anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 15. Juni 2025
Ein Sonntag auf der Insel
Wenn ich mir die Wetterberichte vom Festland anschaue, dann haben wir hier die entschieden angenehmere Seite der Unwetterfront.
Hier sah es heute nämlich den ganzen Tag so aus (Foto vom aktuellen Wassertreten am späten Nachmittag)
Strand heute

Nach dem ich gestern sehr erschöpft schon ziemlich früh ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen bin, startete der Morgen heute dafür recht schwungvoll, um 12h waren schon drei Maschinen Wäsche durchgelaufen und hingen draußen auf der Leine, das Wetter war ausgesprochen wäschetrockenfreundlich.

Am frühen Nachmittag machten wir uns mit den Rädern auf den Weg, um unser tägliches Einkaufserlebnis zu absolvieren, wir kauften Milch und Spargel, mehr brauchten wir nicht, aber immerhin, wir waren einkaufen.

Danach fuhren wir noch ins Dorf, weil K einfiel, dass er im örtlichen Buchladen vor zwei Wochen nach einer Zeitschrift gefragt hatte, die inzwischen angekommen sein müsste und so konnte er sich endlich die ultimative Anleitung zur Bedienung einer FritzBox kaufen (PCWelt 5-2025) und damit war der Tag für K schon mal zu einem guten Tag geworden.

Auf dem Rückweg machten wir einen Zwischenstopp beim Onkel, der darüber jammerte, dass es überall regnet nur nicht auf Borkum, so dass er jeden Tag seine Gemüsebeete bewässern muss.
Da er das aber zuverlässig erledigt, wird es wohl wieder eine gute Ernte dieses Jahr.

Am späten Nachmittag gingen wir zum Strand und liefen eine Zeitlang durchs Wasser, anschließend legten wir uns zu Hause mit einem Getränk auf das Waldsofa im Vorgarten und kuckten Leute. Es ist sooo faszinierend, wie unterschiedlich sich Menschen bewegen, und ich meine damit nicht in unterschiedlichen Gangarten/Tempo, sondern einfach nur schlichtes Gehen und trotzdem gibt es dabei so viele verschiedene Bewegungsmuster, dass man sich stundenlang damit beschäftigen kann, ohne dass es langweilig wird
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Samstag, 14. Juni 2025
Von viel zu heiß bis auf 16° runtergekühlt
Das war heute nicht nur ein extrem heißer, sondern auch ein sehr vollgepackter Tag.

Wir mussten noch den Rest des Richtfests beseitigen, deshalb fuhren wir am Vormittag wieder nach Rheda. Vorher hatten wir in Greven alles aufgeräumt, dann Fahrt nach Rheda, das Thermometer zeigte 36°C und auch im offenen Cabrio war es äußerst unangenehm.

Ich hasse Hitze. Wenn ich mich ihr nicht entziehen kann, werde ich erst aggressiv, dann resignativ bis ich mir nur noch wünsche, nicht mehr zu existieren, um diese gottverdammte Hitze nicht mehr aushalten zu müssen.

Heute war es nicht nur unerträglich heiß, sondern ich musste auch mitten durch, es war grässlich.

Aber wir haben alles erledigt, ohne dass ich zusammengebrochen bin, ich war zum Schluss nicht sicher, ob ich durchhalte.

Da für den Nachmittag schwerste Unwetter angekündigt waren, mussten wir uns auch noch wirklich beeilen, denn der Plan war, vor dem Unwetter schon in der Luft zu sein, um uns nach Borkum zu retten.

Zusammenfassung: es gelang, trotz einiger Widernisse und Schwierigkeiten zwischendurch, aber um 16h waren wir in der Luft, da war die Gewitterfront grade im Süden von Münster angekommen und wir flogen problemlos vor ihr her und kamen gut auf Borkum an.

