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Dienstag, 21. Dezember 2021
Ab Morgen
anje, 23:14h
ist alles schön, heute muss ich aber hier noch ausführlich zusammenpacken und dabei darauf achten, dass nichts Wichtiges vergessen wird. Außerdem muss ich hier noch sauber machen, weil ich es hasse, Häuser ungenutzt für einen längeren Zeitraum zu verlassen.
Es ist also noch eine Menge zu tun, aber immerhin habe ich das Büro für dieses Jahr schon endgültig verlassen, das ist ein sehr gutes Gefühl.
Das Auto ist schon vollgetankt, die Geschirrspülmaschine läuft, auf Borkum sind die Heizkörper hochgedreht und K packt grade das letzte Geschenk ein.
Es wird
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Es ist also noch eine Menge zu tun, aber immerhin habe ich das Büro für dieses Jahr schon endgültig verlassen, das ist ein sehr gutes Gefühl.
Das Auto ist schon vollgetankt, die Geschirrspülmaschine läuft, auf Borkum sind die Heizkörper hochgedreht und K packt grade das letzte Geschenk ein.
Es wird
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Montag, 20. Dezember 2021
Kurz vor fertig
anje, 21:12h
Bei einem Mieter war die Toilette verstopft. Wir holten eine Fachfirma, heute kam die Rechnung und ich musste sehr grinsen als ich das Logo mit dem Firmenspruch sah:

Treffender kann man es nicht sagen.
Ansonsten war der Tag durchzogen von meiner Antilaune, ich bin müde, unmotiviert und enorm schwung- und lustlos. Die Luft ist raus, ich arbeite nur noch die letzten, dringenden Fristen des Jahres ab und beiße immer wieder die Zähne zusammen, um nicht vorher schon alles hinzuwerfen. Aber es wird, noch ein Tag und dann ist Büro erledigt.
Nebenher drücke ich uns intensiv die Daumen, dass wir übermorgen noch ohne Probleme über die Niederlande auf die Fähre kommen, die Fähren ab Emden sind ausgebucht, es gibt bisher aber auch keinen Hinweis, dass die Fähre ab Eemshaven eingestellt wird. Doch stündlich neue Nachrichten, Vorschriften und Änderungen, die sich gerne mal gegenseitig widersprechen, stehen ja nicht unbedingt für Verlässlichkeit über einen zeitlichen Horizont von mehr als zwei Stunden.
Nun, wir werden sehen, hilft ja alles nichts
.

Treffender kann man es nicht sagen.
Ansonsten war der Tag durchzogen von meiner Antilaune, ich bin müde, unmotiviert und enorm schwung- und lustlos. Die Luft ist raus, ich arbeite nur noch die letzten, dringenden Fristen des Jahres ab und beiße immer wieder die Zähne zusammen, um nicht vorher schon alles hinzuwerfen. Aber es wird, noch ein Tag und dann ist Büro erledigt.
Nebenher drücke ich uns intensiv die Daumen, dass wir übermorgen noch ohne Probleme über die Niederlande auf die Fähre kommen, die Fähren ab Emden sind ausgebucht, es gibt bisher aber auch keinen Hinweis, dass die Fähre ab Eemshaven eingestellt wird. Doch stündlich neue Nachrichten, Vorschriften und Änderungen, die sich gerne mal gegenseitig widersprechen, stehen ja nicht unbedingt für Verlässlichkeit über einen zeitlichen Horizont von mehr als zwei Stunden.
Nun, wir werden sehen, hilft ja alles nichts
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Sonntag, 19. Dezember 2021
Die Eindrücke von gestern
anje, 23:13h
Der Abend gestern war interessant, wenn auch gänzlich anders als erwartet.
Es gab Musik von einem extra eingeladenen Musiker, seines Zeichens Singer-Songwriter, er begleitete sich selber auf der Gitarre und sang jede Menge Lieder, die er zwischendurch auch immer noch ausführlich an- und abmoderierte. Er war sogar ein echter, professioneller Musiker, der schon Preise für sein Singer-Songerwritertum gewonnen hatte und hauptberuflich davon lebte, dass ihm Menschen Geld für seine Musikdarbietungen bezahlen, aber unabhängig von der Tatsache, dass er unbestritten eine sehr schöne Stimme hatte und auch wirklich extrem gut Gitarre spielen konnte - so werde ich mir doch nur wenig, von dem was er vortrug, noch mal bei Spotify anhören und eine seiner CDs brauche ich auch nicht zu kaufen, ich habe ihm einfach nur so Geld gegeben für den Abend, die CDs, die er dabei hatte, kann er besser jemandem geben, der sie auch zu schätzen weiß.
So ist das ja manchmal mit der Kunst, sie kann so hoch bepreist sein, wie nur geht, wenn sie einem selber nix sagt, dann ist man offensichtlich die falsche Zielgruppe, und ich bin ganz bestimmt die falsche Zielgruppe für Singer-Songerwriter Musik, die bewusst nicht melodiös ist, sondern mit onomatopoetischen Elementen spielt, um dem Stück: "Schrei in die Gischt" die nötige musikalische Tiefe zu geben. Mir wär's lieber gewesen, er hätte die Gischt nicht angeschrien, sondern sich friedlich am Strand vor die Wellen gesetzt und seine Sehnsucht nach Freiheit thematisiert, ich bin sicher, das wäre weniger laut gewesen. Aber was weiß ich schon von Kunst, ich bin bekennender Musikbanause und finde es ausreichend, am Strand spazierenzugehen und mir dabei die Gischt anzuschauen, ich muss sie weder anbrüllen noch das Gesamtwerk dann musikalisch konservieren.
Neugierig war ich auf das Haus des Architekten, denn seitdem wir unsere eigenen Hausbaupläne immer weiter konkretisieren und überarbeiten, klauen wir ja Ideen überall wo es nur geht.
