen
anje, 22:32h
Eigentlich hatten wir ja gehofft, dass unser Neubau pünktlich zum Ende unseres aktiven Arbeitslebens fertig wird und wir umziehen können, wenn wir nicht mehr täglich nach Münster ins Büro fahren müssen.
Wenn ich also gefragt werde, wann das Haus denn soweit ist, dass wir einziehen werden, antworte ich meist "Weihnachten 2024".
Wenn ich jetzt sehe, wie viel Zeit und Arbeit für die Baubetreuung regelmäßig erforderlich ist, bin ich über die Verzögerungen heilfroh. Das hätte niemals funktioniert, das auch noch zusätzlich neben dem Job einigermaßen sinnvoll hinzubekommen.
Das hätte vielleicht funktionieren können, wenn wir einen Generalunternehmer mit dem Bau beauftragt hätten und nicht, so wie wir es jetzt machen, jedes Gewerk einzeln zu beauftragen.
Ich bin aber gleichzeitig auch sehr froh darüber, dass wir nicht mit einem Generalunternehmer bauen, also "schlüsselfertig", was wir ganz zu Anfang ja mal angedacht hatten und was unser Architekt sehr favorisierte, denn dann hätte er sich nach den Entwürfen nicht weiter kümmern müssen und es wäre wirklich alles viel schneller gegangen.
Aber dann wären all die kleinen und großen, vor allem aber wichtigen Details und Verbesserungen, die wir erst während des Baus entdeckt und zusätzlich entschieden und beauftragt haben, nicht umgesetzt worden und ich bin sehr sicher, wir hätten uns nachher über viele Dinge sehr geärgert. "Baubegleitende Planung" ist eigentlich für jeden kostenbewussten Bauhandwerker das Horrorszenario schlechthin, denn natürlich führt es zu Verzögerungen, die Kosten verursachen, es bedeutet aber auch, dass man sich als Bauherr in einigen Jahren aufwändige Umbauten spart, wenn man irgendwann dann doch keinen Bock mehr hat, sich mit den schlecht oder lückenhaft geplanten, aber trotzdem irgendwie umgesetzten 1b-Lösungen zu arrangieren.
So ein "schlüsselfertiges Haus" funktioniert gut, wenn man mit einem "Haus von der Stange" zufrieden ist. Eben irgendetwas, bei dem einem die Pläne vom Reißtisch gut gefielen und man dann jemand anderem sagt: "Das ist okay, das bau mir mal."
Klassische Einfamilienhaussiedlungen entstehen so, wo alle Häuser irgendwie ähnlich sind. Standardlösungen für Standardprobleme, ein normaler Raumplan mit graden Linien und überall rechten Winkeln.
Oft gibt es Musterhäuser zur Besichtigung, damit sich die künftigen Bauherren schon mal konkret anschauen können, wie das später so werden könnte und an welchen Stellen sie ihre persönliche Individualität einbringen können (möchtet ihr weiße oder schwarze Fliesen? Und das Treppengeländer dürft ihr auch noch aussuchen…..)
Hier war uns schon vor Jahren klar, dass das für uns nicht funktioniert, weil ich eigentlich nur Häuser gesehen habe, wo ich feststellte, was ich alles nicht will.
Unser Haus ist so anders, dass es nirgendwo als Musterhaus abgebildet werden könnte, nicht nur die Architektur ist ganz weit weg von massentauglich, sondern auch die allermeisten Einzeldetails bzw. die Kombination dieser Details. Um einzelne Details zu entscheiden, zB Klinker, Bodenbeläge, Treppe usw. sind wir viel rumgefahren, um uns andere Häuser anzuschauen, wo ähnliches verbaut wurden, denn natürlich ist es hilfreich, wenn man sich eine Umsetzung nicht nur im Prospekt, sondern auch in echt anschauen kann, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob es einem nachher gefallen wird.
Diese Häuser waren alle bewohnt, also keine Musterhäuser, sondern der Architekt oder der jeweilige Handwerker hat uns privat organisierte Besichtigungstermine bei anderen Leuten vermittelt, damit wir ein Gefühl dafür bekommen, wie das vorgeschlagene Material nachher im verbauten Zustand aussehen könnte.
Für solche Privat-Besichtigungen braucht man zwar viel Zeit, sie waren aber alle ungemein hilfreich und natürlich auch superinteressant. Ich liebe es, andererleuts Wohnungen zu begucken, hier bekam ich viele zusätzliche Anregungen und Ideen. Gleichzeitig wurde mir an vielen Stellen aber auch noch mal extra deutlich klar, was ich ganz bestimmt nicht will und wo ich drauf achten muss, dass es bei uns eben genau so nicht umgesetzt wird.
Handwerker neigen zu Standardlösungen, weil die nicht nur erprobt und geübt sind, sondern weil sie auch den meisten Leuten gefallen bzw. weil sie daran gewöhnt sind. Mit Standardlösungen macht man selten was falsch und wenn der Bauherr nicht ganz energisch nach etwas anderem verlangt (und es im Zweifel mit Unterschrift auch schriftlich bestätigt und damit aktiv und beweisfest die Verantwortung übernimmt), bekommt er in aller Regel die kostenoptimierte Standardausführung.
Auf meinen seitenlangen Listen mit all den Dingen, die ich nicht will, standen sehr viele Dinge, die aktuell modern sind und deshalb oft so ausgeführt werden, weshalb sie in vielen Fällen als Standardlösungen bei den Handwerkern eingeübt sind. Ich war also früh gewarnt, dass ich hier besonders gut aufpassen muss, um nicht doch plötzlich die von mir so ungeliebte 08-15-Pauschal-Variante zu bekommen.
Alles in allem bin ich also sehr zufrieden, dass wir keinen Generalunternehmer mit der pauschalen Umsetzung der Entwurfsplanungen des Architekten beauftragt haben, weil ich dann längst nicht mehr so viel baubegleitendes Mitspracherecht gehabt hätte und mich dann auch wahrscheinlich deutlich weniger selber gekümmert, dafür dann aber später deutlich mehr geärgert hätte.