Um 18h waren wir am Strand und kühlten uns ab, Wassertreten reichte uns dafür

Wassertreten

Aktuell hat die Nordsee erst 16°C, da ist ein Strandzeltvermietervollbad genau das richtige
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Richtfest
Das Richtfest war eine wirklich prima Fete, wir bekommen auch ziemlich nette Nachbarn, und ich glaube, denen gefiel das Fest auch, die letzten gingen erst kurz vor 23h.
Außerdem waren alle Kinder da und die Schwester und die Mutter und es war schön, mal wieder alle zusammen zu haben.

Architekten und Handwerker hielten ebenfalls recht lange durch, ich glaube, die waren auch sehr zufrieden mit dem, was sie bisher so errichtet haben.

Wir haben noch aufgeräumt, die Reste wieder eingepackt und waren erst nach Mitternacht wieder in Greven.

Fotos habe ich noch keine, ich habe nämlich nicht fotografiert, ich bekomme aber noch welche von meiner Schwester, deren Handy sich gegen Ende stromlos schlafen legte, so dass wir nicht per AirDrop weitergeben konnten, wir werden einen anderen Weg finden
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Donnerstag, 12. Juni 2025
Letzte Vorbereitungen
Für das Richtfest morgen ist jetzt alles bestmöglich vorbereitet. Hier im Keller stehen 2 × 4 l Kartoffelcremesuppe, einmal vegan, einmal mit Sahne und Käse, außerdem zwei Kilo Nudelsalat und zweieinhalb Kilo Kartoffelsalat.
Würstchen sind bestellt und müssen morgen nur noch abgeholt werden, die Nachbarn stellen einen Gasgrill, wir bringen noch einen kleinen Holzkohlegrill mit, auf dem können dann die veganen Sachen koscher gegrillt werden.

Die Getränkefirma hat acht Kisten Getränke aller Art und eine Getränke-Kühltruhe auf die Baustelle geliefert.
In die Kühltruhe passen vier Kisten komplett und drumherum noch jede Menge Einzeltat Flaschen rein.

Am späten Nachmittag sind wir mit zwei Autos nach Rheda gefahren und haben zwei Bierzeltgarnituren und einen großen Klapptisch sowie einen großen Mülleimer voll mit sonstigem Kram wie Pappteller und Pappbecher und Besteck und Servietten etc. zur Baustelle gebracht.

Vor Ort haben wir dann die Kühltruhe an Strom angeschlossen und mit Flaschen voll geräumt.
Bis morgen müssten die ausreichend durch gekühlt sein.

Für morgen bleibt jetzt nur noch allerlei Kleinkram zu erledigen, dem sehe ich aber gelassen entgegen und freue mich schon jetzt auf eine tolle Party
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Mittwoch, 11. Juni 2025
Erfolgreich erledigt
Mit dem heutigen Tag bin ich sehr zufrieden. Es hat alles ganz wunderbar funktioniert, auch die unerwarteten Planabweichungen konnten alle wieder erfolgreich durch Alternativen oder zeitliche Anpassungen glattgezogen werden, so dass ich jetzt am Ende des Tages feststellen kann, dass wir eine komplexe Logistik zufriedenstellend abgewickelt haben.

Ziemlich spontan und unerwartet habe ich gestern bei ebay sechs Stühle gekauft, die heute in Düsseldorf abgeholt werden mussten. In unseren eigentlich schon recht vollen Terminplan für heute habe ich dann also am Ende des Tages noch einmal eine Fahrt Düsseldorf und retour eingebaut, das passend große Kombi-Auto hatten wir uns ja schon wegen der Richtfest-Logistik ab heute ausgeliehen.

Der Tag begann damit, dass wir zum Flohmarkt nach Münster fuhren, ich hatte vor allem einen prall gefüllten Einkaufswagen voller Flohmarkt-Reverse-Artikel dabei, die ich loswerden wollte.

