anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 13. Dezember 2025
Geschenke erledigt
Dieses Jahr bin ich sehr zuversichtlich in die Endphase des Jahres gegangen, weil ich fest überzeugt war, dass mich Weihnachten samt der dazugehörenden hochhektischen besinnlichen Vorlaufzeit das erste Mal seit Ewigkeiten nicht mehr stressen wird.
Schließlich habe ich keinerlei berufliche Jahresendverpflichtungen mehr, die, koste es was es wolle, bis zur Todeslinie am 31.12. erledigt sein müssen. Auch muss ich zu keiner Weihnachtsfeier mehr gehen, es gibt keine Einladungen mit gesellschaftlicher Verpflichtung, ich habe einfach nur ganz entspannt frei.
Eigentlich gibt es also wirklich keinen Grund mehr, wegen Weihnachten in Stress zu geraten, wenn ich nicht diesen seltsamen Anspruch an mich selber hätte, dass ich gerne Geschenke mache und mich freue, wenn es mir gelingt, Geschenke zu finden, die den Beschenkten nachher auch wirklich gefallen.
Einer meiner Zusatzansprüche ist dann auch noch, dass ich, wenn möglich, die Geschenke nicht zum regulären Listenpreis erwerbe, denn seit dem auch die Kinder ihr eigenes Geld verdienen und sich selber alles kaufen können, was sie gerne haben möchten, lässt sich das Thema Geschenke nicht mehr so leicht dadurch lösen, dass man es mit Geld bewirft. Einzige Ausnahme sind Wünsche, für die man selber zu geizig ist, sie sich zu erfüllen, sich aber sehr freut, wenn man es geschenkt bekommt. Dann fühlt es sich nämlich nicht mehr nach peinlicher Geldverschwendung an, sondern man kann sich unbeeinflusst von Gedanken über die eigene Unvernunft direkt darüber freuen.

Dafür muss man aber wissen, was sich der andere insgeheim wünscht bzw. was ihm (heimlich) gefällt, was er offen aber nie zugeben würde.
K ist darin Meister, d.h. er hat ein sehr gutes Gespür dafür, was ich vielleicht gerne hätte, es aber nie offen zugeben würde, weil ich ja diese tiefsitzende Verachtung für alles Neureiche habe.

Dieses Jahr ist mein Problem, dass ich einfach überhaupt gar keine Ideen für niemanden hatte. Außer für N, der hatte sich offiziell etwas gewünscht, das musste ich nur kaufen, das war leicht.
Für K hatte ich ein paar Ideen, die habe ich aber alle für seine Geburtstagsgeschenke verballert und für Weihnachten war meine Vorratsideen blank.
In Stress geraten bin ich dann gestern als mir klar wurde, dass ich ja am 18. schon wieder nach Borkum fahre und alles, was ich bis dahin nicht eingekauft habe, muss ich bestellen und dann wird es auch schon knapp, weil Lieferungen auf die Insel immer länger dauern und achdujewasmacheichdennjetzt, denn der 18. ist ja schon nächste Woche Donnerstag, da bleiben nur noch drei Tage und heute und ich wurde gewaltig hektisch, ohne einen vernünftigen Plan zu haben.

Aber heute war ja Samstag und wenigstens könnte ich mal schauen, was es auf dem Flohmarkt so gibt. Flohmarkt ist immer Serendipity - man findet eigentlich nur Dinge, wenn man sie nicht sucht. Obwohl die Vorgabe "Geschenk" zwar weit gefasst ist, so ist es doch eine Vorgabe und kann bedeuten, dass man komplett leer ausgeht.
Doch heute war ich mehr als erfolgreich. Für K habe ich jetzt so viele Geschenke, dass ich froh bin, dass wir dieses Jahr mit dem Multivan fahren, im Golf wäre es eng geworden.
C hatte mir gesagt, wo ihre Wunschliste steht und damit habe ich für sie dann auch etwas gefunden und J habe ich sein Weihnachtsgeschenk schon vorgestern mitgebracht. Weil dieses Geschenk groß und sperrig war, fand ich es albern, dass ich es erst nach Borkum schleppe und J es dann wieder von Borkum mühsam nach Bielefeld transportiert, wir waren uns beide einig, dass es die Freude an dem Geschenk nicht mindert, wenn er es eine Woche zu früh erhält.

Per Saldo heißt das, dass ich durch bin mit dem Geschenkestress, der Flohmarkt heute war meine Rettung, besser hätte es gar nicht laufen können.

Ab sofort kann ich dem Rest des Jahres also wieder völlig entspannt begegnen, mag der Rest der Welt in Hektik verfallen, ich habe alles Wichtige inzwischen erledigt
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