anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 28. Mai 2020
Ich will, dass er geht
Obwohl ich ja schon seit anderthalb Jahren den Freitag wann immer möglich zu meinem Home-Office-Tag erkoren habe, ist mir für "richtiges" Arbeiten das echte Büro angenehmer.
Für einen Tag in der Woche ist Home-Office völlig okay, vor allem für den Freitag. Da schlürt man so langsam vor sich hin, kümmert sich um all die sonstigen Kleinigkeiten, die liegengeblieben sind, aber auch nicht viel Konzentration erfordern, kann sich auch mal wieder aufs Bett legen, um die aufgelaufene Fachliteratur zu lesen, räumt ein wenig sein E-Mail-Postfach auf und lässt ansonsten die Arbeitswoche langsam ins Wochenende gleiten. Einen Arbeitstag in der Woche mit allgemeinen Aufräum- und Nachlesearbeiten zu füllen finde ich sinnvoll, aber auch ausreichend.
Für die sonstigen Arbeitstage, wo auch immer mal wieder Aufgaben vorkommen, zu denen ich eigentlich gar keine Lust habe, die aber, hilft ja nix, eben auch getan werden müssen, für diese Tage ist mir eine echte Büroumgebung eindeutig lieber, weil sie nicht so viele Prokrastinationsmöglichkeiten bietet und ich deshalb mit deutlich weniger Selbstdisziplin meinen Kram effektiver erledigt bekomme.

Weil ja jeder gerne von sich auf andere schließt, gehe ich natürlich als erste Vermutung grundsätzlich davon aus, dass es genau so auch anderen Leuten im Home-Office geht, und unter denen sind dann auch sicherlich einige, die Home-Office aber auch als Dauerlösung tatsächlich genießen, weil sie sich dann im Büro nicht so ausführlich langweilen müssen.
Also alle, die sowieso nicht ausgelastet sind in ihrem Job und ihre Arbeitszeit zu einem Gutteil schlicht "absitzen", die profitieren sehr von der neuen Home-Office Situation, zumindest so lange, wie damit kein nachvollziehbares Zeiterfassungssystem verbunden ist.

In der allgemeinen Verwaltung, wo es in den meisten Fällen keine produktiven "billing times" gibt, gibt es dafür sehr häufig nicht ausgelastete Mitarbeiter, weil die Arbeitsbelastung natürlich ohne Produktivitätskennziffern nur sehr schwer zu kontrollieren ist und statt dessen jeder Mitarbeiter fast schon grundsätzlich über die hohe Arbeitsbelastung klagt.

Als wir bei uns im Büro die Arbeitsplatzwahl wieder freigestellt haben, als also jeder, der wollte auch wieder im Büro arbeiten durfte, habe ich ja vorher eine Wette mit mir selber gemacht, welche Kollegen lieber weiter im Home-Office bleiben wollen und wer sehr gerne wieder ins Büro kommt.

Meine Trefferquote war beachtlich, weshalb ich auch davon ausgehe, dass meine Einschätzung, wer wie viel zu tun hat und bei wem noch größere Kapazitäten frei sind, auch sehr passend ist - und ich denke, es wird Zeit, dass ich da mit dem Chef erster Ordnung mal drüber rede, damit das Projekt "wir feuern den Assistenten der Geschäftsleitung" endlich mal Formen annimmt.
Ich meine, dass er tiefbegabt ist und deshalb keine Arbeit fehlerfrei erledigen kann, dafür kann er im Zweifel nichts, das ist Schicksal. Aber wenn man ihn fair behandelt, dann sollte er auch fair bezahlt werden, was in diesem Fall bedeutet, dass er nur noch 1/3 seines Gehalts bekommt, das entspricht dann in etwa seiner Leistungsklasse.
Da ich davon ausgehe, dass er mit einer derart drastischen Gehaltskürzung nicht einverstanden ist, bleibt nichts anderes übrig, als dass er sich einen neuen Arbeitgeber suchen muss, das ist auch eine faire Alternative. Vielleicht findet er ja noch mal einen, der bereit ist, ihm ein knapp sechsstelliges Jahresgehalt für quasi nix als Gegenleistung zu zahlen, ich gönne es ihm, aber ich finde, von unserem Büro ist er jetzt lange genug für nix bezahlt worden.
Und vor allem brauche ich seine Stelle.
Ich brauche nämlich jemanden, der genau diesen Job wirklich macht, ich meine also damit, jemanden, der genau die Dinge erledigt, die dieser tiefbegabte Seniorassistent eben nicht erledigt.