Gleich das erste Hindernis des Tages ergab sich daraus, dass sozusagen keiner meiner festen Flohmarkt-Reverse-Abnehmer heute anwesend war.
Da stand ich also mit meinem Wagen voller Kram und habe mühsam versucht, das Zeug jemand anderem anzudrehen. Es ist erstaunlich, wie wählerisch viele der anderen Flohmarkt Verkäufer sind, was ich allerdings grundsätzlich auch verstehen kann, denn was sollen sie Zeug mehrfach hin und her schleppen, ein- und auspacken und im Zweifel für das erhöhte Volumen auch noch erhöhte Standgebühr bezahlen, wenn es sich am Ende doch nicht vernünftig verkaufen lässt.

Letztlich fanden sich dann aber dochgenug Leute, die an meinen Dingen interessiert waren, so dass ich bis auf ein Buch alles gut untergebracht habe.

Anschließend fuhren wir in den Großmarkt, es hatte sich eine größere Menge Leergut angesammelt und grundsätzlich finde ich es ja durchaus interessant, dort einmal im Monat durchzulaufen.

Im Großmarkt gab es Budweiser Pils im Sonderangebot, an dem wir nicht ungekauft vorbeigehen konnten.
Weil klar war, dass wir a) das Auto noch tauschen werden um dann b) mit dem anderen Auto nach Düsseldorf zu fahren, um dort sechs Stühle einzuladen, war auch klar, dass die ungeplante Bierkiste stört.

Wir änderten also die Reihenfolge und fuhren von Münster erst mal wieder zurück nach Greven, dort luden wir den leeren Flohmarkteinkaufstrolley und die volle Bierkiste wieder aus und dafür unseren alten Stehtisch wieder ein, denn der ließ sich auch schon mit dem Mercedes transportieren, dazu brauchten wir gar keinen Kombi.

Als nächstes fuhren wir in einen Action Markt und kauften noch einen Stehtisch, die kosten dort nämlich nur 27 €. Ich hätte beim Getränkemarkt einen Stehtisch für zehn € leihen können, für 17 € Aufpreis erschien es mir sinnvoller, gleich einen zu kaufen, ich bin sicher, den kann ich auch später noch mehrfach sinnvoll einsetzen.

Next Stop: Baustelle in Rheda. Dort waren die Zimmerleute eifrig mit dem Dachstuhl des rechten Hauses beschäftigt, der heute fertig wurde, das linke Haus ist morgen dran. Wir luden die beiden Stehtische aus und es fühlte sich ein bisschen an wie der erste Minischritt des Einzugs, denn die bleiben da jetzt, die bringen wir nicht mehr zurück nach Greven.

Vielleicht kommt der Dachstuhl von Ikea?

Fasziniert stellte ich fest, dass alle Holzbalken eine maschinell aufgedruckte Nummer trugen.
Ich fragte K, ob die den Dachstuhl eventuell bei Ikea bestellt haben und jetzt vor Ort nur nach Anleitung zusammenbauen, denn genau so sah es aus.
Die Arbeiter hatten ganz offensichtlich eine Montageanleitung auf einem Stück Papier ausgedruckt vorliegen, dort schauten sie regelmäßig drauf und sagten dann: Wir brauchen hier Teil 46a oder Teil 37d muss andersrum eingesetzt werden o.ä. Mich erinnerte das wirklich sehr an den Aufbau eines Ikeamöbels.

Nachdem ich alles ausreichend fotografiert hatte, fuhren wir zum Metzger, um dort die Würstchen für Freitag zu bestellen. Doch der Metzger hatte zu. Dann machen wir das eben morgen.

Mittlerweile war es auch schon 16:00 Uhr geworden, wir tauschten das Auto und machten uns mit einem BMW Kombi auf den Weg nach Düsseldorf.
Das Abholen der Stühle funktionierte vollständig ohne Probleme, alle sechs Stühle passten in den Kombi, wir konnten mitten in der Innenstadt vor dem Haus parken halten und die Stühle selber befanden sich in einem wirklich guten Zustand. Gekauft hatte ich sie bei eBay, weil ich das Mindestgebot von 50 € für sechs Stühle von Ligne Roset abgegeben hatte und dann hatte niemand weiteres geboten. Damit hatte ich wirklich überhaupt nicht gerechnet, denn diese Designer Möbel werden normalerweise relativ hoch bei eBay gehandelt, aber nun ja, jetzt besitze ich also sechs zusätzliche Stühle von Ligne Roset und mir wird schon etwas einfallen, was ich damit mache.