Bei den Entwurfsplänen für ein Haus fehlen noch Unmengen an Details für die konkrete Umsetzung. Wenn man auf Basis so einer Entwurfsplanung die gesamte Bauumsetzung pauschal beauftragt, (was üblicherweise der Fall ist, wenn man mit einem Generalunternehmer arbeitet), dann muss man später an den meisten Stellen mit einer Detailumsetzung leben, die jemand anderes (der vor allem seine eigenen Kosten im Blick hat) entschieden hat, oder es gibt irrsinnige Nachträge (Bausprech für Aufschläge auf den ursprünglich vereinbarten Pauschalpreis), weil man die Kosten für eine Änderung nicht mehr verhandeln kann, man ist also den Preisforderungen des Generalunternehmers komplett ausgeliefert.
Sehr viel schneller geht es mit einem Generalunternehmer auch nur bedingt, weil natürlich jede Änderung trotzdem zu Bauverzögerungen führen kann, die man dann übrigens auch noch berechnet bekommt, kurzum, ein Generalunternehmer wäre für das Haus, was ich mir vorstelle, eine komplett kontraproduktive Lösung gewesen.
Aktuell rechnen wir mit einem möglichen Einzugstermin irgendwann im ersten Quartal 2026 und seitdem ich meinen Frieden mit dieser gewaltigen Verzögerung gemacht habe, rege ich mich nicht mehr auf, wenn es mal wieder irgendwo klemmt, sondern freue mich darüber, wie viel Zeit ich dadurch extra gewinne. Extra Zeit, um alles langsam, entspannt und ruhig angehen zu können, extra Zeit, die verhindert, dass irgendwer in Hektik verfällt und Fehler macht, extra Zeit, die in der man im Leben eben einfach mal andere Schwerpunkte setzt.
Wir genießen hier grade einen ziemlich entspannten Sommer mit einem Welpen auf Borkum. Besser hätte es gar nicht kommen können. Sommer und Welpe ist eine perfekte Kombination, viel besser als Winter und Welpe, und Sommer, Borkumer Hundestrand und Welpe ist eine nahezu perfekte Kombination. Wir haben den Hundestrand hier direkt vor der Haustür, er ist damit ein normaler Bestandteil der Standard-Gassi-Runde. Am Hundestrand gibt es nicht nur fast unbegrenzt viel Platz zum Rennen und Toben, sondern auch Unmengen an Hunden aller Größen und aller Naturelle, eine bessere Sozialisationsschule kann man sich für einen Welpen gar nicht vorstellen.
Das alles wäre nicht möglich gewesen, wenn das Haus schon jetzt im Sommer einzugsfertig gewesen wäre und alleine deshalb bin ich sehr dankbar dafür, dass sich alles so richtig weit verzögert hat, was diesen Bau betrifft. Unterm Strich finde ich, wir haben mal wieder richtig viel Glück gehabt
.
Wenn ich also gefragt werde, wann das Haus denn soweit ist, dass wir einziehen werden, antworte ich meist "Weihnachten 2024".
Wenn ich jetzt sehe, wie viel Zeit und Arbeit für die Baubetreuung regelmäßig erforderlich ist, bin ich über die Verzögerungen heilfroh. Das hätte niemals funktioniert, das auch noch zusätzlich neben dem Job einigermaßen sinnvoll hinzubekommen.
Das hätte vielleicht funktionieren können, wenn wir einen Generalunternehmer mit dem Bau beauftragt hätten und nicht, so wie wir es jetzt machen, jedes Gewerk einzeln zu beauftragen.
Ich bin aber gleichzeitig auch sehr froh darüber, dass wir nicht mit einem Generalunternehmer bauen, also "schlüsselfertig", was wir ganz zu Anfang ja mal angedacht hatten und was unser Architekt sehr favorisierte, denn dann hätte er sich nach den Entwürfen nicht weiter kümmern müssen und es wäre wirklich alles viel schneller gegangen.
Aber dann wären all die kleinen und großen, vor allem aber wichtigen Details und Verbesserungen, die wir erst während des Baus entdeckt und zusätzlich entschieden und beauftragt haben, nicht umgesetzt worden und ich bin sehr sicher, wir hätten uns nachher über viele Dinge sehr geärgert. "Baubegleitende Planung" ist eigentlich für jeden kostenbewussten Bauhandwerker das Horrorszenario schlechthin, denn natürlich führt es zu Verzögerungen, die Kosten verursachen, es bedeutet aber auch, dass man sich als Bauherr in einigen Jahren aufwändige Umbauten spart, wenn man irgendwann dann doch keinen Bock mehr hat, sich mit den schlecht oder lückenhaft geplanten, aber trotzdem irgendwie umgesetzten 1b-Lösungen zu arrangieren.
So ein "schlüsselfertiges Haus" funktioniert gut, wenn man mit einem "Haus von der Stange" zufrieden ist. Eben irgendetwas, bei dem einem die Pläne vom Reißtisch gut gefielen und man dann jemand anderem sagt: "Das ist okay, das bau mir mal."
Klassische Einfamilienhaussiedlungen entstehen so, wo alle Häuser irgendwie ähnlich sind. Standardlösungen für Standardprobleme, ein normaler Raumplan mit graden Linien und überall rechten Winkeln.
Oft gibt es Musterhäuser zur Besichtigung, damit sich die künftigen Bauherren schon mal konkret anschauen können, wie das später so werden könnte und an welchen Stellen sie ihre persönliche Individualität einbringen können (möchtet ihr weiße oder schwarze Fliesen? Und das Treppengeländer dürft ihr auch noch aussuchen…..)
Hier war uns schon vor Jahren klar, dass das für uns nicht funktioniert, weil ich eigentlich nur Häuser gesehen habe, wo ich feststellte, was ich alles nicht will.
