anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 22. Juli 2021
Beginnende Verlotterung
Keiner mehr da, ich stelle fest, dass ich es durchaus genieße, komplett alleine zu sein.

K ist immer noch intensiv mit seinen IFR-Flugstunden beschäftigt, jetzt ergibt sich sogar für Samstag und Sonntag die Möglichkeit, dass er noch weitere Flugstunden machen kann, weil der Lehrer auch am Wochenende bereit ist zu schulen, ich halte das für eine sehr gute Möglichkeit, sich noch mehr Routine zu verschaffen und denke, er sollte das auf alle Fälle annehmen, auch für den Preis, dass er dann am Wochenende nicht nach Borkum kommt.

Am Freitag hat er einen Termin in Velbert, um sich das Drama vor Ort anzusehen und um mit einem Generalunternehmer zu verhandeln, was eine Sanierung kosten wird. Wie wir mittlerweile erfahren haben, war das Haus nicht gegen Elementarschäden versichert, das wird also ein ziemlich teurer Spaß für uns, das Erdgeschoss mit den Ladenlokalen wieder bewohnbar bzw. vermietbar zu machen. Aber wie immer trifft auch hier der alte Spruch: Hilft ja nix.

Am Vormittag habe ich eine Zeitlang am PC gesessen und dabei auch grob mein berufliches E-Mail-Postfach durchgesehen, vorsortiert und wichtige Dinge bearbeitet.
Außerdem habe ich mich weiter mit der Erstellung eines Back-Ups aller Blogbeiträge beschäftigt, weil ich es schade fände, wenn alles weg wäre, was hier so steht, wenn aus welchen Gründen auch immer blogger.de doch mal dicht gemacht wird.
Weil ich keine Möglichkeit gefunden habe, alle Beiträge insgesamt als eine Datei herunterzuladen, habe ich begonnen, jeden Beitrag einzeln in One-Note abzuspeichern. Wenn man das zeitnah macht, ist das gar kein großer Aufwand, da mir das aber erst 2020 eingefallen ist, mache ich es auch erst seit 2020 zeitnah, was bedeutet, dass ich die Jahre 2015-2019 nachträglich sichern muss. Mittlerweile fehlen mir aber nur noch neun Monate, also rund 270 Tage, alles andere ich schon fertig und abgespeichert. Es wird also.

Am Nachmittag habe ich den Onkel besucht und dort die erste Schüssel mit Zuckererbsen gepflückt, das wird morgen ein Festschmaus, heute war ich zu unmotiviert, um überhaupt irgendwas zu kochen.
Ich stelle mal wieder fest, dass ich sehr schnell beginne zu verlottern, wenn ich alleine lebe, da es aber absehbar ist, wann hier wieder Menschen sein werden, mache ich mir nicht allzu viele Gedanken darüber
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Mittwoch, 21. Juli 2021
Wenn man plötzlich uralte Steinzeitprobleme lösen kann
So, jetzt ist der Besuch abgefahren und ich bin tatsächlich mal für ein paar Tage komplett alleine.

Die letzten Tage waren gründlich anders als mein sonstiges Leben, haben aber sehr viel Spaß gemacht.

Wir haben jeden Abend stundenlang geredet, wir haben uns unterhalten, gemeinsam über Dinge nachgedacht, nach Erklärungen gesucht und uns gegenseitig von unseren Vorstellungen für die Zukunft, von Wünschen, Träumen und Hoffnungen erzählt und plötzlich entstand eine Idee, die uns alle ein wenig fassungslos machte, weil sie einerseits so simpel, andererseits aber auch so folgenschwer ist, dass man sie durchaus als "life changer" bezeichnen kann und genau die wird jetzt umgesetzt.

Manchmal bieten sich ja durch das zufällige Zusammentreffen von komplett verschiedenen Sachverhalten Möglichkeiten, uralte Probleme lösen zu können, dass man nur staunend davor steht und es selber nicht fassen kann, weil alles so plötzlich und unerwartet passiert.

Solche Chancen müssen dann aber auch sehr beherzt und vor allem sofort genutzt und umgesetzt werden, denn es gibt meist nur ein kurzes Zeitfenster, in dem die Gesamtumstände so perfekt zusammenwirken, dass eine Lösung als Ergebnis möglich ist.

Genau so etwas ist uns in den letzten Tagen passiert.
Wir haben uns durch Zufall in unseren Gesprächen gegenseitig Informationen geliefert, die uns jeweils vorher fehlten, die aber zusammengenommen plötzlich zu einer wirklich wunderbaren Problemlösungsidee führten - und die wird jetzt umgesetzt.