Neue (gebrauchte) Stühle

Gegen 21h waren wir wieder zu Hause, müde, aber sehr zufrieden mit dem Tag
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Dienstag, 10. Juni 2025
Arbeitstag
Nach zwei Tagen intensiver Schlunzerei begann der heutige Tag für mich schon um 9.30h mit einem Physiotermin, ich musste also entsprechend früh aufgestanden und angezogen sein. Mir passte das aber ganz gut, denn es gibt grundsätzlich noch eine Menge Dinge zu tun, zu organisieren und zu erledigen für das Richtfest am Freitag, da wäre noch ein weiterer Schlunztag kontraproduktiv und führte am Ende zu richtig viel Stress.

Insoweit war ich dankbar für die extern vorgegebene Disziplinstruktur.

Am Ende des Tages sind jetzt die noch zu erledigenden Dinge klar strukturiert aufgelistet und alle Einkäufe sind erledigt.
Wir besitzen jetzt sogar eine hochwertige Kabeltrommel mit Vierer-Anschluss, weil es ja nur einen Baustromanschluss gibt und wenn wir Dinge elektrisch betreiben wollen, braucht es eine Verlängerungsschnur mit Verteiler und das möglichst stabil und so bestand K auf einer Profilösung. Wer weiß, wofür es gut ist.

Der Stehtisch ist gereinigt und steht zusammengeklappt und transportbereit im Keller, die beiden Bierzeltgarnituren, die ich seit Jahrzehnten besitze und die die letzten 17 Jahre hier unbewegt im Keller standen, sind aus der hintersten Kellerecke hervorgekramt und können jetzt auch problemlos verladen werden.

Morgen haben wir einen vollen Terminplan.
Unter anderem fahren wir nach Rheda und tauschen das Auto, Ks Sohn besitzt einen Kombi und den leihen wir uns für die nächsten Tage aus.
Außerdem habe ich nebenbei noch sechs Stühle bei ebay gekauft, die müssen morgen Abend in Düsseldorf abgeholt werden, aber da haben wir ja schon den Kombi, wie praktisch.

Zusätzlich habe ich sehr produktiv am PC gearbeitet, eine Steuererklärung fertiggestellt und abgeschickt sowie Überweisungen und Buchhaltung erledigt und kontrolliert, wenn ich solche Dinge erfolgreich als erledigt abhaken kann, bin ich immer sehr zufrieden
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Montag, 9. Juni 2025
Lieber schreckhaft als alberner Herzchenverteiler
Jeder Mensch hat seine ganz eigenen, spontanen, intuitiven Reaktionen auf Dinge, die er wahrnimmt, weil sie um ihn herum passieren oder weil sie an ihn herangetragen werden.

Ich zB bin schreckhaft. Ich bin so entsetzlich schreckhaft, dass sich schon oft Menschen vor meiner Schreckhaftigkeit erschrocken haben, weil sich meine Schreckhaftigkeit auch akustisch äußert, ich schreie nämlich laut auf, wenn ich mich erschrecke - und das passiert schnell und oft.
Meine Kinder bzw. Menschen, die mit mir zusammenleben, geben, wenn sie sich mir zufällig von hinten nähern, immer schon weit im Voraus akustische Warnmeldung ab, damit ich mich wenigstens nicht zu sehr erschrecke, wenn sie plötzlich da sind, aber auch dann lässt es sich oft nicht verhindern, dass ich mich erschrecke, denn ich erschrecke mich auch, wenn ich genau weiß, was gleich passieren wird.