Unser Haus ist so anders, dass es nirgendwo als Musterhaus abgebildet werden könnte, nicht nur die Architektur ist ganz weit weg von massentauglich, sondern auch die allermeisten Einzeldetails bzw. die Kombination dieser Details. Um einzelne Details zu entscheiden, zB Klinker, Bodenbeläge, Treppe usw. sind wir viel rumgefahren, um uns andere Häuser anzuschauen, wo ähnliches verbaut wurden, denn natürlich ist es hilfreich, wenn man sich eine Umsetzung nicht nur im Prospekt, sondern auch in echt anschauen kann, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob es einem nachher gefallen wird.
Diese Häuser waren alle bewohnt, also keine Musterhäuser, sondern der Architekt oder der jeweilige Handwerker hat uns privat organisierte Besichtigungstermine bei anderen Leuten vermittelt, damit wir ein Gefühl dafür bekommen, wie das vorgeschlagene Material nachher im verbauten Zustand aussehen könnte.
Für solche Privat-Besichtigungen braucht man zwar viel Zeit, sie waren aber alle ungemein hilfreich und natürlich auch superinteressant. Ich liebe es, andererleuts Wohnungen zu begucken, hier bekam ich viele zusätzliche Anregungen und Ideen. Gleichzeitig wurde mir an vielen Stellen aber auch noch mal extra deutlich klar, was ich ganz bestimmt nicht will und wo ich drauf achten muss, dass es bei uns eben genau so nicht umgesetzt wird.
Handwerker neigen zu Standardlösungen, weil die nicht nur erprobt und geübt sind, sondern weil sie auch den meisten Leuten gefallen bzw. weil sie daran gewöhnt sind. Mit Standardlösungen macht man selten was falsch und wenn der Bauherr nicht ganz energisch nach etwas anderem verlangt (und es im Zweifel mit Unterschrift auch schriftlich bestätigt und damit aktiv und beweisfest die Verantwortung übernimmt), bekommt er in aller Regel die kostenoptimierte Standardausführung.
Auf meinen seitenlangen Listen mit all den Dingen, die ich nicht will, standen sehr viele Dinge, die aktuell modern sind und deshalb oft so ausgeführt werden, weshalb sie in vielen Fällen als Standardlösungen bei den Handwerkern eingeübt sind. Ich war also früh gewarnt, dass ich hier besonders gut aufpassen muss, um nicht doch plötzlich die von mir so ungeliebte 08-15-Pauschal-Variante zu bekommen.
Alles in allem bin ich also sehr zufrieden, dass wir keinen Generalunternehmer mit der pauschalen Umsetzung der Entwurfsplanungen des Architekten beauftragt haben, weil ich dann längst nicht mehr so viel baubegleitendes Mitspracherecht gehabt hätte und mich dann auch wahrscheinlich deutlich weniger selber gekümmert, dafür dann aber später deutlich mehr geärgert hätte.
Bei den Entwurfsplänen für ein Haus fehlen noch Unmengen an Details für die konkrete Umsetzung. Wenn man auf Basis so einer Entwurfsplanung die gesamte Bauumsetzung pauschal beauftragt, (was üblicherweise der Fall ist, wenn man mit einem Generalunternehmer arbeitet), dann muss man später an den meisten Stellen mit einer Detailumsetzung leben, die jemand anderes (der vor allem seine eigenen Kosten im Blick hat) entschieden hat, oder es gibt irrsinnige Nachträge (Bausprech für Aufschläge auf den ursprünglich vereinbarten Pauschalpreis), weil man die Kosten für eine Änderung nicht mehr verhandeln kann, man ist also den Preisforderungen des Generalunternehmers komplett ausgeliefert.
Sehr viel schneller geht es mit einem Generalunternehmer auch nur bedingt, weil natürlich jede Änderung trotzdem zu Bauverzögerungen führen kann, die man dann übrigens auch noch berechnet bekommt, kurzum, ein Generalunternehmer wäre für das Haus, was ich mir vorstelle, eine komplett kontraproduktive Lösung gewesen.
Aktuell rechnen wir mit einem möglichen Einzugstermin irgendwann im ersten Quartal 2026 und seitdem ich meinen Frieden mit dieser gewaltigen Verzögerung gemacht habe, rege ich mich nicht mehr auf, wenn es mal wieder irgendwo klemmt, sondern freue mich darüber, wie viel Zeit ich dadurch extra gewinne. Extra Zeit, um alles langsam, entspannt und ruhig angehen zu können, extra Zeit, die verhindert, dass irgendwer in Hektik verfällt und Fehler macht, extra Zeit, die in der man im Leben eben einfach mal andere Schwerpunkte setzt.
Wir genießen hier grade einen ziemlich entspannten Sommer mit einem Welpen auf Borkum. Besser hätte es gar nicht kommen können. Sommer und Welpe ist eine perfekte Kombination, viel besser als Winter und Welpe, und Sommer, Borkumer Hundestrand und Welpe ist eine nahezu perfekte Kombination. Wir haben den Hundestrand hier direkt vor der Haustür, er ist damit ein normaler Bestandteil der Standard-Gassi-Runde. Am Hundestrand gibt es nicht nur fast unbegrenzt viel Platz zum Rennen und Toben, sondern auch Unmengen an Hunden aller Größen und aller Naturelle, eine bessere Sozialisationsschule kann man sich für einen Welpen gar nicht vorstellen.
Das alles wäre nicht möglich gewesen, wenn das Haus schon jetzt im Sommer einzugsfertig gewesen wäre und alleine deshalb bin ich sehr dankbar dafür, dass sich alles so richtig weit verzögert hat, was diesen Bau betrifft. Unterm Strich finde ich, wir haben mal wieder richtig viel Glück gehabt
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Mittwoch, 27. August 2025
Schlunziger Tag
anje, 21:18h
Beim Aufwachen sah es heute draußen sehr trüb und diesig aus, durch das geöffnete Fenster zog es unangenehm kühl, ich zog mir die Decke übern Kopf und verweigerte das Aufstehen.
