anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 19. November 2018
Kein besonderer Fortschritt
Der Tag heute verlief erwartungsgemäß, wobei meine Erwartungen an den Tag bei "Hauptsache keine weiteren schlechten Neuigkeiten" lagen, und das hat geklappt.
Ich habe meinen Schnupfen weiter gepflegt, der Husten entwickelt sich zu einem richtigen Husten, was positiv ist, denn wenn Bröckchen kommen, weiß man, dass sich die Husterei gelohnt hat. Diesen sinnlosen Reizhusten, der einen nur wie blöde bellen lässt, ohne dass sich irgendetwas bewegt, den hasse ich sehr, aber genau diese Phase ist jetzt im Wesentlichen vorbei, ich begrüße das ausdrücklich.
Die Nase läuft unverändert ungebremst, selbstverständlich ist sie von der Dauerputzerei längst komplett wund, aber das war ja auch nicht anders zu erwarten.
Positiv hat sich das allgemeine Krankheitsgefühl entwickelt, ich habe jetzt nur noch das Gefühl, dass ich einen ätzenden Schnupfen habe, aber nicht mehr, dass ich sicher kurzfristig versterben werde.

Viel getan habe ich den Tag über nicht. Am Vormittag habe ich das Haus vom Vater noch mal komplett gewischt und nach Schlüssel und Portemonnaie gesucht, beides unauffindbar, nun denn, dann ist das eben weg. Mittags habe ich dann mit einem der Mieter des Fenstereinbauhauses eine Runde gequatscht, er kennt den Vater natürlich und ist auch ganz entsetzt, wie schnell das jetzt plötzlich gegangen ist.

Die Schreiner vermelden Schwierigkeiten beim Fenstereinbau, die haben sich aber gestern abend schon angekündigt, als sie mit dem Onkel gesprochen haben, der das Haus ja gebaut hat und der ihnen ein paar Details zu dem Bau des Hauses erzählt hat, die den Schreinern gar nicht gefielen - deshalb waren die Schwierigkeiten schon in der Erwartungshaltung eingepreist und gelten nicht als neue schlechte Nachrichten.

Am Nachmittag habe ich erst eine Telko absolviert, die positiv verlief und anschließend den Onkel besucht, um sein Handy upzudaten, ihm zum siebenundfünzigsten Mal zu erklären, wie man Witze auf WhatsApp weiterleitet und ein wenig über den Vater zu lästern, wenn ich hätte aussuchen dürfen, hätte ich lieber den Onkel zum Vater gehabt. Aber nun ja.
Beim Onkel habe ich mir dann gleich das Handwerkszeug ausgeliehen, was die Schreiner nun unerwarteterweise doch brauchen, sehr praktisch diese Möglichkeit, so geht es ohne Pause weiter und vielleicht ist dann doch nicht alles so schlimm, wir werden sehen.

Auf alle Fälle wollten die Schreiner heute Abend "an Land" - ich habe dankend abgelehnt, als ich aufgefordert wurde, die zwei zu begleiten, ich mache mir lieber ein Butterbrot und gehe mit einem frischen Sanddorngrog ins Bett.

Morgen Fahrt aufs Festland und der Versuch, endlich weitere Infos über den Zustand des Vaters zu bekommen, am Samstag habe ich diesen Versuch nach zweieinhalb Stunden Wartezeit in der Klinik abgebrochen, denn sonst hätte ich die Fähre nicht mehr bekommen, vielleicht habe ich morgen mehr Glück
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Montag, 19. November 2018
Haus geputzt und Schnupfen gepflegt
Viel Schreiben ist heute nicht mehr. Mein Schnupfen hat sich ganz grandios zu einer veritablen Männergrippe entwickelt, man stirbt nicht dran, es leidet sich aber gut, blöderweise hatte ich dazu heute überhaupt keine Zeit.
Ich musste nämlich das Haus vom Vater putzen, was in einem wahrhaft desaströsen Zustand war. In dem Zustand, in dem es sich bis heute befand, wollte im Grunde niemand mehr das Haus betreten, es stank wie ein Tigerkäfig, der Vater hat ein ganz eigenes Verhältnis zur Alltagshygiene.
Jetzt liegt der Vater im Krankenhaus, wie es dort weitergeht weiß noch keiner, aber die Gelegenheit war günstig, endlich mal die robuste Reinigungstour durchzuziehen. In der Garage stehen jetzt drei volle, große schwarze Müllsäcke und hinter der Garage all der Kram, den man nur über Sperrmüll entsorgen kann, aber dafür kann man das Haus jetzt wieder betreten, ohne sofort geschockt umzufallen.