In diesem Fall klauten wir nur Hinweise auf Ideen, die wir aktiv vermeiden wollen. Das bringt uns in unserer Planung zwar nicht voran, beruhigt aber insoweit, als dass wir sehen, dass es auch Profis nicht immer perfekt hinbekommen.
Die Frau des Architekten ist Innenarchitektin, deshalb war ich auf das Haus von innen mindestens so gespannt, wie auf das Haus von außen bzw. den Grundriss. Auch hier die beruhigende Feststellung, dass es enorm langweilig sein kann, was Innenarchitekten so einrichten und damit war das Thema dann auch erledigt.
Heute war ausführliches Ausschlafen und Ausruhen angesagt, das funktionierte auch einigermaßen brauchbar, noch zwei Tage Büro und dann ist auch erst mal genug für dieses Jahr
.
Es gab Musik von einem extra eingeladenen Musiker, seines Zeichens Singer-Songwriter, er begleitete sich selber auf der Gitarre und sang jede Menge Lieder, die er zwischendurch auch immer noch ausführlich an- und abmoderierte. Er war sogar ein echter, professioneller Musiker, der schon Preise für sein Singer-Songerwritertum gewonnen hatte und hauptberuflich davon lebte, dass ihm Menschen Geld für seine Musikdarbietungen bezahlen, aber unabhängig von der Tatsache, dass er unbestritten eine sehr schöne Stimme hatte und auch wirklich extrem gut Gitarre spielen konnte - so werde ich mir doch nur wenig, von dem was er vortrug, noch mal bei Spotify anhören und eine seiner CDs brauche ich auch nicht zu kaufen, ich habe ihm einfach nur so Geld gegeben für den Abend, die CDs, die er dabei hatte, kann er besser jemandem geben, der sie auch zu schätzen weiß.
So ist das ja manchmal mit der Kunst, sie kann so hoch bepreist sein, wie nur geht, wenn sie einem selber nix sagt, dann ist man offensichtlich die falsche Zielgruppe, und ich bin ganz bestimmt die falsche Zielgruppe für Singer-Songerwriter Musik, die bewusst nicht melodiös ist, sondern mit onomatopoetischen Elementen spielt, um dem Stück: "Schrei in die Gischt" die nötige musikalische Tiefe zu geben. Mir wär's lieber gewesen, er hätte die Gischt nicht angeschrien, sondern sich friedlich am Strand vor die Wellen gesetzt und seine Sehnsucht nach Freiheit thematisiert, ich bin sicher, das wäre weniger laut gewesen. Aber was weiß ich schon von Kunst, ich bin bekennender Musikbanause und finde es ausreichend, am Strand spazierenzugehen und mir dabei die Gischt anzuschauen, ich muss sie weder anbrüllen noch das Gesamtwerk dann musikalisch konservieren.
Neugierig war ich auf das Haus des Architekten, denn seitdem wir unsere eigenen Hausbaupläne immer weiter konkretisieren und überarbeiten, klauen wir ja Ideen überall wo es nur geht.
In diesem Fall klauten wir nur Hinweise auf Ideen, die wir aktiv vermeiden wollen. Das bringt uns in unserer Planung zwar nicht voran, beruhigt aber insoweit, als dass wir sehen, dass es auch Profis nicht immer perfekt hinbekommen.
Die Frau des Architekten ist Innenarchitektin, deshalb war ich auf das Haus von innen mindestens so gespannt, wie auf das Haus von außen bzw. den Grundriss. Auch hier die beruhigende Feststellung, dass es enorm langweilig sein kann, was Innenarchitekten so einrichten und damit war das Thema dann auch erledigt.
Heute war ausführliches Ausschlafen und Ausruhen angesagt, das funktionierte auch einigermaßen brauchbar, noch zwei Tage Büro und dann ist auch erst mal genug für dieses Jahr
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Samstag, 18. Dezember 2021
Fertiges Buch
anje, 18:06h
Ich freue mich schon auf die Einladung, zu der ich gleich aufbrechen werde, weil das Buch echt gut geworden ist und es mir Spaß macht, so etwas zu verschenken.
Die übliche Flasche Wein, die man sonst mitbringt, ist zwar immer richtig, aber auch immer langweilig.
Diesmal habe ich ein ganz besonderes und sehr persönliches Geschenk und jetzt bin ich schon ganz hibbelig, weil ich es kaum erwarten kann, was der Empfänger dazu sagen wird.
Als Verpackung habe ich aus einem großen Kalenderblatt noch eine passende Schachtel gebastelt, jetzt macht das fertige Päckchen richtig was her.
Es hat sich gelohnt, dass ich neulich aufgeräumt habe, denn auch mein alter Boxmaker ist wieder aufgetaucht, mit diesem Hilfsmittel ist es supereinfach, eine millimetergenau passende Schachtel aus Pappe zu basteln und weil ich schönes Papier so schlecht wegwerfen kann, besteht jetzt das Buch samt Verpackung aus recyceltem Papier.
Die Verpackung:

Und das Buch

Ansonsten habe ich heute noch ein paar Geschenke für Weihnachten eingepackt, eine große Portion rotes Pesto hergestellt und mindestens eine Stunde an meinem Outfit samt Styling rumprobiert. Die Einladung kommt aus einem Architektenhaushalt, weshalb ich auf keinen Fall etwas Schwarzes anziehen wollte, ich bin schließlich kein Architekt und will auch nicht so tun als ob ich in diese Szene gehöre.
Bunt wollte ich aber auch nicht, das tragen auf Architekteneinladungen immer die esotherischen Auftraggeberinnen, es war also kompliziert.
Ich habe mich schließlich für helle Naturtöne entschieden und bin jetzt ganz zufrieden mit meinem Outfit.
Das wird bestimmt ein interessanter Abend
.