Ich brauche jemanden, der für alle Firmen, die wir betreuen, die Geschäftsberichte schreibt und nicht nur aus dem Vorjahr copypasted, wobei oft noch die Jahreszahlen nicht sauber gewechselt wurden.
Ich brauche jemanden, der für die Depots, die wir verwalten, regelmäßig die Reportings erstellt und dabei selber bemerkt, dass manche Ergebnisse einfach nicht sein können, der mir also kein Reporting mit 7% Rendite aus festverzinslichen Wertpapieren vorlegt, einfach, weil es das schon seit Jahren nicht mehr gibt.
Ich brauche jemanden, der eine Liquiditätsplanung mit Sinn und Verstand erstellt und nicht einfach nur das vergangene Quartal stumpf nach vorne fortschreibt und deshalb die im Januar fälligen Versicherung im April gleich noch mal bezahlt.
Ich brauche jemanden, der Protokolle schreibt, die nach der Korrektur nicht zu 90% aus MarkUps bestehen.
Ich brauche jemanden, der einfach nicht ganz so grottendoof ist wie dieser unsägliche Assistent, der da seit 20 Jahren auf diesem Karrieresprungbrettjob sitzt und alles blockiert. Und das seit acht Wochen nun auch im 80%igen Home-Office, denn selbstverständlich gehört er zu genau den vorhersehbaren Mitarbeitern, die finden, es reicht, wenn er einmal die Woche im Büro körperlich anwesend ist.

Aktuell, also seit zwölf Jahren, erledige ich diesen Kram noch einfach so nebenbei mit, was aber per Saldo dazu führt, dass ich entweder völlig bekloppte Wochenstunden arbeite - oder die Dinge liegen lasse, die sich ohne Problem schieben lassen, die aber irgendwann auch mal getan werden müssen und dann ist plötzlich immer alles dringend und eilig und ich fühle mich ständig gehetzt und unter Strom.
Und ganz ehrlich: Ich habe auch keinen Bock mehr, Geschäftsberichte zu schreiben. Das ist was für Menschen am Anfang ihrer Karriere, die damit beweisen können, dass sie nicht nur gut schreiben können, sondern auch kreativ sind und die Aufgaben und Interessen der Firma umfassend verstanden haben.
Und ich habe auch keine Lust mehr, mühsam das Zahlenmaterial für Reportings zusammenzutragen. Auch das ist eine perfekte Aufgabe für einen Assistenten, der dabei lernt, wo überall Zahlen stecken können, was man alles mit Zahlen aussagen kann und wie man sinnvoll mit Zahlen die Wahrheit retuschiert, aber auch, wie man aufkippt, wenn man zu schlampig arbeitet.

Ich habe einfach überhaupt keinen Bock mehr auf diese gesamten Assistenten Aufgaben und ich will, dass dieser blöde Typ jetzt einfach nur noch gefeuert wird.
Jawoll
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Mittwoch, 27. Mai 2020
verpasste Zeiten
Es ist seltsam wie unterschiedlich schnell die Zeit vergeht, je nach dem, was man misst. Seit über zwei Monaten geht dieser akute Coronakram jetzt schon, die meiste Zeit davon war ich im Home-Office und grade weil ich keinen extra Stress mit Zusatzaufgaben wie Home-Schooling oder Sondereinsätzen hatte, finde ich es erstaunlich, was ich in dieser Zeit alles nicht geschafft habe. Rückwärts betrachtet ist die Zeit mal wieder nur so verflogen.