Gegen halb elf fiel mir ein, dass der Wetterbericht für heute Sonne und keinen Regen angekündigt hatte und ich deshalb die Gelegenheit nutzen wollte, unsere Bettwäsche einmal abzuziehen, zu waschen, zu trocknen und abends wieder aufzuziehen. Also prüfte ich die aktuelle Vorhersage nochmal, es war unverändert kein Regen in Sicht.
Ich stand auf und zog mich an, lange Hose, langärmeliges T-Shirt, geschlossene Schuhe, mir war immer noch kalt, und zog dann das Bett ab.
Als ich mit der Wäsche runterkam, werkelte K schon am Gartenhaus rum und bat um Hilfe, er wollte die auf dem Dach ausgebreitete Dachfolie noch mal zusammenlegen.
Dabei wurde mir arg warm und überhaupt war es inzwischen draußen längst nicht mehr so kalt wie es vor ein paar Stunden noch durch das Fenster reingeweht war.
Ich wechselte meine Bekleidung zu kurzer Hose, kurzes T-Shirt und Sandalenlatschen, schmiss die Waschmaschine an und machte mich dann mit dem Hund auf zum Hundestrand.
Dort war heute richtig was los, fast 20 verschiedene Hunde tollten an der Wasserlinie miteinander rum, derweil die jeweiligen Hundebesitzer daneben standen, zusahen, sich unterhielten und versuchten zur Seite zu springen, wenn ein pitschnasser Hund aus dem Wasser gestürmt kam und sich bevorzugt in Menschennähe trockenschüttelte.
Bixa war die Kleinste und Jüngste, hielt sich immer etwas am Rand oder suchte Schutz in der Nähe von Menschenbeinen und schaute zu wie die anderen tobten, bevor sie sich mit einzelnen Hunden auf ein Spiel einließ. Ich glaube, so gelingt eine sehr gute Hundesozialisierung.
Nach wie vor ist sie nicht ängstlich und wenn es im Spiel mal etwas ruppiger wird, dann steckt sie das gut weg, sie sucht sich ihre Spielpartner aber auch sehr überlegt aus.
Nach zwei Stunden war der Hund müde getobt und wir gingen wieder nach Hause.
Dort war grade die Waschmaschine fertig, die Wäsche konnte also aufgehangen werden, danach überfiel mich erst ein großer Hunger, danach eine große Müdigkeit, ich streckte mich auf dem Sofa aus und schlief fast zwei Stunden.
Im Wesentlichen war der Tag dann auch gelaufen, nach so einem Schläfchen mitten am Tag bin ich üblicherweise zu nichts mehr zu gebrauchen.
Zum Abendessen gab es Stampfkartoffeln, Spinat und Fischstäbchen, wir stellten beide fest, wie sehr wir so einfaches Essen mögen und dass wir das gerne einmal im Monat essen könnten. Wahrscheinlich gibt es mindestens 30 weitere Gerichte, die wir ähnlich gerne mögen und eigentlich könnte man damit dann den gesamten Jahresspeiseplan auf einen Rutsch zusammenstellen.
Außerdem schaffte ich es noch, die Wäsche abzunehmen und das Bett wieder zu beziehen, jetzt duftet es verlockend nach frischer Bettwäsche aus dem Schlafzimmer, ich denke, es wird Zeit, das zu genießen
.
Gegen halb elf fiel mir ein, dass der Wetterbericht für heute Sonne und keinen Regen angekündigt hatte und ich deshalb die Gelegenheit nutzen wollte, unsere Bettwäsche einmal abzuziehen, zu waschen, zu trocknen und abends wieder aufzuziehen. Also prüfte ich die aktuelle Vorhersage nochmal, es war unverändert kein Regen in Sicht.
Ich stand auf und zog mich an, lange Hose, langärmeliges T-Shirt, geschlossene Schuhe, mir war immer noch kalt, und zog dann das Bett ab.
Als ich mit der Wäsche runterkam, werkelte K schon am Gartenhaus rum und bat um Hilfe, er wollte die auf dem Dach ausgebreitete Dachfolie noch mal zusammenlegen.
Dabei wurde mir arg warm und überhaupt war es inzwischen draußen längst nicht mehr so kalt wie es vor ein paar Stunden noch durch das Fenster reingeweht war.
Ich wechselte meine Bekleidung zu kurzer Hose, kurzes T-Shirt und Sandalenlatschen, schmiss die Waschmaschine an und machte mich dann mit dem Hund auf zum Hundestrand.
Dort war heute richtig was los, fast 20 verschiedene Hunde tollten an der Wasserlinie miteinander rum, derweil die jeweiligen Hundebesitzer daneben standen, zusahen, sich unterhielten und versuchten zur Seite zu springen, wenn ein pitschnasser Hund aus dem Wasser gestürmt kam und sich bevorzugt in Menschennähe trockenschüttelte.
Bixa war die Kleinste und Jüngste, hielt sich immer etwas am Rand oder suchte Schutz in der Nähe von Menschenbeinen und schaute zu wie die anderen tobten, bevor sie sich mit einzelnen Hunden auf ein Spiel einließ. Ich glaube, so gelingt eine sehr gute Hundesozialisierung.
Nach wie vor ist sie nicht ängstlich und wenn es im Spiel mal etwas ruppiger wird, dann steckt sie das gut weg, sie sucht sich ihre Spielpartner aber auch sehr überlegt aus.
Nach zwei Stunden war der Hund müde getobt und wir gingen wieder nach Hause.
Dort war grade die Waschmaschine fertig, die Wäsche konnte also aufgehangen werden, danach überfiel mich erst ein großer Hunger, danach eine große Müdigkeit, ich streckte mich auf dem Sofa aus und schlief fast zwei Stunden.