Das lässt sich sehr gut beobachten, wenn ich einen Film gucke, in dem schreckliche (erschreckende) Dinge passieren, weil ich mich wirklich mit 100% zuverlässiger Sicherheit erschrecke und dabei schreie, wenn ich sehe, wie der Bösewicht einem anderen was auf den Kopf haut oder so.
Selbstverständlich weiß ich vorher schon, dass diese Szene jetzt gleich kommt, denn üblicherweise wird in Filmen dafür vorher die Spannung passend aufgebaut, d.h. der Bösewicht schleicht sich an oder der Zuschauer sieht, dass er irgendwo versteckt wartet und gleich irgendetwas Gewalttätiges tuen wird, weshalb ich üblicherweise dann einfach nicht mehr hinschaue, mir ein Kissen vors Gesicht halte oder meinen Kopf an Ks Brust verstecke oder, wenn das mit der Vorbereitung des Anschleichens zu lange dauert, kurzerhand den Raum verlasse, wo der Fernseher steht, auf dem das Schreckliche passiert.

Filme, in denen zu viel Spannung vorkommt (Thriller) oder Horror-Filme, die per se nur aus Schrecklichkeiten bestehen, sind für mich unanguckbar, denn ich müsste mich dann durchgängig im Nachbarraum aufhalten und mir vorsichtshalber auch noch die Ohren zuhalten. Sprich: Ich verweigere derartige Filme auf das Energischste und zwar jeden Fitzel dieser Filme. CW liebte solche Filme, weshalb ich insgesamt einen Fernseher im Schlafzimmer verweigerte. Selbst wenn ich schlafe bin ich noch schreckhaft, ich schrecke dann unvermittelt aus dem Tiefschlaf hoch und schreie das Haus zusammen, wenn Graf Dracula sich mal wieder erfolgreich in ein Opfer verbissen hat. (Wir hatten anfangs einen Fernseher im Schlafzimmer und nach diesem Erlebnis hat sogar CW eingesehen, dass meine Schreckhaftigkeit nicht gespielt ist.)

K kann solche Filme zwar ungerührt ansehen, ist aber zum Glück nicht besonders scharf da drauf, so dass es in unserem Schlafzimmer wieder einen Fernseher gibt, seitdem ich es mit K teile.

Gegen meine Schreckhaftigkeit kann ich nichts tun, sie schrickt und schreit aus mir heraus, ohne dass ich sie kontrollieren könnte. So ähnlich wird es sicherlich anderen Leuten auch mit anderen spontanen, intuitiven Reaktionen gehen, z.B. spontanen Entzückensschreien wegen gefühlter Niedlichkeit. Ich bin grade mit den anderen künftigen Welpen-Eltern in einer Whatsapp-Gruppe, die die Züchterin eingerichtet hat, um dort regelmäßig Welpenfotos und Videos aus der Welpenbox zu posten.
Es ist natürlich spannend zu beobachten, wie sich die kleinen Hunde entwickeln und verändern, aber eine Notwendigkeit, jedes dieser Fotos mit Bergen von Herzchen und den quietschigsten Niedlichkeitsbegeisterungskommentaren zu überhäufen verspüre ich eindeutig nicht, im Unterschied zu einigen der anderen Welpeneltern.

Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich mit meiner Schreckhaftigkeit durchaus gut bedient, es könnte schlimmer können, denn mich mit diesen albernen Herzchen samt blödsinnigem Niedlichkeitsgebrabbel lächerlich zu machen, wäre mir um Längen peinlicher als unkontrolliert aufzuschreien, wenn sich ein Schurke anschleicht und böse Dinge im Fernsehen tut
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Sonntag, 8. Juni 2025
Mehrheitsverhalten
Als wir gestern Abend gemütlich im Bett lagen und in den Nachrichten mit Schaudern den Bericht über den Pfingstreiseverkehr und über die Staus auf den Autobahnen von teilweise über 40km Länge sahen, stellte K nur sehr trocken fest: "Was haben wir es hier schön."