Die übliche Flasche Wein, die man sonst mitbringt, ist zwar immer richtig, aber auch immer langweilig.
Diesmal habe ich ein ganz besonderes und sehr persönliches Geschenk und jetzt bin ich schon ganz hibbelig, weil ich es kaum erwarten kann, was der Empfänger dazu sagen wird.
Als Verpackung habe ich aus einem großen Kalenderblatt noch eine passende Schachtel gebastelt, jetzt macht das fertige Päckchen richtig was her.
Es hat sich gelohnt, dass ich neulich aufgeräumt habe, denn auch mein alter Boxmaker ist wieder aufgetaucht, mit diesem Hilfsmittel ist es supereinfach, eine millimetergenau passende Schachtel aus Pappe zu basteln und weil ich schönes Papier so schlecht wegwerfen kann, besteht jetzt das Buch samt Verpackung aus recyceltem Papier.
Die Verpackung:
Und das Buch

Ansonsten habe ich heute noch ein paar Geschenke für Weihnachten eingepackt, eine große Portion rotes Pesto hergestellt und mindestens eine Stunde an meinem Outfit samt Styling rumprobiert. Die Einladung kommt aus einem Architektenhaushalt, weshalb ich auf keinen Fall etwas Schwarzes anziehen wollte, ich bin schließlich kein Architekt und will auch nicht so tun als ob ich in diese Szene gehöre.
Bunt wollte ich aber auch nicht, das tragen auf Architekteneinladungen immer die esotherischen Auftraggeberinnen, es war also kompliziert.
Ich habe mich schließlich für helle Naturtöne entschieden und bin jetzt ganz zufrieden mit meinem Outfit.
Das wird bestimmt ein interessanter Abend
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Freitag, 17. Dezember 2021
Was gut war
anje, 23:58h
Damit wir den Schlüssel nicht vergessen können, wenn wir zwischen unseren beiden Haushalten pendeln, haben wir einfachheitshalber in beiden Häusern dasselbe Schlosssystem.
Im März wurden auf Borkum die neuen Türen eingebaut, damit zog auch ein neues Schlosssystem ein, im April tauschten wir auch in Greven die Schlösser und spätestens im Mai jammerte ich über das Schloss in der Tiefgaragentür, denn das war so schwergängig, dass ich es nur mit großen Schwierigkeiten ohne weitere Hilfsmittel (Zange) auf- oder zuschließen konnte.
Diese Woche hat K das Schloss in der Tiefgarage geölt und jetzt funktioniert alles so butterweich, dass ich die Tür vor lauter Begeisterung täglich fünf mal auf- und zuschließe, was für eine Freude.
--------------------
Vor sechs Wochen gab es bei Lidl spezielle Senseo-Maschinen als Sonderposten für 70 Euro und ich kaufte eine mit einem zusätzlichen 10% Gutschein, bezahlte also nur noch 63 Euro. Zu der Zeit gab es auch eine Sonderaktion auf der Senseo-Website, wenn man eine Senseo Maschine gekauft hatte und den Kassenbon hochlud, bekam man 100 Kaffeepads geschenkt.
Ich lud den Kassenbon hoch und bekam 100 Kaffeepads geschickt, das funktionierte perfekt.
Letzte Woche ging die Maschine kaputt, sie spritzte nur noch sinnlos mit Wasser, nix mehr Kaffee.
ich fragte bei Lidl nach, wie ich die Garantie geltend machen könne, Antwort: Ich solle die Maschine einfach mit Kassenbon zurückbringen, dann bekäme ich mein Geld zurück. Alternativ könne ich sie bei Philipps direkt reklamieren.
Letzteres erschien mir zu umständlich, ich packte die Maschine also wieder zurück in den Originalkarton und schleppte sie mitsamt dem Kassenbon zurück zu Lidl.
Auf dem Kassenbon stand: Kaufpreis 69,99, Rabatt 7
Der Lidlkassierer nahm alles in Empfang, zog den Bon und die Maschine über den Scanner - und zahlte mir 69,99 aus.
Wenn das mal kein gutes Geschäft war: Den 10% Gutschein habe ich mit 7 Euro cash ausgezahlt bekommen und noch 100 Kaffeepads extra. Besser geht kaum.
Außerdem habe ich noch die Erfahrung gemacht, dass eine einfache, simple Senseo-Basis-Maschine ausreicht, alle anderen hightech Varianten bringen für mich keinen Zusatznutzen, sehr kostensparende Erfahrung
.
Im März wurden auf Borkum die neuen Türen eingebaut, damit zog auch ein neues Schlosssystem ein, im April tauschten wir auch in Greven die Schlösser und spätestens im Mai jammerte ich über das Schloss in der Tiefgaragentür, denn das war so schwergängig, dass ich es nur mit großen Schwierigkeiten ohne weitere Hilfsmittel (Zange) auf- oder zuschließen konnte.
Diese Woche hat K das Schloss in der Tiefgarage geölt und jetzt funktioniert alles so butterweich, dass ich die Tür vor lauter Begeisterung täglich fünf mal auf- und zuschließe, was für eine Freude.
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Vor sechs Wochen gab es bei Lidl spezielle Senseo-Maschinen als Sonderposten für 70 Euro und ich kaufte eine mit einem zusätzlichen 10% Gutschein, bezahlte also nur noch 63 Euro. Zu der Zeit gab es auch eine Sonderaktion auf der Senseo-Website, wenn man eine Senseo Maschine gekauft hatte und den Kassenbon hochlud, bekam man 100 Kaffeepads geschenkt.
Ich lud den Kassenbon hoch und bekam 100 Kaffeepads geschickt, das funktionierte perfekt.