Im Wesentlichen war der Tag dann auch gelaufen, nach so einem Schläfchen mitten am Tag bin ich üblicherweise zu nichts mehr zu gebrauchen.
Zum Abendessen gab es Stampfkartoffeln, Spinat und Fischstäbchen, wir stellten beide fest, wie sehr wir so einfaches Essen mögen und dass wir das gerne einmal im Monat essen könnten. Wahrscheinlich gibt es mindestens 30 weitere Gerichte, die wir ähnlich gerne mögen und eigentlich könnte man damit dann den gesamten Jahresspeiseplan auf einen Rutsch zusammenstellen.
Außerdem schaffte ich es noch, die Wäsche abzunehmen und das Bett wieder zu beziehen, jetzt duftet es verlockend nach frischer Bettwäsche aus dem Schlafzimmer, ich denke, es wird Zeit, das zu genießen
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Dienstag, 26. August 2025
Mandantenbesuch und Heimtiermärkte
anje, 22:36h
Heute wurde es sehr warm, wir sind aber zum Glück auch schon wieder auf Borkum.
Am Vormittag habe ich meinen Physiotermin wahrgenommen. Weil mein Auto ja auf Borkum steht, fuhr ich mit dem Fahrrad und war sehr zufrieden mit dieser Lösung, das werde ich künftig öfter so machen.
Um 11h kam dann noch ein alter Mandant, um seine Unterlagen abzugeben. Alt im doppelten Sinne, nicht nur der Mensch selber ist inzwischen schon ziemlich alt, sondern auch unsere Berater-Mandanten-Beziehung besteht schon seit vielen Jahren und ich habe es nicht übers Herz gebracht, diese Beziehung mit Hinweis auf meinen sonstigen Privatier-Zustand zu beenden.
Demtentsprechend dankbar ist er mir aber auch und versicherte mir mehrfach, wie sehr er das zu schätzen weiß und dass er sich ja schon seit über einem Jahr ernsthaft bemüht, einen neuen Steuerberater zu finden, aber bisher nur Absagen bekommen hat. Als Mandant neu zu einem Steuerberater zu wechseln, scheint komplizierter zu sein, als einen Facharzttermin zu bekommen.
Nun, werde ich also seine Unterlagen noch mal in einen elektronisch lesbaren Zustand bringen, konkret heißt das, ich tippe es im Wesentlichen, ab denn der Gute führt sein rund 50 Jahren ein handschriftliches Journal und ist auch nicht in der Lage, seine Buchhaltung anders abzubilden.
Es mag sein, dass allein das schon die Suche nach einem neuen Steuerberater erschwert, denn welcher Buchhalter kann heute noch handschriftliche Journale auswerten? Das einzig moderne daran ist, dass es immerhin nicht in Sütterlin geschrieben wurde. (Aber selbst das könnte ich lesen, ich bin halt auch wirklich schon sehr alt.)
Wobei: In der Schule habe ich Sütterlin nicht mehr gelernt, das habe ich mit 9 oder 10 Jahren einfach so aus Neugier geübt, weil meine Uroma nur in Sütterlin schreiben konnte und ich das spannend fand.
Als ich ungefähr 12 oder 13 war, fand ich es sogar eine sehr nützliche Kunst, denn ab da hat mir meine Uroma regelmäßig Entschuldigungen für die Schule geschrieben. Eine Sütterlinhandschrift wird schließlich niemals als Kinderhandschrift erkannt....
Aber wo war ich? Ach ja, der Mandant brachte einen Stapel Ordner und Unterlagen, jetzt habe ich in der nächsten Zeit etwas zu tun.
Anschließend fuhren K, der Hund und ich ein bisschen einkaufen. Erst in den Raiffeisenmarkt, dann zu Fressnapf und als letztes zu Lidl - da warteten Hund und K im Auto, bis ich fertig war. In diese Tiermärkte darf der Hund mit rein und ich finde sie jetzt, als Neuhundehalter, mindestens so spannend wie Schuhgeschäfte. Es gibt eine Menge zu schauen, zu prüfen und zu entdecken.
Gekauft haben wir nicht viel, noch ein paar Kauknochen, weil man den Hund damit so wunderbar beschäftigen kann, sonst haben wir schon alles bzw. ich fand nichts, was mir gefiel und preislich akzeptabel war.
Dieser Heimtiermarkt ist ganz offensichtlich ein mehrstelliger Milliardenmarkt, denn die Leute sind im Zweifel bereit, mehr für ihr Haustier als ich für Schuhe zu bezahlen - und das will was heißen.
Bei Aldi gab es grade Badematten für 7,99 € und weil mir meine Schwester einen Tag vorher genau so eine Matte gezeigt und erklärt hatte, dass sie die immer dabei hat, wenn sie mit dem Hund unterwegs ist, damit er eine feste Stelle hat, wo er sich hinlegen kann und soll, weil ich das also eine gute Idee fand und am nächsten Tag exakt so eine Matte bei Aldi sah, kaufte ich sie sofort und bin sehr damit zufrieden.
Heute sah ich exakt diese Badematte bei Fressnapf, natürlich von irgendeiner Hundefirma wie AniOne oder Trixi oder so, und natürlich als Spezial-Hunde-Liegematte deklariert, aber grundsätzlich ansonsten komplett identisch, für über 35 €. Es gibt ganz offensichtlich Menschen, die kaufen so ein Ding dann für diesen Preis.
Ich kaufte heute nur Kauknochen, die gab es neulich zwar auch bei Aldi und auch für viel günstiger, aber leider nur als Wochen-Sonder-Posten und damit im Moment nicht mehr verfügbar. Damals wusste ich noch nicht, wie günstig und wie praktisch die sind, weshalb ich nur zwei Pakete kaufte statt zehn. Das mache ich beim nächsten Mal, ich lerne als Hundehalter ja täglich dazu.
Als wir diese Einkaufstour beendet hatten, packten wir zusammen und machten uns auf den Rückweg nach Borkum
.
