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Montag, 7. April 2025
Ein schöner Tag
anje, 21:54h
Wenn ich mich abends hinsetze, um einen Text für das Blog zu schreiben, ist mein erster Gedanke immer: Was war das für ein Tag? Welches Gefühl hat er hinterlassen?
Die Reaktionen reichen dann von "uff, endlich vorbei und immerhin überlebt" bis zu "was habe ich für ein Glück, dass ich sowas erleben darf".
Seitdem ich nicht mehr ins Büro gehe, sind die Tage, die sich so richtig komplett rundum schrecklich anfühlen zum Glück sehr selten geworden. Mit Arbeit versaut man sich 'ne ganze Menge, kann ich rückwirkend nur eindeutig bestätigen.
Aber vielleicht helfen diese schrecklichen Tage aus dem Arbeitsleben auch, andere schreckliche Tage aus dem Privatleben in einem pragmatischen Relationsverhältnis zu sehen.
Ich meine, jeder hat mal schlechte Tage, egal aus welchem Grund, Auslöser gibt es immer, aber wenn man es an einem externen Grund (Arbeit/Umgebung/Chef/Kollegen) festmachen kann, dann fühlt sich alles ohne diesen fremdbestimmenden Grund schon fast wie Ponyhof an. Dann hat man im Zweifel einfach nur selber grade einen schlechten Tag, das ist aber kein Grund für nachhaltiges Gejammer, an seiner eigenen Laune kann man deutlich besser arbeiten als an fremdbestimmten Dingen wie Chef/Kollegen/Umgebung/Aufgaben etc.
Diese Gedanken gingen mir heute durch den Kopf, als ich mir überlegte, wie genervt ich gestern war, als ich den Entschluss, den Haushalt mal wieder zu verlegen, umsetzte und wie albern ich bin, mir von solchen Kleinigkeiten die Laune verderben zu lassen.
Als wir uns gestern entschieden, nach Borkum zu fliegen, war ich spontan gestresst. Ja, ja, ich weiß, Luxusprobleme, aber trotzdem. Ich habe den Ehgreiz, den jeweiligen Abreise-Haushalt halbwegs ordentlich zu verlassen, was spontane Putz- und Aufräumattacken bedeutet und außerdem muss ich mir überlegen, was aus dem Kühlschrank eingepackt werden sollte, damit einerseits nichts verkommt, andererseits aber auch nichts unsinnig mit hin und im schlechtesten Fall auch wieder mit zurück geschleppt wird. Wenn man weiß, dass wir grundsätzlich einen Hang zu exzessiver Vorratshaltung haben und das in (mindestens) zwei Kühlschränken pro Haushalt ungebremst ausleben, dann kann man sich vielleicht auch vorstellen, dass eine Picknick-Kühltasche im Zweifel nicht reicht, um die zu kühlenden Vorräte hin- und her zu transportieren.
Dazu kommt, dass ich bei jedem Ortswechsel auch das Müllproblem irgendwie lösen muss. In Greven wird der Müll jeden Montag bzw. Dienstag abgeholt - wenn ich dann nicht da bin, um die passende Mülltonne rauszustellen, bin ich sofort gestresst, denn ich kultiviere ja mein ganz persönliches Mülltrauma.
Aktuell habe ich es dadurch gelöst, dass ich die beiden Mülltonnen, die Montag und Dienstag geleert werden, beide schon am Sonntagvormittag an die Straße gestellt habe, dann stehen sie da jetzt eben länger rum, man kann nicht alles perfekt hinbekommen.
Trotzdem hat es mich genervt und es wäre mir lieber gewesen, ein Nachbar hätte die Mülltonnen zur richtigen Zeit passend an die Straße gerollt und von dort nach der Leerung auch wieder zurückgerollt, aber dann hätte ich mit einem Nachbarn reden müssen, was ich ebenfalls als stressig empfunden hätte und letztlich habe ich mich für die Variante entschiede, die mir über alles betrachtet, als am wenigstens schrecklich erschien. Mit Menschen reden - ne, dann lasse ich doch lieber die Mülltonnen sinnlos lange an der Straße rumstehen.
All diese Kleinigkeiten führen dazu, dass ich bei jedem Ortswechsel keine besonders gute Laune habe.