Absolut gesehen habe ich durch die Veränderung der Abläufe jede Menge Zusatzzeit gewonnen. Allein die tägliche Nichtfahrt ins Büro spart schon eine Stunde.
Dann die Nichtfahrten am Wochenende, natürlich ist es schön, am Wochenende nach Borkum zu fahren, es kostet aber eben auch eine Menge Zeit und da ich nicht gefahren bin, hätte ich ja theoretisch irgendetwas anderes in dieser Zeit machen können.
Habe ich aber nicht.
Ich weiß gar nicht, was ich in den letzten Wochen tatsächlich mit all der freien Zusatzzeit gemacht habe, aber auf alle Fälle nicht das, was ich anfangs dachte, was ich damit tun könnte, nämlich 1001 Dinge hier im Haushalt in Greven regeln, ganz viele Bücher lesen, ausführlich Klavier spielen und vor allem endlich mal wieder den Klavierstimmer kommen lassen, denn bei Home-Office ist das mit dem Termin ja gar nicht kompliziert.
Noch nicht mal irgendwelche Steuererklärungen habe ich gemacht - und das, wo alle Welt jetzt damit angibt, dass sie ihre Steuern schon erledigt haben.
Es ist schon sehr traurig, so viele verpasste Chancen und ich habe nichts geschafft.
Andererseits war ich in den letzten Monaten aber auch sehr zufrieden, mit dem, was ich alles nicht mehr tun musste und habe die freie Zeit im Zweifel sofort mit Nichtstun gefüllt. Nichtstun ist wirklich zu meinem größten Hobby geworden. Kommt gleich nach Schlafen.
Wahrscheinlich war ich in meinem früheren Leben die Zwillingsschwester von Oblomow, anders kann ich mir meine große Begeisterung für dieses Nichtstun nicht erklären.

Sei's drum, so nach und nach werden einige Dinge, die in den letzten Monaten nicht gemacht wurden, nun aber doch dringlich, im Büro ist auf alle Fälle genug zu tun.

N hat heute sein mündliches Staatsexamen bestanden und hat damit jetzt offiziell eine abgeschlossene Berufsausbildung. Kind 1, check.

So, jetzt gehe ich noch eben einen neuen Rasierapparat kaufen, das Seniorenheim hat angerufen, der Rasierer vom Vater ist verstorben, das ist jetzt schon der zweite in anderthalb Jahren, ich möchte wirklich gerne wissen, was die dort mit den Rasierern immer so anstellen
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Dienstag, 26. Mai 2020
Akutes ichmagnicht-Syndrom
Heute mit der Fähre um 14h über Eemshaven wieder zurück in den Arbeitsalltag, das hat alles sehr gut geklappt, die Fähre war angenehm leer, im großen Salon saßen genau acht Leute, da kann man ausreichend Abstand halten und alle ausgeatmeten Viren werden gründlich verdünnt, wir saßen also unter Deck, weil das Wetter nicht für eine Fahrt auf dem Oberdeck einlud und ich es wegen des nahezu leeren Salons auch nicht so wichtig fand, vorsichtshalber draußen zu sitzen.

Interessant ist, dass ich jetzt grade mit einem psychischen Durchhänger akut zu kämpfen haben, dieses "ichwillnichtmehrinsBüroweildassowiesoallesnichtwichtigist-Gefühl" ist mit Macht aufgeploppt und ich finde es echt kompliziert, diesen lächerlichen Bürokram wieder ernst zu nehmen.
Ich bin im Moment eh nicht gut auf Bürokratie zu sprechen, weil ich finde, dass all diese albernen Vorschriften, mit denen sich die Behörden inderaktuellenSituation reihenweise selber lahmlegen, teilweise so schwachsinnig sind, dass man nur noch heulen möchte, weshalb sich bei mir automatisch der DeckeüberdenKopfzieh-Reflex aktiviert hat, der bei mir in brenzligen Situationen immer dafür sorgt, dass ich die echten Schrecklichkeiten gar nicht mitbekommen muss.
Und deswegen will ich auch nicht ins Büro gehen, da wird nämlich nur eine Alternative zur orthodoxen Bürokratie verwaltet, sehr viel besser als in einer echten Behörde geht es da auch nicht zu und ich finde es derzeit einfach anstrengend, sich mit so albernen Formalismen zu beschäftigen, nur weil es eben so sein muss.
Aber wahrscheinlich gewöhne ich mich bald wieder dran, so ein paar Tage Auszeit und Freiheit schnuppern sind immer ein Problem, danach fällt es mir regelmäßig schwer, mich wieder in den Alltagstrott einzufinden
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Montag, 25. Mai 2020
Grillen
Klassischer Grillabend, als das Fleisch und die Spieße endlich fertig waren, waren wir schon fast satt, Brot war als erstes weg und jeder hatte schon zweimal von den Salaten genommen, aber so ist das beim Grillen ja meistens,



Auf alle Fälle gab es auch ausreichend Bier mit Lütt un Lütt, so dass mehr Bericht vom Tag nicht mehr drin ist
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Sonntag, 24. Mai 2020
Pflasterarbeiten und Informationsaustausch
Wenn man sonst eher weite Bögen um Sport und körperliche Arbeit macht, ist es mit der eigenen Kraft und Kondition natürlich nicht so besonders gut bestellt, eine Tatsache, die ich aber gerne ignoriere, wenn ich dann doch mal dringend irgendetwas erledigt haben will, was nur mit körperlichem Einsatz zu erreichen ist.