Am Vormittag habe ich meinen Physiotermin wahrgenommen. Weil mein Auto ja auf Borkum steht, fuhr ich mit dem Fahrrad und war sehr zufrieden mit dieser Lösung, das werde ich künftig öfter so machen.
Um 11h kam dann noch ein alter Mandant, um seine Unterlagen abzugeben. Alt im doppelten Sinne, nicht nur der Mensch selber ist inzwischen schon ziemlich alt, sondern auch unsere Berater-Mandanten-Beziehung besteht schon seit vielen Jahren und ich habe es nicht übers Herz gebracht, diese Beziehung mit Hinweis auf meinen sonstigen Privatier-Zustand zu beenden.
Demtentsprechend dankbar ist er mir aber auch und versicherte mir mehrfach, wie sehr er das zu schätzen weiß und dass er sich ja schon seit über einem Jahr ernsthaft bemüht, einen neuen Steuerberater zu finden, aber bisher nur Absagen bekommen hat. Als Mandant neu zu einem Steuerberater zu wechseln, scheint komplizierter zu sein, als einen Facharzttermin zu bekommen.
Nun, werde ich also seine Unterlagen noch mal in einen elektronisch lesbaren Zustand bringen, konkret heißt das, ich tippe es im Wesentlichen, ab denn der Gute führt sein rund 50 Jahren ein handschriftliches Journal und ist auch nicht in der Lage, seine Buchhaltung anders abzubilden.
Es mag sein, dass allein das schon die Suche nach einem neuen Steuerberater erschwert, denn welcher Buchhalter kann heute noch handschriftliche Journale auswerten? Das einzig moderne daran ist, dass es immerhin nicht in Sütterlin geschrieben wurde. (Aber selbst das könnte ich lesen, ich bin halt auch wirklich schon sehr alt.)
Wobei: In der Schule habe ich Sütterlin nicht mehr gelernt, das habe ich mit 9 oder 10 Jahren einfach so aus Neugier geübt, weil meine Uroma nur in Sütterlin schreiben konnte und ich das spannend fand.
Als ich ungefähr 12 oder 13 war, fand ich es sogar eine sehr nützliche Kunst, denn ab da hat mir meine Uroma regelmäßig Entschuldigungen für die Schule geschrieben. Eine Sütterlinhandschrift wird schließlich niemals als Kinderhandschrift erkannt....
Aber wo war ich? Ach ja, der Mandant brachte einen Stapel Ordner und Unterlagen, jetzt habe ich in der nächsten Zeit etwas zu tun.
Anschließend fuhren K, der Hund und ich ein bisschen einkaufen. Erst in den Raiffeisenmarkt, dann zu Fressnapf und als letztes zu Lidl - da warteten Hund und K im Auto, bis ich fertig war. In diese Tiermärkte darf der Hund mit rein und ich finde sie jetzt, als Neuhundehalter, mindestens so spannend wie Schuhgeschäfte. Es gibt eine Menge zu schauen, zu prüfen und zu entdecken.
Gekauft haben wir nicht viel, noch ein paar Kauknochen, weil man den Hund damit so wunderbar beschäftigen kann, sonst haben wir schon alles bzw. ich fand nichts, was mir gefiel und preislich akzeptabel war.
Dieser Heimtiermarkt ist ganz offensichtlich ein mehrstelliger Milliardenmarkt, denn die Leute sind im Zweifel bereit, mehr für ihr Haustier als ich für Schuhe zu bezahlen - und das will was heißen.
Bei Aldi gab es grade Badematten für 7,99 € und weil mir meine Schwester einen Tag vorher genau so eine Matte gezeigt und erklärt hatte, dass sie die immer dabei hat, wenn sie mit dem Hund unterwegs ist, damit er eine feste Stelle hat, wo er sich hinlegen kann und soll, weil ich das also eine gute Idee fand und am nächsten Tag exakt so eine Matte bei Aldi sah, kaufte ich sie sofort und bin sehr damit zufrieden.
Heute sah ich exakt diese Badematte bei Fressnapf, natürlich von irgendeiner Hundefirma wie AniOne oder Trixi oder so, und natürlich als Spezial-Hunde-Liegematte deklariert, aber grundsätzlich ansonsten komplett identisch, für über 35 €. Es gibt ganz offensichtlich Menschen, die kaufen so ein Ding dann für diesen Preis.
Ich kaufte heute nur Kauknochen, die gab es neulich zwar auch bei Aldi und auch für viel günstiger, aber leider nur als Wochen-Sonder-Posten und damit im Moment nicht mehr verfügbar. Damals wusste ich noch nicht, wie günstig und wie praktisch die sind, weshalb ich nur zwei Pakete kaufte statt zehn. Das mache ich beim nächsten Mal, ich lerne als Hundehalter ja täglich dazu.
Als wir diese Einkaufstour beendet hatten, packten wir zusammen und machten uns auf den Rückweg nach Borkum
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Montag, 25. August 2025
Zahnarzt und Hund in Transportmitteln
anje, 23:24h
Heute war also endlich der langersehnte Zahnarzttermin. Um die Beschwerden korrekt zu berichten, habe ich erstmal nachgeschaut, wann das mit den Zahnschmerzen überhaupt angefangen hatte und stellte fest, dass das jetzt ziemlich genau vier Wochen her ist, als ich nachts wegen Zahnschmerzen wach wurde und mir von der zufällig anwesenden Apothekertruppe eine passende Medikation geben ließ.
Genau genommen, habe ich eigentlich nur Ibus genommen, immer 600mg, weil das laut Aussage der Pharmazeuten das maximale ist, was wirkt. Ich besaß sogar 800mg Ibus, aber der Rat lautete, die zu halbieren, eine 400er ebenfalls zu halbieren und so eine 600er Dosis zu basteln, das wäre effizient. Und nicht mehr als 2.400mg pro Tag. - Soweit die Pharmazeuten und ich hielt mich dran. (Ich hätte auch eine ganze und eine halbe 400er Ibu nehmen können, aber dann werde ich die 800er ja nie los und wenn 800er sowieso sinnlos sind, weil überdosiert, kann ich sie so am besten verbrauchen.)