Es ist dann allerdings ein seltsam skurriles Gefühl, wenn sich plötzlich eine Möglichkeit auftut, ein uraltes, schon über dreizehn Jahre altes Problem zu lösen, mit dem man sich schon fast behaglich eingerichtet hatte, weil man im Grunde fast nicht mehr daran glaubte, dass es überhaupt zu lösen sei - und dann gibt es diese Chance.
Die aber auch nur dann eine gute Chance ist, wenn man sie sofort umsetzt.
Keine Bedenkzeit, kein Aufschub, sofort.
In ein Paar Tagen hat sich das Fenster für diese Chance schon wieder geschlossen und es ist nur ein riesengroßer Zufall, dass man sie überhaupt im richtigen Moment entdeckt hat.

Ich bin immer noch ein bisschen atemlos, wenn ich darüber nachdenke, wie viele Zufälle da gleichzeitig zusammenkamen, dass diese Chance überhaupt entstehen konnte und drücke jetzt alle Daumen, dass es auch wirklich funktioniert.

Es wird zumindest nicht daran scheitern, dass sich keiner traut, es wirklich anzugehen, der erste wichtige, große Schritt wurde heute Abend nämlich schon eingeleitet.

Schneller geht nicht
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Dienstag, 20. Juli 2021
Wenn keine Zeit bleibt,
sich wenigstens für 10 Minuten alleine an einen Rechner zu setzen, dann ist das mit dem täglichen Bloggen ein echtes Problem.
Ich gebe es zu, ich habe heute richtig massiv gecheatet, denn ich habe heimlich unterm Tisch, wo es niemand mitbekam, einen Blogbeitrag noch mit dem richtigen Datumstag angelegt, dann aber zunächst nur offline gespeichert, um ihn irgendwann später rückwirkend mit Inhalt zu füllen, weil ich halt schon wieder, den vierten Tag in Folge komplett im analogen Leben verfangen war und deshalb schon wieder keine Chance hatte, hier irgendeinen halbwegs sinnvollen Text zu schreiben.

Theoretisch wird es morgen alles besser, denn morgen fährt der Besuch wieder ab und dann habe ich endlich meine Abende wieder für mich, praktisch kann ich allerdings nicht sicher sein, ob ich nicht morgen Abend schon um 18h komplett ermattet ins Bett falle. Erschlagen von so viel Besuch mit so viel Reden und so späten Zubettgehzeiten.
Ich weiß es also nicht, wie das werden wird, morgen, aber immerhin habe ich mir fest vorgenommen, hier endlich wieder Struktur in meine Bloggerei zu bringen. Viermal dieselbe Ausrede ist ja nun wirklich zu langweilig
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Montag, 19. Juli 2021
Der Plan war anders
aber wie es denn gekommen ist, war viel schöner, deshalb bin ich sehr zufrieden, habe aber immer noch keine Zeit, hier etwas zu schreiben.
Ich bin einfach in der analogen Welt komplett ausgelastet und verschiebe mal wieder alles auf morgen
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Sonntag, 18. Juli 2021
Reserviert
Ich schreib später noch was, grad sitzen wir noch zusammen und quatschen
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Samstag, 17. Juli 2021
Heute verhindert
wegen Besuch.
Eigentlich trinke ich ja keinen Alkohol mehr wegen schmeckt nicht.
Wenn aber der Besuch gerne anstoßen möchte, dann ignoriert man das schmeckt nicht, stößt höflich mit an
- und ist betrunken.
Sorry
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Freitag, 16. Juli 2021
Hochwasser woanders
Das, was vor 10 Tagen hier auf Borkum runterkam, war ja nix im Vergleich zu den Sintfluten, die jetzt im Bergischen Land und in der Eifel die Dörfer zum Absaufen gebracht haben.
Einen Live-Eindruck schickten mir Mieter heute aus Velbert, das liegt in der Gegend von Wuppertal und Hagen und dort stehen auch gesamte Straßenzüge hüfthoch unter Wasser.
Unter anderem auch eine Immobilie, die zur Hälfte mir gehört, dummerweise genau die untere Hälfte, nämlich das Erdgeschoss, in dem sich ein sehr großes und ein kleineres Ladenlokal befinden und die könnten jetzt spontan als Fachgeschäfte für Aquaristik umrüsten, was aber wohl nicht erwünscht ist.