Grade wegen der komplett fehlenden körperlichen Fitness gelange ich an meinen toten Punkt ungefähr fünf Minuten nach dem ich eine körperliche Aktivität begonnen habe. Da das derart albern, lächerlich und eben überhaupt nicht akzeptabel ist, beiße ich dann die Zähne zusammen - und wenn man den eigenen toten Punkt erst mal überwunden hat, funktioniert der Körper danach wie geschmiert.
Man darf nur keine Pause machen, dann ist alles vorbei, aber das weiß ich und wenn ich etwas wirklich erledigen will, mache ich einfach durch.

Heute haben K und ich die gesamte alte Pflasterung aufgenommen, jeden Stein einzeln mit einer Stahlbürste geschrubbt und gereinigt und anschließend fein ordentlich auf dem fertigen Pflasterteil gestapelt, damit die Handwerker, die jetzt ja noch mal wiederkommen müssen, das Anschlussstück mit den vorbereiteten Steinen fertig pflastern können.
Auf der Strecke geblieben ist dabei ein Spatenstiel, der hat die Belastung des Aufhebelns der alten Kantensteine nicht ausgehalten, aber zum Glück hatte der Nachbar noch einen Spaten zum Ausleihen, wir konnten also ohne Pause weitermachen.



Jetzt sieht es so aus:


Der örtliche Baumensch berechnet für sein Facharbeiter 65,50€ die Stunde, K und ich haben heute mindestens vier Stunden nonstop Vorarbeiten für die Pflasterarbeiten erledigt, die ja sonst die Facharbeiter hätten machen müssen, wir haben also über 500€ verdient, dafür kann man sich ja schon mal anstrengen.

Beim Spaten Ausleihen habe ich ein wenig mit dem Nachbarn geplaudert, der ja jetzt auch wieder auf die Insel darf, als Zweitwohnungsbesitzer war er fast zwei Monate ausgesperrt. Er ist Arzt und hat auf dem Festland eine Praxis für Allgemeinmedizin und natürlich haben wir uns über das Virus und die Krankheit und Ansteckungen und den behördlichen Umgang damit unterhalten - und waren uns dann sehr einig, dass das alles insgesamt ganz enorm skurril ist und dass die Hoffnung, das Virus mit Nachverfolgungen des Gesundheitsamtes unter Kontrolle zu halten, völlig absurd ist, weil es viel zu viel zu viele Leute gibt, die sich freiwillig niemals melden würden, wenn sie Symptome haben und die auch die Personen, mit denen sie Kontakt hatten, niemals freiwillig nennen würden, denn dann ist man ja schuld, wenn man selber als Virenschleuder identifiziert wird.
Er erzählte, dass er früher in seiner Ausbildung viel für bzw. in Kinderheimen gearbeitet hat und dass das erste, was ihm damals beigebracht wurde, war, dass er das Wort Scharlach aus seinem Diagnosevokabular streichen solle. Wenn, dann hat ein Kind halt eine Halsentzündung und wird entsprechend behandelt, aber Scharlach kommt nicht vor, denn der Behördenzirkus, der durch Scharlach ausgelöst wird, ist so ätzend, das will niemand freiwillig anstoßen.
Ich kann mir das sofort vorstellen und mir ging es grundsätzlich genauso mit Läusen. Läuse sind auch eine meldepflichtige Seuche - und ich habe exakt einmal den Fehler gemacht, das tatsächlich ehrlich zuzugeben. Danach hatten meine Kinder nie mehr Läuse. Ich hatte sie so fest darauf trainiert, dass das Thema Läuse vollkommen und ohne Diskussion niemals außerhalb der Familie vorkommt, dass sie sich aber gleichzeitig bei dem kleinsten verdächtigen Jucken sofort von mir inspizieren lassen, dass wir nachher ein ziemlich gut eingespieltes Familienteam waren. Bei drei Kindern in drei verschiedenen Schulen/Einrichtungen kann man Läuse gar nicht vermeiden - wir hatten nur ein einziges Mal welche, das war mir eine Lehre.

Der Nachbar erzählte dann noch ein paar Anekdötchen aus seiner Praxis und dem Umgang mit den Gesundheitsamt und nach meinen eigenen Erfahrungen mit Behörden glaube ich ihm jedes Wort, es ist insgesamt schon ziemlich ernüchternd.