Am späten Nachmittag kam dann der Schreiner samt Gehilfe hier an, die zwei bauen die nächste Woche neue Fenster in das vermietete Haus, das seit diesem Jahr mir gehört und weshalb ich damit nun auch für den Fenstereinbau zuständig bin. Hier auf der Insel ist die Handwerkernot noch mal extra dramatisch, deshalb bin ich froh, einen Schreiner gefunden zu haben, der sich bereit erklärt hat, vom Festland rüberzukommen (die Inselschreiner sind alle bis übernächstes Jahr ausgebucht), und damit er gut untergebracht ist, wohnt der Schreiner samt Gehilfe bei mir im Haus, das ist für beide Seite das beste.
Um gleich bei Ankunft einen guten Eindruck zu machen, habe ich gekocht und dann haben wir noch geplaudert, es war auch sehr nett, aber alles keine Gelegenheit, um meine Männergrippe raushängen zu lassen.
Dabei wird die jetzt wirklich ausgesprochen lästig, seit eben ist auch noch Husten dabei, ich probiere es heute noch mal mit Sanddorngrog und verschwinde nun im Bett
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Samstag, 17. November 2018
Ziemlich matsche
Ich habe ja keine Ahnung, wie krank ich jetzt grade wäre, wenn ich nicht diese Riesenmengen an Vitamin C, Echinacea und was mir sonst noch in die Finger fiel, in mich reingeschüttet hätte, aber ich bilde mir für mich selber sehr überzeugend fest ein, dass diese Aktion, die ich da gestern gefahren habe, doch noch etwas geholfen hat und dass ich heute viel kränker wäre, wenn ich mich willenlos in mein Schicksal gefügt hätte.
Ich habe mit diesen "Immunstimulanzien" seit vielen Jahren extrem gute Erfahrungen gemacht, der Trick dabei ist nur, dass man sie rechtzeitig genug nehmen muss, damit die hauseigene Körperfeuerwehr so früh und so rechtzeitig gepuscht wird, dass sie eine aufziehende Erkältgung gleich im Kern niedermachen.

Das hat diesmal nicht komplett geklappt, ich habe mir schon eine dicke Erkältung eingefangen, mit der ich mich jetzt auch recht matsche grade ins Bett verzogen habe - aber bis dahin habe ich heute noch halbwegs brauchbar funktioniert und hoffe, dass ich morgen auch wieder einsatzfähig bin.

Ich bin heute nach Borkum gefahren und habe unterwegs den Vater im Krankenhaus besucht, der ist so schwer krank, dass er wohl nicht mehr in sein Haus zurückkehren wird, deshalb werde ich da morgen erst mal saubermachen und dann alles absperren.

Kam alles ganz plötzlich, am Dienstag wurde er notfallmäßig ausgeflogen, jetzt ist er zwar stabilisiert, liegt aber noch auf der Intensiv und keiner weiß genau, wie es weitergeht.

Wenn solche Sachen passieren, ist eine Erkältung das letzte, was man gebrauchen kann, aber typischerweise fängt man sich so einen Infekt grade dann ein, wenn es am ungünstigsten ist, meine alter Spruch: Krankheit kommt aus dem Kopf.