Letzte Woche ging die Maschine kaputt, sie spritzte nur noch sinnlos mit Wasser, nix mehr Kaffee.
ich fragte bei Lidl nach, wie ich die Garantie geltend machen könne, Antwort: Ich solle die Maschine einfach mit Kassenbon zurückbringen, dann bekäme ich mein Geld zurück. Alternativ könne ich sie bei Philipps direkt reklamieren.
Letzteres erschien mir zu umständlich, ich packte die Maschine also wieder zurück in den Originalkarton und schleppte sie mitsamt dem Kassenbon zurück zu Lidl.
Auf dem Kassenbon stand: Kaufpreis 69,99, Rabatt 7
Der Lidlkassierer nahm alles in Empfang, zog den Bon und die Maschine über den Scanner - und zahlte mir 69,99 aus.
Wenn das mal kein gutes Geschäft war: Den 10% Gutschein habe ich mit 7 Euro cash ausgezahlt bekommen und noch 100 Kaffeepads extra. Besser geht kaum.
Außerdem habe ich noch die Erfahrung gemacht, dass eine einfache, simple Senseo-Basis-Maschine ausreicht, alle anderen hightech Varianten bringen für mich keinen Zusatznutzen, sehr kostensparende Erfahrung
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Freitag, 17. Dezember 2021
Vittumies, Eskimos und alte Blechbüchsen
anje, 00:19h
Neulich* gab es im medialen Blätterwald eine große Aufregung, irgendein Politiker hatte das böse "N-Wort" gesagt.
Die Medien überschlugen sich, bei Lanz, Maischberger, Plasberg & Co. saß entweder dieser Politiker oder eines seiner "Opfer", auf allen Kanälen hoch und runter wurde darüber diskutiert, nur ich stand etwas irritiert daneben und verstand längere Zeit ganze Teile der Diskussion bzw. der Vorwürfe nicht, weil das böseste N-Wort, was ich kenne, Nazi heißt, und es dauert eine Weile, bis ich begriff, dass es gar nicht darum ging, dass der in der Kritik stehende Politiker einen anderen Menschen Nazi genannt hatte, sondern er hatte irgendein Zitat zitiert, in dem das Wort Neger vorkam.
*Der Auslöser für den Text ist schon etwas älter, ich bin aber heute erst dazu gekommen, ihn fertigzustellen
Es gibt also viele böse N-Worte und ich war mal wieder viel zu verpeilt, weil ich nicht spontan dafür sensibilisiert bin.
Dabei hätte ich es wissen können, also, dass es mehr als ein böses N-Wort gibt, denn ich erinnere mich an eine ältere Dame aus dem entfernten Bekanntenkreis meiner Eltern. Die konnten wir als Kinder in höchste Bedrängnis bringen, wenn wir in ihrer Gegenwart das Wort "nackt" verwendeten. Sie wurde jedesmal rot, wenn das Wort fiel, das war sehr lustig.
Bei Facebook werden bis heute alle Bilder mit nackten Nippeln (doppelt böses N-Wort) verpixelt, damit scheint dem Thema "nackt" ja immer noch eine gewisse Problematik anzuhängen.
In dem Fall, der hier durch die Medien geprügelt wurde, ging es aber weder um nackte Nazis noch um notgeile Nutten (darf man bestimmt auch nicht sagen), sondern um nervige Neger.
Erwähnt wurden sie zwar nur als Zitat eines Zitates, aber auch mit doppelten Gänsefüßchen eingerahmt scheint es höchst verwerflich zu sein, solche Wörter zu benutzen.
Was ich an der gesamten Sachlage schwierig finde, ist die Umkehrung des Aussagewillens.
Es kommt also nicht mehr darauf an, ob derjenige, der böse Wörter sagt, diese Wörter absichtlich benutzt, um jemanden damit vorsätzlich zu beleidigen oder anzugreifen oder herabzusetzen oder verächtlich zu entwürdigen oder in welcher Form auch immer verbal anzugreifen, sondern das reine Aussprechen so eines verbotenen Wortes genügt und schon melden sich in Mengen wildfremde Menschen, die persönlich gar nicht davon betroffen sind, spielen sich als Retter der Entrechteten auf und greifen andere Leute aktiv an, weil Wörter benutzt wurden, die sich nicht gehören.
Mich erinnert das immer an diesen alten Witz, wo sich die Eltern über eine Konzertveranstaltung unterhalten und der Mann den Auftritt der Sängerin als sehr bescheiden bezeichnet. Sagt das Kind: "Mama, Papa hat Scheide gesagt."
Welche Wörter sich nicht gehören und auf dem Index stehen, muss man als Politiker, der in der Öffentlichkeit pauschal irgendwelche Dinge sagt, unbedingt auf dem Schirm haben und man sollte jedem Politiker empfehlen, diese Indexabfrage auch täglich zu aktualisieren, damit ihm bloß kein neu aufgenommenes Wort durchflutscht, weil, sonst Shitstorm, siehe oben.
Jetzt ist es natürlich so, dass es schon immer einen Index mit verbotenen Wörtern gab. Oft sind es ganze Themenfelder, die indexiert sind, die zeichnen sich dann dadurch aus, dass es den Menschen unsäglich peinlich ist, überhaupt darüber zu reden und deswegen sagt man auch die entsprechenden Wörter nicht. So geriet das Wort "nackt" auf den persönlichen Index der erwähnten älteren Dame, weil es einfach zu unschicklich ist, sich irgendetwas oder irgendjemanden nackt vorzustellen, definitiv zu dicht dran am absolut unmöglich auszusprechenden Sex. Iiieeh, pfui Spinne, nein wirklich, das geht unter gaaar keinen Umständen, gar keinen.
Unschicklich ist überhaupt ein wichtiges Wort im Zusammenhang mit indexierten Wörtern, denn natürlich sind auch alle brauchbaren Schimpfwörter indexiert, Contenance zu bewahren ist die oberste Benimmregel für jeden auch nur halbwegs gebildeten Menschen.