Meine Tagesbeschäftigung bestand also heute daraus, die Organisation der Katastophenbearbeitung zu leiten. In den oberen Etagen gibt es mehrere Eigentumswohnungen mit völlig aufgelösten Bewohnern, die Panik hatten, dass das gesamte Haus einstürzt, weil angeblich durch den vollgelaufenen Keller das Fundament beschädigt wurde und tatsächlich wurde auch alle Bewohner des gesamten Straßenzuges evakuiert.

Die örtliche Feuerwehr war völlig überfordert, Pumpen im weiteren Umfeld nicht mehr zu bekommen, aber zum Glück fand ich durch Empfehlung des Marktleiters des großen Ladenlokals eine Firma aus dem Kreis Viersen, die nach einigen Verhandlungen mit dem Eigentümer dieser Firma dann auch wirklich mit großen Gerät in Velbert anrückte und dort das gesamte Wasser abpumpte.

Ausgesprochen spaßig verlief die Verhandlung mit dem Firmenchef dieser Rettungsfirma, weil wir uns sehr schnell auf einem Gesprächslevel bewegten, wo es hauptsächlich darum ging, dumme Bemerkungen des einen maximal schlagfertig zu retournieren.
Es begann damit, dass er mir ausführlich erklären wollte, welche technischen Vorteile seine Wasserentsorgungsmethode bietet, er pumpt das Wasser nämlich nicht ab, sondern saugt es ab und das führt dazu, dass?., man müsste aber darauf achten, dass der Keller des Hauses gleichmäßig und von allen Seiten entleert wird, wegen Druck auf Wände, und Belastung Gebäude und Einsturzgefahr usw. usw. - und ich ihn mitten in seinem technischen Vortrag unterbrach, um ihm zu versichern, dass ich komplett auf seine professionelle, technische Expertise vertraue und er würde schon dafür sorgen, dass die Themen vor Ort da alle so gut wie es überhaupt nur möglich sei, gelöst werden. Er hätte jetzt nicht nur den Auftrag, sondern auch die Verantwortung. Ich fände es aber prima, wenn er mir ein paar Bilder schicken könnte, so rein aus privater Neugier würde mich das natürlich schon interessieren. Er fragte zurück, ob ich Bilder von ihm oder von der Einsatzstelle wünsche, ich erwiderte darauf, dass ich die Bilder nähme, die die größere Sensation zeigten, was er als Herausforderung akzeptierte und meinte, dann würden es aber wohl doch nur Bilder vom Hochwasser, über ihn würde schließlich nicht stündlich im Fernsehen berichtet.

In der Tonlage ging es dann noch ein paarmal hin und her, als ich ihm die schriftliche Bestätigung des Auftrags schickte, fragte er an, ob mein Vorname richtig geschrieben sei, so kamen wir dann auf das Thema, wo ich wohne und wo mein Name herkommt, inzwischen hatte sich die Unterhaltung auf Whatsapp verlagert und ich glaube, ich habe jetzt einen neuen Verehrer, auf alle Fälle duzen wir uns inzwischen und er will mich auf Borkum besuchen kommen.

So schnell kann das gehen, knapp bin ich den ersten Tag alleine, schon bieten sich neue Chancen. Habe ich K natürlich sofort brühwarm unter die Nase gerieben. Ha!

Ansonsten hatte ich noch Spaß mit dem Marktleiter des großen Ladenlokals, der gar nicht der Marktleiter ist, sondern der Bezirksleiter, was sich aus folgendem Gespräch ergab:
A: Sagen Sie mir noch mal genau Ihren Namen, den habe ich vorhin nicht ganz exakt verstanden.
ML: Mein Name ist Müller.
A: Gut, das habe ich jetzt notiert. Dann sind Sie jetzt der neue Marktleiter? Ich hatte bisher immer mit einem Herrn X als Marktleiter zu tun.
ML: Nein, ich bin der Marktleiter im Bezirk, der Chef von Herrn X.
A: Oh, schade, ich dachte schon, Herr X wäre durch Sie ersetzt worden, das wäre nämlich bestimmt eine Verbesserung für Ihre Firma. Aber das sollte ich Ihnen gar nicht sagen, wenn Herr X Ihr Mitarbeiter ist, dann möchte ich nicht über ihn lästern.
ML: Das brauchen Sie auch gar nicht, ich weiß genau, was Sie meinen und stimme Ihnen ungesagt in allem zu.

Es sieht so aus, dass es auch in anderen Firmen tiefbegabte Assistenten der Geschäftsleitung gibt, das tröstet dann auch wieder irgendwie.
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