Heute Abend habe ich allerdings mit großer Überzeugung das beste Antierkältungsmittel überhaupt ausgiebig angewendet: Sanddorngrog. Wirkt mit 54%, und das ist mehr als die Hälfze
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Samstag, 17. November 2018
Apotheken
Apotheken sind doch auch irgendwo irgendwie doof. Bestimmt gibt es ganz viele kranke Leute, die davon profitieren, dass ein Fachmann ihre Medikamenten Wechsel- und Nebenwirkungen bewertet, aber für die allermeisten Menschen sind Apotheken nur teuer, langsam, umständlich, überflüssig.
Heute war ich (also nicht ich) in einer Apotheke und wollte einen Immunbooster kaufen. Allerdings hatte die Apotheke keinen Immunbooster. Und die nächste auch nicht. Und die nächste auch nicht. Am Ende musste es eine Packung Vitamin C Pulver aus dem Supermarkt richten.
Und zum Thema Nahrungsergänzungsmittel: Apotheker haben ja, wie jede größere Statusgruppe, ihre Lobbyarbeit und Zeitschriften. Hier ist beides ausgesprochen erbärmlich ausgeprägt. Neulich hat die Apotheker Zeitung jubelnd die Resultate eines Tests geteilt, in welchem Fall ein „unabhängiges“ Institut „Arznei“-Nahrungsergänzungsmittel und „Supermarkt“-Nahrungsergänzungsmittel verglichen hat. Eindeutiges Ergebnis: alle nicht-Apothekenpflichtigen Mittel sind mit mangelhaft durchgefallen. Alle.
Für knapp die Hälfte war der Grund: überdosiert. Das heißt es ist ein Ausschlusskriterium, wenn man für sein Geld mehr Produkt erhält unter der einzigen Maßgabe, die Tablette durchzubrechen. Stattdessen sollte man sich für mindestens den 10x Preis weniger Produkt kaufen.

So kann das weitergehen. Apotheker finden das Rx-Versandverbot auch sehr wichtig, denn die bösen Online-Apotheken sind des Teufels Lakaien. Verständlich, die nehmen denen ja auch Geld weg und erbringen im Gegenzug nicht einmal Leistung, nochmal vorzulesen, dass man Morgens eine und abends zwei Pillen einnehmen soll und das auf nüchternen Magen. Eindeutig, Versandapotheken sind einfach fahrlässig.

Klar, keiner will Verhältnisse wie in den USA, aber umgekehrt muss man sich auch verdeutlichen, dass die Arbeit wirklich mittelfristig durch Computer ersetzbar ist (gegeben, man hat Frau Meier auch wirklich gefragt, was für Medikamente sie nimmt. Das kann natürlich nur ein Approbierter mit 5 Jahren Studium) und, viel schlimmer als alles bisher genannte, bis dahin den Steuerzahlern Geld. Entweder direkt durch die Krankenkassen (zählt als Steuern, wenn man nicht pingelig ist) oder indirekt dadurch, dass der Staat den Stand durch irgendwelche Regelungen künstlich am Leben erhält (wobei da Versandapotheken wirklich den größten Problemteil beseitigt haben).

Aber das schlimmste, das allerschlimmste ist ja eigentlich:
Ich studiere Pharmazie

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Donnerstag, 15. November 2018
Ich höre Stimmen
Seitdem es mir gelungen ist, das Hören von Podcasts technisch so in meinem Alltag unterzubringen, dass es keine extra Zeit verlangt, sondern während anderer Tätigkeiten dazu geschaltet werden kann, bin ich echter Podcast-Fan geworden. Mittlerweile mag ich Podcasts fast lieber als Hörbücher, kein Wunder, ich lese ja auch lieber Blogs als Bücher.
Ich glaube, das kurze, abschnittsweise Konsumieren von Texten/Themen/Beiträgen etc. ist mir deshalb lieber, weil ich mich nicht gleich für so eine lange Zeit binde. Bis man so ein Buch komplett gelesen oder gehört hat, das dauert ja schon, und ich merke, dass ich es anstrengend finde, zwischen den einzelnen Kapiteln zu viel Zeit verstreichen zu lassen, weil ich den bereits gelesenen oder gehörten Inhalt wieder vergesse, also versuche ich Bücher auch in einer angemessenen Zeit hintereinanderweg durchzulesen oder zu hören, aber genau das bindet dann halt sehr viel Zeit.
Und das will ich oft nicht, weil ich mich dann in meiner Freiheit eingeschränkt fühle.