Weshalb Wörter auf dem Index stehen ist dabei völlig irrelevant, denn es geht ja nicht darum, was die Wörter originär bedeuten und auch nicht darum, was ein Mensch, der eines der verbotenen Wörter benutzt, eigentlich sagen will, sondern um dass, was jemand anderes in die Wörter hineininterpretiert und welches Themenfeld die tonangebende intellektuelle Schickeria grade als "Ausdruck einer schlechten Erziehung" brandmarken will.
In meiner Jugend war Sex immer noch ein Indexthema. Zwar nicht mehr so verpönt wie in den Jugendzeiten der älteren Dame, aber durchaus noch spürbar.
Wenn sich ein Themenfeld beginnt, aus dem allumfassenden Klammergriff des Index zu lösen, wird es zunächst mal richtig schwierig, denn jetzt braucht man plötzlich erlaubte Wörter, die sich aber deutlich unterscheiden müssen von den nach wie vor unaussprechlich indexierten. Erlaubte Wörter zeichnen sich meist durch eine große Umständlichkeit aus. Ficken zB ist ein sehr starkes Indexwort, wenn man so eine Tätigkeit einigermaßen anstandswahrend benutzen möchte, muss man Begriffe wie "Geschlechtsverkehr ausüben" wählen, weil man damit immerhin recht zuverlässig signalisiert, dass man sich dieser Tätigkeit nicht tierisch und triebgestört hingibt, sondern immer noch mit der nötigen Contenance und Überlegenheit, die die menschliche Rasse ja überhaupt erst zu dem macht, was sie ist, überlegen eben.
Wenn ein Themenfeld beginnt, sich aus dem Index zu lösen, muss dafür dringend Ersatz gefunden werden, sonst würde nachher jeder einfach reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, das geht ja mal wirklich überhaupt nicht, Sodom und Gomorrha, und, noch viel schlimmer, die intellektuelle Schickeria hätte deutlich an Einfluss verloren. Das darf auf keinen Fall passieren, und weil Sex immer stubenreiner wurde, lancierte man geschickt ein neues Themenfeld randvoll mit brisanten Tabuwörtern. Unter dem Stichwort Rassismus und kulturelle Aneignung sagte man der wachsenden Unachtsamkeit in der Sprache aktiv den Kampf an.
Seitdem stehen Wörter wie Neger, Indianer und Eskimo auf dem Index und wehe dem Politiker, der das nicht sauber beachtet.
Themenfelder, die sich grade neu in den Index begeben, sind genauso kompliziert zu handhaben, wie Themenfelder, die sich beginnen, aus dem Index zu lösen. Man darf zwar über das Thema reden, muss aber genau wissen, welche Begriffe (noch) erlaubt sind und welche bereits verboten.
Das ist kompliziert und ich bin heilfroh, dass ich kein Politiker bin und das täglich beachten muss, denn sinnvolle logische oder für mich nachvollziehbare oder einprägsame Gründe sind selten dabei.
Neger zB kommt von dem lateinischen Wort für schwarz=niger.
Im Deutschen darf man weder Schwarzer noch Neger sagen, im Deutschen sind es Menschen mit dunkler Hautfarbe. Im Englischen darf man aber Schwarzer durchaus noch sagen, sogar mit viel Stolz, black lifes matter ist eine absolut anerkannte Bewegung, und in Südafrika unterscheiden sich die Blacks explizit von den Coloureds.
Warum nun ausgerechnet in Deutschland schwarz so unaussprechlich wurde, weiß ich nicht, ich habe aber begriffen, dass ein Politiker problemloser ficken sagen kann als Neger. Neger ist ein 100%iges Ausschlusswort geworden und unfraglich shitstorm bewehrt.
Jeder Index sagt natürlich auch etwas über die Zeit aus, in der er gültig ist.
Dass man Eskimo nicht mehr sagen darf, habe ich übrigens ganz neulich erst gelernt, s.o. ich bin halt kein Politiker und leiste mir deshalb eine relativ naive Verpeiltheit.
Aber Eskimo heißt in der Sprache der Inuit irgendetwas schlechtes (hab mir natürlich nicht gemerkt was, aber es war böse), und deshalb ist das Wort auch dann böse, wenn es ein Deutscher benutzt, der gar kein Inuitisch spricht, also gar nicht weiß, was er da für Schauerlichkeiten ausspricht. Eskimo bleibt auch ein böses Wort vom Index, wenn ein Deutscher mit einem anderen Deutschen über Menschen, die dort irgendwo im hohen Norden leben, redet, auch dann, wenn beide Deutschen kein Inuitisch können und sich deshalb gar nicht übersetzen können, was das Wort heißen mag, Index ist Index und deshalb einfach nur merken: Eskimo sagt man nicht (mehr).
Dieses lustige Verbot eines Wortes, von dem ich gar nicht weiß, was es heißt, erinnert mich immer an vittumies.
Vittumies ist finnisch und bedeutet etwas unsäglich unaussprechlich Widerliches. Auf Deutsch gibt es gar kein passendes Wort dafür, so schrecklich ist es, vittumies ist einfach nur ganz große Index-Verbots-Kategorie in Finnland.
Jetzt ist es so, dass ich einen Freund habe, der Finne ist, und wenn ich den ärgern will, dann sage ich mitten in einer vollen Kneipe in seiner Anwesenheit plötzlich ganz laut "Vittumies". Außer dem finnischen Freund reagiert darauf in einer deutschen Kneipe natürlich niemand, der Freund zuckt dafür aber jedesmal ganz erschrocken zusammen und versucht mir spontan den Mund zuzuhalten. "Pssst!!! Bist du wahnsinnig? Sowas sagt man nicht." Es ist ihm ganz offensichtlich sehr peinlich, Menschen zu kennen, die derart schlecht erzogen sind, dass sie solche Wörter sagen.