Diese auf mich sehr überdreht wirkende Reiselust der Leute hat mich ja schon immer irritiert, weil es meiner Meinung nach doch nirgendwo so gemütlich wie zu Hause sein kann. Aus genau dem Grund bin ich ja mit den Jahren immer unreisiger geworden, weil für mich Komfort und Bequemlichkeit nunmal eine sehr hohe Priorität haben und ich meine Energie und meine finanziellen Mittel natürlich in erster Linie darauf verwende, es mir zu Hause maximal schön zu machen.

Ich käme deshalb freiwillig nie auf die Idee, mir größere Ungemütlichkeiten anzutuen, nur um nicht zu Hause sein zu müssen.
Weshalb aber offensichtlich Millionen von Menschen das anders sehen, ist eine Frage, die konnte mir noch nie jemand zufriedenstellend beantworten.

Was finden die Menschen an ihrem Zuhause so schrecklich, dass sie sich freiwillig in stundenlange Staus stellen, nur um für ein paar Tage diesem Zuhause zu entfliehen? Vor allem dieses "nur für ein paar Tage" macht es für mich so besonders unverständlich. Wenn es der Beginn einer dreiwöchigen Urlaubsreise wäre, dann stände die An- und Abreisezeit (auf der Rückfahrt wird es ja auch wieder Staus geben) wenigstens prozentual zur anschließenden Urlaubszeit in einem angemessenen Verhältnis, aber nur für ein paar Tage????

Die Menschen nehmen große Unbequemlichkeiten in Kauf und bezahlen noch irre viel Geld dafür, nur um über Pfingsten nicht zu Hause sein zu müssen, ich meine, da ist doch irgendetwas grandios verkehrt gepolt, oder nicht?

Aber es gibt sowieso eine Menge Dinge, bei denen ich ein grundsätzlich anderes Verständnis von Sinn und Nutzen habe als die offensichtlich weit überwiegende Mehrheit der sonstigen Bevölkerung, weshalb ich durchaus häufiger und auch ernsthaft darüber nachdenke, ob vielleicht nur ich bekloppt bin (EIN Geisterfahrer? Hunderte!) und ob es nicht vielleicht doch völlig normal ist, dass Menschen es sich gerne unbequem machen, weil …., hmm, tja, genau das weiß ich nicht, aber vielleicht weil …… es einfach so ist?

Grade durch und bei der Beschäftigung mit dem Bau des neuen Hauses fällt mir das sehr auf.
Es geht schon damit los, dass sich gefühlt der Rest der Welt im Alter kleiner setzt und wir regelmäßig bestaunt werden, weshalb wir uns einen Neubau "jetzt noch" antun. Ich kann dann immer nur erstaunt zurückfragen, ja warum denn nicht und ist nicht überhaupt das Alter der perfekte Zeitpunkt, um es sich noch mal richtig schön zu machen?
Es mag ein letztes Aufbäumen vor der Hoffnungslosigkeit sein - aber warum um alles in der Welt sollte ich das nicht tun?

Ich habe das erste Mal in meinem Leben ausreichend Zeit, um mich auch wirklich intensiv um den Bau zu kümmern und ich habe das erste Mal in meinem Leben die finanziellen Mittel, um mir auch wirklich das zu leisten, was ich haben möchte und, last but not least, habe ich jetzt im Alter komplett geänderte Anforderungen an meine Wohnung als mit Mitte dreißig und einem Stall voll kleiner Kinder im Haus.

Deshalb: kleiner setzen? - Natürlich nicht. Allerdings ja, wir werden in dem neuen Haus weniger Zimmer haben als in unserem jetzigen, dafür aber eine deutlich größere Küche (YEAH!) und ein noch deutlich!!! größeres Bastel- und Arbeitszimmer (ganz viel YEAH!!!) und halt diese Deele als zentralen Mittelpunkt des Hauses, von der ich Zeit meines Lebens geträumt habe, aber nie die Möglichkeiten hatte, es umzusetzen. Insgesamt also deutlich mehr Quadratmeter als jetzt, die sich meiner Meinung nach aber trotzdem viel einfacher sauber halten lassen werden, eben weil nichts mehr randvoll gestellt ist und beim Saugen und Wischen dann mühsam umschifft werden muss, sondern es ist alles weitläufig und großzügig ausgelegt, vor allem auch, weil ich ja von Anfang an darauf achten werde, dass es ideal für einen Staubsaugerroboter sein wird.