"Ich kann jetzt nicht, ich muss lesen" - war zwar viele Jahre lang einer meiner Lieblingssätze, aber das war zu Zeiten, als mich nervige Menschen dadurch vom Lesen abhalten wollten, weil sie meinten, ich solle den Tisch decken, mein Zimmer aufräumen, den Müll rausbringen - oder was man sonst so für Arbeiten in einem Haushalt zugewiesen bekommt, für den man nicht selber verantwortlich ist.

Aber je älter ich wurde, umso weniger Spaß machte es, Dinge, die getan werden mussten, zugunsten einer spannenden Lektüre zu ignorieren, denn die Dinge, die getan werden mussten, mussten vor allem deshalb getan werden, weil ich jetzt selber dafür verantwortlich war und das eben selber so wollte.

So ist das mit dem Älterwerden, Erwachsene bilden sich seltsame Dinge ein, von denen sie meinen, dass sie getan werden müssen und wenn die nicht erledigt werden, dann fühlen sich Erwachsene schlecht, werden gestresst und bekommen ganz miese Laune.

Es hilft übrigens nichts, das zu wissen, mir zumindest nicht, ich lasse mich trotzdem von den nicht erledigten Dingen stressen, obwohl ich das ja einfach dadurch abstellen könnte, dass es mir schnurzepiepeegal sein könnte, ob die Dinge getan sind oder nicht, war ja früher auch nie ein Problem. Aber hier schließt sich der Kreis: ich kann es nicht vermeiden, dass ich älter werde und mir immer mehr Kram einbilde. Plötzlich ist es eben wichtig, dass das Haus gestaubsaugt, der Müll rausgestellt und der Kühlschrank gefüllt ist. Es ist ein Elend, aber je älter man wird, umso weniger Zeit hat man, weil man sich immer mehr Dinge einbildet, die getan werden müssen. Besser, wir sprechen nicht weiter darüber, ich werde schon ganz kribbelig, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, was im Moment alles so getan werden müsste...

Eigentlich ging es da ja auch gar nicht drum, eigentlich wollte ich nur begründen, warum ich nicht genug Zeit habe, lange Bücher zu lesen oder zu hören und dass ich deshalb Blogs ganz prima finde - und seit neuestem eben auch Podcasts.

Bei dieser ganzen Podcasthörerei bin ich auf vielerlei interessante Dinge gestoßen, über die ich dann so zwischendurch immer mal nachdenke. Die Stimmen der Menschen zum Beispiel - ein ganz faszinierendes Kapitel.
Stimmen sind ja mindestens so viel Optik wie das Aussehen, also für den ersten Eindruck, äh, ich meine, wenn man einen Podcast hört, dann hängt eben alles an der Stimme. Ich glaube, ich habe den Satz verfuddelt, aber ich hoffe, man versteht, was ich sagen will. Man hat ja immer so eine Vorstellung von einem Menschen, die im Zweifel nichts mit dem Menschen selber zu tun hat (alle Promis klagen darüber), die aber aus den Begegnungen, die man selber mit diesem Menschen hatte, entsteht.
Und ich stelle für mich fest, dass es Menschen gibt, auf die reagiere ich seltsam ablehnend, viel ablehnender übrigens als ich es auf die reine Optik beim Angucken täte, nur weil ich plötzlich ihre Stimme in einem Podcast höre und eben genau diese Stimme oder auch eine bestimmte Art zu reden, überhaupt nicht mag.