Und so wie ich als Kind das ältere Fräulein regelmäßig mit Nackterzählungen geschockt habe, so ärgere ich den finnischen Freund auch gerne mit meiner schlechten finnischen Erziehung.
Ich glaube, ich bin wirklich schlecht erzogen, aber es macht mir sehr viel Spaß, andere zu ärgern.
Mir fällt übrigens grade noch was ein zu dem Thema:
Als ich ein Kind war, waren natürlich alle Schimpfwörter auf das Strengste verboten.
Trotzdem brauchen auch Kinder Schimpfwörter, weil sich auch Kinder manchmal über andere Menschen ganz ungemein ärgern und ihrem Ärger dann durch Beschimpfung Luft machen möchten.
Weil ich aber Arschloch als unbestreitbar wirksames Beleidigungsschimpfwort damals nicht sagen durfte, habe ich mir Ersatz gesucht und für mich beschlossen, dass "du alte Blechbüchse" ein noch viel schlimmeres Schimpfwort ist als Arschloch und schon war allen geholfen
.
Die Medien überschlugen sich, bei Lanz, Maischberger, Plasberg & Co. saß entweder dieser Politiker oder eines seiner "Opfer", auf allen Kanälen hoch und runter wurde darüber diskutiert, nur ich stand etwas irritiert daneben und verstand längere Zeit ganze Teile der Diskussion bzw. der Vorwürfe nicht, weil das böseste N-Wort, was ich kenne, Nazi heißt, und es dauert eine Weile, bis ich begriff, dass es gar nicht darum ging, dass der in der Kritik stehende Politiker einen anderen Menschen Nazi genannt hatte, sondern er hatte irgendein Zitat zitiert, in dem das Wort Neger vorkam.
*Der Auslöser für den Text ist schon etwas älter, ich bin aber heute erst dazu gekommen, ihn fertigzustellen
Es gibt also viele böse N-Worte und ich war mal wieder viel zu verpeilt, weil ich nicht spontan dafür sensibilisiert bin.
Dabei hätte ich es wissen können, also, dass es mehr als ein böses N-Wort gibt, denn ich erinnere mich an eine ältere Dame aus dem entfernten Bekanntenkreis meiner Eltern. Die konnten wir als Kinder in höchste Bedrängnis bringen, wenn wir in ihrer Gegenwart das Wort "nackt" verwendeten. Sie wurde jedesmal rot, wenn das Wort fiel, das war sehr lustig.
Bei Facebook werden bis heute alle Bilder mit nackten Nippeln (doppelt böses N-Wort) verpixelt, damit scheint dem Thema "nackt" ja immer noch eine gewisse Problematik anzuhängen.
In dem Fall, der hier durch die Medien geprügelt wurde, ging es aber weder um nackte Nazis noch um notgeile Nutten (darf man bestimmt auch nicht sagen), sondern um nervige Neger.
Erwähnt wurden sie zwar nur als Zitat eines Zitates, aber auch mit doppelten Gänsefüßchen eingerahmt scheint es höchst verwerflich zu sein, solche Wörter zu benutzen.
Was ich an der gesamten Sachlage schwierig finde, ist die Umkehrung des Aussagewillens.
Es kommt also nicht mehr darauf an, ob derjenige, der böse Wörter sagt, diese Wörter absichtlich benutzt, um jemanden damit vorsätzlich zu beleidigen oder anzugreifen oder herabzusetzen oder verächtlich zu entwürdigen oder in welcher Form auch immer verbal anzugreifen, sondern das reine Aussprechen so eines verbotenen Wortes genügt und schon melden sich in Mengen wildfremde Menschen, die persönlich gar nicht davon betroffen sind, spielen sich als Retter der Entrechteten auf und greifen andere Leute aktiv an, weil Wörter benutzt wurden, die sich nicht gehören.
Mich erinnert das immer an diesen alten Witz, wo sich die Eltern über eine Konzertveranstaltung unterhalten und der Mann den Auftritt der Sängerin als sehr bescheiden bezeichnet. Sagt das Kind: "Mama, Papa hat Scheide gesagt."
Welche Wörter sich nicht gehören und auf dem Index stehen, muss man als Politiker, der in der Öffentlichkeit pauschal irgendwelche Dinge sagt, unbedingt auf dem Schirm haben und man sollte jedem Politiker empfehlen, diese Indexabfrage auch täglich zu aktualisieren, damit ihm bloß kein neu aufgenommenes Wort durchflutscht, weil, sonst Shitstorm, siehe oben.
Jetzt ist es natürlich so, dass es schon immer einen Index mit verbotenen Wörtern gab. Oft sind es ganze Themenfelder, die indexiert sind, die zeichnen sich dann dadurch aus, dass es den Menschen unsäglich peinlich ist, überhaupt darüber zu reden und deswegen sagt man auch die entsprechenden Wörter nicht. So geriet das Wort "nackt" auf den persönlichen Index der erwähnten älteren Dame, weil es einfach zu unschicklich ist, sich irgendetwas oder irgendjemanden nackt vorzustellen, definitiv zu dicht dran am absolut unmöglich auszusprechenden Sex. Iiieeh, pfui Spinne, nein wirklich, das geht unter gaaar keinen Umständen, gar keinen.
Unschicklich ist überhaupt ein wichtiges Wort im Zusammenhang mit indexierten Wörtern, denn natürlich sind auch alle brauchbaren Schimpfwörter indexiert, Contenance zu bewahren ist die oberste Benimmregel für jeden auch nur halbwegs gebildeten Menschen.
Weshalb Wörter auf dem Index stehen ist dabei völlig irrelevant, denn es geht ja nicht darum, was die Wörter originär bedeuten und auch nicht darum, was ein Mensch, der eines der verbotenen Wörter benutzt, eigentlich sagen will, sondern um dass, was jemand anderes in die Wörter hineininterpretiert und welches Themenfeld die tonangebende intellektuelle Schickeria grade als "Ausdruck einer schlechten Erziehung" brandmarken will.
