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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 29. August 2023
Restesuppe und Pronomen
Das war ein ziemlich langer Bürotag heute, ich habe mich nur mit nicht blogbarem Bürokram beschäftigt, also habe ich auch nicht viel zu erzählen.

Am Abend wollte ich eine größere Menge meines Lieblingsweines (Nero d'Avola) bei Lidl erwerben, weil er genau diese Woche dort mit 50% Rabatt im Sonderangebot ist - aber als ich gegen 20h im Laden war, da war bis auf vier klägliche Restflaschen schon alles ausverkauft. Sehr traurig.

Im Kühlschrank lag noch eine von des Onkels Riesenzucchinis, ursprünglich zwar mal irgendwann beetfrisch geerntet, mittlerweile aber wahrscheinlich unfrischer als das latsche Gemüse bei Aldi.
Für Suppe aber noch gut genug und weil ich auch noch ein halbes Brot hier rumliegen hatte, das schon so hart geworden war, dass es wahrscheinlich niemand mehr als Butterbrot essen mag, habe ich das kurzerhand in kleine Brotwürfel zerschnibbelt und zusammen mit drei Zwiebeln, einer Möhre, etwas Knoblauch und der Riesenzucchini in den Thermomix geworfen, mit Brühe aufgefüllt, Pfeffer und Kräuter dazu, eine Viertelstunde köcheln lassen, dann gründlich püriert, und am Ende war es eine wirklich gute Cremesuppe geworden. Für genau solche Aktionen liebe ich das Gerät, Suppen gelingen damit eigentlich immer.

Die neuen Geräte haben jetzt alle so eine eingebaute Menueführung mit Rezeptfunktion, das ist ein witziges Gimmick, aber nach dem ich es 3-4 mal benutzt habe, ignoriere ich es meistens, zu umständlich, zu langsam und vor allem überflüssig, wenn man sein ganzes Leben lang schon immer frei Schnauze gekocht hat.

Ich finde Rezepte toll und besitze Unmengen an Kochbüchern - ich halte mich nur nie dran, weil mir mittendrin immer etwas dazwischenkommt und ich umdisponiere.
Außerdem gibt es immer irgendwas, was weg muss, irgendwas, auf das ich total Appetit habe und irgendwas, was ich grade nicht im Haus habe.

Rezepte sind des Kochens Zier - doch besser geht es ohne ihr.

Apropos ihr, Überleitung aus der Hölle, aber mir fällt doch etwas aus dem Büro ein, was ich hier auch verkünden darf: Ich habe mich jetzt für neue Pronomen entschieden.
Seitdem ich immer häufiger E-Mails bekommen habe, die im Abspann ausführlich erklären, dass der Absender sehr offen für diskriminierungsfreie Sprache sei und dass man auf alle Fälle Bescheid geben soll, mit welchen Pronomen man angesprochen werden möchte, habe ich das heute endlich mal ernstgenommen und umgesetzt.
Also, ich möchte künftig mit Ihr/Euer angesprochen werden.
Das werde ich jetzt allen mitteilen, die mich unaufgefordert dazu auffordern, es ihnen mitzuteilen und dann schauen wir mal.
Inspiriert dazu hat mich die E-Mail eines Inklusionsbeauftragten, der seine E-Mail unterschrieb mit Ba Bem (alle) und für Plural in der Ansprache war ich ja schon immer zu haben.
Euer Durchlaucht oder Euer Gnaden lasse ich gelten, aber ich möchte gerne als Mitglied des Hochadels identifiziert werden
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