Ich zB mag keine piepsigen Kinderstimmen. Ich habe neulich eine Frau reden hören, von der ich weiß, dass sie ungefähr 40 ist, ihre Stimme hört sich aber an wie 12 und ich fand das ganz schrecklich.
Ich mag auch keine "Tüdelüt-Stimmen", also so in etwa die Tonlage, in die viele Frauen verfallen, wenn sie ein Baby sehen. Es scheint Frauen zu geben, die reden immer so. Ganz gruselig, schauder.

Und dann gibt es Menschen, die haben eine Art zu reden, die weckt in mir jede Sorte Widerstand, einfach weil sie einerseits so bestimmt und so ungemein selbstverständlich reden, gleichzeitig aber ungemein (vorgespielt) verständnisvoll reden. Das "vorgespielt" habe ich da jetzt reininterpretiert, aber genau darauf reagiere ich mit Widerstand. Und dann können diese Menschen ganz kluge Dinge sagen: Ich reagiere bockig.

Andere Menschen dagegen habe eine Stimme, die finde ich so angenehm, dass ich ihnen stundenlang einfach so zuhören könnte, und sofort finde ich diese Menschen unglaublich klug und toll und überhaupt prima. Judith Holofernes gehört dazu und Juli Zeh.

Ich glaube, Stimme ist etwas ungemein wichtiges und ich wundere mich, dass darüber so wenig geredet wird
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Mittwoch, 14. November 2018
Trivial
Ich höre immer noch den Podcast von "Durch die Gegend", aktuell die letzte, frisch herausgekommene Folge mit Jens Friebe. Auch wenn mir diese Folge vor allem deshalb nicht gefällt, weil ich mit Menschen wie Jens Friebe nichts anfangen kann, fallen mir doch immer wieder interessante Wörter oder auch Ausdrücke auf, die dieser Jens Friebe benutzt, die mir dann gleichzeitig viel Spaß machen. Heute auf dem Hinweg (also auf meinem Hinweg zur Arbeit) sagte Jens Friebe mehrfach "trivial" und plötzlich fiel mir auf, wie gut das Wort zu mir passt.
Ich finde, ich bin auch trivial, in ganz vielen Hinsichten.

In der Wikipedia steht dazu:
....Daneben kann trivial im Sinne von „alltäglich“ oder „unbedeutend“ auch eine Bewertung oder ein Geschmacksurteil ausdrücken, zum Beispiel bei der Beurteilung von Literatur, die nur der Unterhaltung dient.....

Ich finde, ich habe einen trivialen Geschmack und ich lebe auch trivial, weil ich in den allermeisten Fällen alltägliche und unbedeutende Dinge viel besser finde als herausgeputzte oder besonders bemerkenswerte.

Geht schon mit Essen los, das ganze Schickimicki Shishi Essen, was ich rein beruflich häufiger zu essen bekomme, finde ich absolut betrachtet sehr langweilig. Letzten Monat war ich ja hintereinander auf zwei Bankveranstaltungen, erst auf einer für "Spezialkunden", ganz oben in der Vorstandsebene der Bank, dementsprechend vornehm war das Essen. Das Essen war gut, es gab wirklich nichts zu meckern, aber es war halt auch sichtbar "gehoben", insbesondere das Dinner bei der Abendveranstaltung.
Im Anschluss daran war ich auf dem Finanzbarcamp, wo sehr sichtbar eine komplett andere Zielgruppe angesprochen wurde. Hier gab es Chili con Carne und Nudeln - und das hat mir einfach viel besser gefallen.

Oder nehmen wir Kleidung: ich mag zwar sehr hochwertige Kleidung extrem gerne, aber noch wichtiger ist mir, dass das Hochwertige sich nur auf den Tragecomfort auswirkt, sehen muss man das nicht. Pelz nach innen finde ich okay, weil warm und kuschelig, aber protzig nach außen: nein danke.

