... newer stories
Donnerstag, 10. August 2023
Alles gelöscht
anje, 22:25h
Man ey, ich bin genervt. Technik, my ass, wieso erfindet die sich alle naselang neu?
Ich hasse Werbung und gebe mir große Mühe, sie mir maximal weit vom Leib zu halten.
Weil ich ziemlich genau weiß wie Werbung funktioniert, immerhin habe ich fast 15 Jahre Marketing unterrichtet, weiß ich auch, dass niemand dagegen gefeit ist.
Werbung wirkt auch dann, wenn man genau weiß, dass man grade von ihr verarscht wird, es gibt dafür irgendeine psychologische Erklärung mit schicken Fachbegriffen, die habe ich grade nicht parat, ich weiß nur sehr sicher, dass es eben so ist.
So gab es zum Beispiel mal von Procter&Gamble eine Kampagne, in der sie Schwarz-Waschmittel beworben haben. Sie hatten angeblich ein Waschmittel entwickelt, mit dem schwarze Textilien besonders schonend gewaschen werden konnten, so dass sie zwar hygienisch lupenrein sauber, farblich aber gleichzeitig auch besonders tiefschwarz schwarz bleiben sollten - so die Werbung.
Rein chemisch natürlich völliger Blödsinn, es handelte sich einfach nur um ein Waschmittel, dem weniger Bleichmittel zugefügt waren, so wie jedem anderen Buntwaschmittel auch, bzw. eben nicht. Aber dieses Schwarz-Waschmittel sollte jetzt speziell nur für schwarze Wäsche noch mal extra gut sein und aus Marketingsicht war das eine ziemlich geniale Idee.
Ich wusste also, dass das chemisch Blödsinn war, ich hatte die Werbung sauber analysiert und trotzdem habe ich irgendwann so ein Schwarz-Waschmittel gekauft als es im Angebot war. Ich dachte, ich könne es ja wenigstens mal probieren und habe mich gleichzeitig sehr dafür geschämt. Aber so wirkt halt Werbung.
Deshalb möchte ich auf gar keinen Fall personalisierte Werbung irgendwo bekommen, ich habe große Sorge, dass die dann bei mir wirklich wirkt. Besser ist es, ich bekomme regelmäßig Werbung für Penispotenzmittel oder irgendwelche Plastikschlappen, da bin ich relativ immun, weil bedürfnislos.
Wenn aber jemand meine Bedürfnisse mit einem klugen Algorhythmus ausführlich analysiert und mir dann Werbung für besonders gute Küchenputztücher oder besonders klebrigen Alleskleber anbietet, dann ist die Gefahr schon groß, dass mich das fasziniert und ich mir den Müll wirklich kaufe.
Personalisierte Werbung ist also des Teufels, es immer und auf alle Fälle zu vermeiden, dass mir so etwas eingespielt wird.
Deshalb ist meine Abneigung gegen die klassischen Datenkraken wie Google, Facebook und Amazon groß und ich versuche dort stets so anonym wie möglich unterwegs zu sein, damit die bloß nie mitbekommen, wer ich wirklich bin und mir dann personalisierte Werbung einspielen.
Deshalb habe ich den Chrome-Browser auch nie mit einem angemeldeten Google-Konto benutzt, in der wilden Hoffnung, dass das wenigstens etwas hilft.
Weil ich aber nie mit einem meiner zahlreichen Gmail-Konten angemeldet war, gab es in meinem Chrome-Browser nur ein aussageloses "Profil1" Profil, in dem ich alle meine Lesezeichen und Favoriten samt den passenden Passwörtern gespeichert hatte. (Soweit es sich um Zugänge mit Passwörtern handelt, bei denen es mir schnurzegal ist, ob die jemand knackt oder nicht und das sind ca. 80% aller passwortgeschützten websites.)
