anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 9. Dezember 2024
Ossobuco
nach den vielen Aktivitäten am Wochenende habe ich mich heute darauf besonnen, dass
a) heute Montag ist, was mir
b) aber ja völlig egal sein kann, weil ich
c) keinen Termin für heute eingetragen habe und
d) auch sonst keine drängelnden Verpflichtungen mit deadline anstehen, so dass ich
e) mir heute einfach mal frei nehmen kann.

Uff, Liste bis e) zurechtgebogen, alte Grundsatzregel: Weniger als fünf Punkte auf einer Argumentationsliste führt zum Erlöschen des Anspruchs, aber ich habe es ja bis e) geschafft und durfte deshalb heute bis Nachmittags nichts tun, das habe ich sehr genossen.

Dann wurde ich etwas hektisch, weil mir einfiel, dass ich ja am Freitag schon Kalbsbeinscheiben gekauft hatte, um endlich mal wieder Ossobuco zu machen.
Am Samstag hatte ich das schon verschoben, weil wir so lange unterwegs waren und aus demselben Grund wurde das auch gestern nichts, denn so ein Schmortopf braucht mindestens sechs Stunden Schmorzeit plus Vorbereitungszeit für Gemüseschälen, -schreddern und anbraten, so dass heute endlich eine gute Gelegenheit gewesen wäre - aber ich hatte mir ja frei genommen.

Immerhin ist es mir am Nachmittag gelungen, mich zu erheben und die Küchenvorräte auf Vollständigkeit zu überprüfen, um beruhigt festzustellen, dass ich alles, was es braucht, im Haus habe.
Außer Kalbsbeinscheiben braucht es eine bunte Gemüsemischung bestehend aus Sellerie (1/4 Kopf und 3 Stangen), 6 Möhren, 2 Petersilienwurzel, 1 Porree, 2 gr. Zwiebel und 6 Knoblauch. Das Gemüse wird geputzt und dann kleingeschreddert gut angebraten, um die Röstaromen zu gewinnen, bevor es zuunterst in den Crockpot geschichtet wird, darauf legt man das Fleisch und dann wird alles mit einer Sauce aus Tomatenpüree, Weißwein und Brühe übergossen. Dazu noch ein paar Kräuter als Gewürze und viel Petersilie, das wird dann mindestens sechs Stunden im Crockpot geköchelt, bevor man das inzwischen ziemlich weich gekochte Fleisch rausfischt, auf einer Platte anrichtet und den Gemüsebrei aus dem Crockpot fein püriert, um so eine wunderbare Ossobuco Sauce herzustellen. Mein Rezept kommt ohne Gremolata aus, weil ich Zitrone nicht im Essen mag, nur als Eis oder als Getränk, aber niemals nie zu einem warmen Essen. (Auch nicht zu Fisch, ich verweigere hier sehr ausdrücklich!).
Gelernt habe ich das Rezept von einem Freund, der begeisterter Hobbykoch war, von ihm habe ich auch das Rezept für den warmen Kartoffelsalat, den ich viel häufiger mache, was sicherlich daran liegt, dass Kartoffeln und Salat leichter zu bekommen sind als Beinscheiben vom Kalb - und weil es deutlich schneller geht.

Grundsätzlich finde ich diese Crockpotgerichte ja sehr praktisch, weil sich das Essen, wenn man erst mal alles passend im Topf hat, von alleine kocht, es braucht aber eben auch immer viele Stunden Vorlauf und das ist nicht so ohne weiteres mit einem vollen Stundenplan zu kombinieren.

Heute hätte es gelingen können, wenn ich eher angefangen hätte, aber hätte, hätte, Fahrradkette - jetzt gibt es eben morgen Ossobuco, immerhin ist das Gemüse schon fertig geschreddert und angebraten, morgen muss der Kram dann nur noch vor sich hin schmoren.

Ansonsten musste ich noch sehr über eine Antwort meines Westfalenmannes grinsen, der sich, als er aus dem Büro nach Hause kam, umzog, wobei ich bemerkte, dass er seine Unterhose auf links anhatte und ihn fragte, ob das sein neuer Style sei. Er schaute an sich herunter und sagte: "Ach, im Büro hat das keiner bemerkt."
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