anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 18. November 2025
Kalt und Vorurteile
Wir wollten heute mit dem Hund eine Runde über den Strand laufen, waren aber nach sehr kurzer Zeit schon der Meinung, dass 500m am Strand ein ausreichend langer Weg sind, um sich den Ar*** abzufrieren und drehten bereits bei der Heimlichen Liebe schon wieder dorfeinwärts.

Hui, ist es hier plötzlich kalt geworden. Und dann sagt der Wetterbericht auch noch, dass hier auf Borkum grade einer der wärmsten Punkte Ddeutschlands sei.

Ich weiß ja nicht, wer da flunkert, mein persönliches Kältegefühl, das mir versichert, es sind draußen am Strand mit dem eisig kalten Wind ganz sicher irgendwelche wilden Minustemperaturen, oder der Wetterbericht, der behauptet, hier wären es heute noch 8°C gewesen. Die 8°C haben die auf alle Fälle ganz sicher nicht am Strand gemessen.

Zum Glück hat die Heizung das Haus inzwischen angenehm durchgewärmt, das neue Flachdach mit der guten Isolierung bringt eine deutlich spürbare Verbesserung, das gesamte Raumklima in der Wohnküche ist plötzlich positiv verändert, es gibt keine Thermik mehr im Raum, sondern es ist einheitlich angenehm warm.

Es ist sogar so angenehm warm, dass wir heute nach dem Essen beide keine Lust hatten, nach oben zu gehen und den Ofen anzuwerfen, wir blieben einfach beide faul und gemütlich auf dem Sofa sitzen und guckten Fernsehen.

In einer Krankenhausserie, die im ZDF lief, wurde heute Homosexualität und ein spätes Coming Out thematisiert. Ein Vater macht mit seinem erwachsenen Sohn einen Ausflug, sie haben einen Unfall, landen gemeinsam im Krankenhaus und dann bekommt der Sohn mit, dass der Vater eine neue Beziehung hat, versichert ihm aber sofort, dass er das völlig okay findet, schließlich sei der Vater jetzt schon lange genug von der Mutter geschieden, da wäre es völlig okay, dass er endlich eine Freundin hat.

Als er dann aber begreift, dass die neue Freundin männlich ist und der Vater offensichtlich in einer schwulen Beziehung lebt, gibt es ein Riesentheater.

Das Thema als solches ist nicht neu und betrifft sicherlich eine größere Anzahl von Menschen und doch wundere ich mich jedesmal aufs Neue darüber, dass es überhaupt in irgendeiner Art für irgendjemanden ein Thema ist.
Wieso ist es nicht grundsätzlich jedem einzelnen schietegal, welches Geschlecht jemand anderes als Beziehungspartner bevorzugt?

Ich meine, wo sind meine persönlichen Interessen berührt, wenn andere Menschen ihre individuellen persönlichen Vorlieben in ihrer individuellen persönlichen Beziehung ausleben? Außer dass es mich überhaupt nichts angeht, kann es mir doch auch wirklich egal sein, welche Sorte Geschlecht der jeweils aktuelle Partner eines meiner Kinder oder eines meiner Elternteile hat.

Ich finde es viel wichtiger, dass mir der jeweilige Partner eines Menschen, der mir selber viel bedeutet, ebenfalls sympathisch ist, aber das hängt doch von ganz vielen Faktoren ab, die ich zusammengefasst als individuelle Persönlichkeit bezeichnen möchte, die wiederum nur zu einem sehr geringen Teil vom jeweiligen Geschlecht beeinflusst wird. Es gibt supernette Jungs und grässliche Mädchen - und umgekehrt gibt es supernette Mädchen und grässliche Jungs. Ob Junge oder Mädchen ist deshalb völlig wurscht, wichtig ist, dass der jeweilige Partner eher supernett statt grässlich ist.

Denn das fände ich persönlich viel schwieriger: Wie verhalte ich mich, wenn ich den Partner eines mir wichtigen Menschen aufgrund seiner seltsamen Persönlichkeit nicht leiden kann
?

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