Soweit so gut - wenn ich nicht heute kurzfristig Bedarf gehabt hätte, mich doch mal kurz mit einem konkreten Userprofil bei Google anzumelden (es ging um ein Google-Doc, was man nur zwischenspeichern kann, wenn man konkret angemeldet ist). Also habe ich mich angemeldet, das Google-Doc bearbeitet, es ist jetzt in meinem angemeldeten Iser-Profil gespeichert, danach wollte ich mich aber sofort wieder abmelden und ich wollte auch, dass Google vergisst, wer ich bin.
Mag sein, dass das reines Wunschdenken ist, aber ich wollte mir einbilden, dass es hilft, wenn ich mich abmelde und alle Profile lösche.
Also habe ich mein angemeldetes Profil auf diesem Rechner gelöscht (in der Cloud soll es ruhig weiter existent sein, ich brauche es ja irgendwann mal wieder) aber mein Rechner soll clean sein, damit es keine personalisierte Werbung gibt.
Und weil ich einmal dabei war, Profile zu löschen, habe ich auch Profil 1 gelöscht - und schwupps waren alle meine Lesezeichen, meine gesamten Favoritenleiste und alle dazu gespeicherten Passwörter weg.
Ich hasse es. Ich finde Google grottenkacke und will nie mehr etwas damit zu tun haben. Das wird aber leider nur zu meinem eigenen Nachteil sein, also denke ich das nur theoretisch und praktisch benutze ich Google natürlich weiter. Nur jetzt nicht mehr mit Profil1, sondern mit Profil2, was automatisch entstanden ist, als Profil1 gelöscht war und ich nicht unter einem konkreten Google-Account angemeldet surfen wollte.
Konkret heißt das, ich muss alle gespeicherten Lesezeichen wieder neu einrichten, was aber nicht geht, weil ich gar nicht weiß, was ich alles gespeichert habe und ich hasse jetzt alles.
Und vor allem hasse ich Google und ich hasse mich und meinen Anonym-Wahn, den ich mir wahrscheinlich eh nur einbilde, aber da im Grunde alles nur Einbildung ist, ist das auch wieder egal und damit gleichzeitig sehr real.
Was für eine absolut ätzende Oberkacke
.
Ich hasse Werbung und gebe mir große Mühe, sie mir maximal weit vom Leib zu halten.
Weil ich ziemlich genau weiß wie Werbung funktioniert, immerhin habe ich fast 15 Jahre Marketing unterrichtet, weiß ich auch, dass niemand dagegen gefeit ist.
Werbung wirkt auch dann, wenn man genau weiß, dass man grade von ihr verarscht wird, es gibt dafür irgendeine psychologische Erklärung mit schicken Fachbegriffen, die habe ich grade nicht parat, ich weiß nur sehr sicher, dass es eben so ist.
So gab es zum Beispiel mal von Procter&Gamble eine Kampagne, in der sie Schwarz-Waschmittel beworben haben. Sie hatten angeblich ein Waschmittel entwickelt, mit dem schwarze Textilien besonders schonend gewaschen werden konnten, so dass sie zwar hygienisch lupenrein sauber, farblich aber gleichzeitig auch besonders tiefschwarz schwarz bleiben sollten - so die Werbung.
Rein chemisch natürlich völliger Blödsinn, es handelte sich einfach nur um ein Waschmittel, dem weniger Bleichmittel zugefügt waren, so wie jedem anderen Buntwaschmittel auch, bzw. eben nicht. Aber dieses Schwarz-Waschmittel sollte jetzt speziell nur für schwarze Wäsche noch mal extra gut sein und aus Marketingsicht war das eine ziemlich geniale Idee.
Ich wusste also, dass das chemisch Blödsinn war, ich hatte die Werbung sauber analysiert und trotzdem habe ich irgendwann so ein Schwarz-Waschmittel gekauft als es im Angebot war. Ich dachte, ich könne es ja wenigstens mal probieren und habe mich gleichzeitig sehr dafür geschämt. Aber so wirkt halt Werbung.
