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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 26. September 2024
Schuhwidersprüche und Bügelstation
Vorletzter Tag in Berlin, morgen fahren N und ich an den Schalsee, Freunde besuchen, K kommt auch dahin, so dass meine Rückreise maximal komfortabel organisiert ist.

Heute aber noch mal Berlin und ich wusste doch eigentlich schon nicht mehr, was ich hier noch so tun könnte.
Dann fiel mir aber ein, dass ich ein go as you please-Ticket* habe, damit kann ich so viel U-/S-Bahn, Tram oder Bus fahren wie ich will, das kann ich ja mal maximal ausnutzen. Da ich solche Fahrgeschäfte sonst gar nicht benutze, fühlt es sich ein bisschen wie Kirmes mit Flatrate an, vor allem U-und S-Bahn haben eine irre Beschleunigung und fahren ziemlich ruppig.

*Als ich vor 45 Jahren meine Sommerferien mehrfach in London verbracht habe, hieß das Monatsticket so und ich fand das immer einen sehr passenden Namen.

Ich machte mich also auf den Weg und stieg zunächst in die Tram, die gleich vor Ns Wohnung hält und hatte sofort ein erstes Mal Erlebnis - es stieg nämlich ein Mensch mit ein, der, als die Tram sich in Bewegung gesetzt hatte, laut rief: "Ihre Fahrausweise bitte!"
Ich bin seit mindestens 45 Jahren nicht mehr in eine Fahrkartenkontrolle geraten und fand das natürlich sehr spannend, erstens, weil ich ein blütenreines Gewissen hatte und mich freute, dass mein Ticketkauf auch wirklich für etwas gut war und außerdem, weil die Frau neben mir offensichtlich kein Ticket hatte und versuchte, sich dünne zu machen, was ihr aber nicht gelang.

Als Ziel hatte ich mir diesmal den Tiergarten ausgesucht, weil mir einfiel, dass es dort ja das Bikini-Berlin gibt, eine Konzept-Mall und als ich das letzte Mal in Berlin war, fand ich die ganz interessant.

Vor und hinter der Mall gibt es auch noch viele einzelen Läden, unter anderem kam ich an einem Schuhgeschäft vorbei, wo ich natürlich sofort reingehen musste.
In dem Laden stand ein Mann und sagte der Verkäuferin, dass er gerne weiße Turnschuhe hätte. Die Verkäuferin guckte ihn groß an und sagte: "Guter Mann, wir haben jetzt Herbst und Winter, da gibbet nix Weißes mehr, jetzt sind alle Schuhe braun oder schwarz. Sehen'Se doch."
Und wirklich, in dem Schuhladen gab es kein einziges Paar weiße Turnschuhe.
Ich staunte sehr, weil ich vor zwei Tagen noch in einem Laden war, wo es NUR weiße Turnschuhe gab und weil ich passend dazu das Gefühl habe, dass auch ALLE Leute weiße Turnschuhe tragen, hier ein willkürliches Beispielbild aus der U-Bahn:

aber so unterschiedlich können die Realitäten sein.

In der Bikini-Mall gab es einen Pop Up CocaCola Stand, wo sie kostenlos Cocacoladosen verteilten, wenn sie ein Foto machen durften, was sie einem dann ausdruckten, man kann es sich aber auch im Internet begucken.
Den tieferen Sinn hinter dieser Werbeaktion habe ich nicht begriffen, aber ich hatte Durst und kam so an eine kostenlose Dose Cola.

Außerdem hätte ich mir fast ein Bügeleisen für 2.000 € gekauft, nur weil es das mit 30% Rabatt gab und sie hätten es mir auch kostenlos nach Hause geliefert, zum Glück war ich aber klug genug, vorher mit K darüber zu sprechen und er meinte, vielleicht sollte ich doch noch mal eine Nacht darüber schlafen.
So lange brauchte ich dann gar nicht, um mich selber von dieser Idee wieder abzubringen, es fiel mir schon während des Telefonats mit K auf, dass die Idee rein wirtschaftlich betrachtet vielleicht doch nicht so ein Schnapper ist. Für die 24 Teile, die ich pro Jahr so bügele, (ich habe jetzt mal großzügig zwei pro Monat gerechnet, wahrscheinlich ist es in echt sogar noch weniger, insbesondere wo ich künftig überhaupt keine Bürokleidung mehr tragen muss.), um also mit 24 Teilen pro Jahr auf Maschinenkosten von einem Euro pro Teil zu kommen, müsste ich noch 58 Jahre leben und bügeln. Ich halte das eher für unrealistisch, zumal ich ein Euro pro Teil jetzt auch nicht als super günstig betrachte.
Ich nahm dann also wieder Abstand von der Anschaffung so einer wunderbaren Bügelstation, aber toll war sie schon.

Am Abend traf ich mich mit N und seiner Freundin in den Arkaden an der Schönhauser Allee, da ist ein Oil and Vinegar Laden, anschließend gingen wir Libanesisch Burger essen und jetzt falle ich erschöpft ins Bett, so viel U-Bahn fahren macht müde
.

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