anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 13. Juli 2025
Nachgereichter Samstagsbericht
Ich habe den Tagesbericht für den Samstag geschlabbert, weil ich schon vor drei Tagen begonnen hatte, schriftlich über KI nachzudenken und den Text dann gestern am frühen Abend final fertigstellte, um das mit dem Bloggen ebenfalls final für den Tag zu erledigt zu haben. Wir planten nämlich essen zu gehen und ich fürchtete (zurecht übrigens), bei Rückkehr aus dem Restaurant nicht mehr blogfähig zu sein.

Grundsätzlich verlief der gestrige Tag relativ ruhig.
Am Vormittag war ich nach längerem endlich mal wieder in Münster auf dem kleinen Flohmarkt am Stadion. Ich hatte in der Zwischenzeit eine größere Menge an aussortiertem Krempel gesammelt, den ich unbedingt loswerden wollte und in der Garage lag auch noch die ehemalige Festivalausstattung von C (also Schlafsack und Zelt), die auch noch weg sollte. Außerdem gab es zwei Kästen Leergut, die den Keller blockierten, also dringlich Zeit für eine große Entsorgungstour.

"Meine" Flohmarktfrau war nicht da, aber ich habe inzwischen auch Kontakte zu einer anderen Verkäuferin geknüpft, die regelmäßig auf dem Flohmarkt anzutreffen ist, allerlei sonstigen, aussortierten Krimskrams anbietet und sich damit ihre Rente aufbessert. Sie ist ebenfalls eine dankbare Abnehmerin für meine Sachspenden und so wurde ich alles los.
K hatte ich damit beauftragt, die alte Festivalaussattung an irgendeinen der arabischen Händler zu verschenken, die offensichtlich eingesammelten Sperrmüll verkaufen, denn das Riesending war für meine Verkäuferin viel zu groß und unhandlich, um es in ihr kleines Auto zu packen, wenn sie es nicht sofort wieder los geworden wäre, was zu befürchten war.

Das mit dem Sperrmüll hat sich ja leider deutlich geändert.
Früher gab es pro Bezirk zwei festgelegte Sperrmülltermine im Jahr, da konnte jeder seinen Krempel an die Straße stellen und am Termin kam dann das große Sperrmüllauto, zwei kräftige Männer warfen alles, was an der Straße rumstand, in den hinteren Schlund, in dem sich eine riesige Zerkleinerungsschraube dauerhaft drehte und sofort alles zermalmte, was da durchgeschoben wurde.
Viele Leute stellten ihren Sperrmüll schon viele Tage vorher an die Straße, so dass die im Bezirk herumfahrenden Sperrmüllsammler ausreichend Zeit hatten, sich alles anzuschauen und sich die Dinge rauszupicken, die ihnen noch nützlich oder verkaufbar erschienen.
Ich fand das immer eine gute Regelung, denn das allermeiste, was ich so an die Straße stellte, war verschwunden, bevor das Müllauto kam. (Und ich gebe zu, ich fand es auch immer spannend, bei den Nachbarn zu schauen, ob die Dinge rausstellten, die ich selber gebrauchen konnte und fand auf diese Art auch durchaus einige passende Haushalts- oder Einrichtungsteile.)

Diese festen, bezirksweit gleichen Termine wurden abgeschafft, statt dessen hat jetzt jeder Haushalt eine Sperrmüllbestellkarte, mit der er einmal jährlich eine kostenlose Sperrmüllabholung bestellen kann, wer mehr Abholungen braucht, muss dafür bezahlen.
Das führt dazu, dass heutige Sperrmüllsammlungen an der Straße nicht weniger werden durch Leute, die etwas mitnehmen, sondern anwachsen durch Leute, die etwas dazustellen. (So habe ich ja neulich auch mein Puntoverdeck entsorgt), denn für die professionellen Sperrmüllsammler lohnt es sich nicht mehr, zu einem Termin gezielt mit einem großen Auto in einem Bezirk rumzufahren, einfach deshalb, weil es keine festen, bekannten Termine mehr gibt.
Ich finde das sehr schade und deshalb schleppe ich jetzt den Sperrmüll, den ich in die Kategorie "könnte vielleicht noch jemand was mit anfangen" einsortiere, direkt zu den Sperrmüllsammlern auf den Flohmarkt. Dinge wegzuwerfen, die andere vielleicht noch gebrauchen können, widerstrebt mir sehr.

Nach dem Flohmarkt fuhren wir zum Großmarkt, gaben das Leergut ab und luden zwei Kisten Rhabarbersaft ein.
Rhabarberschorle ist mein Sommerlieblingsgetränk, dieses Jahr ist Rhabarbersaft aber sozusagen nirgends zu bekommen, deshalb war ich froh, dass ich wenigstens gestern im Großmarkt etwas kaufen konnte.

Den Nachmittag verbrachte ich mit Buch auf dem Sofa, K ging fliegen. Er ist derzeit damit beschäftigt, sich mit einer neuen Avionik vertraut zu machen, zu dem Zweck fliegt er immer Kreis und probiert die Geräte aus, da muss ich zum Glück nicht als Unterhaltung dabei sein.

Und am Abend gingen wir dann essen. Ich hatte von einem Spanier in Münster-Hiltrup gehört, wo ich gerne mal hin wollte und habe deshalb kurzerhand einen Tisch reserviert.
Eine Bekannte, die in der Nähe wohnt und von der ich den Tipp hatte (übrigens eine ganz wunderbare Empfehlung, kann ich nur weiter geben, El Flamenco in Münster-Hiltrup, nicht nur sehr, sehr gutes Essen, sondern auch sehr zivile Preise), wunderte sich, dass das so kurzfristig möglich war, denn normalerweise ist er lange im Voraus ausgebucht, aber manchmal hat man offensichtlich Glück.
Wir haben uns maßlos überfressen, weil halt alles so gut schmeckte und ich auch unbedingt alles probieren wollte. Also bestellte ich Boquerones, Gambas al ajillo und auch noch Spaghetti mit Rinderfiletspitzen, frischen Champignons und frischer Paprika in einer Sahne-Creme-Sauce überbacken. Ich habe wirklich selten so gut gegessen, K ging es genauso und kurzfristig spielten wir mit dem Gedanken, uns ein Hotelzimmer in der Nähe zu suchen, weil wir Sorge hatten, dass wir es nicht mehr nach Hause schaffen, sondern unterwegs schon entweder platzen oder bewusstlos ins Fresskoma fallen.
K gelang es dann aber doch, uns unfallfrei nach Hause zu kutschieren, ich bin ihm dafür sehr dankbar.

Gestern war unser letzter gemeinsamer Abend ohne Hund.
Jetzt fahren wir gleich los, um erst die Kinder in Bielefeld und dann den Hund in Enger abzuholen, alles weitere und Fotos dazu dann morgen
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