Das gilt auch für Bildung: wenn es wirklich akademisch wird, so mit Imponiervokabeln und quotation dropping - dann bin ich raus und langweile mich. Ich finde eine sichere Grammatik und einen abstellbaren Dialekt zwar wichtig, aber das reicht mir dann auch gleichzeitig schon wieder, ab da bevorzuge ich einfach Sprache.

Styling: Ja, mache ich auch, aber alles, was länger als 10 Minuten dauert, ist mir dann schon wieder zu viel.

Das waren jetzt eine Menge verschiedene Dinge, die vielen Menschen wichtig sind und wo ich automatisch oder am liebsten zu der trivialen Einfachversion greife, eben weil sie mir besser gefällt.

So einfach ist das, oder so trivial
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Mittwoch, 14. November 2018
Twitterzusammenfassung
So ein Twitteracount ist tatsächlich sehr praktisch, stelle ich grade fest, denn wenn man tagsüber schon kurz etwas zu den Dingen sagt, die einem so begegnen oder über die man nachdenkt, dann hat man abends den Inhalt für das Blog schon fertig vorbereitet in der eigenen Timeline und muss im Grunde nur noch abschreiben. Okay, beim Blog dürfen es ein paar Zeichen mehr sein, aber es gibt die Themen schon, man hat kein Problem mehr mit Vergessen. Genau das ist nämlich das schwierigste, finde ich, sich den Tag über zu merken, über was man am Abend bloggen will.

Heute deshalb kein Problem, ich habe da mal etwas vorbereitet:


Diesem Wagen bin ich heute Nachmittag auf der Fahrt nach Düsseldorf begegnet, ich finde die Aufschrift ganz prima, toppt ja wohl jedes blöde Abi-Motto.

Und weil ich es schon grade erwähnt habe, ja ich war heute mal wieder in Düsseldorf, und ja, ich habe mich auch wieder auf dem Mannesmannufer festgefahren, passiert mir seit neuestem jedes Mal, wenn ich dort zu tun habe. Blöde Straßenführung, komplett anders als früher, dafür heute aber auch viel hübscher als früher


Außerdem ist mir während des Tages mal wieder aufgefallen, worüber ich mich schon seit längerer Zeit und zunehmend genervt immer wieder aufrege: Für Mobiltelefone optimierte Webseiten. Das muss ja heute alles so gemacht werden, responsiv oder so heißt der Quatsch und bedeutet in den meisten Fällen, dass man auf dem Mobiltelefon einfach weniger angezeigt bekommt als auf dem Desktop. Ich kotze dann jedes Mal leise vor mich hin, weil ich das so bescheuert finde, denn diese angeblich "optimierte" Ansicht macht es alles viel schlimmer. Und nein, "Desktop Site anfordern" hilft auch nicht, es wird auf dem Handy einfach nicht angezeigt. Fertig. Leb damit User oder verreck doch.
Ich wünsche mir jetzt eine Browser-App, die dem Internet erzählt, dass mein iPhone ein normaler Desktop ist mit einem gaaaanz großen Bildschirm, damit mir alles, was die Website zu bieten hat, angezeigt wird, auf der Website dann hin und her und hoch und runter zu scrollen, schaffe ich problemlos selber.

Und schließlich hatte ich noch ein sprachliches Thema zur Begriffsverwendung. Mir fiel nämlich auf, dass es keine lahmen, lauwarmen, langweiligen, durchschnittlichen Standpunkte/Verhaltensweisen/Charakterzüge mehr gibt, sondern dass heutzutage alles immer entsetzlich überspitzt und ins äußerste Extrem gesteigert benannt wird. Wenn ich mich für jemanden interessiere und nach ihm google, dann bin ich gleich ein Stalker, wenn mir etwas nicht gefällt, bin ich Hater und wenn ich eine andere Meinung habe und ein Gegenargument bringe, dann bin ich ein Basher.
Ich finde, es könnte auch ruhig noch ein paar moderate Zwischentöne geben, sonst nimmt man sich so viel Varianz in der Beschreibung
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