anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 7. September 2025
Nicht vergesslich, sondern unkonzentriert
Als ich heute morgen im Bett saß und begann, im Internet zu lesen, tränten meine Augen, was beim Lesen störend ist.
Nach dem Aufwachen tränen meine Augen häufiger mal, die brauchen immer so ihre Zeit, bis sie nach dem Schlafen wieder voll einsatzbereit sind. Einfaches in der Gegend Rumgucken funktioniert, aber Lesen am iPad bedeutet dann offensichtlich doch mehr Anstrengung für die Augen und so meinen sie wohl, dass das gut geschmiert besser geht. Sie tränen also und ich nehme dann ein Taschentuch, reibe meine Augen gründlich wach, entferne den Schlafgrissel aus den Rändern, der durch die Tränen schon gut angeweicht ist und wische halt alles sauber und trocken. Danach klappt das mit dem Lesen.

Als ich also heute Morgen bemerkte, dass meine Augen tränten, setzte ich die Brille ab, griff nach einem Taschentuch - und putzte mir damit die Nase. Dann überlegte ich, weshalb ich zum Naseputzen die Brille abgesetzt habe und fand mich wunderlich. Dass ich mir ursprünglich mit dem Taschentuch die tränenden Augen wischen wollte, war mir spontan komplett entfallen.
Ich setzte also die Brille wieder auf und wollte weiterlesen, da fiel mir dann wieder ein, wozu ich das Taschentuch eigentlich benutzen wollte und war etwas geschockt, ob dieser dramatischen Vergesslichkeit, die gefühlt immer schlimmer wird.

Nach einigem Nachdenken, habe ich dann aber eine andere Erklärung gefunden: Das ist keine Vergesslichkeit, sondern Unkonzentriertheit und die wird schlimmer, weil es immer weniger Gründe und Situationen gibt, in denen Konzentration für mich wichtig ist.
Ich feiere ja seit einiger Zeit diese Langsamkeit, die hier eingezogen ist, verbunden damit ist auch ein Loslassen der Konzentration, die nur für Effizienz und eine hohe Produktivität notwendig ist. Wenn es dafür aber keinen Grund mehr gibt, weil viel weniger geschafft und getan werden muss, da genug Zeit für alles zur Verfügung steht, wenn deshalb also alles langsam gehen kann, dann muss man sich auch nicht mehr so scharf konzentrieren.

Mit dieser für mich beruhigenden Erklärung habe ich also beschlossen, dass diese zunehmende Schusseligkeit zwar mittelbar auch mit dem Alter zusammenhängt, denn erst jetzt habe ich die Zeit, mir für alles Zeit zu lassen, dass ich mir aber keine Sorgen um eine akute Demenz machen muss, ich glaube, die sieht anders aus.

Nach dem Aufstehen war dann mal wieder Hausputz angesagt, wir flogen nämlich heute schon wieder aufs Festland, weil K morgen Vormittag einen Termin in Rheda hat. Ich dachte erst, ich fahre mit, setze K in Rheda ab und fahre dann weiter nach Bielefeld, aber erstens ist dieser Termin so ungemein früh, dass man dafür schon mitten in der Nacht aufstehen muss, um pünktlich dazusein und zweitens ist C, deren Fortschritte bei der Wohnungseinrichtung ich gerne angeschaut hätte, am Vormittag gar nicht da und die Küche, die ich am spannendsten finde, ist auch noch nicht aufgebaut. Es gibt für mich also nichts zu gucken in Bielefeld, deshalb bleibe ich einfach in Greven und schlafe weiter.

Bevor wir losflogen sind wir noch mal zum Hundestrand gegangen und haben dafür gesorgt, dass sich der Hund komplett auspowert, dementsprechend problemlos funktionierte die Reiselogistik, wobei es mittlerweile ja schon fast zur Routine gehört, dass er einschläft, wenn der Motor vom Flieger angeworfen wird.

Aber nach der Ankunft in Greven ging es gleich weiter, wir hatten ein Tisch im Biergarten bei unserem Griechen bestellt, der Hund benahm sich einwandfrei und wir hatten einen schönen Abend
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