Nach einer Woche nahm ich nur noch nachts eine 600er Dosis, seit 10 Tagen bin ich im wesentlichen schmerzfrei, aber den Termin beim Zahnarzt wollte ich auf alle Fälle durchziehen, damit der beurteilt, ob da nicht doch noch irgendetwas Ibu-Betäubtes im Untergrund schlummert und man doch besser noch mal eine richtige Zahnbehandlung durchführt.
Aber: Der Zahnarzt röntge, untersuchte, prüfte, piekte, sprühte und: fand nichts. Er sagte, die Ibu-Behandlung wäre wahrscheinlich das genau richtige gewesen, da sei wahrscheinlich eine Entzündung gewesen sein, die durch die Ibus aber komplett verschwunden ist. Wenn es noch mal wiederkommt, muss ich jetzt nur anrufen und dann verschreibt er mir eine Antibiose, aber erstmal abwarten, meint er.
Nun denn, wenn er das sagt und ich keine Schmerzen mehr habe, dann werde ich das gerne glauben.
Weil der Zahnarzttermin erst am späten Nachmkjittag war, konnten wir heute mittag in aller Ruhe den Standortwechsel erledigen.
Das Borkumhaus ist jetzt wieder sauber.
Während ich putzte, dachte ich, dass so ein Wechsel einmal pro Woche eine gute Sache ist, um mit dem Saubermachen der Häuser einigermaßen à jour zu bleiben. Wenn ich weiß, dass ich das Haus für länger als 24h verlasse, spüre ich den innerlichen Drang, das Haus vorher zu putzen, um es sauber zu hinterlassen.
Wenn ich dagegen ohne Unterbrechung immer im selben Haus vor mich hinwohne, dann neige ich schnell zum Verlottern und plötzlich sind vier Wochen um und - ach, ich will da gar nicht weiter dran denken. Es sieht auf alle Fälle irgendwann nicht mehr schön aus und das muss ja nun wirklich nicht sein.
Einmal die Woche das Haus wechseln und alles einigermaßen sauber hinterlassen, das ist ein perfekter Rhythmus.
Dann fuhren wir zum Flugplatz und K machte ein sehr cooles Foto, wie Frau Dr. Lady Herrmann Bixa von Pfotengroot Auto fährt. Oder richtiger: Auto fahren lässt.

Als Flughund benimmt sie sich mittlerweile auch schon sehr routiniert und führt die von den Kindern eingeführte Familientradition unterbrechungsfrei weiter: Sie ist schon eingeschlafen, bevor wir überhaupt in der Luft sind.
Morgen soll es wieder sehr warm werden, ich glaube, ich möchte möglichst schnell zurück auf die Insel
.
Genau genommen, habe ich eigentlich nur Ibus genommen, immer 600mg, weil das laut Aussage der Pharmazeuten das maximale ist, was wirkt. Ich besaß sogar 800mg Ibus, aber der Rat lautete, die zu halbieren, eine 400er ebenfalls zu halbieren und so eine 600er Dosis zu basteln, das wäre effizient. Und nicht mehr als 2.400mg pro Tag. - Soweit die Pharmazeuten und ich hielt mich dran. (Ich hätte auch eine ganze und eine halbe 400er Ibu nehmen können, aber dann werde ich die 800er ja nie los und wenn 800er sowieso sinnlos sind, weil überdosiert, kann ich sie so am besten verbrauchen.)
Nach einer Woche nahm ich nur noch nachts eine 600er Dosis, seit 10 Tagen bin ich im wesentlichen schmerzfrei, aber den Termin beim Zahnarzt wollte ich auf alle Fälle durchziehen, damit der beurteilt, ob da nicht doch noch irgendetwas Ibu-Betäubtes im Untergrund schlummert und man doch besser noch mal eine richtige Zahnbehandlung durchführt.
Aber: Der Zahnarzt röntge, untersuchte, prüfte, piekte, sprühte und: fand nichts. Er sagte, die Ibu-Behandlung wäre wahrscheinlich das genau richtige gewesen, da sei wahrscheinlich eine Entzündung gewesen sein, die durch die Ibus aber komplett verschwunden ist. Wenn es noch mal wiederkommt, muss ich jetzt nur anrufen und dann verschreibt er mir eine Antibiose, aber erstmal abwarten, meint er.
Nun denn, wenn er das sagt und ich keine Schmerzen mehr habe, dann werde ich das gerne glauben.
Weil der Zahnarzttermin erst am späten Nachmkjittag war, konnten wir heute mittag in aller Ruhe den Standortwechsel erledigen.
Das Borkumhaus ist jetzt wieder sauber.
Während ich putzte, dachte ich, dass so ein Wechsel einmal pro Woche eine gute Sache ist, um mit dem Saubermachen der Häuser einigermaßen à jour zu bleiben. Wenn ich weiß, dass ich das Haus für länger als 24h verlasse, spüre ich den innerlichen Drang, das Haus vorher zu putzen, um es sauber zu hinterlassen.
Wenn ich dagegen ohne Unterbrechung immer im selben Haus vor mich hinwohne, dann neige ich schnell zum Verlottern und plötzlich sind vier Wochen um und - ach, ich will da gar nicht weiter dran denken. Es sieht auf alle Fälle irgendwann nicht mehr schön aus und das muss ja nun wirklich nicht sein.
Einmal die Woche das Haus wechseln und alles einigermaßen sauber hinterlassen, das ist ein perfekter Rhythmus.
Dann fuhren wir zum Flugplatz und K machte ein sehr cooles Foto, wie Frau Dr. Lady Herrmann Bixa von Pfotengroot Auto fährt. Oder richtiger: Auto fahren lässt.