In meiner Jugend war Sex immer noch ein Indexthema. Zwar nicht mehr so verpönt wie in den Jugendzeiten der älteren Dame, aber durchaus noch spürbar.
Wenn sich ein Themenfeld beginnt, aus dem allumfassenden Klammergriff des Index zu lösen, wird es zunächst mal richtig schwierig, denn jetzt braucht man plötzlich erlaubte Wörter, die sich aber deutlich unterscheiden müssen von den nach wie vor unaussprechlich indexierten. Erlaubte Wörter zeichnen sich meist durch eine große Umständlichkeit aus. Ficken zB ist ein sehr starkes Indexwort, wenn man so eine Tätigkeit einigermaßen anstandswahrend benutzen möchte, muss man Begriffe wie "Geschlechtsverkehr ausüben" wählen, weil man damit immerhin recht zuverlässig signalisiert, dass man sich dieser Tätigkeit nicht tierisch und triebgestört hingibt, sondern immer noch mit der nötigen Contenance und Überlegenheit, die die menschliche Rasse ja überhaupt erst zu dem macht, was sie ist, überlegen eben.
Wenn ein Themenfeld beginnt, sich aus dem Index zu lösen, muss dafür dringend Ersatz gefunden werden, sonst würde nachher jeder einfach reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, das geht ja mal wirklich überhaupt nicht, Sodom und Gomorrha, und, noch viel schlimmer, die intellektuelle Schickeria hätte deutlich an Einfluss verloren. Das darf auf keinen Fall passieren, und weil Sex immer stubenreiner wurde, lancierte man geschickt ein neues Themenfeld randvoll mit brisanten Tabuwörtern. Unter dem Stichwort Rassismus und kulturelle Aneignung sagte man der wachsenden Unachtsamkeit in der Sprache aktiv den Kampf an.
Seitdem stehen Wörter wie Neger, Indianer und Eskimo auf dem Index und wehe dem Politiker, der das nicht sauber beachtet.
Themenfelder, die sich grade neu in den Index begeben, sind genauso kompliziert zu handhaben, wie Themenfelder, die sich beginnen, aus dem Index zu lösen. Man darf zwar über das Thema reden, muss aber genau wissen, welche Begriffe (noch) erlaubt sind und welche bereits verboten.
Das ist kompliziert und ich bin heilfroh, dass ich kein Politiker bin und das täglich beachten muss, denn sinnvolle logische oder für mich nachvollziehbare oder einprägsame Gründe sind selten dabei.
Neger zB kommt von dem lateinischen Wort für schwarz=niger.
Im Deutschen darf man weder Schwarzer noch Neger sagen, im Deutschen sind es Menschen mit dunkler Hautfarbe. Im Englischen darf man aber Schwarzer durchaus noch sagen, sogar mit viel Stolz, black lifes matter ist eine absolut anerkannte Bewegung, und in Südafrika unterscheiden sich die Blacks explizit von den Coloureds.
Warum nun ausgerechnet in Deutschland schwarz so unaussprechlich wurde, weiß ich nicht, ich habe aber begriffen, dass ein Politiker problemloser ficken sagen kann als Neger. Neger ist ein 100%iges Ausschlusswort geworden und unfraglich shitstorm bewehrt.
Jeder Index sagt natürlich auch etwas über die Zeit aus, in der er gültig ist.
Dass man Eskimo nicht mehr sagen darf, habe ich übrigens ganz neulich erst gelernt, s.o. ich bin halt kein Politiker und leiste mir deshalb eine relativ naive Verpeiltheit.
Aber Eskimo heißt in der Sprache der Inuit irgendetwas schlechtes (hab mir natürlich nicht gemerkt was, aber es war böse), und deshalb ist das Wort auch dann böse, wenn es ein Deutscher benutzt, der gar kein Inuitisch spricht, also gar nicht weiß, was er da für Schauerlichkeiten ausspricht. Eskimo bleibt auch ein böses Wort vom Index, wenn ein Deutscher mit einem anderen Deutschen über Menschen, die dort irgendwo im hohen Norden leben, redet, auch dann, wenn beide Deutschen kein Inuitisch können und sich deshalb gar nicht übersetzen können, was das Wort heißen mag, Index ist Index und deshalb einfach nur merken: Eskimo sagt man nicht (mehr).
Dieses lustige Verbot eines Wortes, von dem ich gar nicht weiß, was es heißt, erinnert mich immer an vittumies.
Vittumies ist finnisch und bedeutet etwas unsäglich unaussprechlich Widerliches. Auf Deutsch gibt es gar kein passendes Wort dafür, so schrecklich ist es, vittumies ist einfach nur ganz große Index-Verbots-Kategorie in Finnland.
Jetzt ist es so, dass ich einen Freund habe, der Finne ist, und wenn ich den ärgern will, dann sage ich mitten in einer vollen Kneipe in seiner Anwesenheit plötzlich ganz laut "Vittumies". Außer dem finnischen Freund reagiert darauf in einer deutschen Kneipe natürlich niemand, der Freund zuckt dafür aber jedesmal ganz erschrocken zusammen und versucht mir spontan den Mund zuzuhalten. "Pssst!!! Bist du wahnsinnig? Sowas sagt man nicht." Es ist ihm ganz offensichtlich sehr peinlich, Menschen zu kennen, die derart schlecht erzogen sind, dass sie solche Wörter sagen.
Und so wie ich als Kind das ältere Fräulein regelmäßig mit Nackterzählungen geschockt habe, so ärgere ich den finnischen Freund auch gerne mit meiner schlechten finnischen Erziehung.
Ich glaube, ich bin wirklich schlecht erzogen, aber es macht mir sehr viel Spaß, andere zu ärgern.