Wenn ich dann aber einmal angekommen bin, besonders, wenn ich hier auf Borkum angekommen bin, dann fällt mir ganz deutlich auf, wie schön es hier ist und was ich für ein Glück habe, hier sein zu können.
Dieses Gefühl hat mich heute den gesamten Tag begleitet, als ich also vorhin in mich hineinhorchte und mich selber fragte, wie der Tag so war, fühlte ich nur ein ganz großes glückliches Zufriedensein.
Es war ein wirklich schöner Tag heute.
Das Wetter war super, wir haben wieder eine große Radtour gemacht, waren im Dorf, haben Fahrkarten gekauft, waren im Drogeriemarkt und haben Dinge gekauft, die ersetzt/nachgefüllt werden müssen, waren bei Lidl und haben Lebensmittel eingekauft (ich hatte nämlich wirklich nur eine kleine Kühltasche mitgenommen), sind über den Loopdeelweg gefahren und haben unterwegs eine Pause mit Eisessen gemacht (wohl dem, der vorher bei Lidl eingekauft hat) und am Nachmittag haben wir die trockenen Blüten der Hortensien entfernt, uns lange mit der Nachbarin unterhalten, die sich jetzt auch schon auf unseren hündischen Familienzuwachs im Sommer freut und am Abend wurde eine weitere, mitgebrachte Portion Lammkeule mit Sauce erwärmt, dazu gab es von K perfekt gebratene Gnocchi und Schmorgurkengemüse, weil immer nur Bohnen zu Lamm ist auch langweilig.
Bevor wir uns mit Essen machen beschäftigten, saßen wir noch eine Weile draußen auf dem Waldsofa, tranken einen Limoncellospritz und freuten uns daran, wie gut es uns geht und wie schön es grade in diesem Moment an diesem Fleck der Erde ist.
Das Waldsofa stand noch in der Sonne, es war nahezu windstill und angenehm warm und außer diversem Vogelgezwitscher war einfach kein anderes Geräusch zu hören. Es war absolut still. Verkehrslärm hört man auf Borkum eh wenig, aber noch nicht mal das Meer oder die Schiffe oder der Strand oder irgendwelche Touristen (gibt grad nur wenige, die Wonnen der Vorsaison) machten irgendeinen Lärm, es war wirklich beeindruckend leise und in solchen Momenten kann ich das Glück sehr deutlich spüren.
Heute war also insgesamt ein wirklich schöner Tag
.
Die Reaktionen reichen dann von "uff, endlich vorbei und immerhin überlebt" bis zu "was habe ich für ein Glück, dass ich sowas erleben darf".
Seitdem ich nicht mehr ins Büro gehe, sind die Tage, die sich so richtig komplett rundum schrecklich anfühlen zum Glück sehr selten geworden. Mit Arbeit versaut man sich 'ne ganze Menge, kann ich rückwirkend nur eindeutig bestätigen.
Aber vielleicht helfen diese schrecklichen Tage aus dem Arbeitsleben auch, andere schreckliche Tage aus dem Privatleben in einem pragmatischen Relationsverhältnis zu sehen.
Ich meine, jeder hat mal schlechte Tage, egal aus welchem Grund, Auslöser gibt es immer, aber wenn man es an einem externen Grund (Arbeit/Umgebung/Chef/Kollegen) festmachen kann, dann fühlt sich alles ohne diesen fremdbestimmenden Grund schon fast wie Ponyhof an. Dann hat man im Zweifel einfach nur selber grade einen schlechten Tag, das ist aber kein Grund für nachhaltiges Gejammer, an seiner eigenen Laune kann man deutlich besser arbeiten als an fremdbestimmten Dingen wie Chef/Kollegen/Umgebung/Aufgaben etc.
Diese Gedanken gingen mir heute durch den Kopf, als ich mir überlegte, wie genervt ich gestern war, als ich den Entschluss, den Haushalt mal wieder zu verlegen, umsetzte und wie albern ich bin, mir von solchen Kleinigkeiten die Laune verderben zu lassen.