Als Flughund benimmt sie sich mittlerweile auch schon sehr routiniert und führt die von den Kindern eingeführte Familientradition unterbrechungsfrei weiter: Sie ist schon eingeschlafen, bevor wir überhaupt in der Luft sind.
Morgen soll es wieder sehr warm werden, ich glaube, ich möchte möglichst schnell zurück auf die Insel
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Sonntag, 24. August 2025
Nichts denken
anje, 11:34h
Eine seltsame Leere in meinem Kopf führt dazu, dass ich wach und zufrieden in meinem Bett sitze und keinen Bedarf verspüre, irgendetwas zu lesen, zu hören oder anzuschauen. Ich will grade einfach nichts an mich heranlassen, nichts Neues, nichts Altes, nichts Fremdes, nichts Bekanntes, ich bin gut versorgt, dankeschön, ich will nichts als nur hier zu sitzen.
Loriot fällt mir ein und Hermann, der auch einfach nur in seinem Sessel sitzen will, aber mich drängelt niemand, meinen Zustand zu ändern, also sitze ich weiter zufrieden in meinem Bett und freue mich, dass ich einfach so sitzen kann.
Und nichts denken kann.
Denn das geht tatsächlich, nichts zu denken, man darf nur nicht daran denken, dass man nichts denken will, dann ist der Zauber zerstört. Es aber einfach so geschehen zu lassen, das funktioniert.
Und nein, ich döse auch nicht, ich bin hellwach und denke: Nichts.
Ab und zu fliegt ein einzelner Gedanke vorbei und versucht, in meinem Kopf Gesellschaft zu finden, denn ein Gedanke alleine kann ja nichts, er braucht Gesellschaft von weiteren Gedanken, mit denen er sich verkumpeln kann, um den Kopf zu füllen und Karussel zu fahren. Gedankenkarussel, nein danke, kein Interesse. Ich schaue dem Gedanken zu, wie er verzweifelt versucht, in meinen Kopf zu gelangen, aber er ist zu flüchtig, nicht stark genug, um länger zu existieren, schon löst er sich auf, zerfällt, zerfasert, ein Fetzen, der meine wundervolle Leere im Kopf nicht zu stören vermag.
Einfach nur sitzen und Nichtstun, noch nicht mal Verlottern, denn Verlottern verlangt aktives Ignorieren konkreter, möglicher Tätigkeiten.
Eine angenehme Zufriedenheit breitet sich aus, ich brauche nichts, ich will nichts, ich muss nichts, so fühlt sich Freiheit an. Frei von allen Zwängen, auch den selbstgemacht, eingebildeten. Ich muss nichts an meinem Handy anschauen, keine Bilder, keinen Text, kein Spiel, das Handy hat seine Macht verloren. Ich muss aber auch kein Buch lesen, keine Musik hören, keinen Podcast, einfach nichts.
Von unten höre ich den Hund bellen, aber K kümmert sich, ich habe grade alle Zuständigkeiten abgegeben, ich bin intensiv mit Nichtstun beschäftigt.
Und dann ist es auch gut, ich spüre, wie die Außenwelt wieder auftaucht, eine Uhr tickt, eine Möwe fliegt meckernd übers Haus und in der Ferne läuten die Kirchenglocken. K kommt die Treppe hoch und fragt, ob ich mitkomme auf eine Hunderunde.
Ich fühle mich wach, frisch und ausgeruht, jetzt kann der Tag beginnen
.
Loriot fällt mir ein und Hermann, der auch einfach nur in seinem Sessel sitzen will, aber mich drängelt niemand, meinen Zustand zu ändern, also sitze ich weiter zufrieden in meinem Bett und freue mich, dass ich einfach so sitzen kann.
Und nichts denken kann.
Denn das geht tatsächlich, nichts zu denken, man darf nur nicht daran denken, dass man nichts denken will, dann ist der Zauber zerstört. Es aber einfach so geschehen zu lassen, das funktioniert.
Und nein, ich döse auch nicht, ich bin hellwach und denke: Nichts.
Ab und zu fliegt ein einzelner Gedanke vorbei und versucht, in meinem Kopf Gesellschaft zu finden, denn ein Gedanke alleine kann ja nichts, er braucht Gesellschaft von weiteren Gedanken, mit denen er sich verkumpeln kann, um den Kopf zu füllen und Karussel zu fahren. Gedankenkarussel, nein danke, kein Interesse. Ich schaue dem Gedanken zu, wie er verzweifelt versucht, in meinen Kopf zu gelangen, aber er ist zu flüchtig, nicht stark genug, um länger zu existieren, schon löst er sich auf, zerfällt, zerfasert, ein Fetzen, der meine wundervolle Leere im Kopf nicht zu stören vermag.
Einfach nur sitzen und Nichtstun, noch nicht mal Verlottern, denn Verlottern verlangt aktives Ignorieren konkreter, möglicher Tätigkeiten.
Eine angenehme Zufriedenheit breitet sich aus, ich brauche nichts, ich will nichts, ich muss nichts, so fühlt sich Freiheit an. Frei von allen Zwängen, auch den selbstgemacht, eingebildeten. Ich muss nichts an meinem Handy anschauen, keine Bilder, keinen Text, kein Spiel, das Handy hat seine Macht verloren. Ich muss aber auch kein Buch lesen, keine Musik hören, keinen Podcast, einfach nichts.
Von unten höre ich den Hund bellen, aber K kümmert sich, ich habe grade alle Zuständigkeiten abgegeben, ich bin intensiv mit Nichtstun beschäftigt.
Und dann ist es auch gut, ich spüre, wie die Außenwelt wieder auftaucht, eine Uhr tickt, eine Möwe fliegt meckernd übers Haus und in der Ferne läuten die Kirchenglocken. K kommt die Treppe hoch und fragt, ob ich mitkomme auf eine Hunderunde.
Ich fühle mich wach, frisch und ausgeruht, jetzt kann der Tag beginnen
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