Mir fällt übrigens grade noch was ein zu dem Thema:
Als ich ein Kind war, waren natürlich alle Schimpfwörter auf das Strengste verboten.
Trotzdem brauchen auch Kinder Schimpfwörter, weil sich auch Kinder manchmal über andere Menschen ganz ungemein ärgern und ihrem Ärger dann durch Beschimpfung Luft machen möchten.
Weil ich aber Arschloch als unbestreitbar wirksames Beleidigungsschimpfwort damals nicht sagen durfte, habe ich mir Ersatz gesucht und für mich beschlossen, dass "du alte Blechbüchse" ein noch viel schlimmeres Schimpfwort ist als Arschloch und schon war allen geholfen
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Donnerstag, 16. Dezember 2021
Buchbinden Tag 2
anje, 00:36h
Gänzlich unerwartete Erkenntnis des Abends: Buchbinderleim trocknet ein, wenn man ihn über 13 Jahre unbenutzt stehen lässt.
Ich gebe zu, ich hätte es wissen können, denn alle flüssigen Farben, die seit 2008 hier unbenutzt rumstanden, sind auch eingetrocknet und ich habe Riesenmengen davon schon in der ersten Aufräumwelle der Pandemie entsorgt.
Den Leim hatte ich letztes Jahr bei der Kontrolle auf Funktionstüchtigkeit übersehen, Kleber stehen woanders, weshalb ich jetzt fest davon überzeugt war, dass er noch brauchbar ist.
Nun, ist er nicht und überhaupt sind die allermeisten Klebstoffe, die ich hier auch schon seit vielen Jahre horte, nicht mehr brauchbar, weil sie sich in einen dicken, harten Kleberklumpen verwandelt haben, der nur noch zum Entsorgen taugt.
Das Erfreuliche ist, dass ich den Teil meiner Bastelsachen nun auch sortiert habe, immer positiv denken, ärgern gibt Falten.
Außerdem habe ich dabei eine Flasche Holzleim gefunden, deren Inhalt noch nicht komplett ausgehärtet war, mit Holzleim kann man zur Not auch Papier kleben und aktuell trocknet nun der zusammengenähte und schon mit einem Deckblatt beklebte Buchblock zwischen zwei Stahllinealen eingeklemmt vor sich hin.
Ich besaß auch mal eine richtige Buchpresse, aber wo die geblieben ist, weiß der Himmel. Ich habe eine Stunde alle Regale im Keller abgesucht, bis mich die Suchlust verließ und ich beschloss, dass es für den Buchrücken ausreicht, ihn zum Trocknen bis morgen zwischen zwei Linealen einzuklemmen und wenn ich anschließend den Buchdeckel aufklebe, werde ich das gesamte Buch zwischen zwei Holzplatten legen.
Unordnung kombiniert mit Vergesslichkeit ist übel, aber solange noch genug Kreativität da ist, um solche Probleme zu lösen, solange gibt es ja erst mal nichts zu meckern, oder?
Immerhin funktioniert der Stapelschneider noch, das habe ich vorhin vorsichtshalber auch schon mal getestet, er ist zwar enorm verstaubt und eingedreckt, aber das lässt sich ja ändern.
Fazit der gesamten Aktion bisher: Alle 13 Jahre ein Buch selber machen wollen, taugt nicht als Hobby, alle 13 Jahre ein Buch lesen zu wollen, ist erfolgversprechender
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Ich gebe zu, ich hätte es wissen können, denn alle flüssigen Farben, die seit 2008 hier unbenutzt rumstanden, sind auch eingetrocknet und ich habe Riesenmengen davon schon in der ersten Aufräumwelle der Pandemie entsorgt.
Den Leim hatte ich letztes Jahr bei der Kontrolle auf Funktionstüchtigkeit übersehen, Kleber stehen woanders, weshalb ich jetzt fest davon überzeugt war, dass er noch brauchbar ist.
Nun, ist er nicht und überhaupt sind die allermeisten Klebstoffe, die ich hier auch schon seit vielen Jahre horte, nicht mehr brauchbar, weil sie sich in einen dicken, harten Kleberklumpen verwandelt haben, der nur noch zum Entsorgen taugt.
Das Erfreuliche ist, dass ich den Teil meiner Bastelsachen nun auch sortiert habe, immer positiv denken, ärgern gibt Falten.
Außerdem habe ich dabei eine Flasche Holzleim gefunden, deren Inhalt noch nicht komplett ausgehärtet war, mit Holzleim kann man zur Not auch Papier kleben und aktuell trocknet nun der zusammengenähte und schon mit einem Deckblatt beklebte Buchblock zwischen zwei Stahllinealen eingeklemmt vor sich hin.
Ich besaß auch mal eine richtige Buchpresse, aber wo die geblieben ist, weiß der Himmel. Ich habe eine Stunde alle Regale im Keller abgesucht, bis mich die Suchlust verließ und ich beschloss, dass es für den Buchrücken ausreicht, ihn zum Trocknen bis morgen zwischen zwei Linealen einzuklemmen und wenn ich anschließend den Buchdeckel aufklebe, werde ich das gesamte Buch zwischen zwei Holzplatten legen.
Unordnung kombiniert mit Vergesslichkeit ist übel, aber solange noch genug Kreativität da ist, um solche Probleme zu lösen, solange gibt es ja erst mal nichts zu meckern, oder?
Immerhin funktioniert der Stapelschneider noch, das habe ich vorhin vorsichtshalber auch schon mal getestet, er ist zwar enorm verstaubt und eingedreckt, aber das lässt sich ja ändern.
Fazit der gesamten Aktion bisher: Alle 13 Jahre ein Buch selber machen wollen, taugt nicht als Hobby, alle 13 Jahre ein Buch lesen zu wollen, ist erfolgversprechender
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