Als wir uns gestern entschieden, nach Borkum zu fliegen, war ich spontan gestresst. Ja, ja, ich weiß, Luxusprobleme, aber trotzdem. Ich habe den Ehgreiz, den jeweiligen Abreise-Haushalt halbwegs ordentlich zu verlassen, was spontane Putz- und Aufräumattacken bedeutet und außerdem muss ich mir überlegen, was aus dem Kühlschrank eingepackt werden sollte, damit einerseits nichts verkommt, andererseits aber auch nichts unsinnig mit hin und im schlechtesten Fall auch wieder mit zurück geschleppt wird. Wenn man weiß, dass wir grundsätzlich einen Hang zu exzessiver Vorratshaltung haben und das in (mindestens) zwei Kühlschränken pro Haushalt ungebremst ausleben, dann kann man sich vielleicht auch vorstellen, dass eine Picknick-Kühltasche im Zweifel nicht reicht, um die zu kühlenden Vorräte hin- und her zu transportieren.
Dazu kommt, dass ich bei jedem Ortswechsel auch das Müllproblem irgendwie lösen muss. In Greven wird der Müll jeden Montag bzw. Dienstag abgeholt - wenn ich dann nicht da bin, um die passende Mülltonne rauszustellen, bin ich sofort gestresst, denn ich kultiviere ja mein ganz persönliches Mülltrauma.
Aktuell habe ich es dadurch gelöst, dass ich die beiden Mülltonnen, die Montag und Dienstag geleert werden, beide schon am Sonntagvormittag an die Straße gestellt habe, dann stehen sie da jetzt eben länger rum, man kann nicht alles perfekt hinbekommen.
Trotzdem hat es mich genervt und es wäre mir lieber gewesen, ein Nachbar hätte die Mülltonnen zur richtigen Zeit passend an die Straße gerollt und von dort nach der Leerung auch wieder zurückgerollt, aber dann hätte ich mit einem Nachbarn reden müssen, was ich ebenfalls als stressig empfunden hätte und letztlich habe ich mich für die Variante entschiede, die mir über alles betrachtet, als am wenigstens schrecklich erschien. Mit Menschen reden - ne, dann lasse ich doch lieber die Mülltonnen sinnlos lange an der Straße rumstehen.
All diese Kleinigkeiten führen dazu, dass ich bei jedem Ortswechsel keine besonders gute Laune habe.
Wenn ich dann aber einmal angekommen bin, besonders, wenn ich hier auf Borkum angekommen bin, dann fällt mir ganz deutlich auf, wie schön es hier ist und was ich für ein Glück habe, hier sein zu können.
Dieses Gefühl hat mich heute den gesamten Tag begleitet, als ich also vorhin in mich hineinhorchte und mich selber fragte, wie der Tag so war, fühlte ich nur ein ganz großes glückliches Zufriedensein.
Es war ein wirklich schöner Tag heute.
Das Wetter war super, wir haben wieder eine große Radtour gemacht, waren im Dorf, haben Fahrkarten gekauft, waren im Drogeriemarkt und haben Dinge gekauft, die ersetzt/nachgefüllt werden müssen, waren bei Lidl und haben Lebensmittel eingekauft (ich hatte nämlich wirklich nur eine kleine Kühltasche mitgenommen), sind über den Loopdeelweg gefahren und haben unterwegs eine Pause mit Eisessen gemacht (wohl dem, der vorher bei Lidl eingekauft hat) und am Nachmittag haben wir die trockenen Blüten der Hortensien entfernt, uns lange mit der Nachbarin unterhalten, die sich jetzt auch schon auf unseren hündischen Familienzuwachs im Sommer freut und am Abend wurde eine weitere, mitgebrachte Portion Lammkeule mit Sauce erwärmt, dazu gab es von K perfekt gebratene Gnocchi und Schmorgurkengemüse, weil immer nur Bohnen zu Lamm ist auch langweilig.
Bevor wir uns mit Essen machen beschäftigten, saßen wir noch eine Weile draußen auf dem Waldsofa, tranken einen Limoncellospritz und freuten uns daran, wie gut es uns geht und wie schön es grade in diesem Moment an diesem Fleck der Erde ist.
Das Waldsofa stand noch in der Sonne, es war nahezu windstill und angenehm warm und außer diversem Vogelgezwitscher war einfach kein anderes Geräusch zu hören. Es war absolut still. Verkehrslärm hört man auf Borkum eh wenig, aber noch nicht mal das Meer oder die Schiffe oder der Strand oder irgendwelche Touristen (gibt grad nur wenige, die Wonnen der Vorsaison) machten irgendeinen Lärm, es war wirklich beeindruckend leise und in solchen Momenten kann ich das Glück sehr deutlich spüren.
Heute war also insgesamt ein wirklich schöner Tag
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