Vielleicht ist es doch ganz klug, einfach an Mundschutz als neuen Heilsbringer zu glauben, weil, sehr viel mehr bleibt eh nicht als Glaube und Hoffnung, Liebe sollte aus Abstandsgründen vorerst in Quarantäne geschickt werden
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Samstag, 23. Mai 2020
Nichts Besonderes
Gegen 7h wurde ich heute morgen von einem Gewitter geweckt, um dann aber sehr zufrieden noch mal eine Stunde bei beruhigendem Regengeprassel weiterzudösen.
Das Wetter passte exakt zur Wettervorhersage, für die Urlauber, die hier auf der Insel das lange Wochenende genießen wollten, sicher eine herbe Enttäuschung, für uns aber relativ egal, wir hatten alle beide noch sehr viel Home-Office-PC-Telefon-Arbeit zu erledigen, da ist schlechtes Wetter sogar angenehmer als strahlender Sonnenschein.

Gegen Mittag haben wir aber einen Ausflug zur Müllkippe gemacht, ich wollte endlich den im Schuppen gesammelten Elektroschrott loswerden, was auch bestens gelang. Den Kram über lokale Facebookgruppen zu verschenken ist mir entschieden zu mühevoll, das habe ich letztes Jahr durchexerziert, dafür fehlt mir eindeutig die nötige Gelassenheit, um ausreichend Verständnis für die Ansprüche der Zubeschenkenden zu entwickeln.
J hatte Weihnachten seinen kaputten Großraumkoffer noch ein letztes Mal mit nach Borkum geschleppt, um ihn dann hier endgültig versterben zu lassen - für mich nun das ideale Transportmittel, um darin all den gesammelten Kleinschrott-Krempel einzupacken. Der Koffer selber landete anschließend im allgemeinen Sperrmüllcontainer, im Schuppen ist jetzt wieder richtig Platz.

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K hat den örtlichen Baumenschen kommen lassen und ihm aufgebrummt, die Pflasterung noch mal neu und ordentlich zu machen, als er vorgestern die angeblich fertige Pflasterung das erste Mal in echt sah, war er noch unzufriedener als nach den Fotos, so will er das auf keinen Fall akzeptieren, also muss der Baumensch jetzt nachbessern. Wahrscheinlich ist das sinnvoll so.

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Auf dem Rückweg vom Müllplatz haben wir noch einen Zwischenstopp bei Lidl gemacht, dort war es so voll, dass vor der Einkaufswagenrückgabestation eine lange Schlange stand und auf zurückgebrachte Einkaufswagen wartete, denn ohne gibt es keinen Zutritt im Laden. Angeblich sind nur 20% aller Betten belegt, ich glaube, ich möchte nicht erleben, wie das hier abgeht, wenn wirklich wieder alle Kapazitäten belegt sein dürfen, das wird noch ein Spaß.....

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Den Nachmittag habe ich ohne Unterbrechung am PC verbracht, ein paar der in den letzten Wochen immer wieder liegengebliebenen Dinge sind jetzt aufgearbeitet
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Freitag, 22. Mai 2020
Viel gearbeitet
Heute war zwar fantastisches Wetter, wir hatten aber keine Zeit, es zu genießen, wir haben gearbeitet.
K war jetzt seit über 10 Wochen nicht mehr auf der Insel, es gab eine Menge Dinge zu tun, also haben wir uns systematisch ans Werk gemacht. Hier bei uns im und am Haus waren die zu erledigenden Arbeiten noch einigermaßen übersichtlich, der Rasen muss gemäht werden, aber ausgerechnet das ist an einem Feiertag keine passende Arbeit, also haben wir so Kleinkram gemacht und uns einen sehr leckeren Smoothie zusammengeschnibbelt und teilweise durch den Entsafter gejagt. Festes Obst und Gemüse mag ich lieber, wenn es richtig entsaftet ist und die Faserstoffe ausgeworfen werden, weiches Obst wie Pflaumen, Ananas, Nektarinen und Bananen schmeiße ich direkt in den Mixer, aber von Möhren, Äpfeln und Fenchel verwende ich nur den echten Saft. Macht etwas mehr Arbeit, ist vor allem viel zum Saubermachen, schmeckt dafür aber auch wirklich prima.
Dann haben wir die gekauften "Spezialtomaten" zusammengepackt, haben den Fahrradanhänger angeschlossen und sind zum Onkel geradelt. Dort wartete der bestellte Ventilator auf seine Abholung, außerdem hatte der Onkel größere Mengen an Holz für uns, was wir auch abholen sollten. Deshalb hatten wir ja extra den Anhänger am Rad.