Deshalb möchte ich auf gar keinen Fall personalisierte Werbung irgendwo bekommen, ich habe große Sorge, dass die dann bei mir wirklich wirkt. Besser ist es, ich bekomme regelmäßig Werbung für Penispotenzmittel oder irgendwelche Plastikschlappen, da bin ich relativ immun, weil bedürfnislos.
Wenn aber jemand meine Bedürfnisse mit einem klugen Algorhythmus ausführlich analysiert und mir dann Werbung für besonders gute Küchenputztücher oder besonders klebrigen Alleskleber anbietet, dann ist die Gefahr schon groß, dass mich das fasziniert und ich mir den Müll wirklich kaufe.
Personalisierte Werbung ist also des Teufels, es immer und auf alle Fälle zu vermeiden, dass mir so etwas eingespielt wird.
Deshalb ist meine Abneigung gegen die klassischen Datenkraken wie Google, Facebook und Amazon groß und ich versuche dort stets so anonym wie möglich unterwegs zu sein, damit die bloß nie mitbekommen, wer ich wirklich bin und mir dann personalisierte Werbung einspielen.
Deshalb habe ich den Chrome-Browser auch nie mit einem angemeldeten Google-Konto benutzt, in der wilden Hoffnung, dass das wenigstens etwas hilft.
Weil ich aber nie mit einem meiner zahlreichen Gmail-Konten angemeldet war, gab es in meinem Chrome-Browser nur ein aussageloses "Profil1" Profil, in dem ich alle meine Lesezeichen und Favoriten samt den passenden Passwörtern gespeichert hatte. (Soweit es sich um Zugänge mit Passwörtern handelt, bei denen es mir schnurzegal ist, ob die jemand knackt oder nicht und das sind ca. 80% aller passwortgeschützten websites.)
Soweit so gut - wenn ich nicht heute kurzfristig Bedarf gehabt hätte, mich doch mal kurz mit einem konkreten Userprofil bei Google anzumelden (es ging um ein Google-Doc, was man nur zwischenspeichern kann, wenn man konkret angemeldet ist). Also habe ich mich angemeldet, das Google-Doc bearbeitet, es ist jetzt in meinem angemeldeten Iser-Profil gespeichert, danach wollte ich mich aber sofort wieder abmelden und ich wollte auch, dass Google vergisst, wer ich bin.
Mag sein, dass das reines Wunschdenken ist, aber ich wollte mir einbilden, dass es hilft, wenn ich mich abmelde und alle Profile lösche.
Also habe ich mein angemeldetes Profil auf diesem Rechner gelöscht (in der Cloud soll es ruhig weiter existent sein, ich brauche es ja irgendwann mal wieder) aber mein Rechner soll clean sein, damit es keine personalisierte Werbung gibt.
Und weil ich einmal dabei war, Profile zu löschen, habe ich auch Profil 1 gelöscht - und schwupps waren alle meine Lesezeichen, meine gesamten Favoritenleiste und alle dazu gespeicherten Passwörter weg.
Ich hasse es. Ich finde Google grottenkacke und will nie mehr etwas damit zu tun haben. Das wird aber leider nur zu meinem eigenen Nachteil sein, also denke ich das nur theoretisch und praktisch benutze ich Google natürlich weiter. Nur jetzt nicht mehr mit Profil1, sondern mit Profil2, was automatisch entstanden ist, als Profil1 gelöscht war und ich nicht unter einem konkreten Google-Account angemeldet surfen wollte.
Konkret heißt das, ich muss alle gespeicherten Lesezeichen wieder neu einrichten, was aber nicht geht, weil ich gar nicht weiß, was ich alles gespeichert habe und ich hasse jetzt alles.
Und vor allem hasse ich Google und ich hasse mich und meinen Anonym-Wahn, den ich mir wahrscheinlich eh nur einbilde, aber da im Grunde alles nur Einbildung ist, ist das auch wieder egal und damit gleichzeitig sehr real.
Was für eine absolut ätzende Oberkacke
.
252 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
... older stories