Statt drei Kinderzimmer werden wir nur noch zwei haben und die von Anfang an gleich als Gästewohnung konzipiert, damit flexibel nutzbar und eindeutig komfortabler in der Reinigung als ins normale Haus integrierte Kinderzimmer, weil ich die Reinigung entweder extern beauftragen kann - oder den künftigen Gästen übertrage, was ich fair finde. Wenn sie da wohnen können, sollten sie es auch selber sauber machen, schließlich bin ich kein Hotel.

Das Argument, dass ein großes Haus auch automatisch großen oder mehr Putzaufwand bedeutet, lasse ich also nicht gelten und weitere Argumente, die gegen ein größeres Haus sprechen, kann ich nicht erkennen. (außer allgemeinen Nachhaltigkeitsaspekten, die natürlich richtig sind, aber nun ja, ich gehöre halt nicht zu den Menschen, die freiwillig als erste zurückstecken, während andere noch fröhlich weiter das Klima zerstören, eben weil es keine allgemeinen Regeln gibt.)

Dass man im Alter noch mal neu baut, finde ich dagegen sehr vernünftig, denn jetzt wird alles gleich altersgerecht (zB mit Aufzug und barrierefrei) und eben den veränderten Ansprüchen angepasst. Wir brauchen nur noch 3ZKDB, die aber mit ausreichend Bewegungsfreiraum. Das gibt es nur sehr selten fertig gebaut zu kaufen, deshalb bauen wir es neu.

Ich finde es also alles total logisch und rational vernünftig und nachvollziehbar, dass wir ein neues Haus bauen, trotzdem kann es kaum jemand spontan verstehen.

Aber auch in Details habe ich Schwierigkeiten, das Mainstreamverhalten zu verstehen. Warum werden Waschbeckenunterschränke im Bad nicht genauso gebaut, wie Waschbeckenunterschränke in der Küche? Alle Badezimmerschränke hängen an der Wand und schweben damit über dem Boden. Begründung: Damit man darunter besser sauber machen kann. Meine Gegenfrage: "Häääähh? Wenn man sie gleich bis auf den Boden baut, muss man gar nicht sauber machen!"

Oder Fenster: Was, um alles in der Welt, ist an bodentiefen Fenstern positiv? Dass man nichts davor stellen kann oder wenn man es doch tut, weil man seinen Kram ja irgendwohin stellen muss, dass dann jeder von außen sieht, dass ich was davor gestellt habe? Und wenn es läuft wie in 90% aller Fälle, in denen ich durch die bodentiefen Fenster von außen in die Wohnung schauen kann, dass ich dann sehe, was für ein Gerümpel die Leute da so auf dem Fußboden stehen haben?
Bis ich den Architekt und alle anderen Beteiligten davon überzeugt hatte, dass bodentiefe Fenster ein echtes Übel für den Wohn- und Alltagsoptikkomfort eines Hauses sind, musste ich lange reden.

In dem Stil könnte ich jetzt noch viele Beispiele aufzählen, wo ich immer nur staune, was augenscheinlich mehrheitsfähiger Meinungs- bzw. Geschmackskonsens ist und ich regelmäßig spontan sage: "Habt ihr einen Knall? Das ist doch unpraktisch oder unbequem." (Hatte ich die 90° steile Rückenlehne in Betten schon erwähnt, die in 99% aller Betten zum Normalstandard gehört?)

Aber vielleicht ist das mit der Mehrheit doch so wie in dem Spruch, den CW immer zitierte: "Leute fresst Scheiße. Eine Milliarde von Fliegen können nicht irren."
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