Außerdem hatte ich dem Onkel versprochen, dass ich mich um die Ferienwohnung im Haupthaus kümmere und dort vor allem die Küche einmal komplett saubermache und ausmiste. Das habe ich heute dann auch im Wesentlichen geschafft, dafür ist der Müllsack randvoll. Ich bin immer wieder aufs Neue von den Unmengen an Kram fasziniert, den die Onkelfrau überall gehortet hat, ihre Sammel- und Dekowut machte auch vor der Ferienwohnung nicht halt, auch die steckte voll mit niedlichen Gänschen und Entchen und Blümchen und eben all diesen Nüstenkram, der bei mir schon immer bedingungslos im Müll gelandet ist. Unabhängig davon, dass Staubfänger in Ferienwohnungen eh schon eher überflüssig sind, fand ich das Zeug, was sie dort aufgehäuft hat, auch noch grottenscheußlich. Nur so Niedlichkram, gruselig.
Aber nach einem beherzten Durchgang mit einem großen Mülleimer sieht es dort jetzt schon deutlich besser aus.

Jetzt müssen nur noch die Windowcolorbilder ab - und da weiß leider keiner, wie wir das mit einem angemessenen Arbeitseinsatz schaffen sollen, denn die Dinger sind inzwischen mindestens 10, die meisten aber fast 20 Jahre alt und dementsprechend lange Zeit hatten sie, ausgiebig an den Fenster anzutrocknen. Die gehen nicht mehr ab, die weigern sich hartnäckig.
Blöd nur, dass die Windowcolorbilder passend zum Geschmack der Onkelfrau auch derart sagenhaft kitschig, scheusslich und Augenkrebs versuchend gruselig sind, dass einfach dran lassen eben auch keine echte Alternative ist.
Leider sind es auch noch so unendlich viele, dass man sofort depressiv wird, wenn man sich das gesamte Ausmaß des Grauens vollständig klarmacht.
K hat gezählt wollte zählen, bei 60 Bildern hat er abgebrochen, man erträgt es nicht, wenn man die gesamte Realität durchzählt. Wir haben jetzt schon laut darüber nachgedacht, ob es nicht einfacher wäre, einfach neue Glasscheiben reinsetzen zu lassen.

Das große Schwein im Flur haben wir bis zu den Oberschenkeln entfernt, dann waren wir völlig k.o. und abgearbeitet, den Kram mit einem Ceranfeldschaber zu bearbeiten ist auch noch sauanstrengend. Und es dauert. An dem Schwein haben wir locker schon eine Stunde gearbeitet, es ist aber immer noch zu mindestens 80% existent.


In der Küche der Ferienwohnung kleben Blumen an den Fenstern, nicht ganz so schrecklich wie das Schwein, aber ich finde, auch Blumen müssen nicht sein. Die 90er sind vorbei und damit gibt es auch für Fensterbilder keinen Grund mehr.

Wir haben inzwischen alles mögliche probiert, Ceranfeldschaber, Fön, Zeitung und warmes Wasser - wirklich sinnvoll funktioniert nichts davon, es ist zum Verzweifeln.

Am Abend fuhren wir ziemlich ermattet nach Hause, morgen geht es weiter, aber für heute sind 10 Zentimeter Schweinebein schon ein guter Erfolg.

Zuhause habe ich dann den neuen Ventilator ausgepackt und installiert. Die modernen Geräte von heute werden ja alle nur noch über eine App gesteuert und müssen dazu vorher ins W-Lan gebracht werden, die Anleitung für dieses Gerät war angenehm verständlich und alles funktionierte auf Anhieb, das macht sehr viel gute Laune.
Das Gerät selber gefällt mir auch sehr gut, ich habe jetzt einen Dyson Pure Hot&Cool und bin aktuell sehr damit zufrieden. Die Steuerung funktioniert tatsächlich so einfach, dass selbst ich es intuitiv begreife, das Gerät kann kalte Luft, warme Luft, saubere Luft und Drehungen und alles vom Telefon aus bedienbar, ist schon prima.

Morgen ist außerdem Müllabfuhr, auch das passt sehr gut, hier standen nämlich schon wieder fünf volle Müllsäcke
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